Beiträge von Senfgurkfrieder

    Der Fachhandel kann die Spiele nur über einen Distributor zentral beziehen - Mehrkosten entstehen da für den Vertrieb sicher nicht. Es war schon immer so, dass der Fachhandel erst Monate später die Spieleneuheiten bestellen konnte. Ich vermute als Grund dahinter: Thalia und Co tauchen auf keiner Brettspielmesse oder -veranstaltung auf, Fachhändler aber sehr wohl. Dann wäre es natürlich doof wenn man Spieleneuheiten am Stand nebenan womöglich günstiger bekommt als am Verlagsstand. Ist aber natürlich auch nur Spekulation, aber so sind die Titel auf Messen eben eine Saison exklusiv beim Verlag erhältlich und über Thalia kann man ja schon auch eine Menge Kunden über den Handel bedienen.

    Mir war so als hat Digger das bei YouTubern kritisiert, dass sie sich sogar die Kinder "ausleihen" für ihre Videos ... als Beispiel (wertungsfrei, aber da weiß ich es halt) bei den Spieldinos der Fall.

    Punkte zum Jugendschutz und Schutz der Kinder hab ich auch nach mehrfachem durchlesen der Seite nicht gesehen - gerne von Euch Backgroundinfos, wenn ihr mehr wisst.

    Und genau hier liegt der Fehler in der Art der Diskussion. Es fehlen die Backgroundinfos - da wird spekuliert, die könnten Teil eines Werbeprogramms sein und machen das nur um vielleicht irgendwelche Spiele abzugreifen (wieviel Ravensburger Spiele sind eigentlich für Vielspieler interessant?) ? Wenn es dich so wahnsinnig stört, greif doch zum Hörer, ruf sie an und frage sie, wieso und warum so ein Video zustande kommt. Überzeuge doch sie solche Videos sein zu lassen. Stattdessen sucht man sich einen Punkt aus, der einem gerade nicht passt, lässt es die ganze Welt wissen, dass immer die anderen ganz schlimme Dinge tun, während man selbst seine Hände in Unschuld wäscht.

    Wenn der Digger hier auf einer Mission wäre - warum existiert noch immer das Video mit dem Regalbesuch, wo die kleine Tochter mit dabei ist? Er hätte damals sagen können: Sorry mit Kind auf youtube geht überhaupt nicht, dann lassen wir es eben. Da war es aber wohl nicht so wichtig. Und die Hälfte der Kommentare unter dem Video dreht sich um die Kleine, während andere Kanäle wenigstens die Kommentarfunktion ausschalten. Soviel zu: ihm geht es nur um die Sache.


    So und jetzt zum Thema: Ich würde mein Kind auch nicht auf youtube zeigen. Genauso wenig aber auf einem Kommunionsbild im Lokal- oder Kirchenblättchen oder womöglich sogar in Fernsehsendungen wie Tigerentenclub, Sendung mit der Maus, 1,2 oder 3 oder Dingsda. Jedes Medium existiert inzwischen gespiegelt im Internet. Aber ich überlasse es allen Eltern anderer Kinder darüber zu entscheiden, solange es sich im gesetzlichen Rahmen bewegt. Ich mag mich da vielleicht moralisch im Recht sehen, na und?

    Ich maße mir nicht an, andere in diesem Punkt zu belehren, da ich ich mit Sicherheit auch Fehler in der Erziehung meiner Kinder oder auch in anderen Bereiche mache.

    Wenn es bei den ganzen Diskussionen nur um die reinen Sachthemen gehen sollte, dann waren sie einfach denkbar schlecht vorgetragen. Man kann das Thema mit den Kindern ja gerne anprangern, aber warum dann nicht mit den Worten: 2 Verlage haben mir Geld geboten, dass ich mit meinen Kindern Spiele vorstelle. Ich mag das überhaupt nicht, ich finde Kinder haben auf youtube nichts verloren. Wie denkt ihr darüber? Wäre schön wenn sich auch Kanäle mit Kindern in ihren Videos zu Wort melden.

    Dann kann man sowas ja sachlich ausdiskutieren. Wie überall werden auch da nie alle gleicher Meinung sein. Aber letztlich ging es direkt so: alle Kanäle mit Kindern sind das Letzte - nämlich Kanal X, Y und Z.

    Keine Ahnung ob da tatsächlich Geld fließt, oder was sonst dahinter steckt. Danach wundert man sich, dass man für die Art der Diskussion angegangen wird und die Sachthemen in den Hintergrund wandern. Es wurde überhaupt nicht nachgefragt, nicht mit anderen Kanälen gesprochen oder sonst was - sondern direkt Behauptungen aufgestellt, verurteilt und aufgestachelt.

    Im Grunde passiert genau durch diese Art der ‚Diskussion‘ das, was derzeit bei vielen Diskussionen im Internet passiert - Spaltung in 2 unversöhnliche Seiten.

    Also wenn das Thema den ursprünglichen Autoren soo wichtig ist, dann zieht es auf die Sachebene, sprecht mit anderen und provoziert nicht nur aufs Neue.

    Wenn man aber direkt mit dem moralischen Zeigefinger auf andere zeigt, sollte man sich vorher vielleicht genauso durchleuchten. Als Beispiel: Mein Vater war Alkoholiker, dass war sicher kein Spaß - trotzdem hört man auf manchen Kanälen wie toll der Alkohol ist, wie lustig es war sich zu betrinken usw. Da wäre es mir lieber gewesen mein Vater hätte auf Youtube Brettspielvideos mit mir gedreht. Du verstehst worauf ich hinaus will Geekpunkt ?


    Therealme

    Seit 1.7. gilt eine Mehrwertssteuerreform in der EU. Muss jetzt alles im jeweiligen Land versteuert werden zum dort gültigen MwSt Satz, sobald man pro Jahr einen gewissen Umsatz ins EU-Ausland überschreitet. Das wird nun öfter passieren in Onlineshops. Vorher waren die Freigrenzen pro Land recht hoch.

    10 Exit Spiele kosten auch 130€ wenn ich da mal 90 Minuten Spieldauer pro Spiel ansetze sind das 15 Stunden oder etwa 4 Partien On Mars. Da wird vermutlich der Preis/Leistungsfaktor für die meisten Lacerda-Käufer höher sein, als bei einem Exit-Spiel, bei dem niemand über den Preis diskutiert. ;)

    Naja, wenn ich jetzt komme und sage: Ich bin der Senfgurkfrieder und will einen Kanal starten: Spendet für meine Kamera! Glaube ich kaum, dass ich damit auch nur einen € locker mache. Genauso wenn ich jetzt komme und ein Smartphone entwickle und sage: So, mein Senfgurkfriederphone kostet jetzt genauso viel wie ein iphone sagt keiner: Shut up and take my money. Das geht nur wenn ich schon was geleistet habe und die Kunden sagen - jawohl, das Unterstütze ich.

    Einnahmen sind selten fest kalkulierbar. Wenn ich in meinem Spielwarenladen im Februar 5000€ verdiene, heisst das noch lange nicht, dass es im März genauso ist. Wenn ein Spieleverlag ein tolles Spiel produziert hat, bedeutet es nicht, dass es mit jedem Spiel so weitergeht. Und natürlich kann es sein, dass bei H&C die nächste Kampagne nicht mehr klappt.

    Jeder Kauf eines Produkts ist doch letztlich eine freiwillige Ausgabe, die ich leiste. Und wenn ich sage: Ich zahle 20€ für einen Brettspielclub, oder ich zahle jeden Monat 10€ für den Hunter & Cron Inhalt, oder ich gebe 50€ damit es 2021 oder 2022 wieder eine BerlinCon gibt - wo ist das Problem? Ich zahle auch 80€ für ein Konzert - das kann nachher auch eine Enttäuschung sein und der Künstler fährt danach trotzdem mit seinem Ferrari heim.

    Die BerlinCon gibt es schon seit 2015. Als GmbH und in der Form von 2019 war es die erste.

    Man sagt ja immer - ah - da steht Mercedes oder Apple oder sonst eine Marke drauf, deshalb kostet es gleich 20% mehr. Das ist im Grunde auch die freiwillige ‚Spende‘, die dann geleistet wird, weil den Kunden eben diese Marke dieser Betrag wert ist. Wenn das nicht mehr der Fall ist, verschwindet die Marke und wenn keinem ‚Kunden‘ die Marke H&C mehr etwas wert wäre, kommen auch keine Spenden mehr.

    Solange diese aber kommen, ist das Geschäftsmodell offensichtlich tragfähig - es funktioniert eben anders als bei anderen Firmen und da es kein gemeinnütziger Verein ist, müssen die Spenden eben wie jede andere Einnahme versteuert werden. Also nennt es einfach Einnahme und nicht Spende. Vielleicht ist es dann ja akzeptabler. 😉

    Ich bin ja der Meinung, man kann diese Aussagen zur Daseinsberechtigung eines Unternehmens so nicht treffen. Wenn man ein neues Unternehmen gründet, rechnet man immer 3-5 Jahre Zeit in einem Businessplan ein um ein Unternehmen bus dahin eben tragfähig zu machen. 2019 war das erste Jahr, dass die Berlin Con in dieser Form und mit diesem Unternehmen stattgefunden hat. Ich nehme mal an, dass die Finanzen für diesen Aufbau auch entsprechend seriös kalkuliert waren und eben auch Reserven für diese Aufbauphase vorhanden waren.

    Kein Unternehmen hat dann für 2020 Corona vorhersehen können und jedes Unternehmen, dass über persönliche Kontakte und nicht digital funktioniert wie eine Veranstaltung, Restaurants, Läden usw. hat dadurch nunmal extreme Schwierigkeiten. An einem Punkt eine Sanierung zu benötigen war man üblicherweise noch überhaupt nicht, weil man eben noch im Aufbau war. Jetzt kann man sagen: Ok, das war nichts, wir lassen es, oder man kämpft eben um sein Unternehmen und da halte ich in der aktuellen Situation jedes Mittel für legitim. Auch wenn es Spenden sind.

    Ich war 2019 auch in Berlin und muss sagen, es war eine geniale Veranstaltung die auf jeden Fall eine Chance verdient hat. Im Grunde fängt man bei der nächsten BerlinCon wieder bei 0 an und wenn es dann nach weiteren 4-5 Jahren noch immer Finanzlücken gibt, muss man vielleicht sagen, ok das Konzept ist gescheitert.

    Von Sanierung kann man dann mal sprechen, wenn es ein paar Jahre läuft und es sich dann wieder schlechter entwickelt.

    Was die Spendenaufrufe von H&C außerhalb der BerlinCon betrifft vergleiche ich Youtuber einfach mal mit früheren Fachzeitschriften. Die Finanzierung lief doch ebenfalls über den Verkauf von gewerblichen Anzeigen und den Verkauf der Zeitschriften an die Endkunden. Was spricht also auch hier gegen diese Art der Finanzierung? Verlage zahlen für Präsentation und Reichweite, Kunden zahlen für den Inhalt. Sieh es doch einfach nicht als Spende sondern als Bezahlung für Content und wenn es durch Spenden und nicht durch feste Abopreise geschieht, hat doch jeder selber die Möglichkeit zu entscheiden, wieviel einem der Content wert ist. Wem es nichts Wert ist spendet eben nichts. Warum muss man über das Thema überhaupt diskutieren? Niemand wird zu irgendetwas gezwungen, jeder kann geben was er möchte und wenn niemand etwas geben möchte müssen sie vielleicht sagen - ok mein Content ist nicht soviel Wert davon leben zu können.

    Wieso sollte man sich mit Events zurückhalten wenn auf der anderen Seite hier jeden Morgen die Busse und Bahnen zu Schulen und Arbeit so voll gequetscht werden dass die Leute dicht an dicht sogar in den Gängen stehen? Große Läden wie zB Ikea haben jeden Tag 10.000 Kunden im Laden. Im öffentlichen Nahverkehr werden 0 Kontakte nachverfolgt, aber im Gegenzug soll man private Treffen auf 10 Personen begrenzen? Wo ist den der große Aufschrei wegen des öffentlichen Nahverkehrs? Ist ein Ikea etwas anderes als eine Messe? Wie wollen wir den zukünftig überhaupt mit neuen Viren umgehen? Wann ist ein Virus gefährlich genug um diese Einschränkungen zu rechtfertigen? 3x schlimmer als Grippe? 2,25x schlimmer? Oder ist die Grippe selber nicht auch schlimm genug? An Grippe sterben ist scheinbar ok - weil akzeptiert, aber für Betroffene ist es genau gleich schlimm. Völlig egal ob Grippe, Covid oder sonst ein Virus. Irgendwie wird man wieder zu einem ‚normalen’ Leben zurückfinden müssen. Und ob es jemals eine wirksame Impfung gibt, steht leider in den Sternen. Und die Zahlen steigen sicher nicht wegen der Veranstaltungen, sondern weil wieder alle zur Schule und viel mehr zur Arbeit gehen. Das darf aber nicht Schuld sein, weil wir das als Gesellschaft brauchen, also müssen es eben Geburtstagsfeiern, Hochzeiten oder sonst was sein. Das schadet auch niemand finanziell - oder nur den Unvernünftigen die womöglich mit Events ihre Brötchen verdienen - selber Schuld, können sich ja einen andren Job suchen. Es wird aktuell ja quasi überall eingestellt...