Hm, schwieirg. Ich weiß nicht, ob ich dafür extra 13 euro zahlen würde. Ich kann ja auch schwierig einschätzen, ob das am Ende qualitativ gut ist. Zumal ich, wenn mich ein Spiel wirklich interessiert, auch motiviert bin, mich in ein schlechtes Regelwerk einzufuchsen. Das wird wahrscheinlich die wenigsten Spieler:innen, die wirklich an einem Spiel interessiert sind und vlt. auch schon gewohnt sind, in ihrer Gruppe Regeln zu lesen, aufhalten.
Ich denke, ohne Erfahrungen damit zu haben, sollte man die Arbeit an einer Regel aber dennoch nicht unterschätzen. Ich stelle mir vor, dass das dann mit Übersetzungen nochmal komplexer wird. Nur einfach übersetzen reicht ja meist nicht, weil man ja auch wieder passende Wörter für die beschriebenen Konzepte (gerade wenn es dafür noch keine ähnlichen in anderen Spielen gibt) finden muss, damit die Prinzipien schnell klar werden. Daneben geht es ja dann auch um die didaktische Aufbereitung des Stoffs (Regeln des Spiels), um diesen zugänglich zu vermitteln.
Die Herausforderungen bei einer Spielanleitung liegt ja auch darin, dass die Zielgruppe zum Teil sehr heterogen ist. Ich denke zumindest, dass das Ziel eines Verlags ist, eine möglichst breite Masse als Zielpublikum anzusprechen. Auch wenn ein Spiel bspw. als Kennerspiel ausgewiesen wird, dürfte man sicher auch versuchen Wenigspieler:innen anzusprechen. Eine Regel wäre in Hinblick auf das Zielpublikum so aus didaktischer Persepktive auch komplett anders aufzubereiten. Das Medium (ob bsp. Video oder Test) ist da für die Verarbeitung erstmal zweitrangig. Da würde ich behaupten, ist erstmal entscheidender, wie die inhaltliche Aufbereitung ist. Zum Auffrischen von einzelnen Regeln ist ein Video ja auch erstmal weniger geeignet, wo ein gutstrukturiertes Regelheft weitaus besser geeignet sein dürfte. Daher finde ich es problematisch, nur ein Video zu haben, weil sicher immer wieder Momente (auch mitten im Spiel) auftreten werden, wo man schnell nur bestimmte Regeln nachlesen muss bzw auffrischen musst. Da finde ich dann ein Video allein eher schwierig.
Prinzipiell würde ich aber wohl auch Aufschläge im Preis für ein Regelheft/ die Regelerklärung in Kauf nehmen. Ich habe oft aber das Gefühl, dass da wenig Fokus bei der Spielentwicklung drauf gelegt wird. Ausnahmen bestätigen die Regel und ich sehe da auch eine Entwicklung, dass es Bemühungen dahingehend gibt - und das weiß ich zu schätzen. Ich persönlich benötige das aber auch nicht unbedingt, weil ich genügend Erfahrungen im Regelstudium und ausreichend Motivation habe, um mir diese anzueignen. Ich könnte mir aber auch vorstellen, dass da die Nachfrage nach guten Regeln auch einfach zu gering bzw. zu wenig entscheidend ist, da es am Ende auch so genügend Abnehmer:innen für ein Spiel gibt. Ich denke aber, dass hier ein Potenzial steckt, auch Wenigspieler:innen abzuholen, indem die Hürde des Regellernens durch gute Aufbereitung runtergeschraubt wird.