vs. MeepleCircus

  • Beim Online-Händler MeepleCircus gibt's ein paar Kickstarter-Spiele noch bis Ende Juli als PreOrder günstig und als Essen PickUp sogar versandkostenfrei.


    Bei den Preisen frage ich mich ernsthaft, wieso ich bei Kickstarter überhaupt noch solche Spiele unterstützen soll, wenn es die nachher günstiger direkt zu kaufen gibt. Und das, obwohl die Spiele noch nicht mal an die Backer ausgeliefert wurden.....
    Beispielsweise gibt es #Tortuga1667 und #Salem im Bundle günstiger als ich die bei KS als Bundle gekauft habe....da es nicht wirklich KS-exklusive Sachen gab, sind die Versionen und Preise auch vergleichbar.


    Wie sieht's bei #Superhot da aus? Lohnt sich ein Kauf (das gibt's allerdings nicht als PreOrder mit Essen PickUp)?


    Oder #Heldentaufe ?


    Was meint ihr?

  • Bei den Preisen frage ich mich ernsthaft, wieso ich bei Kickstarter überhaupt noch solche Spiele unterstützen soll

    Gute Frage. Hier sind ja viele gegen exklusive Inhalte für Kickstarter-Unterstützer, für mich sind sie aber der einzige Grund, Projekte überhaupt zu unterstützen. Gibt es keine exclusiven Inhalte, gibt es meist auch keine Vorteile - früher oder später kommt man immer billiger dran, insbesondere wegen der meist enorm hohen Versandkosten.

  • @Lazax: Bitte nicht KS-exklusive Inhalte und im KS-Pledge bereits enthaltene Promos durcheinander werfen. Zusatzinhalte (-> willkommener Anreiz zum Backen von Crowdfunding-Projekten) und Exklusivität derselben sind zwei verschiedene Sachen. Bei zusätzlich enthaltenen Promos, wie z.B. von Stonemaier Games so praktiziert, haben Backer ein paar Extrasachen, d.h. das Backen "lohnt" sich, aber auch die Nicht-Backer bekommen ein vollständiges Spiel und haben die Möglichkeit, die fehlenden Teile noch zu bekommen, jedoch (a) nicht sicher, (b) für überproportional hohe Kosten und (c) ggf. mit gewissem Mehraufwand, z.B. Bestellung direkt beim Verlag.


    Das ist meiner Meinung nach das beste Crowdfunding-Modell für alle Seiten, Spieler wie Verlage. Der Anreiz für Backer ist dann genauso gewahrt wie die Geschäftsinteressen der Verlage -- natürlich mit der gewissen Hürde, dass der lukrative After-Market-Umsatz mit den Promos natürlich nur klappt, wenn der Verlag kein Schrottspiel abgeliefert hat. Von daher ist die Bereitschaft eines Verlages, sich auf dieses Promo-Modell einzulassen, für mich als Kunden auch wieder ein Pluspunkt für den Verlag.

  • @MetalPirate
    Das ist ja das, was ich sagen wollte: Wenn die Spiele nachher zum ähnlichen Preis (und ohne Versandkosten bei Essen PickUp sogar günstiger) später zu haben sind, fühle ich mich als Unterstützer doch irgendwie verarxxxt.
    Das kann doch kein Geschäftsmodell für die Zukunft sein, denn bei Spielen dieses Verlages (Facade Games) werde ich zukünftig auf das Angebot von MeepleCircus (oder ähnlichen) warten und brauche das nicht ein paar Monate vorher vorzufinanzieren.


    Wenn es natürlich für die Unterstützer - und das sind doch am Ende auch die (so meine hehre Vorstellung), die das Spiel überhaupt erst möglich gemacht haben - ein paar KS-exklusive Sachen oder zumindest preislich einen Vorteil gegenüber der Retail-Version gibt (auch wenn das logischerweise nur für die ersten Wochen und nicht Monate/Jahre gültig sein kann) ist das ok.


    Von daher volle Zustimmung zu Deinen Aussagen - das wäre eigentlich ein vernünftiges Modell.

  • @FischerZ: Ich bin da ganz bei dir. Meine Antwort ging an Lazax, dessen Antwort ich als Ruf nach KS-Exklusivmaterial verstanden habe, und das wollte ich dann nicht so stehen lassen. Zusatzmaterial wie Promos oder (Mini-)Erweiterungen: ja, sehr gerne, so kann der Verlag relativ leicht mit eher wenig Material einen gefühlt hohen Mehrwert für den Backer generieren. Aber Exklusiv muss das alles dafür noch längt nicht sein und meiner Meinung nach sollte es das auch im Interesse des Verlages nicht unbedingt sein. Ein Verlag sollte eigentlich auch ein Interesse daran haben, ein Spiel über längere Zeit hinweg verkaufen zu können, d.h. auch an diejenigen, die es erst nach dem Ende einer Crowdfunding-Kampagne zur Erstauflage entdecken. So selten ist das gar nicht. Denn wer kann schon dauerhaft 200+ gleichzeitig laufende Kickstarter-Kampagnen für Spiele beobachten?

  • Ich meine, diese Diskussion schon öfters geführt zu haben, aber was solls, auf ein neues. Das vom Petalmiraten skizzierte "ideale" Modell sehe ich nur für eine ganz geringe Anzahl an Verlagen als durchführbar an. Nämlich Verlage, die regelmäßig sehr gute bis herausragende Spiele herausbringen UND noch keine "kritische" Größe erreicht haben.


    Warum?


    Kleine Verlage, die den größten Anteil an Kickstarter-Projekten auflegen, müssen dafür sorgen, überhaupt wahrgenommen zu werden. Ein mindestens gutes Spiel mal vorausgesetzt, erreicht man die meisten Backer mit günstigen Preisen oder exklusiven Inhalten. Günstige Preise sind deutlich schwieriger darzustellen als exklusive Inhalte.


    Große Verlage wie CMON setzen entweder weiterhin auf die Sogwirkung von exklusiven Inhalten. Warum auch nicht, die letzten Jahre haben gezeigt, dass das sehr gut funktioniert! Oder sie gehen ganz von Kickstarter weg, weil dieses Vertriebsmodell eben nicht nur Vorteile birgt. Wie man derzeit bei Stonemaier Games sehr schön sehen kann.


    Denn große wie kleine Verlage müssen Stückzahlen absetzen, damit sich der ganze Aufwand auch lohnt. 100 Unterstützer mit exklusiven Inhalten zu ködern und ein, zwei Backer, denen das missfällt, zu vergraulen ist besser, als mit einem "fairen" Modell nur 50 Unterstützer zu haben!


    Dann bleibt noch der Punkt mit dem sehr guten bis herausragenden Spiel. Wenn wir ehrlich sind: die allermeisten Spiele (nicht nur auf Kickstarter, aber dort genau so) sind bestenfalls Mittelmaß. Natürlich glaubt jeder Projektgründer, das nächste Siedler von Catan erfunden zu haben. Wir wissen alle, dass das nicht stimmt. Womit bekommt man aber trotzdem eine Menge Unterstützer? Genau, mit exklusiven Inhalten! Dann bekommt man als Unterstützer wenigstens das Gefühl, etwas besonderes erworben zu haben. Und wenn das Spiel (wider Erwarten?) nicht gefällt, verkauft es sich mit Exclusives deutlich leichter weiter!

  • @FischerZ
    Hier im Forum ist eines der immer wiederkehrenden Themen das allseits beliebte Schnäppchen. Auf der Jagd nach diesem Objekt der Begierde werden wir nicht müde zu vergleichen, uns Rabattgutscheine zu beschaffen und uns mit Gleichgesinnten zu Bestellgemeinschaften zusammen zu schließen. Einmal im Jahr beschehren uns diverse Onlinehöker vorweihnachtliche Geschenke im Adventskalender und obendrein bietenü die ohnehin während des Jahres regelmäßig Angebote feil. Die Heidelberger haben monatliche Aktionen im Rennen und erwarten dn Spielesüchtigen in seinem Spielemekka Essen in ihrer Megastore-Resterampe.
    Warum kauft denn bitte überhaupt noch irgendjemand Spiele zum regulären Preis bei ihrer Veröffentlichung? Das ist doch vollkommen unverständlich, wir müssen doch einfach nur warten, dann wird's billiger. Es sei denn, es handelt sich um kleine Verlage oder gar solche, die Kickstarter als Plattform nutzen. Für die sollten natürlich andere Regeln gelten als für die Branchenriesen.
    Und wenn sie dagegen verstoßen? Mit irgendwelchen Dealern windige Geschäfte abschließen und damit ihre treuen Unterstützer verprellen? Nun, dann bleibt uns wohl nichts anderes übrig, als ihnen künftig die Unterstützung zu verweigern. Sollen sie doch scheitern, die Ganoven. Dann bleiben die Spiele eben nicht mehr als eine hübsche Idee.
    Konstruktiver Ansatz.
    Und nebenbei: schau doch mal am Messesonntag bei board&dice vorbei, da dürften dich noch bessere Preise erwarten. Ich habe denen in Berlin Superhot für 15€ abgekauft. Verbrecher!

  • Und wenn das Spiel (wider Erwarten?) nicht gefällt, verkauft es sich mit Exclusives deutlich leichter weiter!

    Gilt das auch noch jenseits der von dir skizzierten "sehr guten bis herausragenden Spiele"? Wirklich gute Spiele und/oder Sachen aus Kampagnen, die ab einer viertel Million Dollar eingeworben haben und deshalb den entsprechenden Hype generiert haben, verkaufen sich mit allerlei Exclusives teilweise für astronomische Sekundärmarktpreise, da könnte jeder hier sicher viele Beispiele nennen. Aber für das ganze Crowdfunding-Mittelmaß aus Kleinverlagen will nach meiner Erfahrung ein Jahr nach Erscheinen keiner mehr auf dem Sekundärmarkt so viel zahlen, wie man selbst bei Kickstarter, der Spieleschmiede oder sonstwo hingelegt hat, und zwar weitgehend unabängig davon, ob exklusives Material dabei ist oder nicht. Solche Sachen sind mit hoher Wahrscheinlichkeit beim Weiterverkauf Verlustgeschäfte, da braucht man sich gar nichts vormachen.

  • @alpaka
    Nein, mir geht´s nicht um ein Schnäppchen - mir geht´s darum, dass das Thema Kickstarter beim Verhalten von Verlagen wie jetzt beispielhaft vorgetragen sich dann irgendwann erledigt, was ich persönlich schade finden würde, denn eine Perle wie beispielsweise #FallenAngel (was für mich eines der besten KS-Investitionen bis jetzt war) würde dann vermutlich nie realisiert werden.
    Denn vermutlich würde es keinen mehr geben der bereit ist, ein Spiel über Monate vorzufinanzieren, wenn man selbst keinen Vorteil erhalten würde - und ich meine nicht das von Dir zitierte "Schnäppchen" oder den "Schnäppchenpreis".


    Vielleicht hatte ich mich missverständlich ausgedrückt (oder mache das noch).....hoffentlich ist jetzt meine Intention deutlicher geworden.

  • @MetalPirate Da kann ich nur mit einem eindeutigen "kommt drauf an" antworten. ;)
    Manchmal habe ich "Mittelmaß" aufgrund von Exclusives gut verkaufen können, manchmal nur mit gehörigen Preisabschlägen. Ich müsste mal meine Daten dahingehend auswerten, um das genauer sagen zu können.


    @alpaka Ist Dein Beitrag eigentlich Satire oder meinst Du das in irgendeiner Art und Weise ernst? Es ist ja nun wirklich keine besondere Weisheit erforderlich, zu erkennen, dass Abwarten in unserem Hobbysegment gleichbedeutend mit Sparen ist. Ob im kleinen - am Messesonntag ist vieles billiger, weil die Händler Ware lieber verkaufen als in der Gegend herum zu fahren. Oder im Großen - ein Jahr nach Erscheinen sind die meisten Spiele 30 bis 50 Prozent billiger geworden. Weil die nächste Neuheitenflut schon ins Regal drückt und Hersteller wie Händler gar nicht anders können, als günstig abzuverkaufen!