Hyperborea Meinungen?

  • So, nun mal meine Erfahrung mit Hyperborea:


    Wir haben zu fünft gespielt. 4 davon kannten das Spiel noch nicht, mich inklusive. Als Völker hatten wir Grün, Rot, Gelb, Orange und Lila.
    Ich spielte Rot und versuchte recht aggressiv zu spielen.


    Erst einmal zum Aufbau: Den Spielplanaufbau zu fünft finde ich milde gesagt beschissen. Drei Spieler ganz eng zusammen, und 2 Spieler mit jeweils Abstand zueinander und Abstand zu den anderen drei.


    Den Mechanismus finde ich gut, es ist eine tolle Idee das Prinzip eines Deckbuilding mit den Würfeln in solch ein Spiel zu tragen. Dadurch, das man aber kaum vorhersehen kann, was der nächste Spieler macht oder machen kann, und schon gar nicht was die nächsten vier Spieler machen könnten, lässt sich der eigene Zug kaum vorherplanen. Jeder Zug des Gegners kann die Situation vollkommen ändern. Dies sorgte bei uns für eine ziemlich hohe Downtime, die uns einen großen Teil des Spielspaßes nahm. Es ist selten das von uns Aussagen kommen wie: "Jetzt hol dir bitte deinen 12. Siegpunkt damit es zu Ende ist."


    Das Thema von Hyperborea wirkt sehr aufgesetzt und beliebig. Das Spiel kommt auch kein bisschen Thematisch daher. Des weiteren Schwinge ich hier mal die Moralkeule, es gibt ein weibliches Volk im Spiel und deren Volksfähigkeit unterstützt die Spielweise "massenhaft vermehren" sorry, das ist mir zu klischeehaft.


    Die Entwicklungskarten sind nicht mehr als zusätzliche Aktionen, dass diese Errungenschaften wie Kartographie oder Spionage sein sollen, kommt thematisch im Spiel kein bisschen zum tragen - Schade!


    Das Kampfsystem finde ich milde gesagt lahm. Eine Aktion Angriff mit einer Figur verursacht ein Schaden. Jede Figur hält einen Schaden aus. Ein Angriff => Figur tot. Daneben kann man noch Verteidigungsplättchen (erhöhen die Leben quasi um 1) in ein Gebiet setzen, dies kostet aber eine Aktion und die nötigen Steinchen müssen auch erst einmal da sein.


    Sicherlich wird eine einzige Partie dem Spiel nicht gerecht, doch mein Ersteindruck ist ein "Befriedigend".

  • Glaub mir, ich beim schreiben auch, aber ich kann mich beim besten willen nicht mehr erinnern was die genau waren.


    Rot war ich, das waren so Kriegertypen - haben mich sehr an die Chaoskrieger aus Warhammer erinnert.
    Lila waren glaub ich so Frauen die auf Vermehrung aus waren.
    Gelb, dicke Händler?!
    Grün, Bogenschützen / Waldläufer sowas in der Art
    und Orange haha, an die Erinner ich mich sehr gut. Paladine, das Artwork sieht so wunderbar Dumm aus, dass wir ständig drüber lachen mussten.


  • Des weiteren Schwinge ich hier mal die Moralkeule, es gibt ein weibliches Volk im Spiel und deren Volksfähigkeit unterstützt die Spielweise "massenhaft vermehren" sorry, das ist mir zu klischeehaft.


    Ich fände es wesentlich "unmoralischer", wenn das Volk, das auf Vermehrung aus ist, eins mit männlicher Symbolik gewesen wäre.

    Nur noch Fischkrieger (und Blogger...)

  • Darüber hatte ich gar nicht nachgedacht, löst bei mir in etwa den gleichen faden Nachgeschmack aus. Sowieso fragten wir uns, wieso nicht einfach die Tableaus Doppelseitig machen und jeder sucht sich aus ob Mann oder Frau. Dann hätte unser Paladin-Spieler auch nicht ständig über das dumme Gesicht lachen müssen (unter der Hoffnung, das eine Frau nicht so doof aussähe)

  • Dem kann ich in vielen Punkten zustimmen. Ich gehörte zu denjenigen, die froh waren, dass ein Spieler endlich 12 Siegpunkte hatte :D. Das lag aber nicht nur an der Downtime, sondern vor allem daran, dass ein Spieler ("gelb") einen uneinholbaren Vorsprung hatte. Was wiederum daran lag, das wir dessen Fähigkeit nicht ganz korrekt gespielt haben (wie übrigens noch ein paar andere Kleinigkeiten).


    Ansonsten fand ich das Spiel sehr interessant und gerade durch die Technologie-Karten abwechslungsreich. Es lassen sich mit diesen interessante Spielzüge durchführen. Da kann man bestimmt noch einiges ausprobieren. Aber mit fünf Spielern ist die Downtime definitiv zu lange und man ist in dieser Zeit selber zu wenig im Geschehen. Ich bin mal gespannt, wie es sich mit weniger Spielern spielen lässt. Ich finde auch die Optik sehr gelungen (mal nicht so düster).

  • @PeterRustemeyer


    Ich antworte mal hier auf die Frage, ob Hyperborea thematisch ist, um den Scythe Thread nicht aufzubläen


    Jein :) Es ist weitaus weniger thematisch als es mit Miniaturen und dem Cover zuerst ausschaut - Aber das finde ich (selbst als Thema-Liebhaber) nicht schlimm. Für mich ähnlich wie Eclipse eine gekonnte Mischung zwischen Mechanik und Thema. Ich mag es richtig gerne (und das als leidenschaftlicher Ameritrasher).


    Sagen wir mal so: Knapp weniger Thema als Eclipse und signifikant mehr Thema als Terra Mystika :)


    Auch das "Downtimeproblem" wie andere Kommentatoren finde ich weniger dramatisch, da bei uns alles recht zügig ging - Man kann dadurch das man die Würfel am Ende seines Zuges zieht während der anderen Züge bereits recht gut den Einsatz planen (Habe aber bisher her auch nur zu 2. und zu 4. gespielt - Keine 5er Runde).


    Kann aber die Stimmen auch verstehen, die das Thema "suchen" - Denn das Cover und die Miniaturen gaukeln doch mehr Story vor als es wirklich hat.


    Sorry - Von so einer Teils-Teils Antwort wirst Du wahrscheinlich jetzt nicht schlauer sein :D Aber es liegt halt genau zwischen einem Eurogame und einem Amitrasher - Entweder ist das genau das erfrischende, was man gesucht hat hat oder es ist "Kein Fleisch, kein Fisch"....beides ist eher von der eigenen Erwartungshaltung abhängig...

    Top 10 (jeweils ohne Reihenfolge)

    2 Mal editiert, zuletzt von Harry2017 ()

  • Ich habe mich wirklich auf dieses Spiel gefreut! Das Setting hörte sich interessant an (Fantasythema) und auch die Mechanismen klangen sehr flott. Aber nach meiner ersten Spiel kam dann doch allmählich so nach und nach die Ernüchterung! Das Thema empfand ich mehr aufgesetzt als es mir die Tiefe gab die ich mir erhofft hatte. Die Tiefe zu verschmelzen mit dem Fantasysetting und mich wirklich als Teil der Story zu fühlen.


    Am Ende hätte ich genauso gut auf einer Blumenwiese mit meinem Bienenvolk gegen andere um ein Territorium kämpfen können. Thema austauschbar! Am Ende ein langweiliges Optimieren mit aufgesetztem Thema!


    Die Enttäuschung war groß! Vielleicht haben ich auch einfach zu viel oder viel mehr erwartet, als es dann im Endeffekt für mich war. Ich werde diesem Spiel keine zweite Chance geben. Eine Partie hat mir vollkommen gerreicht. Dies mag jetzt ziemlich hart klingen. Aber meine Spielzeit ist mir sehr wichtig und es gibt noch so viele Spiele die ich noch spielen möchte. Da muss man dann halt doch prioritäten setzen!

  • mhhh....
    Bei mir gab es Hyperborea bisher dreimal zu dritt.
    Der Einstieg war ein klitzekleines bisschen holprig wegen der verwendeten Sybolic.


    Der Spielfluß steigerte sich dann aber zunehmend.
    Zum Spiel selbst...bei uns ist es sehr gut angekommen. Zu dritt gab es keine großen Wartezeiten und auch der Mechanismus wie die Holzklötzchen aus dem Beutel gezogen und eingesetzt werden (u.a. erst wenn keine Klötzchen mehr im Beutel sind darf ein reset gemacht werden), fanden wir recht auffordernd.
    Zumal man auch schauen kann, welche Möglichkeiten andere Spieler haben, Aktionen zu aktivieren...(erst recht wenn man sich zudem ein wenig merken kann was die anderen Spieler noch im Beutel haben).


    Alle Züge im Spiel sind sehr straight...ohne Schnörkel...und ja, manchmal ist es halt so "einfach" und man muss sich der gegebenen Situation anpassen können.
    Aber z.B. wie Punkte für gegnerische Figuren generiert werden... Bevor man nicht von jedem Mitspieler eine gefangen hat, zählen weitere keine Punkte.
    Oder die Geister (oder heißen die anders? ) ....wer schnell dabei ist bekommt viele Punkte und für andere bleiben halt keine mehr über...


    Also für uns läuft das Spiel sehr rund und macht Spaß.
    Ecken und Kanten hat das Spiel (100 % ausbalanciert wäre ja langweilig)....aber das macht es für mich auch irgendwie sympathisch :)


    Die nächste Partie wird es bei mir in ca. drei Wochen geben....


    Entspannten Wochenstart an alle :)

  • Aber z.B. wie Punkte für gegnerische Figuren generiert werden... Bevor man nicht von jedem Mitspieler eine gefangen hat, zählen weitere keine Punkte.

    Das ist die eine Spielregel, die mich mehr als alles andere dazu drängt, es mal auszuprobieren. Klingt schon fast genial. :)


    Leider liegt es nirgendwo in meinem Freundeskreis herum, und der Preis ist recht saftig.

    Mein Blog (Illustrationen, Brettspieldesign, Angespielte Spiele)

  • Ich mag Hyperborea sehr!


    Allerdings sollte man immer wieder darauf hinweisen, dass es kurz vor der Release eine Regeländerung gab, die Nachträglich wieder rückgängig gemacht wurde, weil Sie es ermöglichte eine ziemlich nervige Strategie zu fahren.
    Es handelt sich dabei um die Aussage, man muss nicht alle Cubes zurück in den Beutel tun bei einem Reset. Diese Regel wurde eingeführt, um das Spiel einfacher für Einsteiger zu machen, was aber bei den erfahrenen Spieler dafür sorgte, dass Strategien gefahren wurden, wo nur sehr wenige Würfel zurück in den Beutel kamen und es durch Nachziehen (glaube es war die Gelbe Fraktion mit der Fähigkeit) immer wieder ein Reset am Ende des Zugs durchgeführt wurde. Dies machte das Spiel ziemlich kaputt.
    Die Regel wurde wieder rückgängig gemacht, aber die meisten Käufer wissen davon nichts und finden das Spiel dann nicht so gut.

    Einmal editiert, zuletzt von Ronny ()

  • Ich zitiere mich hier mal selber von anderer Stelle und kann nur jedem dieses Spiel wärmstens empfehlen. Lasst euch nicht von den z.T. negativen Rückmeldungen hier abschrecken. Und auch wenn manchen hier das Thema zu schwach rauskommt (was natürlich stimmt). Das ändert am Spielspaß wirklich nichts.


    Wir haben Hyperborea mit sechs Leuten gespielt. Ich war überrascht, wie zügig und rund es sich auch mit so vielen Spielern spielt. Ca. drei Stunden im Normalmodus zu sechst ist doch o.k.
    Es gibt allerdings in der Tat immer mal wieder Einzelfragen, die das Regelheft nicht beantwortet und man kann halt schlecht während des laufenden Spiels BGG konsultieren.
    Was mir sehr gut gefällt - durch die Regel, dass man erst ein Set aller besiegten Mitspieler sammeln muss, um weitere Siegpunkte für besiegte Mitspielerfiguren zu bekommen, kommt es kaum zu privaten Kleinkriegen, sondern man orientiert sich nach allen Richtungen. Ebenfalls ein dickes Plus ist die riesige Varianz der wunderbar illustrierten Zusatztechnologiekarten. Das macht einfach Laune.
    Und was noch für das Spiel spricht: Siegpunktmäßig waren am Schluss alle nah beieinander. Der aggressive Gebietseroberer und die Siegpunktedelstein sammelnde Defensivspielerin mit am Ende nur noch einem Gebiet lagen fast gleichauf an der Spitze.
    Es gibt viele Wege zum Sieg. Das spricht für ein sehr gutes Spiel, das ich immer wieder gerne spiele.

  • Nunja ich lese daraus nicht im entferntesten, dass irgendwelche eher negativen Meinungen diskeditiert werden, sondern eher das das Spiel wirklich eines der Spiele ist, die man selbst einmal spielen sollte - um sich selbst ein Bild zu machen.


    Ich kann den Satz von thatmountain vollkommen unterschreiben - und habe da in keinster Weise das Gefühl jemanden damit anzugreifen...


    Man sollte die Goldwaage nicht zu hoch hängen - Das macht das Schreiben in Foren anstrengender und müssiger als es sein muss - Sonst sind wir ja nur noch dabei entweder umständlich im Konjunktiv zu schreiben oder laufend ein "meiner Meinung nach" anzufügen...

    Top 10 (jeweils ohne Reihenfolge)

  • Also uns gefällt es auch ausgesprochen gut, aber wir haben folgende Änderungen eingefügt:


    Golden Barony darf nur 2 Würfel anstatt 3 ziehen und Alchemy und Diplomacy benötigen zwei Würfel. (einen grauen zusätzlich)


    Es ist wohl nicht 100% ausbalaciert, aber genau das ist auch ein gewisser Reiz, zumal man vermeindlich "schwerere" Farben, ja evtl. den Spieler mit mehr Erfahrung zuweisen kann...

    Einmal editiert, zuletzt von aphratus ()

  • Hat nun jemand die Erweiterung mitgenommen und schon mal reingeguckt? Gibts vielleicht irgendwo ein Foto oder könnte jemand eins machen? Mysteriöse Erweiterung - Selbst auf BGG gibts nur stimmungsvolles Artwork und keine direkten Bilder...

    Top 10 (jeweils ohne Reihenfolge)

  • Stolzer Preis für eine Erweiterung, aber wird natürlich seine Abnehmer finden.

    Der Preis lag ursprünglich bei ca. 25€ und wurde kurz darauf als ausverkauft angezeigt. Ein paar BGG Usern wurde scheinbar auch die Bestellung storniert. Danach wurde der Artikel (nachdem einige andere BGG User wohl beliefert wurden) als mit "coming soon" angezeigt - für 99€. Jetzt haben sie scheinbar wieder ein paar Exemplare auf Lager. Ich habe meine Lieferung heute bekommen (noch für 25€ bestellt).

    Half Man, half Bear, half Pig!

  • Mir sind die 25 € für die "Luftgefüllte Schachtel" schon zuviel und total überdreht. Farbige Holzwürfelchen habe ich schon gleich zu beginn ausgetauscht.
    Schwarze und weiße habe ich auch noch über. Was bleibt dann noch über ?
    3 Geister und ein bischen Karton.


    Andere kaufen Luft in der Dose - mit Stallgeschmack oder irgeneiner Großstadt odel Idylle
    Wenn ich hier zuschlagen würde hätte ich einen so großartigen illustrierten Karton mit einer
    Füllung von weiß Gott woher . Der irgendwann entsorgt wird da das enthaltene Material locker in die
    Schachtel de Hauptspiels paßt.


    P.S. Amazon.it vertickt die abgepackte Luft noch für knappe 25 €


    Für einen angemessenen Preis wäre das sofort ein Sofortkauf von mir !!!!!!

  • Es gab in Essen massenhaft Kopien für 20€, wo das Schachtelinlay farblos anstatt schwarz ist. Sind immernoch fünf gesparte Euro, wenn es euch darauf ankommt. Konnten Gott sei Dank noch ein paar davon abgreifen. Einfach mal Yemaia anschreiben, vielleicht haben sie noch welche der Fehlpressung übrig..

  • Gut zu wissen, wenngleich das Basisspiel schon allererste Sahne ist. Ich spiele es wirklich extrem gerne. Da eine g'scheite Erweiterung noch.....

    Du hast recht, Hyperborea ist klasse und sehr empfehlenswert, aber gerade deshalb hatte ich von der Erweiterung mehr erwartet.
    Zumindest ein paar neue Karten hättens schon sein können.
    Und die Joker bzw. Bremsfähigkeit der schwarzen und weißen Klötzchen trägt wirklich nichts Neues zum Spielspaß bei.
    Schade und gerade deshalb ärgerlich, weil deutlich mehr drin (im wahrsten Sinne des Wortes) sein könnte.

  • Ich muss das mal ausgraben, weil es keinen eigenen Thread wert ist.


    In der Erweiterung sin drote Steinchen dabei, die die roten Steinchen aus dem Grundspiel ersetzen. Weiß jemand, warum das so ist? Waren die alten Steinchen für manche den Violetten zu ähnlich?

  • Wir hatten immer bei schummrigem Licht (heißt hier: kein Flutlichtstrahler) arge Probleme mit den Farben. Und dabei war's egal ob man 25 oder 65 bzw. Brillenträger oder nicht war.

    Und wir hatten nicht mal einen Farbenblinden mit am Tisch.