Ich habe es nicht geschafft, meine Sammlung klein zu halten. Ich kenne aber nur zu gut die Konsequenzen daraus und konnte daher entsprechende Erkenntnisse gewinnen.
Zuerst mal sollte man sich bewusst sein, was eine große Sammlung bedeutet:
- viele Spiele werden selten bis praktisch nie gespielt
- um die Spiele dennoch auf den Tisch zu bringen, muss man permanent Anleitungen pauken
- da viele Spiele nur selten auf den Tisch kommen, durchdringt man diese auch nicht
- der ganze Kram muss irgendwann mal wieder weg -> verkaufen ist schwierig, zeitaufwändig und in Summe mit finanziellen Verlusten verbunden
Wie kann man verhindern, dass es ausartet:
Grundsätzlich gilt für mich der Grundsatz "Nicht kaufen ist besser als später wieder verkaufen.". D.h. ich versuche mich immer bewusster mit mir und meinem Konsumverhalten auseinanderzusetzen, um so Käufe zu vermeiden. Es geht viel zu schnell und viel zu einfach, dass man von allem möglichen Kram zu viel hat. Das ist eine unschöne Erscheinung der aktuellen Zeit.
Zuerst mal sollte man keine Spiele für das Regal kaufen, sondern nur welche, die auch zeitnah auf den Tisch kommen. Es ist Quatsch Spiele auf Reserve zu kaufen, weil man die irgendwann mal spielen kann.
Achtet dabei auf eure Spielegruppe. Es bringt nichts, wenn man selber total begeistert ist von einem Spiel, der Rest der Runde aber keine Lust darauf hat. Die Qualität des Spielerlebnisses ist nun mal davon abhängig, wie gut ein Spiel insgesamt in der Gruppe ankommt. Da muss man eben auch mal die eigenen Präferenzen ein wenig hinten anstellen und dafür die der anderen mehr beachten. Thema, Komplexität, Spieldauer etc. muss eben für alle irgendwo passen.
Eine Sache die mir passiert ist, ist dass ich nach Spielen gesucht habe, die ähnlich sind zu Spielen die mir gut gefallen. Keine Ahnung woher ich den Unsinn habe, ich meine so ein Verhalten aber auch bei anderen beobachten zu können. Wenn mir ein Spiel richtig gut gefällt, warum sollte ich denn dann ein anderes Spiel wollen, was so ähnlich ist?! Meistens meint man, dass man dann mehr von dem Spielgenuss bekommt. Nur selten funktioniert das auch wirklich. Das ist aber eine Sache, die man allgemein falsch einschätzt. Bestimmte Momente und Erlebnisse lassen sich nur schlecht reproduzieren. Oftmals sind es die kleinen Dinge, die ein Spiel für einen besonders machen. Dinge, die einem gar nicht gleich bewusst ins Auge fallen. Objektiv mag ein anderes Spiel die gleiche Mechanik und einen ähnlichen Spielfluss besser umgesetzt haben, dass heißt aber nicht automatisch, dass einem das Spiel auch besser gefällt. Man sollte zumindest kritisch sein im Umgang mit dieser Frage und hinterfragen, ob man wirklich einen Ersatz für ein Spiel braucht, welches man sehr gerne spielt.
Bevor man ein Spiel kauft, sollte man sich immer vor allem das Regelwerk mal angesehen haben. Aus der Beschäftigung mit den Regeln kann man meistens besser entnehmen, ob ein Spiel etwas für einen ist als aus Rezensionen oder Reviews. In diesen fehlt mir insbesondere immer wieder der Vergleich zu anderen bereits erhältlichen Titeln. Wenn man da nicht aufpasst, hat man schnell mal mehrere Spiele im Regal, die sich vollkommen identisch spielen. Mir sind die meisten Rezensionen und Reviews sowieso zu unkritisch. Wahrscheinlich funktioniert das in der heutigen Zeit aufgrund zu generierender Klicks nur so, aber ich habe keine Probleme auch zu Spielen, die ich gerne spiele, zu äußern, was an denen nicht so gelungen ist und warum sie für manche nicht geeignet sein könnten. Hört also auch den Stimmen zu die nörgeln und schaut, ob das worüber gemeckert wird auch für euch relevant sein könnte. Auf H@ll9000 finden sich z.B. meistens auch immer kritische Stimmen, weshalb ich da gerne vorbei schaue.
Ich kann wirklich nur eindringlich dazu raten, den Konsum von Anfang an zu versuchen in gesunde Bahnen zu lenken und sich nicht verleiten zu lassen.