Kanban - wie isses

  • Hat jemand von euch schon mehrere KANBAN Partien hinter sich gebracht und kann ein "finales" Urteil fällen, wie es im Ranking zu Vinhos und CO2 eurer Meinung nach abschneidet im Hinblick auf
    1) Komplexität (nach einigen Partien wird für mich z.b. Vinhos extrem eingängig und entsprechend zugänglich und die Verknüpfungen innerhalb des Spiels machen thematisch m.e. alle Sinn: Fazit: komplex aber sicherlich nicht (mehr) kompliziert)
    2) Spieldauer (Vinhos zu 4.: wir sind mittlerweile runter auf 90 -105 min)


    Danke und Gruß
    ferion

    ferion

  • Kein finales Urteil, da ich Kaban nur auf der Messe angespielt habe. Durch die gute, aber eben arg in nötige Details und Zusammenhänge verliebte und damit langatmige Erklärung wurde mir da schnell klar, dass das kein Spiel ist, was man mal eben so auf den Spieltisch bringt. Vergleichbar mit Vinhos, wo der zeitliche Erkläraufwand sich für alle Mitspieler eigentlich nur lohnt, wenn man sich direkt für mehrere Partien verabredet und das Spiel zeitnah wieder auf den Tisch kommt.


    Da ich mit Vinhos und Madeira und diversen 18xx und GMT-Spielen und den ganzen Phil Eklund Spielen sowie den Splotter-Sachen und den FFG-Grossboxen von Runewars bis Starcraft genau solche Mammutspiele (vom Erkäraufwand und der spielerischen Tiefe) ausreichend im Schrank habe, sagt mein Spieleverstand, dass ich Kanban eigentlich nicht brauche. Spielerisch interessant und damit faszinierend, wenn auch an der Grenzlinie zwischen Arbeit und Spiel war die Messepartie aber trotzdem, deshalb ... mal sehen!

    Content-Nachschlag gefällig? Brettspieltag.de – Das etwas andere Boulevard-Magazin der versammelten Brettspiel-Szene

  • Hat jemand von euch schon mehrere KANBAN Partien hinter sich gebracht und kann ein "finales" Urteil fällen, wie es im Ranking zu Vinhos und CO2 eurer Meinung nach abschneidet im Hinblick auf
    1) Komplexität (nach einigen Partien wird für mich z.b. Vinhos extrem eingängig und entsprechend zugänglich und die Verknüpfungen innerhalb des Spiels machen thematisch m.e. alle Sinn: Fazit: komplex aber sicherlich nicht (mehr) kompliziert)
    2) Spieldauer (Vinhos zu 4.: wir sind mittlerweile runter auf 90 -105 min)


    Danke und Gruß
    ferion


    Hallo ferion,
    also mehrere Partien und finales Urteil ist ja 8 Tage nach der Messe schon eine sportliche Vorstellung, aber vielleicht kann ich etwas zur Beantwortung Deiner Frage beisteuern:


    Wir haben uns Vinhos seinerzeit anhand der Regel erarbeitet und die erste Partie zu dritt dauerte 3 Stunden. Im weiteren haben wir in unserem Kreis allerdings zu viert niemals 2,5 h überschritten und zu zweit waren es etwas 1,5 h. Ich habe Vinhos gefühlte 100 mal erklärt und es selten geschafft, dabei unter einer dreiviertel Stunde zu bleiben. Das lag u. a. an diesem "Spiel im Spiel" mit dem Weinmarkt (oder wie der hieß), der sich den meisten nicht wirklich erschlossen hat.


    Für die Regel von Kanban haben wir 1,5 h gebraucht und einige Details sind uns erst im Verlauf der ersten Runde klar geworden. Aber in Summe erschließt sich das Spiel aus meiner Sicht deutlich leichter, weil es nur 5 Aktionsmöglichkeiten gibt: Autos montieren, Teile kaufen, Design verbessern bzw. Auto erwerben, Blaupausen erwerben, und Verwaltung, die es einem aber ermöglicht eine der anderen vier Aktionen zu machen. Das paßt alles logisch ineinander. Dazu kann man sich in jeder Abteilung fortbilden, was für die Siegpunkte wichtig ist.
    Als Boni erwirbt man entweder Zeit oder Bücher (für die Fortbildung außerhalb der Schichten)j, Sitze für die Meetings oder Teilegutscheine. Dann muss man sich noch merken für welche Aktionen man direkt Punkte bekommt. Und dann finden in bestimmten Abständen Meetings statt, bei denen es darum geht, welche Ziele man schon erreicht hat.
    Das spielt sich nach dem ersten Kennlernspiel insgesamt recht flüssig, da man dann auch schon gut weiß, in wie die Aktionen ineinander greifen. Bereits ab der zweiten Woche hat man die Abläufe schon erheblich besser verinnerlicht als bei Vinhos nach der zweiten Partie. Und wenn man Vinhos drei Wochen nicht mehr in der Hand hatte, hatte man das Gefühl, man fing wieder von vorne an. Das ist bei Kanban meiner Meinung nach anders. Auf dem Spielplan sind alle wesentlichen Informationen enthalten, die Spielehilfe ist sehr gut.
    Die Regel ist meines Erachtens deutlich besser strukturiert als die von Vinhos.
    Die erste Partie dauerte auch zu zweit 2 Stunden, da wir am Anfang immer wieder die Regel zur Hand nehmen mussten, bei den Meetings, bei den Wochenwertungen, bei der Endwertung. Aber beim zweiten Mal schaut man orientierend in die Regel und ist schon wieder im Spiel.
    wie lange das Spiel zu viert dauert, kann ich noch nicht sagen, aber Carsten Reuter sprach im Erklärvideo von Cliquenabend von 70 Minuten und ich denke, man kann das in max. 90 Minuten gut spielen.
    Aber man kann ja auch für La Isla 2 Stunden benötigen oder für Orleans 3 Stunden. Es kommt immer darauf an, wer am Tisch sitzt. Wenn alle Spieler das Spiel kennen und flüssig spielen (was nicht bedeutet, dass man nicht überlegt) kann ich mir eine Spieldauer von 3 Stunden beim besten Willen nicht vorstellen.


    CO2 habe ich nie gespielt.


    Gruß vom
    Spielteufel

    :jester:


    Mein Verhalten ist vielleicht manchmal taktisch unklug, dafür aber emotional notwendig

  • Ich habe NOCH NICHT gespielt, mir aber (nachdem ich es erworben hatte) die Regeln erarbeitet. Zumal ich einfach ohne Brett vor mir zu haben nicht durchstieg, wie das Spiel zu spielen sei.
    Mit der von Vital Lacerda auf BGG erstellten Erklärungs-Geeklist ist das aber gar kein größeres Problem mehr.


    Warum ich überhaupt hier zu schreiben wage:
    Nachdem ich mir die Regeln erarbeitet habe, bin ich der Meinung, dass Kanban ein ziemlich geradlieniges Spiel ist, dessen grundlegende Regeln man recht schnell drauf hat, WENN man sie in vernünftigem Zusammenhang erklärt (bekommt). Einige Details können dabei zwar etwas schwieriger zu verstehen sein (insbesondere die Punktewertungen), aber das ist auch schon alles. Insgesamt wirkt es mMn viel komplizierter, als es ist.
    Was nicht heißen soll, dass es nicht komplex wäre.


    Ich denke, eine Partie in unter 2 Stunden ist bei Spielern, die das Spiel kennen und wissen, was sie tun, durchaus drin.
    Hängt natürlich auch vom Hang zur AP ab, denn das kann dann wieder so richtig lang dauern...


    Vinhos ist zu lange her, aber ich habe es wesentlich komplexer in Erinnerung.
    Und da man bei CO2 hauptsächlich auf Langzeitziel hin spielt, ist auch das noch ein ganzes Stück komplexer. Hier (bei Kanban) nämlich spielt man zusätzlich auf Etappenziele, und diese wechseln. Das macht es zum Einstieg mEn etwas leichter. Zumal man neue Zielkarten bekommt, die man nicht vorhersehen kann (und damit nicht vollständig vorplanen/vorbereiten kann).

    Wer Smilies nutzt, um Ironie zu verdeutlichen, nimmt Anderen den Spaß, sich zu irren.

    Über den Narr wird nur so lange gelacht, bis man selbst Ziel seiner Zunge wird!

    :jester: