Wir haben am Samstag unsere erste Partie Heroes of Might and Magic 3 gespielt.
Wir haben zum lernen eine kooperative Partie gemacht (Geleas Champions - die zweite der beiden kooperativen Missionen im Grundspiel) und sind 4 Stunden für 8 Runden gesessen zu dritt, was mich jetzt nicht sehr schockiert hat, zumal die ersten paar Runden durch die Unkenntnis des Spiels weit länger gedauert haben als die letzten.
Wir haben uns bei Archon nicht allzu viel erwartet, eher ein schön gemachten Trash, aber um es kurz zu machen: Alle waren sehr positiv überrascht!
Das Computerspiel wurde wirklich schön eingefangen, mit ein paar Vereinfachungen (z.B. muss man um neue Truppen zu rekrutieren nicht in die Hauptstadt zurück, oder kann nur 2 Helden spielen, wobei nicht Nebenheld wirklich nur eher ein Helfer ist, der nicht aufleveln kann und auch kein eigenes Tableau hat. Er ist wirklich nur da um Minen zu besetzen und auf der Landkarte Boni einzusammeln im Großen und Ganzen)
Die Züge der einzelnen Spieler sind wirklich sehr lange, also mit 3 Spielern hat man wirklich etwas Downtime, was aber im PvP Modus kompensiert wird, dass die Gegenspieler die Neutralen Einheiten im Kampf übernehmen, welcher einen Großteil der Züge einnimmt und im kooperativen Spiel "fiebert" man eh immer mit seinen Mitstreitern mit, sodass es uns auch nicht langweilig wurde.
Generell würde ich aber nicht mit mehr als 3 Spielern spielen, besser sogar noch zu zweit.
Unser Ziel war es, auf einer Location (Drachen Utopia) in der Mitte der Karte innerhalb von 10 Runden (auf Schwierigkeitsgrad Normal) einen vordefinierten Stapel Monster wegzuhauen, in dem sich auch Azur (=Bosse der höchst möglichen Stufe) Monster befinden. Dieser Stapel wird auch je nach Schwierigkeitsgrad zusammengestellt.
Entgegen meinen Erwartungen nach dem Regelstudium muss man wirklich zusehen dass man in der vorgegebenen Zeit seine Hausaufgaben macht, sprich: Stadt ausbauen, Kämpfen, Aufleveln, Minen besetzen die einem mehr Einkommen bringen, ect. Und das war auf Normal beim ersten Spiel schon ziemlich tight zu bewerkstelligen. Wir haben im vorletzten Zug gewonnen und dazu mussten wir - zumindest mit unserem Laien Wissen - die Züge schon gut ausdenken und optimieren. Ich dachte es sei weit einfacher eine hohe Stufe zu erreichen, aber man muss wirklich schauen für welche Gebäude man sein Geld ausgibt, welche Einheiten man rekrutiert / aufwertet und es tut wirklich weh eine teure Einheit zu verlieren, was ich echt gut finde. Denn somit hat jede Errungenschaft wirkliches Gewicht und man plänkelt nicht einfach so vor sich hin.
Zum Thema Kampf: Hier ist weniger die Schwierigkeit dass man nicht zu viele Einheiten verliert, sondern dass man die Kämpfe rechtzeitig schafft.
Befindet sich unter den Gegnern kein anderer Spieler und kein Boss Gegner, dauert ein Kampf nur eine Runde und innerhalb dieser muss man es schaffen, alle Gegner zu besiegen um die Belohnung (=ein halbes level) zu kassieren. Das fand ich beim Regel lesen auch als störend, weil ich eigentlich Kämpfen möchte bis eine Seite besiegt ist, es macht aber in der Praxis wirklich sehr viel Spaß auszuknobeln wie man es schaffen kann. Man kann einen Kampf aber auch verlängern in dem man einen Bewegungspunkt ausgibt, daher muss man sich auch gut überlegen ob man mit seinem letzten Bewegungspunkt noch einen Kampf startet oder lieber auf die nächste Runde wartet, was aber wiederum wertvolle Zeit kostet.
Und wie gesagt sind alle Kämpfe bei denen auch ein anderer Spieler oder ein Bossgegner vertreten ist, bis zur Niederlage einer Seite, ohne dass man Bewegungspunkt ausgeben muss, man hat also definitiv auch epischere Kämpfe dabei, die aber seltener sind und dadurch wiederum mehr Gewicht bekommen.
Ebenfalls eine schöne Sache: Ist man vom Level her über einem NPC Mob, flüchtet dieser automatisch und man bekommt keine Erfahrung, sodass das Spiel in höheren Stufen angenehm schnell wird, weil man sich viel schneller über die Map bewegen kann und fokussierter sein Ziel verfolgen.
Die Züge an sich sine angenehm offen: Man hat 3 Bewegungspunkte und kann jederzeit, auch im Zug eines Gegners 1x pro Runde Einheiten rekrutieren, Gebäude bauen oder Zauber kaufen sofern man es sich leisten kann. Man kann zwischen seinem Haupthelden und Nebenhelden jederzeit switchen und hat wenige Vorgaben was man in seinem Zug zu machen hat.
Man Abenteuert, Holt sich neue Gebäude, Minen, Artefakte und alles was man bekommt ist in Form von Karten die man in sein Deck mischt, welches man so ausbaut und am Anfang seines Zuges immer auf eine Zahl Handkarten ziehen darf, die sich je nach Level des Haupthelden erhöht. die Karten kann man dann je nach Gebraucht in seinem Zug / Kampf / Exploration / Einmaleffekte einsetzen um gewisse Vorteile zu erhalten. Auch haben viele Karten eine Experten Fähigkeit die man auch je nach Level des Haupthelden eine gewisse Anzahl mal einsetzen kann pro Zug.
Man bekommt andauernd etwas Neues dazu, baut hier seine Stadt aus, rekrutiert da ein Monster, bekommt zugeschnittene Heldenfähigkeiten in sein Deck (auch je nach Stufe), holt sich neue Fähigkeiten, Zauber, Ausrüstung, Einmalfähigkeiten, Passivfähigkeiten, ect.
Für mich eine super Mischung aus Abenteuer und Kampf (Area Control im PvP) wo die Gewichtung wirklich 50/50 ist und auch meine Frau, die Area Control nicht so mag, mit dem kooperativen Modus und der ganzen Abenteurerei, Auflevlerei einen riesen Spaß hatte.
Fazit: Sehr gut bisher, weit weniger Trash als erwartet, Regeln sind teilweise etwas schwammig geschrieben, aber man kommt gut rein.
#homm3 #heroesofmightandmagic3