Deutsche Lokalisierung oder fremdsprachiges Original?

  • Ach ja, ohne wo habe ich bitte die Intelligenz mit dem Spielegeschmack in Verbindung gebracht?

    Lasse mich dort nicht mehr sehen. Dort wird nur noch Dödelkram gespielt.

    Dödel – Wikipedia


    Natürlich darfst und sollst du spielen was und wo du willst. Wäre auch schlimm wenn nicht. Aber manchmal kommt hier in verschiedenen Beiträgen der Unterton durch wie intelligent wir Spieler doch sind weil wir so komplexe Spiele spielen und dass dann auch noch in Fremdsprachen. Ich bin der Meinung dass jeder in seiner Freizeit das machen soll was ihm oder ihr Spaß macht. Wenn es einfache Spiele sind ist das nicht mehr oder weniger wert als hochkomplexe Spiele. Das nicht jeder das gleiche spielt ist doch super, bewirkt es doch eine große Vielfalt im Hobby :)

  • Aber manchmal kommt hier in verschiedenen Beiträgen der Unterton durch wie intelligent wir Spieler doch sind weil wir so komplexe Spiele spielen und dass dann auch noch in Fremdsprachen.

    Hmm, da würden mich schon mal ein paar Beispiele interessieren, die eine solche Behauptung Deiner Meinung nach rechtfertigen könnten.
    Ich habe bisher niemals einen derartigen "Unterton" feststellen können.


    Ich glaube nicht, daß jemand wirklich objektiv sein kann - alle Meinungen sind subjektiv.
    Natürlich gilt das auch für mich.

  • Dödel – Wikipedia
    Natürlich darfst und sollst du spielen was und wo du willst. Wäre auch schlimm wenn nicht. Aber manchmal kommt hier in verschiedenen Beiträgen der Unterton durch wie intelligent wir Spieler doch sind weil wir so komplexe Spiele spielen und dass dann auch noch in Fremdsprachen. Ich bin der Meinung dass jeder in seiner Freizeit das machen soll was ihm oder ihr Spaß macht. Wenn es einfache Spiele sind ist das nicht mehr oder weniger wert als hochkomplexe Spiele. Das nicht jeder das gleiche spielt ist doch super, bewirkt es doch eine große Vielfalt im Hobby :)

    Guten abend Yoda,


    beim Spielen kann man eine ganze Menge über seine Mitspieler lernen, oder?.-) Ich bin sogar der Meinung, dass man durch den Einsatz eines Spieles, wie z.B."Playboss" , bzw. durchs Beobachten der Mitspieler, eine Menge wertvoller Rückschlüsse für die Eignung in kaufmännischen Berufen ziehen kann. Die Aussagekraft ist imo sogar höher als bei einigen heutzutage eingesetzten Eignungstests.(Auffassungsgabe, Logisches Denken, Analytisches Denken, vorausschauendes Denken, schnelle Entscheidungsfindung, Rechenfertigkeiten,Teamfähigkeit, Frusttoleranz,Freude am Erfolg anderer, Selbstreflektion...)


    Damit du mich nicht falsch verstehst: Ein pfiffiger Mensch bleibt pfiffig, auch wenn er lieber einfache Spiele spielt. Aber auch hier merkt man recht schnell, ob ein Mitspieler/in intellektuelle Defizite zeigt oder nicht.


    Ich hoffe, du stimmst mir soweit zu?:-)


    Sonnige Grüße aus der Dokumentastadt Kassel


    Marc

    2 Mal editiert, zuletzt von Jimmy_Dean ()

  • @Warbear Wie so häufig bei subjektiven Eindrücken (nichts anderes ist meiner) fällt es schwer diesen kurzfristig mit Fakten zu unterlegen, kann man Erinnerungen doch schlecht in die Suchmaske hier eingeben. Dennoch zeigt m.M. nach dieser Thread hier ein wenig in welchem Spannungsfeld sich Spieler selbst sehen


    Auswirkungen Brettspiel-Hobby auf restliches Leben


    Edit: Schon etwas älter aber auch hier geht es um das Thema Intelligenz (sowie Religiösität) :)


    Der Spieler an sich


    @Jimmy_Dean So interessant die Frage ist so wenig kann ich sie beantworten. Sind Beobachtungen, welche ich bei Gesellschaftsspielen von meinen Mitspielern mache, auf das reale Leben übertragbar? Ich kenne das Spiel Playboss nicht aber ich habe momentan die für mich zweifelhafte Ehre das Thema Rechnungswesen büffeln zu dürfen. Ich kann mir nicht vorstellen dass diese Materie in einem Gesellschaftsspiel auch nur annähernd inhaltsgetreu umgesetzt werden kann. Schon allein weil dabei jeder Mitspieler zwangsweise einschlafen würde :D


    Ich glaube dass Grundfähigkeiten die im Leben wichtig sind (logisches Denken, Kopfrechnen,...) in Spielen geübt werden. Ob daraus eine Eignung für das reale Arbeitsleben ableitbar ist kann ich nicht beurteilen. Vielleicht sollte ich mich bei der Bundeswehr mal als General bewerben, immerhin habe ich schon 7x ASL gespielt :thumbsup:

    3 Mal editiert, zuletzt von Meister Yoda ()

  • Hmm, da würden mich schon mal ein paar Beispiele interessieren, die eine solche Behauptung Deiner Meinung nach rechtfertigen könnten.Ich habe bisher niemals einen derartigen "Unterton" feststellen können.

    @Warbear Wie so häufig bei subjektiven Eindrücken (nichts anderes ist meiner) fällt es schwer diesen kurzfristig mit Fakten zu unterlegen, kann man Erinnerungen doch schlecht in die Suchmaske hier eingeben. Dennoch zeigt m.M. nach dieser Thread hier ein wenig in welchem Spannungsfeld sich Spieler selbst sehen


    Auswirkungen Brettspiel-Hobby auf restliches Leben


    Edit: Schon etwas älter aber auch hier geht es um das Thema Intelligenz (sowie Religiösität) :)

    Sorry, das ist doch keine brauchbare Antwort.
    Oder bist Du tatsächlich der Meinung, daß sich nun jeder die genannten Threads selbst durcharbeiten soll, um dann zu raten, welcher Beitrag von welchem User Deinen Unmut erregt haben könnte?


    Bring mal ein paar konkrete Beispiele (z.B. aus den von Dir genannten Threads), die Deine Behauptung untermauern - dann hat man was, worüber man dann vielleicht diskutieren kann ...


    Ich glaube nicht, daß jemand wirklich objektiv sein kann - alle Meinungen sind subjektiv.
    Natürlich gilt das auch für mich.


  • Jemand der sagen wir mal bevorzugt Euros spielt hat im deutschsprachigen Raum dermaßen viel Auswahl dass der Druck zu englischen Spielen so nie spürbar wird.

    Absolut falsch. Gerade im Euro-Bereich lohnt sich der Blick über den engen deutschen Tellerrand, wenn man sehen will, dass die Gleichung "Eurospiele = seelenloses Multiplayer-Solitär mit den immer wieder gleichen Mechanismen" völlig falsch ist. Innovation kommt in diesem Bereich fast ausschließlich von außereuropäischen Verlagen.

  • @'MetalPirat' Meine Aussage bezog sich auf die Menschen, die sich bei Spieletreffen nicht zu komplexeren und/oder englischen Spielen bringen lassen. Die Spielesozialisation läuft doch in Schritten ab:


    1. Einfache Alltagsspiele wie UNO, Monopoly, Spiel des Lebens, Skibbo und und und. Auf diesem Niveau bleibt aus fehlendem Interesse oder Wissen der Großteil der Menschen stehen. Gesellschaftsspiele sind hier ein möglicher Zeitvertreib, gleichwertig zu 20x anderen Möglichkeiten.


    2. Der Spieler aus Stufe 1 möchte mehr Spiele kennenlernen und stöbert dazu im Spieleladen um die Ecke oder im Internet. Dort findet er eine erschlagende Auswahl vor und ist erst einmal auf Jahre hinaus beschäftigt.


    3. Der Spieler selektiert vorhandene Spiele mehr und mehr bzw. entwickelt einen spezifischen Spielegeschmack, weil die Freizeit im Vergleich zum Angebot ein extrem schlechtes Verhältnis annimmt.


    In Stufe 3 wird sich m.M. nach entscheiden ob ein Spieler seinen Bereich um englische Spiele erweitert oder nicht. In der zweiten Stufe könnte es natürlich auch passieren aber da durch externe Faktoren wie englische Freunde die dir ein Spiel zeigen/schenken/...


    Den Bereich der Euro-Spiele hatte ich als Beispiel gewählt weil gerade hier im deutschsprachigen Raum eine große Auswahl besteht. Natürlich ist das aus unserer Sicht nicht genug bzw. durchstöbern wir den Weltmarkt nach ähnlichen Spielen mit dem besonderen Kniff. Aber das macht uns ja auch zu den Spielefreaks ^^


    Ich wette jeder hier hatte eine Phase wo ihm die Spiele im Spieleladen/deutschen Onlineversand genug waren. Wie lange die Phase anhält ist unterschiedlich aber nur eine kleine Gruppe von Spielern geht noch einen Schritt weiter. Siehe auch hier bei uns Freaks die zahlreichen Diskussionen zu pro/contra englisch...

  • Fremdspachige Spiele - sowas hatten wir früher doch gar nicht so kurz nach dem Krieg!


    Es war nie so einfach wie heute an ausländische Spiele heranzukommen. Mich ärgern im Nachhinein eher die Jahre in denen ich mich auf das damals noch sehr überschaubare Inlandsangebot beschränkt habe. Civilization habe ich erst acht Jahre nach dem Erscheinen kennengelernt, da sich zum Glück der Verlag "Welt der Spiele" getraut hat das zu übersetzen. Advanced Civilization ist bis heute nicht auf deutsch erschienen.


    Ich habe verdammt lange gebraucht bis ich mich aus der Wohlfühlzone "deutschsprachig" herausgetraut habe. Gerade weil ich mich in der Schule vor Fremdsprachen gedrückt habe wo immer ich konnte. Meine Aussprache war eher mau und die Angst sich damit zu Blamieren hat jeden Spross der Motivation sofort unterdrückt. Inzwischen sind die Hemmungen einfacher zu überwinden. Man muss eine Sprache nicht perfekt beherrschen um sie anzuwenden!


    Aus diesem Grunde ermutige ich heute auch jeden sich dem fremdsprachigen Spiel nicht aus Bequemlichkeit zu versperren. Es entgeht einem sehr viel dabei.

    Gruß aus dem Münsterland
    Herbert

    ______________________________

    I'm old enough to know what's wise
    and young enough not to choose it

    Einmal editiert, zuletzt von Herbert ()

  • Achja, der gute alte Herbert - kann auch von 2 Weltkriegen erzählen

    :humbug: - Vietnam!

    Gruß aus dem Münsterland
    Herbert

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  • Es war nie so einfach wie heute an ausländische Spiele heranzukommen. Mich ärgern im Nachhinein eher die Jahre in denen ich mich auf das damals noch sehr überschaubare Inlandsangebot beschränkt habe. Civilization habe ich erst acht Jahre nach dem Erscheinen kennengelernt, da sich zum Glück der Verlag "Welt der Spiele" getraut hat das zu übersetzen. Advanced Civilization ist bis heute nicht auf deutsch erschienen.

    Ich gebe dir Recht, auch ich hätte rückblickend gerne einige Spiele früher kennengelernt. Die Carcassonne-Phase hätte auch nicht sein müssen. Aber das ist eben alles mit heutigen Wissen gesehen. Früher waren wir damit alle glücklich :crying:


    Die Frage ist ob aus allen Gelegenheitsspielern, wie sie zuvor beschrieben wurden, bei entsprechendem Anreiz Vielspieler mit internationaler Spieleauswahl werden. Ich würde das bezweifeln :)

  • Ganz klar und habe ich ja auch versucht anzudeuten dass z.B. manche Spieler durch Freunde in England oder Amerika auch schon früher auf internationale Spiele stoßen als andere.


    Ich bin mir auch sicher dass die meisten Kinder von uns hier eher Sprünge als Schritte/Phasen hinlegen. @Attila hat glaub mal geschrieben dass sein Nachwuchs etwas auf englisch spielt... :)


    Edit: Als Widersprechung der "Mustersozialisation" würde ich das im Übrigen nicht ansehen, es werden einfach Phasen stark verkürzt oder ganz weggelassen. Ich glaube aber nicht dass jemand diese Phasen z.B. rückwärts durchläuft :)

  • @Meister Yoda: Ich wollte auch gar nichts für oder gegen die verschiedenen Modelle des Kennenlernern neuer und ggf. dann auch mal fremdsprachiger Spiele sagen. Aber bei deiner Aussage, mit Eurospielen wäre man im deutschsprachigen Bereich mehr als gut genug versorgt, musste ich dann doch mal etwas sagen. Das stimmt nämlich so immer weniger. Die "Euros", die man aus den deutschen Verlagen bekommt, werden immer ähnlicher zueinander, immer wieder nur alter Wein in neuen Schläuchen. Gleichzeitig gibt es den unheilvollen Trend, auch noch das letzte bisschen Interaktion weg zu operieren. Zugriff auf eine gemeinsame Auslage ist da oft das einzige bisschen Interaktion.


    Bei Verlagen wie Hans im Glück oder Lookout galt früher, dass man deren Neuheiten fast bedenkenlos kaufen konnte. Heute nicht mehr, "try before you buy", wenn überhaupt, so mäßig waren zuletzt einige Neuheiten von denen. Alea, Queen, Kosmos -- früher regelmäßig Highlights dabei, aber heute Tendenz belanglos, mutlos, Massenware, oft auch nur Würfel- und Kartenspielvarianten ehemaliger Erfolgstitel. Gähn. Gerade (!) als Fan der Euro-Schiene lohnt sich deshalb der Blick ins europäische und außereuropäische Ausland, und dann sind wir auch ganz schnell bei den englischsprachigen Sachen.

  • . Ich glaube aber nicht dass jemand diese Phasen z.B. rückwärts durchläuft :)

    Heirate, bekomme Kinder, werde alt, verwende Zeit für wichtiges Engagement, versinke im Beruf und im Netzwerken - es gibt verschiedene legitime Gründe mit dem Spielen komplexer Spiele aufzuhören. Kenne ich auch aus meinem Freundeskreis,

  • Alea, Queen, Kosmos -- früher regelmäßig Highlights dabei, aber heute Tendenz belanglos, mutlos, Massenware, oft auch nur Würfel- und Kartenspielvarianten ehemaliger Erfolgstitel.

    Du beschreibst da wohl die schleichende Ablösung der Wichtigkeit von Verlagen im "Mutterland der Brettspiele" durch (vermeintlich) innovativere Konzepte englischsprachiger Verlage (wo auch immer diese beheimatet sind).


    Meiner Meinung nach ist das nicht nur auf Euros bezogen....gibt es Gegenbeispiele von innovativen, frischen Ideen aus deutscher (oder europäischer) Feder?


    Wobei ich das immer nur auch vereinzelt sehe, denn bei KS wird doch mittlerweile auch nur immer mehr vom Gleichen angeboten (aktuell ja wohl Green Horde etc.). Die Qualität und fehlende Ausarbeitung der Regeln durch Profis lässt ja da manchmal auch zu wünschen übrig (Stichwort: DarkSouls).


    Aber das Thema spiegelt doch auch eines ganz deutlich wieder: Es gibt immer mehr Spiele die übersetzt werden müssen - und zwar aus dem englischen heraus und nicht anders rum - oder täuscht mich mein Bauchgefühl?

  • Es gibt immer mehr Spiele die übersetzt werden müssen - und zwar aus dem englischen heraus und nicht anders rum - oder täuscht mich mein Bauchgefühl?

    Das liegt meines Erachtens daran, dass heutzutage auch Verlage in Frankreich, Spanien, Polen, Finnland, Japan, China u.v.m. ebenfalls gute Spiele veröffentlichen, und die machen natürlich alle auch englische Versionen. Deshalb täuscht meines Erachtens der Eindruck, dass fast alle Übersetzungen aus dem Englischen kommen.

  • Wie wird eigentlich ein -- sagen wir mal: -- im Original polnisches Spiel auf deutsch lokalisiert? Direkt polnisch-deutsch übersetzt oder mit dem Umweg über das englische, also polnisch-englisch-deutsch? In anderen Bereichen ist mir X-englisch-Y bekannt, so dass ich in solchen Fällen bewusst die englischen Anleitungen lese. Da sind wenigstens nur einmal Übersetzungsfehler drin. Wenn ein Übersetzer nicht das Original hat, sondenr aus einem bereits übersetzten Werk heraus weiterübersetzen muss, leidet die Qualität oft noch spürbar mehr als bei einer Erstübersetzung.

  • Heirate, bekomme Kinder, werde alt, verwende Zeit für wichtiges Engagement, versinke im Beruf und im Netzwerken - es gibt verschiedene legitime Gründe mit dem Spielen komplexer Spiele aufzuhören. Kenne ich auch aus meinem Freundeskreis,

    2014: 148x gespielt
    2015: (Fernstudium neben Fernbeziehung und Beruf begonnen) 89x gespielt
    2016: (selbe Situation wie 2015) 9x gespielt, davon 8x solo
    2017: bisher 2x gespielt


    Kinder kann ich noch keine bieten (außer die 45x in meiner Arbeit) aber ansonsten kann ich das auch nachvollziehen. Ich mach aber mal dazu ein neues Thema auf :)


  • Ich bin mir auch sicher dass die meisten Kinder von uns hier eher Sprünge als Schritte/Phasen hinlegen. @Attila hat glaub mal geschrieben dass sein Nachwuchs etwas auf englisch spielt... :)


    Hi,


    Aktuell ist Shadows of Brimstone und Gloomhaven die absolute Priorität - 8te Klasse - Englisch ist keine Präferenz, aber am Ende zählt das Spiel - und es gibt aktuell nichts was diese beiden Spiel toppen könnte - also ist Englisch kein Problem - immer weniger. Inzwischen ist es fast egal - das Spiel ist nicht in Deutsch? - Schade. Lass uns loslegen.


    Atti

  • Unser Junge "muss" bei englischen Spielen auch mit ran. Was soll's, werden halt ein paar Vokabeln nebenbei gelernt, kann nicht schaden. Wenn es bei verdeckten Informationen zu textlastig wird, lassen wir aber im Moment noch die Finger davon.

  • Wie wird eigentlich ein -- sagen wir mal: -- im Original polnisches Spiel auf deutsch lokalisiert? Direkt polnisch-deutsch übersetzt oder mit dem Umweg über das englische, also polnisch-englisch-deutsch?

    Das läuft zu gefühlten 99,X% über englisch.


    Andersherum ebenso. Wenn ich ein rein deutsches Spiel ins Ausland verkaufen möchte, muss ich es erst mal ins Englische übersetzen lassen und dann englische Dateien erstellen.

  • Es war nie so einfach wie heute an ausländische Spiele heranzukommen. Mich ärgern im Nachhinein eher die Jahre in denen ich mich auf das damals noch sehr überschaubare Inlandsangebot beschränkt habe. Civilization habe ich erst acht Jahre nach dem Erscheinen kennengelernt, da sich zum Glück der Verlag "Welt der Spiele" getraut hat das zu übersetzen. Advanced Civilization ist bis heute nicht auf deutsch erschienen.


    Ich habe verdammt lange gebraucht bis ich mich aus der Wohlfühlzone "deutschsprachig" herausgetraut habe. Gerade weil ich mich in der Schule vor Fremdsprachen gedrückt habe wo immer ich konnte. Meine Aussprache war eher mau und die Angst sich damit zu Blamieren hat jeden Spross der Motivation sofort unterdrückt. Inzwischen sind die Hemmungen einfacher zu überwinden. Man muss eine Sprache nicht perfekt beherrschen um sie anzuwenden!


    Aus diesem Grunde ermutige ich heute auch jeden sich dem fremdsprachigen Spiel nicht aus Bequemlichkeit zu versperren. Es entgeht einem sehr viel dabei.

    Ich kann dir da nur aus vollem Herzen zustimmen, bei mir hat die "deutsche" Phase auch ziemlich lang
    angehalten, und ich greife auch heute lieber noch zur deutschen Ausgabe. Ende letzten Jahres hatte ich
    aber keine Wahl mehr: Der Kickstarter zu Kingdom Death : Monster 1.5 startete und es war schon im
    Vorhinein klar, dass es zu diesem Spiel allein auf Grund seines Umfangs (224 Seiten, Regeln und Story)
    und den gut und gerne 5.000 Spielkarten niemals eine deutsche Lokalisierung geben wird. Ich musste
    also entweder verzichten oder über meinen Schatten springen und mich mit der englische Sprachausgabe
    abfinden. Auf dieses tolle Spiel wollte ich aber auf keinen Fall verzichten und somit war der Weg auch für
    weitere englische Spiele frei ... bereut habe ich es nie und mittlerweile viele gute, neue Erfahrungen gemacht.

  • Auf die Vergangenheit bezogen ist das mMn. völlig richtig. Trotz heftiger Probleme, die englischsprachigen Regeln mein erstes 18XX (1856) zu verstehen bzw. korrekt zu interpretieren, will ich so Spiele wie Civi, Age of Renaissance oder auch später noch Defender of the realm (ne Art Pandemie für Fortgeschrittene) nicht missen.
    Aber damals war das Spieleangebot noch klein und trotz einiger weniger Perlen, die für einen Spielefreak die Mühe wert sind, ist das wie gesagt heute mMn. aufgrund des großen Angebotes nur selten der Mühe wert, da die auflagenstärkeren Sachen ja dann doch in der Regel ins Deutsche übersetzt werden. Als Ungar z.B. wäre das für mich ganz was anderes. Aufgrund der vielen Neuerscheinungen bin ich auch gar nicht mehr bereit, das Angebot in nennenswertem Umfang zu "sichten" oder einfach mal jedes neue Spiel das so daher kommt zu testen. Der Aufwand sich neue Regeln draufzuschaffen angesichts ständig neuer Spiele schwindet halt, umso mehr der für Fremdsprachige (Nur La vallee des mamuths gönnte ich mir mal auf französisch). Das Zeitalter des "Informationszynismus" erreicht halt immer mehr Bereiche der Gesellschaft, eben auch den Spielbereich...
    Und dann: Man spielt viel zu viele Spiele nur einmal und dann nie wieder. Ich guck inzwischen oft nur noch, was sich jenseits von gehype auf der Messe usw. auch länger bewährt, um es dann irgendwann auch mal zu spielen. Auch meine Bereitschaft, mich mit eher mittelmäßigen DM-Spielen aus Trainingszwecken rumzuschlagen ist sichtlich dahingeschrumpft. Selbst bei der RegVor kam mir allzuvieles als Zeitverschwendung daher irgendwann, auch wenn es da wenigstens Perlen wie Caylus oder Russian Railroad gab. Die schlechteren Spiele ließ man über sich ergehen, die besseren spielte man "tot", um sie dann z.T. jahrelang nicht mehr spielen zu wollen, wie wenn man sich an zu viel Pizza überdrüssig gefressen hatte ;)