Familien-Spieltag mit dem Thema Religion

  • Hallo,


    Im Dezember haben wir uns über der Aktionsplanung der Brettspielgruppe für das aktuelle Jahr befunden. Der Bericht über Religion im Spiel von Bernhard Löhlein inspirierte uns, einen Familien-Spieltag dem Thema zu widmen. Inzwischen erlangt das Thema durch Pegida und dem Terrorakt in Frankreich besondere Aktualität und enthält auch Brisantes. Wir wollen den Thementag trotzdem machen - haben aber nun das Empfinden, besondere Sorgfalt anwenden zu sollen.


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    Das Ziel dieser Aktion ist es, an Hand einer Spieleauswahl die Religionsvielfalt und auch den Wandel in den Zeitaltern aufzuweisen. Dem Thema Religion wird im Gesellschaftsspiel öfters große Toleranz entgegen gebracht und Freiheiten eingeräumt. Vermeiden wollen wir eine Spieleauswahl, in der die Religion Ausgangspunkt für Machtstreben und Gewalt ist. Weil es ein Familientag ist, sollte die Spieleauswahl auch an diese Gruppe gerichtet sein. Beispielsweise haben wir Keltis - das Orakel, Orongo ins Auge gefasst.


    Habt Ihr noch Titelvorschläge, die in dem Sinne passen.


    Vielen Dank vorab für die Unterstützung.


    Liebe Grüße
    Nils

  • Here I Stand

    Gruß aus dem Münsterland
    Herbert

    ______________________________

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    and young enough not to choose it

  • 1655: Habemus Papam ist ein nettes, leichtes Spiel, bei dem im Grunde Sets gesammelt werden, indem verdeckt geboten wird.
    Thema: Papstwahl - aber eben mit Korruption.


    Pantheon von Hans im Glück Spiele - mal ein ganz anderer Ansatz an die Götter, der das Thema eher auf die leichte Schulter nimmt? :)

  • Weil es ein Familientag ist, sollte die Spieleauswahl auch an diese Gruppe gerichtet sein.

    Cool, wenn ich die Vorschläge so lese habe ich dann die Familie beim trautem Here I Stand und bei Promised Land vor dem geistigen Auge :D

    Ich gebe hier, auch wenn ich es im Text nicht explizit erwähne, immer meine persönliche Meinung wieder.

    Einmal editiert, zuletzt von Klaus_Knechtskern ()

  • @Elektro


    Warum nicht?
    Zum Thema dieses Spieletreffens passen die Spiele doch, und es kommen vielleicht ja auch Gäste dahin, die gern ein schnell erklärtes Spiel mit christlichem Kontext suchen.


    Ob man überhaupt auf Quizspiele Lust hat, ist natürlich ne andere Frage:-) Trotzdem, gegen das "dort Vertretensein" anderer (Quiz-) Spiele wie z.B. Friedemanns "Fauna" hättest Du / hättet Ihr doch bei nem Spieletreffen auch nix einzuwenden. :P


    Der Grafikstil des ersten Spiels mag der eine oder andere hier vielleicht mit Sektenliteratur assoziieren, aber das wäre vorschnell geurteilt. Z.B. hat eine Studentin aus meinem Freundeskreis, die schwer krebskrank war und bis in ihren Tod total innig mit Jesus Christus verbunden war (und von keiner Sekte war) und deren tiefe Nächstenliebe und Freude jeden beeindruckt und vielen geholfen hat, ebenfalls solche Bilder gemalt.



    Liebe Grüße
    Daniel

  • Hallo.


    danke der vielen Antworten, die mehr oder weniger hilfreich waren.


    Das Thema Religion wollte ich eigentlich unter den Aspekt des Agnostizismus stellen. Da sind Spiele, die das Bekehren als Ziel setzen, wenig hilfreich. Spiele-Beispiele, in denen im Namen der Religion Länder/Regionen erobert und besetzt werden, wären eigentlich eher als ein Zugeständnis der IS zu verstehen. Das liegt nicht in meiner Absicht.


    Weitere Spiele, die ich in Betracht gezogen habe.


    #Luna - vom "Mecha-Freak" Feld (und Redakteur Ralph Bruhn) - erweist sich vielleicht gerade da als sein thematischstes Meisterwerk. Aber es handelt auch eher vom Bekehren der Ungläubigen, dem negativ auswirkenden Abtrünnigen, dem Erfolg verheißenden Besetzen von Machtpositionen - also von allen negativen Seiten der kirchlichen Institutionen. Ich schwanke noch, das Spiel zu listen. Es machte nämlich viel Spaß zu spielen.


    Da finde ich #Tzolk´in eigentlich das thematisch "bessere" Spiel. Der Glaube ist in dem Wirtschaftsspiel zwar ein wichtiger Faktor. Aber er wirkt sich für den Erfolg eigentlich nur positiv aus. Zudem weist das Spiel auf, dass mehrere Götter ohne Weiteres nebeneinander bestehen können. (Aber ich muss mich noch mal mit den Praktiken dieser Religion auseinandersetzen. ;) )


    Dann drängt sich aktuell #Orleans noch auf. Aber ist es thematisch korrekt umgesetzt? Die sich als Krieger aufdrängende Figur kommt einem als Pazifist (konfliktbefreit) daher. Die Kleriker fördern eher den Wirtschaftsstandort als den Glaube. Dieses mittelalterliche Szenario spiegelt vielleicht mehr die Gegenwart wider, als das es sich selbst gerecht wird.


    Wer hat denn Spielevorschläge, in denen der Christliche Glaube (oder andere) ein wirklich schmückendes Beiwerk ist; und nicht die Basis bildet für Aggression und Machterweiterung?


    Es sollte sich um Familienspiele mit einer gewissen Verfügbarkeit handeln. Ich habe Zugriff auf das Bayerische Spielearchiv (ca. 13.000 Titel).
    Das Thema mit dieser Zielsetzung ist nicht einfach. Darum habe ich mich mit meinem Hilfegesuch an das kompetenteste Forum gewandt...


    Liebe Grüße
    Nils

  • Wer hat denn Spielevorschläge, in denen der Christliche Glaube (oder andere) ein wirklich schmückendes Beiwerk ist; und nicht die Basis bildet für Aggression und Machterweiterung? Es sollte sich um Familienspiele mit einer gewissen Verfügbarkeit handeln.

    Ich konzentrier mich mal auf "Beiwerk" und "Familienspiele":
    #Biblios #ArcheOptiMix #Jericho
    #ArkAndNoah - s. geek (Verfügbarkeit zweifelhaft)
    #DasGeheimnisDerAbtei - zu lang?
    #TheArkOfTheCovenant / #DieBaumeisterDesKönigs - Carcassonne mit Religionsthematik; vielfach (in US-podcasts) gehört, dass es besonders bei kids gut ankommt


    PS: #SäulenDerErde und #ToreDerWelt muss man wohl nicht erwähnen ;)

    Einmal editiert, zuletzt von yzemaze ()

  • Hi,


    Gibt es eigentlich noch kein Spiel über das fliegende Spagettimonster?


    Atti

  • Hi,


    Findest du das fliegende Spagettimonster witzig?
    Rhetorische Frage - natürlich ist das FSM witzig. Genauso witzig wie jede andere Religion auch - das einzig besondere ist, das im Namen vom FSM meines Wissens noch keine Menschen ermordet wurden - darin setzt sich diese Religion signifikant von quasi allen anderen Religionen ab. :)


    Meine Frage war aber trotzdem ernst gemeint.


    Atti

  • darin setzt sich diese Religion signifikant von quasi allen anderen Religionen ab.


    Äpfel und Birnen!
    Es handelt sich beim FSM nicht um eine Religion. Das ist ein sagen wir mal ein Lebensmotto, denn keiner der Pastafaris wird daran ernsthaft glauben, oder nicht? Ich will auch niemandem absprechen, als Pastafari zu leben, aber alle Definitionen von Religionen, ob aus Religionen stammend oder der aus der Religionswissenschaft, ließen keine Ausweisung von FSM als Religion zu. Die Konzeption von FSM weist Ähnlichkeiten zu Religionen auf, das war ja auch der Hintergrund bei der Konzeption dieser "Satire" von Religion.


    Meine Frage war aber trotzdem ernst gemeint.


    O.K. Deine Frage war ernst gemeint.

  • Hi,


    Ach? - Die Kirche des fliegenden Spagettimonsters ist keine Religion? - Natürlich ist sie das! Aber sowas von!


    Atti

  • Hi,


    Ach? - Die Kirche des fliegenden Spagettimonsters ist keine Religion? - Natürlich ist sie das! Aber sowas von!


    Atti


    Natürlich ist sie das. Ich bin ja auch ein Pastafari, und das, obwohl ich Atheist bin!!!
    Da kannst Du einmal eine wirklich tolerante Religion sehen 8))
    Man darf sogar Karrikaturen vom Spaghetti Monster anfertigen =O

  • Die Konzeption von FSM weist Ähnlichkeiten zu Religionen auf, das war ja auch der Hintergrund bei der Konzeption dieser "Satire" von Religion.


    Gerade das Thema Satire und Religion ist doch hochaktuell.

    Gruß aus dem Münsterland
    Herbert

    ______________________________

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  • Hallo,


    welchen Grund gibt es, Pastafari als Ungläubige zu bezeichnen? :D
    Ist das nicht aller Probleme Ursprung?


    Es ist mit dem Aktionstag nicht meine Absicht, Glaubensverirrungen anzuprangern.
    Der Glaube scheint sich seit ewigen Zeiten in vielgesichtigen Formen als System bewehrt zu haben. Leider steht er auch oft mit Missbrauch in Zusammenhang. Ich bin mir auch ziemlich sicher, in mehrenen Tausend Jahren sind die gegenwärtigen Glaubensrichtungen längst vergangene Mythen.
    Also - warum die Aufregung?


    Ich suche für den Aktionstag nun Titel, die die Vorteile des Glaubens in irgendeiner Form herausstellen.
    Spiele, die thematisch auf den Missbrauch des Glaubens beruhen, halte ich nicht für förderlich zu präsentieren. Dazu zähle ich Die Säulen der Erde, oder Die Tore der Welt. Deren thematische Spannung beruht auf die Darlegung von Gut und Böse in der Kirche.


    Die Vorschläge Concordia, Pantheon und Bora Bora gefallen mir da besser. Der Götterbeistand leistet Unterstützung im Tagesgeschäft. Die Titel weisen auch die Göttervielfalt auf.


    Aber geht es auch einfacher? :whistling:


    Liebe Grüße
    Nils

  • Ich suche für den Aktionstag nun Titel, die die Vorteile des Glaubens in irgendeiner Form herausstellen.


    Hallo Nils,


    das, was du verlangst, ist einfach nicht zu leisten als Brettspiel. Mal im Ernst: Was SIND denn streng genommen die Vorteile des Glaubens? Wir befinden uns hier in einem Bereich, der wissenschaftlich nicht belegbar ist. Der Eine wird sich zum Beispiel an die 10 Gebote halten und hoffen, dass er nach dem Tod die Erlösung findet. Ein anderer findet das quatsch und will lieber das Hier und Jetzt erleben und genießen.


    Du möchtest den Menschen Glauben schenken. Aber irgendwie erweckst du damit so den Anschein, die Menschen bekehren zu wollen.Das wirkt zumindest auf mich so, auch wenn das sicher nicht deine Absicht ist.


    Ich war mal vor vielen Jahren bei den Zeugen Jehovas bei einer Veranstaltung, um zu sehen, wie diese Sekte funktioniert. Erstaunlich, wie professionell leicht beeinflussbare Menschen so schnell und eindrucksvoll hinter das Licht geführt werden.


    Ich glaube, dass es falsch wäre, die Menschen durch ein Brettspiel zum Glauben zu führen und ich weiß auch nicht, wie ein Spiel das spielerisch umsetzen soll. Als Brettspielverleger kann ich mir damit nur einen Ladenhüter ins Regal holen.


    Vielleicht wäre es besser, ein anderes Thema zu wählen für den Spielenachmittag.


    Lieben Gruß
    Marc

  • Es wurden viele sehr gute Vorschläge gebracht zu dem Thema Brettspiel und Religion.
    Gerade in unseren Breiten ist z.B. Here I Stand wohl wirklich gut aufgehoben. Zumindest könnte man es aufbauen um zu zeigen, dass auch solche Themen in Spielen aufgegriffen werden.


    Religion ist für mein Verständnis sehr stark mit Konflikt behaftet weshalb es ehr unnatürlich ist diesen Aspekt nicht zu thematisieren.


    Mir fallen zu dem Thema Religion leider keine Spiele ein die nicht schon genannt wurde.


    Viel Glück bei der Gestaltung dieses Spieltages.


    MfG
    fleXfuX

    Wer die Weisheit mit Löffeln gegessen hat, neigt zu geistigem Durchfall.

  • Ich suche für den Aktionstag nun Titel, die die Vorteile des Glaubens in irgendeiner Form herausstellen.


    Da ich keine Vorteile des religiösen Glauben kenne, würde ich das Thema historisch angehen und Spiele wählen, welche die religiöse Historie zum Thema haben, wie beispielsweise
    - A Mighty Fortrass (SPI) - Reformation und Gegenreformation
    - KIngdom of Heaven (MMP) - Kreuzzüge, um die Araber auszurotten
    - Conquistador (Avalon Hill) - Bekehren bzw. Abschlachten von Eingeborenen im Namen des Herrn
    - Spiele mit Themen über über Hexenverbrennung, Ablaß-Handel, kirchlichen Bann, Mißbrauch von Kindern etc. etc.


    SCNR :cursing:


    Ich glaube nicht, daß jemand wirklich objektiv sein kann - alle Meinungen sind subjektiv.
    Natürlich gilt das auch für mich.

  • Hallo Marc,

    das, was du verlangst, ist einfach nicht zu leisten als Brettspiel. Mal im Ernst: Was SIND denn streng genommen die Vorteile des Glaubens? Wir befinden uns hier in einem Bereich, der wissenschaftlich nicht belegbar ist. Der Eine wird sich zum Beispiel an die 10 Gebote halten und hoffen, dass er nach dem Tod die Erlösung findet. Ein anderer findet das quatsch und will lieber das Hier und Jetzt erleben und genießen.


    Du möchtest den Menschen Glauben schenken. Aber irgendwie erweckst du damit so den Anschein, die Menschen bekehren zu wollen.Das wirkt zumindest auf mich so, auch wenn das sicher nicht deine Absicht ist.


    also - selbst bin ich konfessionslos. Aber ich befürchte, dass ich nicht frei eines Glaubens bin (und dass hoffe ich gleichfalls). Nur - für meinen Glauben gibt es keine Zuordnung, zumindest kenne ich keine.


    Welchen wissenschaftlichen Beweis möchtest Du anzweifeln, dass es seit ewigen Zeiten und Menschengedenken Religionen gegeben hat? In welchem Gewand auch immer. Einfachheitshalber nenne ich es mal den Glauben. So ein langanhaltendes System MUSS dem Menschen überwiegend Vorteile bringen. Leider habe ich die arge Vermutung, dass es das Entdecken irgend einer "Ordnung" ist, bei der sich die Ersparnis von Denkprozessen als Vorteil herausstellt. ;)
    Verhältnisse, die wir geistig nicht begreifen, erhalten durch eine Zuordnung (Glaube/Religion) eine allgemeine Anerkennung - und gut ist - wir können uns entspannt zurücklehnen. Der Eindruck eines Vorteils entsteht. Dem System können wir folgen...


    ... bis ZWEI sich widersprechende Systeme aufeinandertreffen!


    Vielleicht ist mein Anliegen, diesen Widerspruch auszuhebeln, in dem man auf eine Glaubensvielfalt verweist. Die Widersprechenden werden vor die unlösbare Aufgaben der unendlichen Fronten gestellt. Sie werden damit zur Resignation genötigt.


    Das Konzept scheitert wahrscheinlich daran, dass Euch nicht die passenden Spieletitel einfallen wollen! 8))


    Den Titel "RA" werde ich noch in die Liste aufnehmen.


    Liebe Grüße
    Nils

  • Hallo Nils,


    mir fallen dazu folgende Spiele ein:


    Nuns on the Run
    Tzolk'in
    Yggdrasil
    Kyklades
    Team Work: Religion


    Spiele in denen einzelne kirchliche Rollen/Karten (Bischöfe, Priester, Mönche, Kapellen, Kirchen...) bestimmte Fähigkeiten/Vorteile bringen:
    Troyes
    Rattus
    Ohne Furcht und Adel
    San Juan
    Dominion
    hier gibt es sicher noch viel mehr...


    Eher abstraktere Spiele mit aufgesetztem Thema mit Bezug zu Religionen:
    Tal der Könige
    Die Baumeister des Königs - Carcassonne Variante
    Biblios
    Gheos
    Rapa Nui
    Wongar
    Dolmengötter
    Odins Raben


    Auch wenn es vielleicht nicht die Zielgruppe trifft habe ich mich gefagt, ob nicht in manchen Civ Spielen die Religionen der Völker eine Rolle spielen? Leider kenne ich da aber keines gut genug. Hier fände ich es interessant wenn konkrete Weltreligionen wie Christentum, Islam, Buddhismus oder Hinduismus thematisiert würden. Vielleicht weiss ja hier jemand mehr dazu?
    Ich glaube ich habe da mal etwas in Bezug auf "7 Ages" gelesen, kann mich aber nicht mehr so genau erinnern...
    Gibt es nicht auch Entwicklungen wie Polytheismus und Monotheismus in "Civilisation" (oder war das nur im PC Spiel)?
    Poly- und monotheistische Stämme haben unterschiedliche Siegbedingungen in "Greenland".



    Edit:
    Eben ist mir noch "Origins - Die Entstehung der Menschheit" eingefallen, hier tauchen auch die grossen Weltreligionen auf. Muss ich wohl endlich mal auf den Tisch bringen :)
    Ist aber doch kein Spiel für einen Familien-Spieletag... ;)

    Einmal editiert, zuletzt von JimFox ()

  • Hi,


    Also willst du das Thema "Religion" nennen, es aber in wirklichkeit nicht thematisieren, sondern im Grunde "romantisieren".


    Atti

  • Hallo Oliver,


    ich betrachte die Entwicklung gewiss nicht romantisch.
    Natürlich kann man trotzig reagieren...
    Mein pädagogischen Ansatz beruht aber auf die Reizüberflutung bei unerwünschtem Verhalten, und positiver Bestärkung gegenüber dem Erwünschten.


    ... wie gesagt, wir haben das Thema im Dezember ohne jede Absicht gewählt und wurden aktuell damit überrollt ...
    Ich bin nicht auf einen konfliktreichen Familien-Spieletag aus. Ich befinde mich mit den Gästen vis-à-vis und will auch noch etwas Spaß mit ihnen haben.
    Jedem nach seinen Möglichkeiten...


    Ich suche immer noch einem einfach, aktuellen Titel für eine Spieleempfehlung (passend zur Veranstaltung) in einem Magazin. Redaktionsschluss 20. Jan
    Die relevanten Titel oben habe ich schon verbraten. :/


    Liebe Grüße
    Nils

  • @widow_s_cruse, @Attila und andere:


    Ich bin bei jemand zu Besuch und schaue daher nur kurz hier vorbei, bin aber total erschrocken, wie undifferenziert, intolerant(!) und feindselig Ihr hier über Glauben und Gläubige herzieht (sofern ich Eure Worte und die Intention dahinter richtig verstanden habe).


    Ja, es gab und gibt leider immer wieder schlimme Gewalt, die von Menschen unter dem Deckmäntelchen irgendeiner Religion ausgeht. Keine Frage, und das ist sehr sehr traurig!
    Aber das liegt meist am Wesen der entsprechenden Menschen - und genauso mißbrauchen Menschen die Politik, die Wirtschaft, die Medien, ja, jede Postition, in der ihnen Macht oder Egoismus zu Kopf steigt - bis hin zur Position von Lehrern, Eltern usw.


    Und wenn Ihr die in manchen Spielen wiederzufindenden alttestamentlichen Kriegsszenarien ansprecht - da ging es darum, dass das Volk Israel einerseits einen Landstrich zum Existieren findet und andererseits seinen Gottesglauben abgrenzt von den "Religionen" der Völker ringsum (Baalskult u.a.), die extrem menschenverachtend waren - mit Jungfrauenopfern auf den Berghöhen usw! übrigens hatten glaub ich auch die Maya entsprechende grausame Riten..^^).
    Und im ganzen Altertum bis hin zur Zeit der Völkerwanderung gab es doch überall Kämpfe (und davon handeln auch viele Spiele) --- das finde ich zwar auch nicht schön, und ich spiele ehrlich gesagt Kriegsspiele aller Art nicht gerne, aber da ausgerechnet die altjüdische Geschichte brandmarkend hervorzuheben, finde ich sehr realitätsverzerrend und ungerecht.


    Eure Schlussfolgerung, dass Religiösität oder Glaube per se schlecht ist, weil es von einigen immer wieder zu Gewalt mißbraucht wird, würde bedeuten, dass man also auch jede Regierung ablehnen müsste, oder das Lehramt, ja sogar die Erziehung durch die Eltern usw, weil auch jede dieser "Einrichtungen" immer wieder für Gewalt mißbraucht wird.
    Das wäre doch völliger Quatsch, oder?
    Genauso ist es totaler Quatsch, zu sagen, dass der christliche Glaube etwas Böses ist. Mißbraucht werden kann er wie alles andere auf dieser Welt auch, und verdrehen können machtgierige oder scheinheilige oder verblendete Menschen ihn auch ( egal, ob "Gläubige" oder radikale Glaubensgegner),
    aber die Botschaft des christlichen Glaubens ist es, dass Gott uns liebt und voll Erbarmen ist, und dass er das den Menschen in Jesus vorgelebt hat und an uns Menschen appeliert, 1.diese Liebe anzunehmen und 2.in seinem Geist (eben nicht im Geiste weltlicher Machtgier, die Ihr zu recht kritisiert) damit zu beginnen, den Nächsten und sogar den Feind zu lieben (eine krasse Herausorderung, bei der jeder ein Leben lang ein Lernender bleibt, aber diese Liebe lehrt unser Glaube, und die Menschen, die anderen Menschen im Namen dieses Glaubens Böses tun, sind dabei weit entfernt von diesem Wesen und Willen Gottes, an das wir glauben!)


    Darum: Ihr könnt sagen, Ihr glaubt nicht, dass es diesen Gott gibt, oder Ihr findet, dass so ein Glaube nur gute, kaum machbare Vorsätze sind usw - das ist Eure freie Meinung.
    Aber wenn Ihr behauptet, christlicher Glaube und Weitertragen dieses Evangeliums (Evangelium =Gute Nachricht, nämlich die von Vergebung und Liebe) sei gleichbedeutend mit Verfolgung, Hass und Lieblosigkeit, und die Gläubigen sind alles böse Übeltäter, so ist das einfach unwahr, ja sogar genau das Gegenteil der christlichen Lehre!
    Natürlich kommen auch bei gläubigen Christen leider immer wieder ungute Wesenszüge durch, und wiederum andere angeblich "Gläubige" erscheinen als "Scheinheilige" (oder sind es auch, aber kann/darf man das immer beurteilen?) und dann kann natürlich ein Atheist sagen: "Pah, der ist also Christ? Dann möchte ich das nie werden." Das ist natürlich sehr beschämend (für uns Christen) und traurig und verständich, dass Nichtchristen davon abgestoßen sind, aber solche menschlichen Fehler haben an sich nichts mit dem Glauben zu tun, den der Mensch hat.



    Jeder von uns hat seine Geschichte, und sicher habt auch Ihr Eure -wohl leider viele negativen- Erfahrungen gemacht und vielleicht Verletzungen durch Christen erlebt und sprecht deshalb so bitter. Das tut mir sehr leid!
    Aber ich bin gläubig und erlebe Gottes Liebe und lebe meinen Glauben (mit meinen Fehlern), und es tut mir ehrlich gesagt auch weh, wenn einige von Euch so undifferenzierte, feindselige, verallgemeinernde und im Grund ungerechte Beschimpfungen oder "Urteile" hier posten.



    Liebe Grüße!
    Daniel

  • So langsam verstehe ich, warum bei BGG Diskussionen über Religion und Politik unerwünscht sind. Nicht weil es dazu nichts zu diskutieren gäbe, aber weil man in einer in Textform gebundenen und dann noch zeitlich versetzten Diskussion kaum Missverständnisse vermeiden kann und es bei Themen wie Religion und Politik sehr schnell persönlich wird.


    Bin gespannt, wie der Familien-Spieltag zum Thema Religion vor Ort aufgenommen wird. Würde mich freuen, wenn Du darüber dann berichten magst.


    Konkrete Spielvorschläge auf Familienspiel-Niveau kann ich aber leider nicht bringen, weil alle Spiele, die ich kenne und das Thema behandeln, sind entweder komplexer oder benutzen den Begriff Götter nur, um Spielmechaniken zu erklären, die ansonsten unerklärbar wären. Oder das Thema ist wie bei Biblios so aufgesetzt, dass es auch ein x-beliebiges Thema fernab Religion sein könnte. Die positiven Aspekte der Religion hervorzuheben und dabei die Negativen auszublenden, halte ich für eine Vereinfachung, die dem Thema nicht gerecht wird und deshalb finde ich es umso schwieriger, das Thema Religion auf Familienspiel-Niveau präsentieren zu wollen. Wenn das in welcher Form auch immer gelingt, dann Respekt.

    Content-Nachschlag gefällig? Brettspieltag.de – Das etwas andere Boulevard-Magazin der versammelten Brettspiel-Szene

    2 Mal editiert, zuletzt von ravn ()