Beiträge von pontiac51

    Das muss eine optische Täuschung durch die Kamera sein. Die Ringe wurden mit einem Zirkel (siehe Bild) gemacht und sind somit sicher konzentrisch auf der Platte. Der 2. Zirkel ist der für die Oberfräse.


    Dieser Thread hat mich dazu veranlasst, mein eigenes Crokinole zu bauen. Ich habe dazu 12mm Birkensperrholz, 16mm MDF und 3mm Pappelsperrholz verwendet. Die Posts sind handelsübliche M6 Schrauben und der Schlauch stammt aus dem Baumarkt. Die Scheiben dazu habe ich dann bei crokinole.de (Super Service!) bestellt. Und der Tipp mit der Gong Tasche von Thomann war wirklich Gold wert. Danke!


    Die Scheiben wurden mit einem Oberfräsenzirkel gefräst. Der Zirkel besteht im Endeffekt nur aus 2 M8 Gewindestangen und einen abschliessenden Querholz und wird direkt in die Oberfräse eingeschraubt. War mein erster Versuch und das hat hervorragend geklappt.


    Zum Lackieren der Spielfläche habe ich PU Möbellack verwendet. Hier habe ich am Anfang in dünnen Schichten gearbeitet. Nach der 2. Schicht die Linien mit einem Permanent Marker (edding 8055) und einer Latte als Zirkel gezeichnet. Leider habe ich vergessen vor dem Zeichnen zu Schleifen. So habe ich beim Schleifen der späteren Schichten teilweise die Linien wieder weggeschliffen. Aber das tut dem Spiel keinen Abbruch.


    Nach den Linien folgten noch 3 dicke Schichten PU Lack (mit Schaumstoff aufgetragen). Dazwischen habe ich zuerst mit 240er, dann mit 400er geschliffen, die letzte Schicht dann auch mit 600er. Zum Polieren habe ich Auto-Reiningungs-Politur verwendet (die für stumpfe Lacke), damit liess sich eine perfekte Oberfläche erzeugen. Zum Schluss noch mit einem Tuch abpoliert. Sollte es mal zu wenig Lack werden, schleife ich ihn bis auf die Linien zurück und mache die auch nochmal neu.


    Die Masten habe ich zuerst mit einem dünnen Bohrer vorgebohrt und dann von beiden Seiten erweitert um die Einschlagmuttern aufzunehmen. Dieses sind versenkt und wurden mit Epoxidkleber fixiert. Der Überschuss des Klebers verklebt auch die Schutzplatte mit Logo.


    Der Graben wurde im Bereich der Spielfläche um 3mm abgesenkt, so ergibt sich ein optisch flacheres Board, die Steine sind so hoch wie der Graben selbst. Es spart auch einiges an Gewicht. Die offenporigen Flächen von Sperrholz und MDF verbinden sich so auch besser beim Leimen. Also kann man sich auch die Schrauben sparen.


    Für den Graben habe ich OSMO Dekorwachs verwendet, mein bevorzugtes Produkt für Holzbehandlung. Es ist leicht zu verarbeiten, ist lebensmittelecht und kann mit OSMO Topoil immer wieder neu überzogen werden. Wenig Arbeit bei toller Optik.


    Die Umrandung besteht aus 2 Schichten Sperrholz. Die 1. wurde nur genagelt (Nagelpistole), die 2. nur geleimt. Das Holz muss dafür nicht vorgebogen werden. Genug Zwingen und ein Leim mit dementsprechend langer Topfzeit sind Grundvorraussetzung. Umrandung und Graben wurden dann mehrfach mit dem schon erwähnten OSMO Topoil eingelassen und mit 400er zwischengeschliffen. Das ist eigentlich kein Schleifen, sondern nur mal drüberhusten um die Fasern abzuziehen. Einer der Vorteile des Öls/Wachs.


    Zu guter Letzt: Hochzeit der beiden Platten (dazu reicht viel Leim und viel Gewicht) und Anbringung des Logos.


    Wir hatten schon ein paar Partien und ich habe dabei festgestellt dass der Bereich, wo die Spielsteine aufgelegt werden, wieder rauh geworden ist. Das lässt sich allerdings nur mit einem Tuch gleich wieder auspolieren.


    Ich bin sehr zufrieden mit dem Ergebnis und das Spiel ist in der Familie von jung bis alt sehr beliebt geworden über die Weihnachtsfeiertage. ;)


    Achja, die Kosten: Für das Holz waren es 25 EUR, für die Schrauben & Schlauch 10 EUR und dann noch der PU Lack. Ingesamt so ca. 50 EUR, wobei noch sehr viel von dem Lack übrig ist.