Sollte man die deshalb nicht mehr ansehen?😒
[OT] Doch, sei dir nur bewusst, dass der von derblaueClaus kritisierte Shelby Foote keine unparteiische, historische Distanz zu seinem Thema wahrt, sondern - wie im ersten von mir verlinkten Artikel erwähnt - neben Abraham Lincoln den ehemaligen Sklavenhändler Nathan Bedford Forrest als "authentic genius" feiert. Forrest war einer der ersten Anführer des Ku-Klux-Klans (!). Noch schwieriger ist die heroische Verehrung von Robert E. Lee in der Dokumentation, ebenfalls ein skrupelloser Sklavenbesitzer. In beiden von mir verlinkten Artikeln wird darauf hingewiesen, dass im Vergleich zu Foote die schwarze Historikerin Barbara Fields mit ihrer kritischen Sicht der Dinge - was die Gründe des Bürgerkriegs und seinem Verlauf anbelangt - viel zu kurz zitiert wird.
All diese Kritikpunkte sollten dich nicht davon abhalten, dir die Doku in Gänze anzuschauen. Sie funktioniert als eine heroische und dramatische Erzählung hervorragend. Leider glorifiziert sie Menschen, die alles andere als eine weiße Weste besitzen, sondern knietief im Morast der Geschichte ideologisch und moralisch steckengeblieben sind.
[Ergänzung zu Warbear, weil ich seinen Eintrag erst nach meinen Kommentar gesehen habe: Shelby Foote ist absolut lesenswert, es braucht nur - wie diese Doku - eine kritische Auseinandersetzung mit seinen Thesen. Und das ist zum Teil auch schon geschehen.]