Ich habe die ersten drei Solopartien mit einem Avatar in dem neuen Black Rose Wars Rebirth gespielt. Davon waren die ersten zwei Partien gegen den Avatar aus dem Grundspiel, danach ging es gegen Avatar Jukas. Ich möchte kurz meine Gedanken sowie die Vor- und Nachteile zum normalen Black Rose Wars mitteilen.
Positiv:
Die sechs neuen Zauberschulen gefallen mir allesamt richtig gut. Insgesamt sind die Zauberschulen komplexer als im ersten BRW, unterscheiden sich aber dennoch genügend von den ganzen Zauberschulen aus BRW + Sator Box. Generell finde ich die Varianz der Zauberschulen eine große Stärke des Spiels.
Der Avatar ist leicht zu erlernen, funktioniert auch im Solospiel relativ gut und ist schnell abzuhandeln. Die beiden gespielten Avatare haben sich deutlich unterschieden, wobei ich den Grundspielavatar als langweiliger empfand. Das alte BRW habe ich nie zu zweit gespielt, das neue würde ich mit den Avatar Regeln auch zu zweit auf den Tisch bringen. Generell kann man darüber nachdenken, den Avatar ebenfalls bei 3 Personen Partien mit reinzunehmen.
Grundsätzlich ist das Regelwerk klarer, die Kartentexte strukturierter und vor allem die Monsterbeschwörung sinnvoller gelöst.
Endlich mal wieder ein Kickstarter, bei dem sich das Mitmachen richtig gelohnt hat. Die Rotas Box als Stretch Goals Box weist 12 neue Magier, 4 neue Zauberschulen, 6 neue Räume, 7 neue Avatare und über 10 neue Beschwörungen auf. Gerade die neuen Zauberschulen und vor allem die Avatare sind für mich wichtig. Die Sator Box aus dem ersten Kickstarter war noch krasser, aber auch hier bin ich vollauf zufrieden.
Insgesamt sind die Stärken des alten Spiels (verschiedene Zauberschulen, Erkennen von Symbiosen, actiongeladenes hin und her, Kombination aus Programmiermechanik und Chaos) auch hier komplett eingefangen worden und beide Spiele würde ich als sehr ähnlich bezeichnen.
Negativ:
Das Testen des Solomodus hat mir Spaß bereitet, aber es ist letztendlich kein Vergleich mit den Mehrpersonenpartien. Da ist einfach deutlich mehr Action, Paranoia und Schadenfreude im Spiel. Solo würde ich BRWR eher nicht nochmal spielen.
Als wesentlichste Neuerung empfand ich die Wegnahme der Einzigartigkeit der Räume, welche ich schade finde. Für den Spieleinstieg ist es leichter, weil man nur noch bei 7 anstatt bei 19 Räumen die jeweiligen Spezialaktivierungen erklären muss. Dadurch gehen aber die Komplexität und die taktischen Planungsmöglichkeiten zurück. Im Laufe des Spiels werden natürlich einige Räume repariert und erhalten dadurch ihre Einzigartigkeit, aber war zumindest im Solospiel nur bei ca. 5 Räumen gegeben. Ich mag das alte System deutlich lieber.
Die Konzeption der Rotas Box gefällt mir leider gar nicht. Für beide Spiele muss ich wohl ein eigenes Sortiersystem austüfteln.
Fazit:
Mit dem alten BRW hatten wir einige spaßige Partien und es ist eines meiner Lieblingstitel im kompetitiven Bereich. Durch die Sator Box hatten wir damals schon den Eindruck, dass das Spiel quasi unendlich viel Wiederspielwert hat. Rebirth behält die Stärken des Spiels und sorgt durch die ganzen neuen Magier, Zauberschulen, Szenarien und Beschwörungen für eine krasse Erhöhung des eh schon krassen Wiederspielwerts. Gerade die 2- und 3 Personen Partien werden durch den Avatar mMn interessanter gestaltet. Zu viert würde ich lieber das alte BRW auf den Tisch bringen, weil mir das alte Raumsystem deutlich besser gefallen hat.