Beiträge von Maris Hattenfurt

    Hallo, allerseits. Ein wohl eher ungewöhnliches Thema für meinen ersten Beitrag im Forum. Da es zu diesem Spiel aber noch keinen Beitrag gibt, dachte ich mir 'warum nicht'?


    Das Spiel Quad City Killer ist vor Kurzem auf Kickstarter gestartet. https://www.kickstarter.com/pr…-whole-family/description


    Ich weiß wirklich nicht, was ich von diesem Spiel halten soll. Für diejenigen unter Euch, die jetzt nicht dem Link folgen möchten: In Quad City Killer schlüpft man als Spieler in die Rolle eines Serienmörders und befindet sich mit seinen Mitspielern im Wettstreit. Wer ist der beste, der effektivste Serienmörder? Hart an der Grenze von gutem Geschmack? Oder nicht? Bühnenkomiker sagen immer, dass bei der Komik kein Thema tabu sein sollte. Wäre es dann nicht auch konsequent, wenn man gleiche Maßstäbe in anderen Bereichen anwendet? Wie beispielsweise bei Brettspielen? Ist es moralisch und ethisch vertretbar ein Spiel über Serienmörder zu veröffentlichen oder gar finanziell zu unterstützen?


    Selbstverständlich ist Quad City Killers kein Präzedenzfall, auch wenn die Designer in ihrer Kampagne anderes behaupten. In Letters from Whitechapel schlüpft zumindest ein Spieler in die Rolle von Jack the Ripper und versucht wie das historische Vorbild mit seinen Verbrechen davon zu kommen. Ähnlich moralisch bedenklich war eine der Erweiterungen von Pandemie, in der ein Spieler als Bioterrorist eine Seuche global verbreitet und dabei tausende, wenn nicht hunderttausende tötet (auch wenn es hier äußerst abstrakt geschieht).


    Die Autoren beschreiben in ihrer Kampagne, wie sie mit viel Aufwand die 'unappetitlichen' Aspekte des Serienmörder-Daseins aus ihrem Spiel entfernt haben, so dass am Ende nur ein spaßiges Spiel für die gesamte Familie übrig bleibt. Ob dies gelungen ist, mag ich nicht bewerten. Auf der Kickstarter Seite gibt es einige verlinkte Videos zu YouTube Previews (auf Englisch), so dass sich jeder sein eigenes Bild machen kann.


    Auch interessant: Die definitiv bewusste Entscheidung die Schachtel im Format eines 80er Jahre MB oder Schmidt-Spiele Designs zu gestalten. Will man hier Nostalgia wecken oder das Gefühl vermitteln, dass es sich tatsächlich um ein Familienspiel handelt? Auf jeden Fall halte ich nicht nur diese Entscheidung für frag- und diskussionswürdig und würde gerne Eure Meinungen hören.