Darien Apocalypse von Ragnar Brothers

  • Das klingt interessant, aber könnte man die Graphik/Aufmachung nicht mal überarbeiten? Stimmung kommt da für mich nicht auf...

  • Ich bin dabei - auch wenn es bei der Kampagne kein Tischtuch als Spielplan geben wird.

    Gruß aus dem Münsterland
    Herbert

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    I'm old enough to know what's wise
    and young enough not to choose it

  • Wieder ohne Tischtuch :(


    Dabei bin ich trotzdem. Was ich nicht verstehe: warum laufen die Kickstarter-Projekte der Ragnar Brothers so schlecht. Es handelt sich hier immerhin um einen renommierten Kleinverlag. Und bei dieser Kampagne besteht sogar die Aussicht auf Miniaturen.

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    Herbert

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  • Eines der Probleme ist sicherlich die im Vergleich zu den anderen Kampagnen recht hässliche (gerne auch spezielle) Grafik. Dr. Congo sah hingegen ganz gut aus und lief doch recht prima.

    Ich habe beobachtet, dass grafisch schlecht präsentierte oder gestaltete Spiele keinen Blumentopf gewinnen bei Kickstarter. Persönlich finde ich etwas andere Grafikstile häufig sehr gut. Ich fand z.B. dass das alte Brass Spielbrett toll aussah.

  • Vielen Dank für den Hinweis - Ich hätte den neuen Kickstarter-Relaunch sonst glatt übersehen. Ich bin jetzt auch dabei, obwohl noch 2.000 BP für die letzten 5 Tage fehlen... CMON würde sich darüber schlapp lachen, aber für die Ragnar Brothers wird es knapp werden.


    Und damit wären wir auch bei einem grundsätzlichen Problem von derartigen Kampagnen. Wenn es keinen "Hype" durch entsprechende Reviews oder sonstige Hinweise bei den üblichen Kanälen oder auf breiten Plattformen gibt, bleiben diese Informationen in den Foren des kleinen Publikums mit "Spezialinteressen" (und Kenntnis der Autorennamen) leider hängen. Das Gelegenheitspublikum, das über die Kampagne zufällig "stolpert", wird durch den biederen Stil der Grafiken und Mechanismen sowie der Art der Kampagne nicht weiter angezogen.


    Ohne großartige Grafiken und Figuren mit "coolen" Strechgoals und entsprechendem Marketing helfen selbst gute Namen nichts. Beispielsweise wurde das durchaus solide Workerplacement-Spiel Shifting Realms von Craig and Jeff Van Ness (Heroscape) mit mageren 16.000 $ gefundet - es hat z.B. sein Glück ohne Strechgoals versucht. Dass dies ein Zeichen eines ausgereiften Spiels sein kann, begreifen viele nach "mehr Bling" lechzenden Kickstarter leider nicht immer. Soviel zum Thema "Crowd Intelligence"... 8o


    Ich kann daher auf anspruchsvollere Spiele spezialisierte Verlage wie Spielworrx verstehen, die sich die Kickstartergebühren und das Marketing sparen und lieber kleine, aber gesicherte Auflagen mit Vorbestellungen an die bestehende Fangemeinde vertreiben. Ob man mit dieser Strategie aber auch aus der "Nische" herauskommt, ist ein anderes Thema.

    “Truly I was born to be an example of misfortune, and a target at which the arrows of adversary are aimed.” ― Miguel de Cervantes Saavedra, Don Quixote

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    Brettspielen am Freitagabend nördlich von Frankfurt/Main: Spieletreff Petterweil

    Einmal editiert, zuletzt von Sir Bobo () aus folgendem Grund: Nicht §, sondern BP...

  • Die Grafik ist sicher ein wichtiger Punkt, aber wer es nur darauf schiebt, macht es sich meiner Meinung nach auch ein bisschen zu einfach. Ich habe mir die Kampagne angeschaut (sowohl damals den ersten Versuch als auch jetzt wieder) und da hat mich auch sonst eher wenig angesprochen. Und -- Achtung, Sakrileg! -- vielleicht sind Ragnar Brothers auch nicht der tolle, die Massen anziehende Name, für den ihn manche Vielspieler in ihrer Blase halten.

  • Die Spiele von Ragnar Brothers sind primär halt für ein ganz spezielles Publikum interessant. Sie sind nicht Mainstream, haben ziemliche Ecken und Kanten (das muss nicht schlecht sein), und da dann der Publisher selbst auch recht wenig von sich reden macht (groß Werbung sieht man selten, er tritt auch nur bedingt in den weitreichenderen Kanälen auf, etc.), ist da eben auch nur wenig mit Außenwirkung. Dazu kommt dann halt noch, dass die Grafik und das Design (insbesondere, was das Spielmaterial angeht) meist ziemlich altbacken und selbstgezimmert aussieht.
    Und mit ein paar Miniaturen lässt sich schon lange kein Blumentopf mehr gewinnen...

    Mögen die Ragnar Brothers noch so sehr mit Leib und Seele enthusiastische Spieledesigner sein, und auch ihre eingeschworene Fangemeinde und Liebhaber finden - der Weg, den sie gehen, ist halt keiner, der viel Erfolg bescheiden wird. Ich gehe gar davon aus, dass das in Zukunft immer schwieriger werden wird...

    Wer Smilies nutzt, um Ironie zu verdeutlichen, nimmt Anderen den Spaß, sich zu irren.

    Über den Narr wird nur so lange gelacht, bis man selbst Ziel seiner Zunge wird!

    :jester:

  • Dabei bin ich trotzdem. Was ich nicht verstehe: warum laufen die Kickstarter-Projekte der Ragnar Brothers so schlecht. Es handelt sich hier immerhin um einen renommierten Kleinverlag. Und bei dieser Kampagne besteht sogar die Aussicht auf Miniaturen.

    Ich schaue mir die Projektseite an und sehe von dem Spiel: Quasi Nix.
    Nicht mal ein vollständig aufgebautes Mockup...
    Da habe ich das Gefühl, ich kaufe die Katze im Sack.

    Schaue ich mir dagegen zum Beispiel die Kampagnen von #Roots oder #TimeOfLegends an, dann sehe ich da ein fertiges Spiel - wenn auch in MockUps...

  • In den Frühzeiten der Crowdfunding-Spiele konnte dort so ziemlich jeder Erfolg haben. Aber je mehr Macher sich dort tummeln, umso eher kriegen diejenigen Probleme, die nicht wirklich verstanden haben, wie Kickstarter funktioniert. Worauf Backer achten, was sie erwarten, wie sie behandelt werden wollen, all sowas. Wer das nicht begreift, bekommt immer mehr Probleme. Das geht dann den Ragnar Brothers genauso wie den Crowdfunding-Veteranen TMG. Anderes Niveau, schon klar, aber letztere haben bei ihren Crowdfunding-Spielen zuletzt auch fast immer wesentlich weniger Stretch Goals erreicht als geplant, so dass ihr ganzes "Deluxified"(TM)-Konzept wackelt, weil sich ganz wesentlich durch die Stretch Goals der Unterschied zwischen Retail und Deluxe definiert. Bei den Kleinverlagen wie Ragnar Brothers wackeln dann bei Fehlern eben nicht nur die Stretch Goals, sondern gleich die komplette Projektfinanzierung.


    Mein Mitleid hält sich in Grenzen. Um zu verstehen, wie Kickstarter funktioniert, muss man sich eigentlich nur mit offenen Augen umschauen. Schauen, was die erfolgreichen Kampagnen richtig und was die weniger erfolgreichen falsch machen. Wer wirklich ernsthaft etwas kickstarten will, der findet auch völlig kostenlos die entsprechenden Infos in den Blogs von Jamey Stegmaier (Stonemaier Games) oder bei James Mathe (Minion Games). Wenn dann Newcomer wie jüngst bei Clans of Caledonia ankommen und handwerklich einfach alles richtig machen -- wohl gemerkt: handwerklich in Bezug auf das Crowdfunding-Geschäft; das Spiel Clans of Caledonia ist für mich nur leicht überdurchschnittlich --, dann haben die es einfach auch verdient, die "alten" Firmen zu verdrängen, die partout nicht dazu lernen wollen. In diesem Zusammenhang verweise ich auch mal auf ein lesenswertes Designer Diary, das zuletzt bei BGG News zu lesen war, wie zwei komplett unbekannte Erstlings-Autorinnen mit ihrer Idee bei Kickstarter erst $135K eingeworben und dann ihr Spiel bei Mattel untergebracht haben. Wer den Kickstarter-Weg gehen will, muss es richtig machen, und je größer die Konkurrenz dort wird, umso eher gilt das.

  • Wieder ohne Tischtuch :(

    Ich greife das hier mal als ein Beispiel auf.
    Wer Ragnar Brothers nicht kennt, kann mit "Tischtuch oder nicht Tischtuch" nicht viel anfangen. Und selbst, wenn man die Tradition kennt, muss man sie noch lange nicht mögen.
    Ich hatte mal vor einiger Zeit das Spiel "Promised Land" erworben. Damals mit Tischtuch, weil ich das auf der einen Seite noch nicht kannte und daher nicht beurteilen konnte, und auf der anderen Seite dachte, dass man die Extra-Besonders-Deluxe-Ausgabe sicher später zumindest ohne Verluste wieder verkaufen könne, wenn das Spiel dann doch nicht zusagen würde. Das Tischtuch, oder Handtuch, oder whatever, war dann aber doch ziemlich enttäuschend, stellte es sich doch mehr als Gimmick denn als coole Spielbrett-Variante raus. Klar, man konnte darauf spielen. Aber praktischer war dennoch der Spielplan. Und meine Hoffnung bezüglich des Wiederverkaufs-Wertes wurde schließlich auch enttäuscht.

    Das Tischtuch ist ein ganz deutliches Zeichen von Liebhaberproduktion für eine ganz bestimmte Nische - eben jene, die dieses Gimmick toll finden, für etwas Besonderes erachten. Dass es nicht mehr dabei ist, zeugt schon mal davon, dass Ragnar Brothers zumindest versuchen, sich aus dieser Nische zu lösen. Warum? Weil es zusätzliche Produktionskosten bedeutet.
    Bei einem KS könnte man natürlich das Tischtuch für alte Fans als Add-On anbieten (nach vernünftiger Kalkulation). Das würde dann bedeuten, in bezug auf DIESEN Aspekt alles richtig zu machen.
    Aber das hilft halt nicht, wenn man sonst eben nicht mit der Zeit geht.

    Natürlich können wir da auch völlig falsch liegen. Letztendlich müssen Ragnar Brothers selbst wissen, wie sie ihre Spielveröffentlichung intendieren. Ist es eine Liebhaberei ihrerseits? Oder ist die Intention dahinter, ihre Idee möglichst einem breiteren Publikum verfügbar zu machen? Ganz ohne Profit im Auge zu haben.
    Bei letzterem muss die Geschäftsstrategien von RB massiv infrage gestellt werden. Mehr noch, wenn daran ein wie auch immer gearteter Profitgedanke geknüpft wäre (und sei es nur, wie z.B. vor Jahren bei Fragor, um genug Profit zu machen, damit der Besuch der SPIEL und das Drumherum finanziert werden könnte).
    Bei ersterem kann und darf sich die Frage danach, warum die Projekte nicht erfolgreicher sind, nicht stellen, denn dann täten sie genau das, was RB wollen.

    ...solange sie sich überhaupt finanzieren. Wie das gegenwärtige Projekt aber gezeigt hat, ist auch das nicht immer zu gewährleisten. RB sollten sich also in jedem Fall über ihre Strategien Gedanken machen. Sonst wird Darien Apocalypse vielleicht das letzte Spiel, das sie auf den Markt bringen können (falls es da mit der Finanzierung beim zweiten Anlauf überhaupt klappt - immerhin fehlt noch ein guter Batzen).

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    :jester:

  • Bei einem KS könnte man natürlich das Tischtuch für alte Fans als Add-On anbieten

    Die Kampagne hat derzeit gerade mal 190 Backer. Da kann man irgendwelche optionalen Add-Ons direkt vergessen. Diese Option haben Kleinverlage nicht. Kein Macher kann das Risiko eingehen, nachher bloß ein Dutzend Exemplare von irgendwas liefern zu müssen.

  • Da hast Du mich wahrscheinlich missverstanden.
    Wie ich oben schrieb, geht sowas natürlich nur nach vernünftiger Kalkulation. Wie Du ja gerade schriebst, ist das für Kleinverlage meist nicht möglich - eben wegen der geringen Stückzahl. Oder es wird unglaublich teuer. Das ist mir natürlich klar...
    :)

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    :jester:

  • Okay, dann sind wir uns ja einig. Mir ist nur zuletzt in so manchem Crowdfunding-Projekt aufgefallen, dass von Backer-Seite "Add-Ons" als zusätzliche Finanzierungsquelle vorgeschlagen wird, wenn die Finanzierung insgesamt fraglich ist. Dabei wird dann gerne mal übersehen, dass die Kalkulation für ein Projekt mit unter 1000 Backern wesentlich schwieriger als als bei CMON & Co, wo praktisch jedes x-beliebige Add-On mindestens 1000 mal mitbestellt wird.


    Das einzige, was in solchen Fällen geht, ist das Angebot einer Standard- und einer Deluxe-Version schon bei Kampagnen-Start, wohlwissend, dass mindestens 95% der Backer Deluxe wählen werden. Außerdem hat man in diesem Falle eine schöne Begründung für den höheren Preis bei etwas mehr Bling-Bling, Motto: "Bittesehr, du kannst auch alles ohne die ganzen Extras haben, dann ist's mit $45 ein normaler Preis. Mit den ganzen tollen Extras kostet's halt $65."

  • Darien Apocalypse ist heute angekommen.


    "Versprochen" war es für Mai. 5 Tage "Verzögerung", das ist ja schon Anlass zur Euphorie, wenn ich das mit anderen vergleiche.


    Von meinen 14 noch ausstehenden Kickstarter-Projekten sind 7 überfällig, davon eines schon 14 Monate.


    Aufgemacht habe ich die Neuerwerbung noch nicht. Da warte ich erst einmal ab, bis ich dafür den Kopf frei habe.

    Jetzt steht erst einmal die Vorbereitung des Spieleabends am Samstag an, da gibt es Scythe und/oder Feudum.


    Kleine Ergänzung:


    Als Appetizer habe ich jetzt das Buch "Die große Fahrt der Rising Sun" gekauft, das sich romanhaft mit dem Thema des Spiels befasst. Das werde ich jetzt erstmal lesen, ehe ich die Spielschachtel aufmache. Auch das gehört für mich zur Beschäftigung mit einem Spiel.

    Spielerische Grüße Ernst-Jürgen


    TOP 10: 1. Viticulture - Compl. Coll. Ed., 2. Martians - A Story of Civilization, 3. Scythe, 4. Anachrony, 5. Snowdonia: Deluxe Master Set, 6. Räuber aus Skythien, 7. Age of Industry, 8. Nieuw Amsterdam, 9. Siedler von Catan - Entdecker&Piraten, 10. Alubari - A nice cup of Tea

    Einmal editiert, zuletzt von Ernst Juergen Ridder () aus folgendem Grund: kleine Ergänzung