Hallo zusammen,
vielen Dank für die vielen Posts, Meinungen und Diskussionen zu Robin Hood. Es ist einfach spannend euer Feedback zu lesen und ich freue mich, dass das Spiel, sogar bei so erfahrenen Spielern wie euch, Interesse geweckt hat.
Dabei macht es bei Robin Hood tatsächlich einen großen Unterschied, ob es von Vielspielern oder weniger erfahrenen Spielern gespielt wird. Meiner Erfahrung nach optimieren letztere ihre Züge weniger, nutzen die Gegenstände und Sonderfähigkeiten nicht so effektiv und haben in der Regel die Scheiben und die Möglichkeiten, die es z.B. birgt, wenn die rote Scheibe mal früh in einer Runde auftaucht, weniger gut im Blick.
Das hat natürlich Einfluss auf die Spannung am Spieltisch. Diese Situationen, dass jemand mal nix zu tun hat oder, dass es nie brenzlig wird, treten da einfach nicht auf, weil sie schlicht alle Hände damit zu tun haben, die Hoffnung hoch zu halten, Gisbourne zu entgehen und die Rätsel zu lösen.
Aus meiner Erfahrung mit Andor weiß ich, dass es unmöglich ist einen Schwierigkeitsgrad zu finden, der für alle Spieler-Typen gleich gut funktioniert. Ich erinnere mich, dass Legende 2 sowohl als „unschaffbar“ als auch als „Spaziergang“ empfunden wurde. Es ist bei einem kooperativen Spiel wichtig, wie bei einem Computerspiel, mehrere Schwierigkeitsgrade anzubieten.
Daher möchte ich euch die Variante für „Erfahrene Spieler“ auf unserer Website empfehlen:
RH_Variante_Erfahren_DE.pdf
Mit 3 kleinen Regelanpassungen wird der Druck ein bisschen erhöht, sodass es tatsächlich nötig wird, die Züge möglichst optimal zu machen. Züge in denen man nicht weiß, was man machen soll, kommen dann eigentlich nicht mehr vor, weil das Spiel euch mehr fordert.
Ich muss zugeben, dass es ganz clever gewesen wäre, diese Variante auch in das Begleitheft zu schreiben. Da habe ich nicht dran gedacht
Das schönste Feedback ist für mich, dass die Geschichte gefällt und überrascht. Das war für mich Neuland und die größte Herausforderung. Auch wenn das Setting natürlich bekannt ist, ist die Geschichte Robins so noch nie erzählt worden und ich kann meinem lieben Freund Peter Gustav-Bartschat gar nicht genug danken, für die Lektionen in Story Development. Ihm ist es u.a. zu verdanken, dass wir in Abenteuer 4 eine wirklich „Schwere Entscheidung“ treffen müssen (Witzigerweise spricht der Hüter des Waldes (Plättchen 90) für mich immer mit Gustavs Stimme ).
Es ist übrigens gar nicht nötig, wenn man später, den zuerst nicht gewählten Story-Stang, spielen will, noch mal alles von vorne zu spielen. Es reicht völlig Abenteuer 4 erneut zu spielen und dieses Mal den anderen Weg zu gehen.
Ich finde diesen Abzweig tatsächlich sehr reizvoll, denn anders als bei einem Film, gibt uns ein Spiel ja tatsächlich die Möglichkeit für unsere eigenen Entscheidungen. Ich finde, dass das ein großer Vorteil gegenüber dem Film oder Buch ist und vielleicht sogar das Wesen des Spiels an sich. Ich folge nicht nur der Story, die der Autor für mich ausgelegt hat, sondern ich darf selbst kreativ sein, selbst entscheiden, mich einbringen und im besten Fall auch mehrere Wege zum Ziel finden.
Dass die Story die Spieler so bannt, gerade Kids ab 7, 8, 9, ... macht mich sehr glücklich. Genau dafür ist Robin Hood gemacht.
Viele Grüße
Und weiterhin viel Spaß im Sherwood Forest
Micha
P.S.: Noch einmal zurück zum Thema Schwierigkeitsgrad: Die beiden Autoren der „Andor Verschollene Legenden – Düstere Zeiten“, Chris und Andy, haben für diese Erweiterung ein geniales System entwickelt, bei dem ihr nicht vor dem Spiel, sondern immer wieder im Spiel gefragt werdet, ob ihr jetzt den heftigen oder den leichten Weg gehen wollt. Das ist so cool, weil man es in der Situation entscheiden kann. Ich weiß gar nicht, ob es das woanders gibt.