Beiträge von Robusto

    Muckis Definitionen von Taktik und Strategie finde ich sehr treffend.

    Dazu passt Krywulfs Unterscheidung in Taktiker und Strategen. Oft finde ich genau den Mix an Mitspielern interessant.

    Ich persönlich würde meine Strategie immer mit einer Kompasanalogie verstehen, ich habe eine Richtung in die ich Spiele, jedoch kann ich nicht immer direkt gehen. Manchmal stellen sich eben Zufälle des Spiels oder Gegner in den Weg. Selten muss man im Spiel die Marschrichtung (Strategie) ändern, wenn man dazu gezwungen wird, dann ist es oft aus einer verzweifelten Position heraus.


    Um zum ursprünglichen Thema zurück zu kommen. Interaktion ist für mich immens wichtig. Jedoch sollte es für mich in einem Eurogame nicht so viel Interaktion sein, so dass ich ständig meine Strategie umwerfen muss oder komplett ausgeschaltet werden kann.

    Hi, ich habe die Diskussion bisher mit großer Begeisterun verfolgt und mir stellt sich da eine Frage.

    Wie klat lässt sich Taktik von Dtrategie abgrenzen?

    Nehmen wir zb Blood Rage (kein Euro, aber es passt gut), hier kann man als Strategie die Lokitaktik wählen. Dafür muss man sich aber stark an die Aktionen des Gegners anpassen und eventuell auf Hatedraft oder andere (durch Interaktion erzeugte) Umstände reagieren. Und sogar oft seine Strategie ändern. Genau dieser Umstand macht solche Spiele ja spannend.


    Zu Euros muss ich sagen, gerade wenn es sehr komplex ist darf mir die Interaktion und die Möglichkeit des "Angreifens" bitte nicht zu stark sein. Denn natürlich kann man in Spielen wie Brass, Tzolkin, Great Western Trail, Trickerion dem anderen schaden. Aber gerade im Spiel mit 3-4 wird oft der Führende attackiert. Das ist auch gut so, denn dadurch kommt es ja zu einem gewissen Grad an Autobalance. Aber wäre es möglich, sobald sich 2 Spieler verbünden und gezielt eine dritten Mitspieler angreifen, diesen komplett auszuschalten. In dem Fall wäre jedes erspielen eines frühen Vorteils unnötig. Und somit wäre gutes Spiel eher ein Spiel auf Positionen und Verschleierung der eigenen Punkte/Stärke, was für mich nicht zu Eurogames passt.

    Ein Beispiel für mich, indem ein Eurogame zu viel Interaktion hat und somit das clevere Spiel in den Hintergrund rückt ist, Argent the Consortium. In der 2Spieler Variante ist das noch ok, aber ab 3 Spielern ist es für mich ein leichter Widerspruch der Mechaniken.


    Wenn Euros jedoch gar keine Interaktion haben und sehr Crunchy(denklastig) sind, dann kann ich lieber zu zweit oder solo spielen. Denn hier findet eh keine Kommunikation nebenbei statt und die Wartezeiten erhöhen sich nur.


    Die Balance ist für mich wichtig.

    Spiele die es sehr gut machen sind für mich:

    Brass Birmingham

    Trickerion

    Scythe

    Puerto Rico

    Food Chain Magnate

    Great Western Trail

    ...

    Hi,

    Da ich diese Art von Spielen auch sehr mag, will ich auch mal meinen Senf dazu geben;)

    Die Vorschläge Kemet und Bloodrage unterstütze ich ohne Einschränkung, das sind einfach sehr coole Konfliktspiele! Wobei für beide Spiele aus meiner Sicht jeweils die Erweiterungen essentiell sind. Bloodrage braucht die Götter und im Grundspiel von Kemet gibt es ein Problem mit der Spielerreihenfolgenmechanik.


    Verbotene Welten ist ein episches Episches Erlebnis, aber eben auch ein kleines Regelmonster. Und leider schwer zu kriegen. Aber wenn man 4-5 Stunden hat, dann würde ich immer Verbotene Welten wählen, weil es so viel taktische Tiefe bietet. Nebenbei sieht es auch einfach großartig auf dem Tisch aus und die Komandophase gibt es in dieser genialen Art nur noch bei Starcraft.


    Es gibt noch viel mehr sehr gute Kandidaten, die diesen Nerv treffen, aber diese drei wären meine erste Empfehlung.


    Liebe Grüße

    Robusto