Da die Steuerklassen und weite Teile des Ehegattensplittings eben nicht an Familie, sondern nur an Ehe gekoppelt ist, hat das mit familienfreundlich erstmal nichts zu tun. Falls da aber noch ein konkreter Vorschlag kommt (und unter den koalitionären Streithammeln mehrheitsfähig werden soll), gehe ich fest davon aus, dass Familien dann anders behandelt werden als kinderlose Ehen. Vielleicht noch mit einem Sonderfall bei Pflege von Angehörigen.
Ich bin mir nicht sicher ob da immer der Faktor Kinder so relvant ist. Die Frage ist doch eher, ob die Ehe als wirtschaftliche Einheit zu behandeln ist. Und wenn sie das nicht mehr sein soll, dann zieht das sehr wahrscheinlich ganz andere Fragestellungen nach sich. Dann muss konsequent auch an anderen Stellen immer die Einzelperson und nicht die Gemeinschaft bewertet werden.
Daher glaube ich auch nicht daran, dass das mal eben abgeschafft wird. Im Koaltionsvertrag steht scheinbar auch nur die Ablösung von 3/5 durch 4 mit Faktor.
Aber wenn 3/5 wirklich exakt das gleiche Ergebnis wie 4 mit Faktor bedeutet, sehe ich darin keinen größeren Sinn außer einer Menge Arbeit und Aufwand für die Ministerien und Finanzämter.
Der Ursprungsgedanke war doch der, dass die Frauen (bzw. der geringer oder gar nicht beschäftigte Partner) dadurch animiert wird nochmal zu arbeiten oder mehr zu arbeiten. Wenn aber das 4/4 Faktor Modell zu dem gleichen Ergebnis (sogar unterjährig) wie 3/5 führt erschließt sich mir der Nutzen/Sinn nicht.