Aurimentic: Wie erklären sich die Bewertungen?

  • Als ich die Rezension in der aktuellen spielbox über Aurimentic gelesen habe, hatte ich ein kleines Dé­jà-vu. Jip, genau die aufgezählten Probleme hatte ich auch in meinen Partien. Ebenso euphorisch hatte ich das Spiel auch auf der SPIEL 2016 gekauft und ebenso hatten wir da keine wirkliche Probepartie gespielt, sondern wurden eher durch geleitete Beispiele der Erklärers geführt. Ebenso wollte sich dieser überragend gute Ersteindruck dann zu Hause nicht mehr reproduzieren lassen. Das Spiel wollte schlicht nicht recht funktionieren. Dabei möchte ich es gerne gut finden können, zumal es nicht wirklich billig war.


    Auf luding.org sind fünf Rezensionen verlinkt - vier davon werten das Spiel überdurchschnittlich gut bis wirklich gut. Nur brettspiegel.de spricht die Schwachpunkte an, die in der spielbox genannt werden und auch auf hall9000.de bemängelt werden. Bei Boardgamegeek ist es mit einer 6.4 gelistet, wobei auch hier die Wertungen arg auseinandergehen. Klar können Spielegeschmäcker unterschiedlich sein, aber bei Aurimentic geht es eher um Schwächen im Spieldesign, die entweder nicht gesehen werden oder so deutlich auffallen und angesprochen werden und dann dazu führen, dass das Spiel nicht funktionieren will und abgewertet wird.


    Habt Ihr persönlich - fernab der SPIEL 2016 - eine Partie Aurimentic erlebt, die allen am Tisch Spass gemacht hat?

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  • Auf Aurimentic - Brettspiel für Spieler, Vielspieler und Strategen, Glückspilze! sind alle positiven Rezensionen verlinkt. Ich frage mich halt, wie man das Spiel so spielen kann, dass es nicht in die u.a. von der spielbox aufgelisteten Probleme gerät und deshalb dann Spass machen kann. Weil so möchte ich das Spiel auch gerne spielen (können). Wobei natürlich unterschwellig die Frage mitschwingt, wie man ein Spiel so unterschiedlich sehen und bewerten kann, wenn auf der einen Seite Probleme als Designmängel deklariert werden und anderseits diese nicht so gesehen und deshalb auch nicht erwähnt werden. Oder gibt es die Designmängel pauschal nicht und die spielbox-Rezension gewichtet schlicht anders?

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  • Hmm, 6.4 Schnitt auf BGG bei nur 50 Bewertungen, darunter einige Begründete 2, 4 und 5er (also auch keine 1er "Hate" Wertungen), legen schon nahe, dass es sich um eine Gurke handelt. Ein paar Hypewertungen sind da ja immer dabei. Die Seiten der verlinkten positiven Rezensionen sagen mir jetzt nichts und von dem Autor der Kritik bei Spielekult.de habe ich jetzt auf die schnelle auch keine anderen Kritiken finden können, um die 8 Punkte einordnen zu können. Ich meine das Spiel sieht nett aus, vielleicht hatte man einfach eine nette Partie mit Famillie oder geselligen Freunden gespielt, positive Rezension verfasst fertig. Das ist ja auch weniger Aufwand als eine begründete negative Rezension und außerdem ist es doch auch ein Kleinverlag (oder?), da haut man nicht drauf. Zumindest denken so sicher einige Rezensenten.


    Tja, muss jeder entscheiden, ob er dafür weiter Zeit investieren will.

  • Eine begründete 2 ist von mir. Ich fand das Spiel echt unterirdisch. Tolles Material aber das Spiel ist unter Garantie nicht unter ernsthaften Bedingungen geplaytested worden.


    Interessant finde ich die Korrelanz zwischen Besitzen und guter Bewertung bei dem Spiel. Was ich teuer erstanden habe, das kann nicht schlecht sein.^^

  • Als Verfasser des oben verlinkten Spielgefühls finde ich mich (und die mir bei diesem Spiel abhanden gekommenden Mitspieler) in der Tat ausnahmsweise mal in einer Spielbox-Rezension wieder. Das Spiel hat wirklich spannende Ideen. Aber in der Praxis ist mehr als ein unterer Durchschnitt aufgrund von Designmängeln kaum nachvollziehbar. Und ich darf das sagen, denn ich würde es gern mögen :D

  • @Reich der Spiele War unser Ersteindruck beim Probespiel auf der Messe ähnlich. Schrieb damals hier auf unknowns:


    "Meinen Geschmack hat es leider nicht getroffen. Es gehört zu den Spielen, bei denen die "Hintergrundstory" eigentlich wirklich beliebig scheint. Es sind x-Mechanismen, die alle abgewogene werden sollten, wenn man am Zug ist. Vorher planen ist schwer, da man nicht sicher sein kann, 1. wo die Wetterleiste steht (sehr wichtig) und ob und welche Rohstoffe man zu Beginn der Runde erhält und ob nicht der Spieler vor einem noch viel auf der Insel ändert. Hinzu kommt, worauf ein anderer Mitspieler hinwies, eine großer Zufallsfaktor: Zu Beginn würfle ich mit zwei Würfeln. Erhalte ich dort Rohstoffe: super. Vielleicht sogar die Benötigten. Würfle ich dagegen auch nur mit einem der zwei Würfel einen Sturm, habe ich nicht nur einen Rohstoff weniger, sondern bekomme beide nicht. Wenn dann noch die Wetterleiste genau in die falsche Richtung gezogen wurde und wenn dann noch ein Sturm, den ein vorheriger Spieler ausgelöst hat, genau die von mir bebaute Geländeart betraf, dann wird's nicht so angenehm."


    Hier hat ein Anspielen auf der Messe Fehlkäufe verhindert ...

    ... and all that Jazz !!!