#Quando
Bei Quando legt man Karten entweder als Straße oder in Gruppen mit gleichen Zahlen ab und zieht danach eine einzige Karte nach. Endet ein Durchgang, sollte man möglichst wenig Punkte auf der Hand haben, denn der Spieler mit den wenigsten Punkten gewinnt.
Es gibt vier kleine Kniffe:
- Die Karten sind doppelseitig. Beim Nachziehen muss man sich entscheiden, ob man die bekannte, offene Seite wählt, oder die verdeckte, unbekannte.
- Ein Durchgang endet sofort, sobald ein Spieler nach dem Nachziehen nur noch Nullen auf der Hand hat.
- Spielt man drei gleiche Zahlen aus, müssen alle Mitspieler eine 0 umdrehen oder eine Karte ziehen.
- Ein Durchgang kann ebenfalls enden, wenn ein Spieler glaubt, die wenigsten Punkte zu haben. Außer ihm sind alle noch einmal am Zug, danach wird aufgedeckt. Sollte der Spieler seine Wette verlieren, bekommt er Strafpunkte.
Quando ist absolut seicht und glückslastig, trotz der netten Ideen wollten sich weder Spannung noch Spielspaß einstellen. Schade, denn das Spiel klang eigentlich ganz witzig.
#Snack Rabbits
Als Kanickel soll man Gemüsegarten sammeln. Diese werden zu Beginn eines Zuges aufgedeckt. Dann haben die Spieler die Wahl: Würfeln, um über den Zaun zu springen, hinter dem das Gemüse wartet, mit dem Risiko, dass man die vorgegebene Zahl nicht erreicht. Oder abwarten und Chancen erhöhen, indem man sich einen weiteren Würfel aus dem Pool nimmt, mit dem Risiko, dass die Mitspieler einem die Karten wegschneiden.
Trotz der simplen Regeln ist Snack Rabbids ein erstaunlich spaßigen Push your luck-Spiel, vor allem mit Kindern.
#Botanicus
Die Nürnberg- Neuheit von Hans im Glück hat voll eingeschlagen.
Man versucht einen Garten anzulegen, um den Wünschen der Besucher gerecht zu werden, diese belohnen einen mit Siegpunkten. Einigen reicht ein bepflanzen Blumentopf. Andere wollen einen prächtigen Dschungel sehen. Zudem winken am Spielende Siegpunkte für komplett bepflanzte Spalten, während man für die Aufträge eher die Reihen bearbeitet. Knifflig.
Bepflanzen und Wässern kann man die Beete nur im Umkreis des Gärtnern, bewegen darf man diesen allerdings fast nur am Rundenanfang. Ob ihr wirklich richtig steht, seht ihr, wenn der Plan aufgeht.
Neben den Aktionen im Garten kann man auch einfach Tierchen sammeln, die ohne viel Aufwand viele Punkte geben. Der Nachteil: Man baut seinen Garten nicht aus.
Angetrieben wird Botanicus durch einen Workerplacement-Mechanismus, wie man ihn aus Kingdomino in ähnlicher Weise kennt: Man setzt seinen Stein pro Zug eine Spalte weiter. Von oben nach unten werden die Aktionen stärker, man ist dafür aber später an der Reihe. Blockieren kann man sich dabei nicht, aber wird ein Feld ein zweites oder drittes Mal besetzt, kostet das einen Batzen Geld. In einer Runde wandert man 8 Spalten weit, in jeder zweiten gibt es zur Aktion noch einen Bonus.
Botanicus spielt sich unkompliziert und flott, das Puzzle ist knackig, aber auch belohnend. Egal in welcher Besetzung, das Spielgefühl ist ähnlich. Mit 4 Spielern ist man inklusive Regelerklärung nach 75 Minuten fertig. Für Varianz sorgen die zufällig zugeteilten Aufträge und die variabel ausliegenden Boni. Ist man der Meinung, dass man vom Grundspiel genug gesehen hat, hat man die Möglichkeit, mit asymmetrischen Gärten und zusätzlichen Auftragskarten zu spielen. Außerdem müssen die Tiere freigespielt werden und ihnen ist eine Funktion zugeordnet.
#LaGranja
La Granja ist ein tolles Bauernhofspiel und Opfer einer unsinnigen Deluxifizierung. Einen Mehrwert beim Material haben tatsächlich nur die Triple Layer Tableaus, dass viele Token aus bedrucktem Holz bestehen, treibt nur den Preis nach oben. Klar, es gibt noch modulare Erweiterungen, aber mir bietet das Grundspiel auch so genug. Der Spielplan und die Tableaus der alten Ausgabe sind mit den gedeckten Farben und klar abgesetzten Kästchen deutlich übersichtlicher.
Tolles Spiel, aber die pd-Ausgabe reicht für mich vollkommen aus.
#DerTurmbauZuBabel
Der Turmbau zu Babel ist 2005 bei Hans im Glück erschienen und lag Ewigkeiten bei mir ungespielt im Regal. Die Optik ist sehr altbacken und unscheinbar, aber beim Turmbau zu Babel zählen die inneren Werte.
Zentrales Element ist Reiner Knizias clever designter Bietmechanismus: Der aktive Spieler sucht sich ein Weltwunder aus und wählt eine von drei Bauscheiben, die einen Baustoff zeigt. Alle anderen Spieler können mit ihren Handkarten passende Baustoffe anbieten, die sie zum Bauwerk beitragen möchten. Nimmt der aktive Spieler ein oder mehrere Angebote an, platzieren alle mitbauenden Spieler so viele ihrer Tempel am Weltwunder, wie sie Karten beigesteuert haben. Jedes abgelehnte Angebot wird direkt mit Siegpunkten entlohnt, 1 pro angebotener Karte des geforderten Baustoffs. Der aktive Spieler bekommt nach dem Bauen die gewählte Bauscheibe. Zu den normalen Baustoffen können auch Tauschkarten gelegt werden. Mit den Tauschkarten überlässt man dem aktivem Spieler seine Tempel, bekommt im Gegenzug aber die Bauscheibe.
Sind an einem Weltwunder alle drei Bauscheiben vergeben, kommt es zu einer Mehrheitswertung, bei der die platzierten Tempel ausgezählt werden. Das Spielende tritt ein, sobald eine Baustoffsorte komplett aus dem Spiel raus ist. Unvollständige Weltwunder werden noch ausgewertet, für gesammelte Bauscheiben gibt es auch Siegpunkte.
Der Turmbau zu Babel ist optisch einladend und farbenfroh wie eine Beerdigung im November. Das Spiel selbst glänzt aber. Alle Spieler sind ständig involviert, es ist interaktiv, unkompliziert und spannend. Mit den Handkarten muss man gut haushalten. Hohe Angebote reißen ein Loch in die Kartenhand, dass nur mühsam wieder gestopft werden kann, oder sind auch nicht immer attraktiv für den aktiven Spieler. Mit den Tauschkarten kommt auch noch ein toller Twist mit ins Spiel. Eigentlich schade, dass es so in der Versenkung verschwunden ist.
#SkyTeam
Sky Team fliegt nach einer Zwischenlandung auf dem Tisch wieder aus dem Regal. Es ist definitiv ein originelles Spiel, dass das Thema auch gut einfängt, aber irgendwie wird imho durch Zwänge eine Spannung erkauft, die mir die Entscheidungsfreiheit beim Platzieren der Würfel zu sehr einschränkt.