Aktuell verdienen vor allem die Firmen daran, die den Glasfaseranschluss legen. Weil "kostenlos" ist das nicht, sondern von unseren Steuern bezahlt, da die sich aus dem Fördertopf bedienen. Als Kunde hast Du zudem einen Knebelvertrag für 2 Jahre. Ob danach ein Konkurrenzunternehmen den Glasfaseranschluss bedienen will und kann, ist völlig offen. Wenn Du Pech hast, dann hast Du nur ein Anbieter an Deinem Wohnort und bist dann an dessen Preisgestaltung gebunden. Zudem braucht es einen neuen Router mit Glasfaseranschluss, sofern Du Dir das Glasfaser bis zum Router legen lässt - und das auch bezahlt wird. Kann nur dringend raten, sich bei neutralen Quellen wie Verbraucherzentrale über das Thema zu informieren und sich nicht auf Hören-Sagen-Meinungen zu verlassen.
Das ist so schlicht falsch:
Subventionierter Ausbau findet nicht flächendeckend statt, der wird von Bund/Kommune ÜBERWIEGEND nur dort subventioniert, wo bereits ein Mangel an vernünftigem DSL herrscht.
Ein Großteil der Anbieter baut eigenwirtschaftlich aus, d.H. die schießen die Kohle vor, bauen das Netz und die Anschlüsse und müssen dann sehen (und hoffen) dass sie das Geld durch die Anschlüsse wieder rein bekommen. Die bekommen nichts aus einem Topf. Die strecken erst einmal mehrere Millionen Euro vor, und das sind nicht alles Big Player wie Telekom oder Vodafone.
Das ist auch der Hauptgrund für die sog. "Knebelverträge" (richtig: Mindestvertragslaufzeit) bei den eigenwirtschtlich agierenden - wenn der Anbieter mehrere Millionen Euro investiert will und muss er sicherstellen dass das Geld auch wieder reinkommt.
Das Ziel (und übrigens auch gesetzlich vorgeschrieben) ist "Open Access", d.H. die Netzbetreiber MÜSSEN ihr Netz für Mitbewerber öffnen, das ist Teil der Strategie eine flächendeckende Versorgung zu erreichen. Nach Ablauf der ersten Jahre mit Mindestlaufzeiten werden die Anbieter auch in Fremdnetzen ihre Produkte anbieten können - und wollen, denn die haben dann minimalen technischen Aufwand.
Im am weitesten verbreitetem Setup endet die Glasfaser im Keller und wird dann per Ethernet/LAN im Haus verteilt - d.H. ich könnte z.B. meine "alte" DSL Fritzbox 7590 weiterverwenden, in dem ich das DSL Modem abschalte, das LAN Kabel vom ONT aus dem Keller ins EG führe und in den WAN Anschluss stecke und der Fritzbox sage dass sie "nur noch" ein Router ist. Alternativ könnte ich auch die GF-TA in die Wohnung verlegen lassen und dort entweder das ONT des Anbieters verwenden oder mir selber eine neue Fritzbox 5530/90 mit Glasfasermodem kaufen. Der größte Nachteil ist dass uns die Anbieter ihr Modem gegen monatliche Miete aufzwingen wollen.
Was wir uns alle klar machen müssen:
DSL ist endlich! Wir haben das Ende der Fahnenstange erreicht, mehr können wir aus den 2-4 dünnen Kupferdrähtchen nicht herausholen. Führende Hersteller von Carrier-Class DSL Equipment haben die Produktion bereits vor einiger Zeit eingestellt, d.H. viele Anbieter in Deutschland halten ihr DSL Netz nur noch mit heisser Luft, Spucke und Panzertape am laufen, weil sie keine Ersatzteile mehr bekommen - unrentable Standorte werden abgekündigt und zurückgebaut, die alte Hardware zerlegt und als Ersatzteillager für die noch bestehende Infrastruktur verwendet. Ich gebe DSL in Deutschland noch bis maximal 2030 als "breit verfügbare" Alternative, dann geht es allein aus technischen Gründen nicht mehr. Der Betrieb der Technik ist übrigens für die Anbieter auch unfassbar teuer, Glasfaser und WDM Netze sind deutlich günstiger zu betreiben.
Und ein Argument was man sich komplett stecken kann ist "mir reichen meine 100 MBit/s DSL" ...... es interessiert leider überhaupt nicht, ob irgendjemand mit der Bandbreite zufrieden ist oder nicht:
Der gesamte Bandbreitenbedarf in Deutschland steigt Jahr für Jahr extrem an - diese Menge muss von den Netzen der Anbieter verarbeitet werden können. Ob Manni Müller im Meisenweg 3 im Stadtteil Mühlwinkel in Mummsen mit seinen 50 MBit/s klar kommt ist egal, wenn der veraltete DSLAM in seiner Vermittlungsstelle die 20 GBit/s die die Kunden in Stadtteil Mummsen gemeinschaftlich abfragen nicht mehr leisten kann. Die alte DSL Infrastruktur ist in dieser Hinsicht voll ausgelastet. Da sind Flaschenhälse, die wir nicht mehr mit Upgrades erweitern können.
Und wenn ich heute die Wahl hätte einen Vertrag zu unterschreiben der mich zwei Jahre lang monatlich 45,- kostet und zusätzlich einmalig 100,- Anschlussgebühr und ich bekomme dafür einen Glasfaseranschluss ins Haus gelegt, dann würde ich das direkt machen - wenn wir später keine Alternative mehr haben weil DSL dann endgültig ausläuft wird uns sicherlich kein Anbieter mehr für lächerliche 1.200,- einen Glasfaseranschluss ins Haus legen, denn spätestens dann pressierts - schaut doch mal nach was die Telekom bereits heute verlangt, wenn man ein Haus NACHTRÄGLICH an ein bereits bestehendes Glasfasernetz anschließen lassen möchte.
Und das Internet per Mobilfunk eine Alternative für die Masse ist, glaube ich ehrlich gesagt nicht - sämtliche heute verfügbaren Möglichkeiten sind entweder teurer als mein "fester" Internetanschluss, oder haben weniger Datenvolumen. Oder beides.