[Spielejahrgang 2014] New Dawn (Artipia Games)

  • Am Wochenende hatte ich die Gelegenheit #NEWDAWN von #ArtipiaGames zu spielen. Ich möchte davon berichten:


    Vorab muss ich sagen, dass ich mich mit #ArtipiaGames ein wenig verbunden fühle. Als der Verlag erstmals auf der Messe war und #DrumRoll vorstellte, haben wir sehr freundliche Menschen kennengelernt. Das hat sich das Jahr später wiederholt und die konnten sich sogar an uns erinnern. Durch Facebook-Freundschaft mit Artipia-Mastermind Konstantinos bin ich in deren dritten Jahr dann sogar zum native speaking-Erklärbär geworden. Ihr könnt euch vorstellen, wie positiv das angenommen wurde, dass da jemand die Spiele nicht in gebrochenem grenglish erklärt hat - sowohl bei den Spielern als auch bei den Artipia-Jungs. Jeder von uns hat mal ein Essen ein Spiel in portugenlish oder spanglish oder korenglish erklärt bekommen ohne auch nur eine Regel verstanden zu haben... Ihr wisst also, was ich meine... Das Ganze hat sich dann im letzten Jahr wiederholt. Ich will das nur vorab klar stellen, denn ich mag die Jungs und so muss man dann wohl meine Meinung einschätzen.


    Bei NEW DAWN handelt es sich um ein Weltraum-Abenteuer. 2-4 Spieler spielen ca. 90 Minuten. Die Spieleschachtel ist schwer und verspricht ein materiallastiges Spiel.


    Wie immer bei den Griechen haben wir hier jede Menge Karten im Spiel. Ein bisschen das Markenzeichen des Verlags geworden. Karten in Hülle und Fülle. In allen Formen, guter Qualität und vor allem immer mit den unfassbar guten Illustrationen von Antonis Papantoniou. Dessen Arbeit ist ein weiteres Markenzeichen des Verlages. Er ist so eine Art Haus-Illustrator dort und die meisten Spiele hat er umgesetzt. Bei den Illus muss ich jetzt sagen: Die einen lieben sie, die anderen werden spontan blind. Man schaue sich bsw. #DrumRoll oder auch das tolle #Archon an. Farbchaos pur. Die einen wenden sich entsetzt ab, hab ich in Essen immer wieder erlebt. Andere sind total begeistert! Bei einem Spiel wie #Archon muss man tatsächlich auch mal zugestehen, dass die Farbwahl sehr unglücklich ist und den Spielspaß leicht beeinflussen kann. Ich persönlich nehme das in Kauf für die tollen Illus.


    Um den Bogen zu #NewDawn zurück zu schlagen: Durch das Thema ergeben sich viele dunkle Illustrationen und die bunten Elemente haben meist einen zurückhaltenden Hintergrund. Daher kommt dieses Spiel eher zurückhaltend daher, was sicherlich den ein oder anderen beruhigen dürfte. Trotzdem finden dich die üblichen, tollen Illus auf dem Spielmaterial. Nur eben nicht so schreiend bunt.


    Aber zum Spiel: Erwartet hatte ich ob der fetten Schachtel einen richtigen, fetten Burner! Um so erstaunter war ich, als mir klar wurde, dass hier im Grunde ein relativ einfaches, elegant designtes Spiel zugrunde liegt. Ich gehe einfach mal so eine Spielrunde durch:


    1. Einkommen
    Jeder Spieler hat ein eigenes Tableau, auf dem er seine Spielfiguren platziert. Das sind sog. "Basen"und "Mobile Hauptquartiere". Die mobilen Hauptquartiere sind im Grunde unsere Raumschiffe, mit denen wir uns im All bewegen. Basen baue ich im Raum um Besitz von irgendwas anzuzeigen. Spiele ich die Basen von meinem Tableau weg, so kommen darunter Währungen zum Vorschein. Diese spiele ich quasi frei um Einkommen zu generieren. Den geneigten Spielefreak wird das bsw. an Terra Mystica erinnern - aber auch an viele andere Spiele (Aquasphere, Patchistory oder auch Coney Island fallen mir spontan ein). Es gibt 3 dieser Währungen und in dieser Phase nehme ich einfach, was mir zusteht.


    2. Karten nachziehen
    Es gibt 4 Sorten, sogenannte "Anlagen". In Kartenform. Diese werden auf die quadratischen Felder des Spielplans gelegt. Ausgehend vom mittigen Startplatz. Drei der Sorten entsprechen den im Spiel befindlichen Währungen, also gelb, rot und blau. Eine vierte, lilafarbene Sorte sind so etwas wie "Feinde". Ich darf so lange Karten von einem beliebigen der 4 Stapel nachziehen, bis ich 4 Karten auf der Hand habe. Wie ich die Farben wähle bleibt mir überlassen.


    3. Karte ausspielen
    Nun darf jeder eine der Karten von der Hand ausspielen. Einfach so. Einfach auf den Plan legen. Jede Karte hat eine Text-Eigenschaft, die einmal zum Tragen kommt - und zwar genau dann, wenn ich sie ausspiele. So bekomme ich weitere Rohstoffe (gelb), kann Rohstoffe tauschen (blau), darf mich ausbreiten (rot) oder üble Aktionen gegen meine Mitspieler durchführen (lila). Hier lassen sich schöne Aktionen durchführen, oft auch Kombos spielen. Was ich gut finde: Ohne viel Aufwand. Einfach Karte spielen, gut iss... Hier müssen keine Rohstoffkombinationen oder Aktionspunkte ausgegeben werden, oder sonstiger Klimbim. Einfach Karte spielen und Aktion durchführen. Sehr schön!


    4. Technologie ausspielen
    Jeder Spieler besitzt ein kleines Deck Technologiekarten. Diese auszuspielen kostet nun ein paar Rohstoffe. Danach ermöglichen sie kleine Sonderaktionen, Rohstoffnahme oder ähnliches. Einmal pro Runde kann man sie nutzen, meist verstärken sie Aktionen oder so etwas.


    5. Mobiles Hauptquartier versetzen
    Die mobilen Hauptquartiere (MHQ) sind das Epizentrum unserer Aktionsrunde. Um sie herum breiten wir uns aus. Wo sie stehen kann man agieren. Die Bewegung ist so simpel wie es nur geht. Ich setze eins meiner MHQ einfach auf eine beliebige Karte. Ende. How simple is that? Keine lästige Bewegungsweite oder sonstiger Krempel. Später im Spiel kann ich mehrere dieser MHQ haben. Aber bewegen darf ich nur eines...


    6. Aktionsphase
    Nun werden 3 Aktionsrunden gespielt. Dies ist der Hauptteil des Spiels. Der Rest bisher war entweder gleichzeitiges Spielen oder vorgegebene, kurze Aktionen in Spielreihenfolge durchführen. Aber jetzt geht es um die Wurst!


    Aus 5 Aktionen kann ich auswählen. Ich nehme mir eine Ressource, besetze ein freies Feld mit einer eigenen Basis, übernehme die Kontrolle über eine schon besetzte Karte oder eine lilfarbene Karte, ich baue ein neues MHQ oder nutze einen der Botschafter.


    Was man in dieser Phase hauptsächlich tut ist sch auszubreiten. Ich besetze Karten um ihren SP-Wert am Ende für mich zu sichern und um die Basen von meinem Tableau weg zu kriegen und dadurch Einkommen frei zu schalten. Eine Basis zu bauen kostet schlicht Geld. Also gelbes Geld. Einen Preis zahlen und fertig. Das kann ich aber nur machen, wenn auf der Karte ein eigenes MHQ ist und die Karte durch keine andere Basis besetzt ist. Sollte sie besetzt sein, so muss ich angreifen. Die Übernahme der Kontrolle erfolgt durch ein Würfelduell. Die Anwesenheit von MHQs bringt mir Würfel ein. Davon gibt es unterschiedliche Farben mit unterschiedlichen Werten. Bin ich auf der Karte direkt drauf mit meinem MHQ, so kriege ich einen starken gelben Würfel. Ein benachbartes MHQ bringt nur einen mittleren weißen Würfel. Eine Basis auf der Karte bringt dem Verteidiger einen gelben Würfel, usw. So stellt sich jeder seine Würfelkombo zusammen. ganz schwache grüne Würfel kann man sich per Bonusplättchen dazu holen. Das Würfelduell ist einfach: Jeder Würfelt seine gesammelten Würfel. Der höhere Gesamtwert bekommt die Kontrolle über die Karte. Bei Gleichstand gewinnt der Verteidiger (kein Wallace-Spiel... ;) ). Bestimmte Bonusplättchen lassen mich Würfel wiederholen. Aber im Grund ist das Duell einfach. Der Zufall spielt eine große Rolle, läßt sich aber durch Positionierung und somit Einfluss auf die Würfelfarbe beeinflussen. Aber auch der stärkste gelbe Würfel kann eine 1 zeigen... In diesem Punkt ist das Spiel sehr interessant und interaktiv! Spieler, die gerne mal gegeneinander antreten und sich die Würfel um die Ohren hauen kommen auf ihren Spaß! Risikoabwägung ist hier nötig. Und die meisten Spieler lassen eine Niederlage ja nicht auf sich sitzen! Besonders, wenn sie gerade eine wertvolle 3-SP-Karte verloren haben und die Basis wieder aufs eigene Tableau zurücknehmen mussten! Ein Affront! :)


    Lilfarbene Karten können auf ähnliche Weise eingenommen werden. Hier ist ein vorgedruckter Würfelwert zu besiegen. Wer kein gelbes Geld hat kann auch normale Karten mit Würfeln erobern. Im Normalfall wird man versuchen auf Nummer sicher zu gehen und sich die Karten zu kaufen...


    Schön ist, dass der Text auf der Karte, so sie einmal auf dem Plan liegt, keine Bedeutung mehr hat. Einzig die Farbe und die SP sind nun von Bedeutung.


    Jedes Mal, wenn man die Kontrolle über eine Karte übernimmt darf man ihre Ausrichtung verändern. Die ist interessant, weil die Karten in 4 Richtungen Pfeile haben können. Oft ist es aber nur ein Pfeil, wertvollere Karten zeigen 2 oder 3 Pfeile. Diese Pfeile zeigen auf die Kanten des rechteckigen Spielplans. An diesen Karten liegt je eine Bonuskarte, die man durch die Ausrichtung der Karte aktiviert. Diese Bonuskarten schütten kleine Boni aus, wie die schon angesprochenen Bonusmarker für grüne Würfel, Würfelwiederholungen, schnöde SP oder bsw. kleine Sonderaktionen wie das Versetzen eines MHQ außer der Reihe. Ein sehr schöner, ebenfalls sehr einfacher aber effektiver Kniff!


    Wichtig für die Aktionsphase sind aber die 8 Botschafter, die am Rande des Spielplans liegen. Sie zu nutzen ist wichtig für die Aktionsphase. In jeder Runde steht jeder Botschafter 1x zur Verfügung. Wer ihn nutzt, der psoitioniert ein Papplättchen mit dem Antlitz des Botschafters auf dem Spielplan und markiert die Karte als genutzt. In unserer Version auf den Bildern sieht man dafür große Plastik-Figuren in Büsten-Form. Die kann man bei Artipia als Bonus dazukaufen und lassen sich auch für andere Spiele aus dem "Among the Stars"-Universum nutzen (derzeit nur neben New Dawn auch "Among the Stars", aber es sollen weitere Spiele folgen aus der Reihe folgen...). Diese Botschafter haben nun spezielle und starke Funktionen. Sie verbessern im Normalfall die normalen Aktionen und sind ein wenig das Salz in der Aktionssuppe! Oft hat ihr Standort auf dem Plan Einfluss auf die Ausführung der Aktion. Da auf jeder Karte max. 2 Botschafter Platz haben, ist man da manchmal ein wenig eingeschränkt. Leider haben nicht alle Botschafter die Funktion, dass ihre Aktion vom Standort abhängt, was die Sache manchmal etwas beliebig macht. Aber das Element funktioniert gut und ist interessant! Mich erinnerte es erneut ein wenig an Terra Mystica, wo man ja mit Macht auch verbesserte Aktionen kaufen kann - und das einmal pro Runde. Ähnlich sind hier die Botschafter angelegt.


    7. Hilfe für die Allianz
    Nach 3 Aktionsphasen, in denen sich die Machtverhältnisse im All durchaus mal deutlich ändern können, kommt es zu einer kleinen SP-Phase. Nennt sich "Hilfe für die Allianz" und es sind SP-Karten, die ich kaufen kann. Dazu muss ich bestimmte Kombinationen der drei Geldsorten abgeben. Die Karte hat dann einen Wert für das Spielende. So einfach, so langweilig. Aber durchaus passend zum Spiel. Man sollte halt mit seinen Ressourcen zusehen, dass man hin und wieder eine starke Karte kaufen kann. Da darf ich dann in der Aktionsphase nicht alles verbraten.


    Nach dieser Phase ist die Runde zu Ende und das Spielchen beginnt von Neuem. 5 Runden werden so gespielt, dann ist das Spiel aus und die SP werden gezählt.


    Fazit: Ich hatte etwas mehr Spektakel erwartet, bin aber positiv von dem schlichten und eleganten Spieldesign überrascht. Dabei gibt es hier keinen Originalitätspreis. Wie üblich sind die Spiele der Griechen irgendwie "normal". Aber das Spiel ist super zusammengestellt! Der einfache Grundcharakter sorgt dafür, dass das Spiel im All in den Vordergrund gerät und man sich dort austobt. Es ist keine Rohstoffschlacht, obwohl es auch Rohstoffe gibt. Alles ist schön zurückgenommen um dem Spiel genug Platz zu lassen. Das hat was, ist schnell gespielt ohne beliebig zu sein - kurze Aktionen sorgen für wenig Downtime. Dazu durch aus einiges an Interaktionsmöglichkeit. Ich fands richtig gut, ohne, dass es ein absoluter Brenner ist. Geekmäßig würde ich was zwischen 6 und 7 werten - aber eben nach einem Spiel. Mit der Tendenz zur 7. Und ich werte meist sehr zurückhaltend. Das ist schon eine ganz gute Bewertung für meine Verhältnisse.

  • Bei den Illus muss ich jetzt sagen: Die einen lieben sie, die anderen werden spontan blind. Man schaue sich bsw. #DrumRoll oder auch das tolle #Archon an. Farbchaos pur. Die einen wenden sich entsetzt ab, hab ich in Essen immer wieder erlebt. Andere sind total begeistert!

    So schwarz-weiß sehe ich das nicht. Die Illustrationen an sich sind bei Artipia immer toll. Aaaaaber: dieser Verlag hat leider, leider null-komma-null Bewusstsein dafür, dass eine Illustration kein Selbstzweck ist, sondern sich der Nutzbarkeit des Spiels unterordnen muss. Als Spieler will ich das Spiel benutzen -- und nicht das Spielbrett als Schmuck an die Wand nageln. Der Illustrator soll das Spiel und idealerweise auch die Regeln mit Grafik und Symbolik illustrieren (Dennis Lohhausen schafft das immer wieder super!). Das vergisst Artipia gerne mal; da wird die Grafik zum Selbstzweck erklärt.


    Wie sehr das die praktische Nutzbarkeit stört, ist bei Artipia anscheinend Zufall. Bei Among The Stars stört überhaupt nix, bei Drum Roll wenig (in der Farbexplosion muss man die relevanten Symbole manchmal schon ein bisschen suchen, aber das ist noch okay), Shadows over the Empire ist schon ein bisschen vermurkst und ganz am Ende der Skala steht dann Archon, wo anscheinend alles unternommen wurde, ein an sich tolles Spiel mit einem maximalst unpraktischen Artwork annähernd unspielbar zu machen: Spieler- sowie Ressourcenfarben weiß/natur/grau/schwarz auf übergroßem knallbuntem Spielbrett -- wie bekloppt ist das denn?!

  • sowie Ressourcenfarben weiß/natur/grau/schwarz auf übergroßem knallbuntem Spielbrett -- wie bekloppt ist das denn?!

    Na das ist aber zu einem grossen Teil den Kickstarter-Backern zu verdanken. Die haben sich für das akutelle Artwork stark gemacht. Artipia wollte da mal einen schlichteren Spielplan... da gab's eine Abstimmung unter den Backern. Mir gefällt der aktuelle Plan im übrigen auch besser, als der damals vorgeschlagene "schlichtere". Unübersichtlich ist's ja, wenn man ehrlich ist, nur ganz zu Beginn. Nach einer Runde hatte bei uns wirklich niemand mehr ein Problem damit. Aus meiner Sicht: Alles halb so wild.

  • War ich ja, beim momentanen Angebot kann man nicht allzuviel falsch machen. Auf BGG wird´s auch als recht ordentlich eingestuft, insofern...

    Zur BGG-Bewertung: 168 ratings bei einem Kickstarter-Spiel heißt für mich, dass ich bei der durchschnittlichen BGG-Bewertung 7.28/10 nochmal ein bisschen was abziehen muss, denn von den 168 Leuten dürften etliche selbst das Spiel mit 40+ Dollar bei Kickstarter unterstützt haben und dann tut man sich verständlicherweise etwas schwerer damit, diesem Spiel eine schlechte Note zu geben. Das Noten-Histogramm-Bild mit linearem Anstieg bis Note 8, aber kaum 9er und 10er ist nach meiner Erfahrung auch typisch für Kickstarter-Spiele, die dann doch nicht so der Brüller geworden sind, den manche sich erwartet haben.


    Wenn du das Spiel gespielt hast, berichte mal, wie es dir gefällt. Ich hatte das Spiel bei KS auch in der engeren Auswahl und bei der Verkaufswelle nach KS-Veröffentlichung war dann auch nochmal kurz davor zuzuschlagen. Ich habe mir zwar nach intensiver Beschäftigung für mich erstmal die Meinung "nein" gebildet, aber mit entsprechenden positiven Berichten könnte das auch nochmal auf den Prüfstand kommen.

  • Durch das Thema ergeben sich viele dunkle Illustrationen und die bunten Elemente haben meist einen zurückhaltenden Hintergrund. Daher kommt dieses Spiel eher zurückhaltend daher, was sicherlich den ein oder anderen beruhigen dürfte.

    ...gut, das wir nicht über die anderen Spiele reden, sondern eben über New Dawn...

    Bitte senden Sie mir Ihre E-Mail doppelt, ich brauche eine fürs Archiv :/

  • Zur BGG-Bewertung: 168 ratings bei einem Kickstarter-Spiel heißt für mich, dass ich bei der durchschnittlichen BGG-Bewertung 7.28/10 nochmal ein bisschen was abziehen muss, denn von den 168 Leuten dürften etliche selbst das Spiel mit 40+ Dollar bei Kickstarter unterstützt haben und dann tut man sich verständlicherweise etwas schwerer damit, diesem Spiel eine schlechte Note zu geben. Das Noten-Histogramm-Bild mit linearem Anstieg bis Note 8, aber kaum 9er und 10er ist nach meiner Erfahrung auch typisch für Kickstarter-Spiele, die dann doch nicht so der Brüller geworden sind, den manche sich erwartet haben.

    Boah, man kann´s aber auch übertreiben mit interpretieren ;)
    Wenn ich es gespielt habe, berichte ich drüber - und du bekommst es dann nur zum Standardpreis :P

    Bitte senden Sie mir Ihre E-Mail doppelt, ich brauche eine fürs Archiv :/

  • Aaaaaber: dieser Verlag hat leider, leider null-komma-null Bewusstsein dafür, dass eine Illustration kein Selbstzweck ist, sondern sich der Nutzbarkeit des Spiels unterordnen muss


    Zitat von MetalPirate

    Aaaaaber: dieser Verlag hat leider, leider null-komma-null Bewusstsein dafür, dass eine Illustration kein Selbstzweck ist, sondern sich der Nutzbarkeit des Spiels unterordnen muss

    Eine absolut fragwürdige, und meines Wissens nach auch sehr falsche, Unterstellung. Die wissen genau, was sie tun. Müssen aber wie alle Verlage irgendwo Kompromisse eingehen.

  • Eine absolut fragwürdige, und meines Wissens nach auch sehr falsche, Unterstellung. Die wissen genau, was sie tun. Müssen aber wie alle Verlage irgendwo Kompromisse eingehen.

    Sind wir wieder soweit, dass man bei jedem Posting "meiner Meinung nach" dazu schreiben muss oder liegt es daran, dass ich deine Freunde von Artipia kritisiert habe?


    Zum Thema Spiele-Illustration empfehle dieses Video hier: Interview von Zuspieler (Sebastian Wenzel) mit Dennis Lohausen zur Illustration von Terra Mystica, mit Vergleich Prototyp-zu-Endprodukt. Hochinteressant. Ich glaube, den meisten hier ist gar nicht bewusst, welchen Einfluss ein Spieleillustrator auf die Verständlichkeit und Spielbarkeit der Produkte hat. Ob Positionierung der Elemente, Farbwahl, Symbolik etc. gut oder schlecht sind, bekommt der normale Spieler alles nur indirekt und unbewusst mit, das aber mit voller Wucht.


    Zurück zu Artipia und New Dawn. Artipia war am Anfang (Drum Roll, Briefcase) ein aufstrebender Newcomer. Wer auch gezielt nach solchen Newcomern sucht, hat sich die Firma damals auf seine "Beobachten"-Liste gesetzt. Dann kam mit Among the Stars der erste und bisher einzige Hit. Spätestens dann hätte meiner Meinung nach eine Professionalisierung, u.a. eben bei der Spielegrafik, einsetzen müssen, die aber, soweit ich das aus der Ferne beobachten kann, nicht ausreichend erfolgt ist. Dem Newcomer verzeiht man knallbunte Spielegrafik, die den Nutzwert senkt, eben noch eher als der Firma, die auch aus großen Flops anscheinend nicht lernen will.


    Seit 2012, als AtS erschien, gibt's bei Artipia zwei Arten von neuen Veröffentlichungen: die eine Hälfte sind neue Spiele, allesamt nur mäßig erfolgreich (Shadows over the Empire, Archon, New Dawn, Lap Dance -- teils trotz durchaus vorhandenem, aber aus meiner Sicht nicht richtig umgesetztem Potenzial), die andere Hälfte sind Neuaufgüsse der AtS-Linie. Eine Erweiterung nach der anderen, Miniaturen-Pack, dazu im letzten Jahr als neue Variante, dass der Firmenboss Kokkinis selbst ein eigenes neues Spiel rausbringt, das bewusst im AtS-Universum (Designer: Bagiartakis) angesiedelt ist, um sein Stück vom Erfolg des einzig guten Pferdes im Still abzukriegen. Genau das ist nämlich das New Dawn, um das es hier im Thread geht.


    Meine Analyse, sicher aus der Ferne, aber ich liege oft damit richtig, sei es beim Erkennen von Newcomern wie auch beim Erkennen von Abwärtstrends: wenn Artipia nicht mit den nächsten 1-2 Veröffentlichungen die Kurve kriegt (und dazu zähle ich als ganz wesentliches Element eine funktional gute Spielegrafik!), dann sind die in drei Jahren weg vom Fenster. In Aussagen zu AmongTheStars:Revival von Artipia-Leuten auf BGG konnte man zwischen den Zeilen auch rauslesen, dass New Dawn kommerziell nicht so erfolgreich war wie erhofft und ewig können die auch nicht das AtS-Pferd reiten. Nicht dass ich ihnen den Untergang wünschen würde, ganz und gar nicht. Ich sehe aber eine Firma, die nicht fähig, bereit oder willens ist, die häufigste in Reviews geäußerte Kritik ernst zu nehmen. Das geht auf Dauer nicht gut.

  • Sind wir wieder soweit, dass man bei jedem Posting "meiner Meinung nach" dazu schreiben muss oder liegt es daran, dass ich deine Freunde von Artipia kritisiert habe?

    Sorry, du kannst sie kritisieren, so viel du möchtest. Ich selber bin der Meinung, dass sie die Spiele-Grafik von Archon ziemlich an die Wand gefahren haben. Deine Unterstellung, dass sie für so was kein Bewusstsein hätten, ist aber falsch. Es mag deine Meinung sein, dass sie dieses Bewusstsein nicht haben. Allein, was nützt es, wenn du nicht Recht hast? Selbst, wenn es dir so vor kommt? Das wollte ich nicht unkommentiert lassen.


    Wow! Dazu will ich eigentlich nicht viel sagen. Ich bin ziemlich sicher, dass deine Analyse sehr falsch ist. Bitte bedenke, dass Deutschland als Spielemarkt im Grunde vernachlässigbar klein ist. Es ist kein Zufall, dass der Stand von Artipia auf der Internationalen Spielemesse in Essen jedes Jahr größer und größer wird... Die können es sich sogar leisten ein Spiel wie LapDance rauszubringen. Im prüden Amerika, wo sie unfassbar extrem für angefeindet werden (und auch hochgejubelt) - und das in ihrem wichtigsten Absatzmarkt.


    Dass der Firmenboss selber Spiele entwickelt ist übrigens nicht erstaunlich bei Artipia. Drum Roll, womit alles begann, ist auch aus seiner Feder...


    Bitte versteh mich nicht falsch. Ich finde es toll, dass wir diskutieren! Ich will dich nicht überbügeln oder dir den Mund verbieten! Deine Sichtweise von Artipia finde ich so interessant wie ich verwundert bin, wie du drauf kommst, denn mein Eindruck ist, dass die mit jedem Jahr fetter ins Geschäft kommen. Mit dem Erfolg von AtS haben sie ein Spieleuniversum geschaffen, dass sie nun weiter ausbauen. Und dass ganz auf die Leidenschaft der amerikanischen Spielegeeks zielt (in Deutschland ist Thema SiFi eher schwer...). Auch das neue Projekt scheint wieder voll dahin zu gehen... Und nicht nur Spiele - was die da noch an kleinem Klimperkram verticken ist der Wahnsinn! Nee... Ich sehe das echt deutlich anders als du...


    Was ich aber unterschreibe: Den Bereich der typischen Euro-Games, und da sehe ich eher Drum Roll und Archon als die hervorstechenden Spiele an, scheinen sie eher zu vernachlässigen...

  • Aaaaaber: dieser Verlag hat leider, leider null-komma-null Bewusstsein dafür, dass eine Illustration kein Selbstzweck ist, sondern sich der Nutzbarkeit des Spiels unterordnen muss. Als Spieler will ich das Spiel benutzen -- und nicht das Spielbrett als Schmuck an die Wand nageln. Der Illustrator soll das Spiel und idealerweise auch die Regeln mit Grafik und Symbolik illustrieren (Dennis Lohhausen schafft das immer wieder super!). Das vergisst Artipia gerne mal; da wird die Grafik zum Selbstzweck erklärt.

    An dieser Aussage hänge ich mich ebenfalls auf.


    "Nutzbarkeit" ist zunächst einmal ein schwammiger Begriff, denn der Nutzwert eines Dinges ist für jeden einzelnen von uns subjektiv. Die Spielbarkeit ist zwar das naheliegendste und sicher häufigste Kriterium, aber lange nicht das einzige.


    Also "Nutzbarkeit" im Sinne von Funktionalität? Okay, natürlich gibt es Aspekte der grafischen Gestaltung, die auf Funktionalität im Sinne von Information der Spieler abzielen, andere Aspekte der Gestaltung sind aber rein ästhetischer Natur. Von daher muss die Illustration sich nicht einem Zweck unterordnen, sondern sich an mehreren Zielen orientieren. #CaveEvil ist für mich ein Paradebeispiel dafür, wie mangelhafte Funktionalität der Idee des Spiel trotzdem zuarbeitet. Die schwarz-weiß-Grafiken sind nicht funktional, und die Gesamtgestaltung ist für die Augen anstrengen, aber innerhalb des Gesamtkonzepts ist das alles völlig stimmig.


    Was ein Glück, dass es auch Spielemacher gibt, die sich nicht auf verlagsseitig forcierte Kompromisse zur Konformität einlassen, sondern Mut zur Eigenständigkeit beweisen. :)

    Soziale Medien fügen Ihnen und den Menschen in Ihrer Umgebung erheblichen Schaden zu.

  • Deine Unterstellung, dass sie für so was kein Bewusstsein hätten, ist aber falsch. Es mag deine Meinung sein, dass sie dieses Bewusstsein nicht haben.

    Okay. Ich korrigiere mich zu: "Es erscheint mir so, dass Artipia kein ausreichendes Bewusstsein dafür hat, dass die Spielegrafik kein Selbstzweck sein sollte, sondern in erster Linie das Spielerlebnis unterstützen sollte. Die Bandbreite dafür reicht von 'insgesamt stimmigem Design' bis zur klaren Ikonografie."


    Da sehe ich andere Verlage nicht nur besser aufgestellt, sondern auch besser darin, aus Fehlern zu lernen. Um mal einen anderen, meiner Meinung nach durchaus vergleichbaren Newcomer-Verlag zu nennen: Pearl Games. Durch Hauptgrafiker Alexandre Roche ein vergleichbares Grafik-Alleinstellungsmerkmal der Sorte "love it or hate it". Die haben auch manches ausprobiert, sind damit in Sackgassen gelaufen, u.a. bei dem komplett sprachunabhängigen Spieledesign, das sicher auch maßgablich durch ihre belgische Herkunft bestimmt ist. Darin haben sie bei Tournay ein Level von schwer erlernbarer Symbolsprache erreicht, gegen das das in dieser Hinsicht oft kritisierte Race for the Galaxy einfacher Kinderkram ist. Aber Pearl Games hat aus Fehlern gelernt und sich Stück für Stück weiterentwickelt. Das vermisse ich irgendwie bei Artipia.



    Lassen wir uns bezüglich der Zukunft von Artipia einfach mal überraschen. Sicher nicht ganz unwichtig ist auch, wie sie die Kickstarter-Kampagne von AtS:Revival managen. Ich bin da KS-Backer, aber nur nach langem Kampf mit mir selbst. Damit stehe ich nicht alleine. Zuletzt gab's bei KS-Kampagnen von Artipia ein paar unliebsame Überraschungen für die Backer, u.a. minderwertige Komponenten für kostenpflichtige Add-Ons, was insbesondere viele Hardcore-Fans verärgert hat. Eine treue KS-Kundschaft ("Fanbasis") ist aber mit das größte Kapital einer Firma wie Artipia.


    Für mich sammeln sich die Risikofaktoren bei Artipia: große Abhängigkeit von nur einem Produkt (AtS), erratische Produktphilosophie (Lap Dance!), verärgerte Kunden in großer Anzahl und aus meiner Sicht fehlende Bereitschaft/Fähigkeit, aus Fehlern zu lernen (offener transparenter Umgang damit und beim nächsten Mal besser machen -- Musterbeispiel hier Stonemaier Games). Ich sehe deshalb Artipia eher auf dem Weg nach unten -- was ich ganz ausdrücklich schade finde, denn die hatte ich mal als eine der vielversprechendsten Newcomer-Firmen in der Spielebranche gesehen. Ich wünsche mir absolut, dass sie die Kurve kriegen; vielleicht sind sie ja auf dem US-Markt wirklich soviel stärker aufgestellt als hier. Mag sein. Mit meinem Eindruck aus BGG deckt sich das bisher aber eher nicht. Da sind die US-Backer über qualitative Unterschiede zwischen bestellt und geliefert ganz genauso verärgert wie die europäischen.

  • Kennst du den Blog von Konstantinis auf BGG? Da erklärt er hin und wieder einiges. Z.B. ist er da auch auf die Sache mit dem Spielplan von Archon und die Farbwahl des Spielmaterials eingegangen.


    Was die so auf Kickstarter treiben kann ich nicht sagen. Da mische ich nicht mit. Ich sehr nur nachher das, was aufm Tisch landet. Und ich hab gesehen, was die da an Zeuch auf der Messe mithaben, was mit Spielen nur am Rande zu tun hat... Bsw. kleine Mäppchen für Stifte mit Artipia-Illus drauf und anderen Klimbim. Ich vermute in meiner Arroganz dem Crowdfunding gegenüber, dass es sich bei diesen Sachen um diverse Stretchgoals oder so was handelt. Was man dann nachher auch so noch dazu kaufen kann... Deren Verkaufstheke ist die ganze Messe über immer voll mit Leuten, die genau so was kaufen...


    Ich vermute mal ins Blaue hinein, dass dir diese Fokussierung aufs Äußerliche mit den knalligen Bildern nicht so richtig schmeckt. Bei einem Spiel kann man sich auch entscheiden, dass man sich auf so was fokussiert. Einige hier in Deutschland (ich auch) legen bei Spielgrafiken Wert auf ein Thema und eine Umsetzung, die das Spiel bestmöglich unterstützt. Viele, viele andere sehen das anders. Knalliges Thema, SiFi oder Fantasy, bunte Bilder, Flavortexte auf Spielmaterial, kurzum: Chrome! Aber das kommt bei vielen Leuten an, die einfach in die Welt eintauchen wollen! Denen sind nicht 100%ig passende Symbole egal. Solange man die Welt durchspielen kann. Besonders in den Staaten ist das so. Perfekt durchgestylte Spiele wie von Alea oder (aus meiner Sicht) auch die symbolisch perfekt umgesetzten Rosenberg-Spiele... So was spricht einen Typ Spieler an, von dem es gar nicht so viele gibt! Die Masse an Konsumenten ist da schlicht nicht da.


    Was Artipia macht ist, sich an die Leute zu wenden, die aufwendig aufgezogene Spiele mit Geek-Themen wollen. Und bei denen es krasse Illus gibt und das Spiel dahinter dann erstmal nicht so ganz wichtig. Hauptsache es funktioniert. Damit will ich nicht sagen, dass Artipia Spiele nur so "funktionieren". Mir hat New Dawn durchaus Spaß gemacht.


    Aber genau diese Spiele sind in den USA in Masse vorhanden und spielen von den FFG-Spielen bis so Sachen wie Firefly, Dead of Winter oder eben auch die Artipia Spiele hoch und runter...


    Wenn ich was weissagen müsste, dann würde ich eher vermuten, dass Artipia bald nicht mehr zur Spielemesse nach Essen kommt, sondern lieber zur Geek-Con in die Staaten fährt. Denn da hab ich jetzt schon öfters gehört, dass die der Spielemesse Essen weltweit als wichtigstes Spielevent den Rang abgelaufen hat...

  • Wenn ich was weissagen müsste, dann würde ich eher vermuten, dass Artipia bald nicht mehr zur Spielemesse nach Essen kommt, sondern lieber zur Geek-Con in die Staaten fährt. Denn da hab ich jetzt schon öfters gehört, dass die der Spielemesse Essen weltweit als wichtigstes Spielevent den Rang abgelaufen hat...

    Ich vermute, Du meinst die Gen Con, nicht die BGG-Con. Die hatte letztes Jahr über 180.000 Besucher, während es in Essen "nur" ca. 150.000 waren. Ein Verlag, der in den US and A erfolgreich sein will und sein Programm entsprechend ausrichtet, sollte dort auf alle Fälle auftreten. Ob man deswegen Essen den Rücken kehren muss? Ich denke nicht. Essen ist immer noch DER Treffpunkt der Branche, während die Gen Con eher der Treffpunkt der Amerikaner war und ist.

  • Ich vermute, Du meinst die Gen Con, nicht die BGG-Con.

    Ja! Das was du gesagt hast!!!


    Ich vermute mal, dass man nicht mehrfach pro Jahr mit seinen ganzen Bekannten durch die Welt tourt. Und Artipia ist ein Ein-Mann-Verlag. Weiß nicht, ob man sich da nicht vielleicht entscheiden muss...? Aber wie gesagt: Reine Spekulatius!

  • Zum Thema Spiele-Illustration empfehle dieses Video hier: Interview von Zuspieler (Sebastian Wenzel) mit Dennis Lohausen zur Illustration von Terra Mystica, mit Vergleich Prototyp-zu-Endprodukt. Hochinteressant. Ich glaube, den meisten hier ist gar nicht bewusst, welchen Einfluss ein Spieleillustrator auf die Verständlichkeit und Spielbarkeit der Produkte hat. Ob Positionierung der Elemente, Farbwahl, Symbolik etc. gut oder schlecht sind, bekommt der normale Spieler alles nur indirekt und unbewusst mit, das aber mit voller Wucht.

    Toller Link zu dem Interview! Das kannte ich noch nicht und finde es in der Tat hochinteressant!!

  • Deine Sichtweise von Artipia finde ich so interessant wie ich verwundert bin, wie du drauf kommst, denn mein Eindruck ist, dass die mit jedem Jahr fetter ins Geschäft kommen. Mit dem Erfolg von AtS haben sie ein Spieleuniversum geschaffen, dass sie nun weiter ausbauen. Und dass ganz auf die Leidenschaft der amerikanischen Spielegeeks zielt (in Deutschland ist Thema SiFi eher schwer...).

    Also die "owned" Zahlen auf bgg schauen nicht nach "fetter ins Geschäft kommen" aus.

    Ich gebe hier, auch wenn ich es im Text nicht explizit erwähne, immer meine persönliche Meinung wieder.

  • Das Problem, was ich persönlich mit Artipia habe, sind die Preise. In Essen letztes Jahr war Among the Stars weit über zwei Jahre alt und hat zusammen mit allen zugehörigen Addons, Stretchgoals und Minis insgesamt exakt 123 € gekostet, was meiner Meinung nach absoluter Wucher ist. Und da waren noch nicht mal die Minis dabei, die vor Ort zusammen mit New Dawn neu herausgekommen sind und man auch mit dafür verwenden könnte. Diese hätten noch einmal mit 17 Euro zu Buche geschlagen, womit man bei 140 Euro für ein - im aktuellen Releasekontext - "uraltes" Spiel wäre. Klar, man könnte jetzt dafür argumentieren, dass man dann das Spiel dann komplett hätte und die Minis etc. ja optional und eher kosmetischer Natur sind, ja. Aber jetzt mal ehrlich: lebt ein Spiel wie Among the Stars oder vonmiraus auch sehr gern New Dawn nicht davon, durch Minis und Addons "aufgepeppt" zu werden? Meiner Meinung nach lautet die Antwort einhundertprozentig "ja, auf jeden Fall". Diese Zusätze machen beide Spiele nochmal ungleich wertiger und erhöhen meiner Meinung nach wesentlich den Spielspaß, sowie natürlich auch den "Wow"-Faktor, wenn man mal jemanden bekehren möchte, der vielleicht noch nicht Brettspiel-affin ist.
    Die Lösung? Ein Preisgefälle nach Alterungsprozess einführen, genau wie bei jeder anderen reasonablen Firma. Das Spiel genau wie die ehemaligen Stretch Goals prozentual niedriger auspreisen und somit immer noch Gewinne einzufahren, hier dann eben über die erhöht absetzbare Quantität. Man stößt die Kickstarter-Backer hiermit auch nicht vor den Kopf, weil die das Spiel A schon vor 2.5 Jahren erhalten haben und es somit schon viel, viel eher spielen konnten und jene B auch nicht verwirrt im Kopf sind und somit gut genug wissen, dass ein Spiel über Zeit billiger sein/werden sollte.


    Sei es wie es sei, New Dawn gefällt mir persönlich sehr gut und ich werde weiterhin die Augen nach einer bezahlbaren Kopie offenhalten. Spätestens dieses Jahr auf der Spiel' wird sich dann ja zeigen, ob Artipia aus ihrer zweifelhaften Preispolitik etwas gelernt haben. Im Notfall wird man auf eine gebrauchte Version zurückgreifen müssen.. :/

  • Erstmal willkommen hier im Forum.

    Das Problem, was ich persönlich mit Artipia habe, sind die Preise. In Essen letztes Jahr war Among the Stars weit über zwei Jahre alt und hat zusammen mit allen zugehörigen Addons, Stretchgoals und Minis insgesamt exakt 123 € gekostet, was meiner Meinung nach absoluter Wucher ist.

    7 Wonders mit allem drum und dran hat auch über 100 EUR am Repos-Stand gekostet und den Gesamtpreis für Carcassonne mit sämtlichen Erweiterungen mag ich mir gar nicht ausrechnen. Niemand zwingt einen, gleich alle Erweiterungen mit zu kaufen. Deine Rechnung finde ich etwas merkwürdig.


    Zitat

    Aber jetzt mal ehrlich: lebt ein Spiel wie Among the Stars [...] nicht davon, durch Minis und Addons "aufgepeppt" zu werden? Meiner Meinung nach lautet die Antwort einhundertprozentig "ja, auf jeden Fall".

    Meine genauso ehrliche Antwort als Besitzer sämtlicher Among The Stars Komponenten: klares nein. Among the Stars braucht die Minis ganz sicher nicht, zumal es Minis nur für die Hälfte (8 von 16) der Rassen gibt, die mittlerweile nach allen Stretch Goals und Erweiterungen im AtS-Universum vertreten sind. (Für das vor ein paar Monaten beendete Kickstarter-Projekt AtS:Revival -- zugleich AtS-Erweiterung und 2er Standalone Spiel -- könnte man den Mehrwert der Minis eher diskutieren; das beschränkt sich an der relevanten Stelle auf diese 8 Rassen. Aber auch da sehe ich keine Notwendigkeit, die Pappmarker durch Plastik-Minis zu ersetzen.)


    Zitat

    Die Lösung? Ein Preisgefälle nach Alterungsprozess einführen, [...]

    Die entsprechenden Firmen wissen meist besser, was wirtschaftlich funktioniert, als irgendwelche außenstehenden Spielefans.
    (Warnung: auf derartige "Verbesserungsvorschläge" kann man sich hier bei unknowns.de auch deutlich weniger diplomatisch formuliertes Feedback abholen.)


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    Sei es wie es sei, New Dawn gefällt mir persönlich sehr gut und ich werde weiterhin die Augen nach einer bezahlbaren Kopie offenhalten. Spätestens dieses Jahr auf der Spiel' wird sich dann ja zeigen, ob Artipia aus ihrer zweifelhaften Preispolitik etwas gelernt haben. Im Notfall wird man auf eine gebrauchte Version zurückgreifen müssen.. :/

    Wenn's dir gefällt, dann kaufe es und fertig. Bei Kickstarter hättest du es günstiger mitfinanzieren können. Nach Kickstarter-Ende sind viele Exemplare wirklich sehr günstig auf dem Gebrauchtmarkt aufgetaucht, incl. KS Stretch Goals. Hart aber direkt gesagt: Wenn du jetzt zu spät zur Party kommst, ist das einzig und allein dein Problem. Und was wäre an einer gebrauchten Version "Notfall"?

  • Erstmal willkommen hier im Forum.

    Danke, ein "Hallo" zurück :)


    7 Wonders mit allem drum und dran hat auch über 100 EUR am Repos-Stand gekostet

    Wirklich? :) Ein Triple-A Titel von einem gestandenen Designer im Vertrieb von Asmodee vergleichst du 1:1 mit einem Erstlingswerk zweier neuer Autoren in einem, siehe weiter oben schon in der Diskussion, damals beinahe völlig neuem Verlag? Das hinkt aber gewaltig.
    Und dazu kommt auch noch der Fakt, dass beide Expansions (The Ambassadors & The Promos) genau wie die Metal Credits und ein Teil der Minis schon im normalen Kickstarter-Prozess enthalten waren. Da kannst du auch gern nochmal das Kickstarter-Projekt aufrufen, wenn du es mir nicht glaubst. Leaders, Cities und Babel (die 7 Wonders Expansions) sind alles eigenständige Titel gewesen, die erst Jahre nach dem Hauptspiel herausgekommen sind und auch einzeln designed, beworben und vertrieben wurden. Das beides kann man demnach absolut null miteinander vergleichen und wenn du es dennoch machen möchtest, bleibt das Preisargument immer noch eindeutig - zugunsten von 7 Wonders (was aber selbstverständlich auch recht teuer war und ist, keine Frage).

    Niemand zwingt einen, gleich alle Erweiterungen mit zu kaufen. Deine Rechnung finde ich etwas merkwürdig.

    Wie gesagt, die Erweiterungen waren/sind keine Erweiterungen im ursprünglichen Wortsinn, das sind einfach nur Rewards gewesen, die sie im Laufe des Prozesses mit zum Hauptspiel hinzugefügt haben, als sie gemerkt haben, dass sich das Spiel auf KS gut verkauft und damit sie für die zusätzlichen Backer weitere Level zum Unlocken haben. Wenn du das als vollwertige, eigenständige Erweiterungen ansehen möchtest, bitte. Ich tue das nicht und werde es auch in Zukunft bei KS-Kampagnen nicht :) Erst recht nicht, wenn die Expansion dann in etwa aus "3 Teilen, 4 Karten und 2 Minis" besteht. Du verstehst sicher, was ich meine.
    (Ein zu tolerierendes und auch nachvollziehbares Gegenbeispiel ist z.B. die neue Zombiecide Erweiterung zu Black Plague, "Wulfsburg", die auch im selben KS mit verwaltet wird, aber eben wesentlich mehr Komponenten enthält; eine eigene, große Schachtel hat usw.)


    Meine genauso ehrliche Antwort als Besitzer sämtlicher Among The Stars Komponenten: klares nein. (...)

    In Ordnung, dann glaube ich dir das selbstverständlich. Ich habe es bisher dann wahrscheinlich zu wenig gespielt, um es gut genug beurteilen zu können. Bei New Dawn fand ich hingegen die großen Minis absolut positiv und bin auch wirklich der Meinung, dass sie zum Spiel beitragen. Wie ist dazu deine Ansicht?


    Die entsprechenden Firmen wissen meist besser, was wirtschaftlich funktioniert, als irgendwelche außenstehenden Spielefans.

    Das sollte auch keine Belehrung sein oder ein aktiver Tipp für Artipia, da mir ja klar ist, dass sie das hier nicht lesen werden ( :D ), sondern eher eine Art "hoffendes Raunen". Ich persönlich würde mich einfach darüber freuen und finde eine solche Politik besser, als die Spiele über drei Jahre hinweg gleich ausgepreist zu lassen, easy as that. Kein erhobener Zeigefinger.


    (Warnung: auf derartige "Verbesserungsvorschläge" kann man sich hier bei unknowns.de auch deutlich weniger diplomatisch formuliertes Feedback abholen.)

    Das verstehe ich jetzt nicht ganz :) Ist das eine Drohung? :D Darf man hier keine konstruktive Kritik äußern oder seine Meinung kundtun, auch wenn sie ggf. mal nicht "linienkonform" ist, ohne gleich dafür (persönlich) angegriffen zu werden? Das wäre aber jammerschade.
    Danke anyway, dass du dich anscheinend im Ton zu zügeln versuchst. Ich bin auf jeden Fall kein Troll, falls das die Angst sein könnte, und werde in sehr naher Zukunft auch noch einen Post im Vorstellungsthread nachliefern :) Ich bin nur leider noch nicht dazu gekommen und fand die bisherige Diskussion im Thread einfach zu interessant.



    Wenn's dir gefällt, dann kaufe es und fertig. Bei Kickstarter hättest du es günstiger mitfinanzieren können. Nach Kickstarter-Ende sind viele Exemplare wirklich sehr günstig auf dem Gebrauchtmarkt aufgetaucht, incl. KS Stretch Goals. Hart aber direkt gesagt: Wenn du jetzt zu spät zur Party kommst, ist das einzig und allein dein Problem. Und was wäre an einer gebrauchten Version "Notfall"?

    1. Ob ich es kaufe oder nicht, bleibt doch im Endeffekt meine Sorge, oder nicht? Wieso bist du da jetzt so barsch? :D
    2. Kickstarter kann sich nicht jeder leisten, ist nicht für jeden bezahlungstechnisch attraktiv/möglich (Paypal, Kreditkarte etc.) und vor allem kann man ja auch schnell mal eine Kampagne verpassen, wenn man zum Beispiel mal ein, zwei Monate nicht auf BGG refresht.. ;)
    3. Es ist mein Fehler, bei einem Spiel "zu spät dran" zu sein, das ist völlig richtig. Aber mich deswegen auch für den Preis verantwortlich zu machen, geht nicht. Das liegt bei der Firma und dafür kann ich nichts. Und nach 2.5 Jahren den selben Preis zu haben ist denke ich generell eher die Ausnahme als Standard. Ich hoffe, da kannst du dich der mehrheitlichen Meinung anschließen.
    4. "Und was wäre an einer gebrauchten Version "Notfall"?" -> Die Tatsache, dass man es vielleicht lieber im Original besitzen möchte und das herrliche Gefühl des Öffnens der Folie haben möchte, wenn man das Spiel schon sehr mag :) Wenn es aber für viele (vor allem Schüler & Studenten) nicht bezahlbar ist mit 120+ €, vor allem nach einer so langen Zeit, dann ist das meiner Meinung nach eben nicht der Fehler des Kunden.


    Danke fürs Verständnis und nichts für Ungut.

  • Ein Triple-A Titel von einem gestandenen Designer im Vertrieb von Asmodee vergleichst du 1:1 mit einem Erstlingswerk zweier neuer Autoren in einem, siehe weiter oben schon in der Diskussion, damals beinahe völlig neuem Verlag? Das hinkt aber gewaltig.

    1. Vor "7 Wonders" war Repos eine kleine, unbedeutende französische Spieleklitsche.
    2. Für Autor Antoine Bauza gilt ähnliches. Hanabi, Tokaido, Takenoko kamen alle nach 7 Wonders raus.
    3. Und ja, warum soll man das nicht vergleichen? Du bezeichnest AtS (2012) als "altes Spiel", das deshalb billiger zu sein habe. Das ist Unfug, wie man am Beispiel 7 Wonders (2010) sieht.


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    Und dazu kommt auch noch der Fakt, dass beide Expansions (The Ambassadors & The Promos) genau wie die Metal Credits und ein Teil der Minis schon im normalen Kickstarter-Prozess enthalten waren. Da kannst du auch gern nochmal das Kickstarter-Projekt aufrufen, wenn du es mir nicht glaubst.

    Das solltest du lieber mal tun. Bei "Expanding The Alliance" aka "The Promos" hast du recht. Bei "The Ambassadors liegst du komplett falsch. Das war von Anfang an eine eigene vollwertige Erweiterung. EtA ist die Promo-Sammlung, darunter auch Promos und Stretch Goals der Ambassadors Kampagne.


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    Leaders, Cities und Babel (die 7 Wonders Expansions) sind alles eigenständige Titel gewesen, die erst Jahre nach dem Hauptspiel herausgekommen sind und auch einzeln designed, beworben und vertrieben wurden. Das beides kann man demnach absolut null miteinander vergleichen

    Oh doch. Klassisches Geschäftsmodell für erfolgreiche Titel: jedes Jahr wird eine Erweiterung nachgeschoben.


    7 Wonders: Grundspiel (2010), Leader (2011), Cities (2012), Wonder Pack (2013), Babel (2014)
    Among The Stars: Grundspiel (2012), Ambassadors (2013), Expanding the Alliance (2014), Revival (2015)


    Das ist sehr gut vergleichbar. Der einzige Unterschied ist, dass EtA eine Erweiterungssammlung ist, die überwiegend frühere Promos und Stretch Goals bündelt. Dafür besteht der Wonder Pack aus gerade mal 4 Spielbrettern und 4 Karten. Das ist deutlich weniger "value for money".


    Zitat

    Wie gesagt, die Erweiterungen waren/sind keine Erweiterungen im ursprünglichen Wortsinn, das sind einfach nur Rewards gewesen, die sie im Laufe des Prozesses mit zum Hauptspiel hinzugefügt haben, als sie gemerkt haben, dass sich das Spiel auf KS gut verkauft und damit sie für die zusätzlichen Backer weitere Level zum Unlocken haben. Wenn du das als vollwertige, eigenständige Erweiterungen ansehen möchtest, bitte. Ich tue das nicht und werde es auch in Zukunft bei KS-Kampagnen nicht :)

    Wenn du meinst, dir diese Arroganz erlauben zu können, darfst du das gerne so sehen. Ich will dich da nicht bekehren. Fakt ist, dass Artipia bei Kickstarter das Modell fährt, relativ hohe Preise aufzurufen, diese hohen Preise aber mit Unmengen an Stretch Goals dann rechtfertigt. Man backt immer das eigentliche Projekt plus eine Menge X an Extras. Das ist deren Geschäftsmodell und ich finde das völlig legitim. Und ja, im Falle von EtA ist das für mich auch absolut vergleichbar mit den diversen Erweiterungen zu vielen anderen Spielen, die modular aufgebaut sind (Beispiele: Tzolk'in, Brügge). Motto: hier sind 3-6 kleinere Erweiterungsmodule; lieber Spieler, verwende, was dir gefällt.


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    Erst recht nicht, wenn die Expansion dann in etwa aus "3 Teilen, 4 Karten und 2 Minis" besteht. Du verstehst sicher, was ich meine.

    Nicht, wenn du das auf AtS und die "gebundelte" EtA-Erweiterung beziehst. Ich empfehle dann den Blick auf die Inhaltsliste von EtA. Da ist nicht weniger "Spiel-Inhalt" drin als bei Ambassadors. Ich weiß es, ich hab's nämlich, nicht nur zuhause im Schrank, sondern auch gespielt. Du offensichtlich nicht.


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    Bei New Dawn fand ich hingegen die großen Minis absolut positiv und bin auch wirklich der Meinung, dass sie zum Spiel beitragen. Wie ist dazu deine Ansicht?

    New Dawn fand ich nicht reizvoll genug, um es zu backen.


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    Darf man hier keine konstruktive Kritik äußern oder seine Meinung kundtun, auch wenn sie ggf. mal nicht "linienkonform" ist, ohne gleich dafür (persönlich) angegriffen zu werden?

    Jein. Man muss hier Kritik manchmal schon vorsichtiger äußern, das ist schon wahr (war auch schon mal schlimmer). Dafür ist unknowns.de auch berühmt-berüchtigt. Definitiv wahr ist aber, dass du hier mit den großen Hunden pinkeln willst und dann muss man das Beinchen auch heben können. Hier in deinen ersten Postings kommst du eher als "laut bellen [trollen], aber ohne Ahnung von der Sache" rüber. Nix für ungut. Denk mal drüber nach.


    Zu dem Rumheulen über den ach-so-teuren Preis will ich eigentlich gar nicht mehr viel sagen. Entweder man hat das Geld oder man hat die Zeit, sich zu informieren bzw. auf Angebote zu warten. Among The Stars (und andere Artipia-Sachen) gab's vor nicht allzu langer Zeit auch mal im Angebot bei Milan & Co. Wann man weder Zeit noch Geld investieren will, sondern Sachen jetzt sofort billig haben will (und dann auch nur OVP und nichts Gebrauchtes), dann hat man eben Pech. Gibt's halt nicht. Laut "Ich will aber!!!" rufen und mit dem Fuß aufstampfen ist dann nicht das angemessene Verhalten erwachsener Menschen. Und dass Kickstarter wegen nicht vorhandener PayPal oder Kreditkarten-Bezahlmöglichkeit nicht nutzbar wäre, nehme ich im Jahre 2015 keinem mehr ab. Sorry, aber das halte ich für vorgeschoben.

  • Jein. Man muss hier Kritik manchmal schon vorsichtiger äußern, das ist schon wahr (war auch schon mal schlimmer). Dafür ist unknowns.de auch berühmt-berüchtigt. Definitiv wahr ist aber, dass du hier mit den großen Hunden pinkeln willst und dann muss man das Beinchen auch heben können. Hier in deinen ersten Postings kommst du eher als "laut bellen [trollen], aber ohne Ahnung von der Sache" rüber. Nix für ungut. Denk mal drüber nach.

    Hey,


    immer ruhig mit den jungen Pferden. Bei unknowns ist es immer so: :kuschel:


    LookAtTheBacon: Herzlich willkommen in unserem kuschligen Forum :)

    Einmal editiert, zuletzt von Jimmy_Dean ()

  • Es muss doch nichts billiger werden, nur weil es älter wird und es neues von der gleichen Firma gibt.


    So lange, der Preis bezahlt wird und das Unternehmen meint, dass er auch in der nächsten Zeit so bezahlt wird, ist es doch der gerechtfertigte Preis.


    Da helfen auch keine Vergleiche zu anderen Produkten, bei denen das ggf. anders eingeschätzt wurde.

  • Meine Herren, du fühlst dich aber ganz schön betroffen, oder? Die Woche das Schlückchen Doppelherz vergessen?
    Nochmal die beiden Kernprämissen, für dich zusammengetragen:


    - Keiner greift dein heißgeliebtes Among the Stars an. Top Spiel, auch ohne die Minis. Das einzige was ich dazu meinte, ist, dass ich es persönlich mit den Minis und Zubehör besser finde und dass es schade ist, dass es insgesamt gesehen aktuell noch so teuer ist. Somit keine Kritik am Spiel und auch nicht an den Designern, sondern rein an der Verkaufspolitik von Artipia.
    - Ich schreibe einen konstruktiv-kritischen Beitrag mit thematischem Bezug ohne jemanden hier anzugreifen, zu beleidigen, oder überhaupt zu Nahe zu treten, und du drehst es nach kurzer Zeit so hin, als wollte ich "mit den großen Hunden pinkeln"? Nur weil du dich in deiner Ehre angegriffen fühlst, dass ein "Neuling" etwas weiß, oder weil mir ausgerechnet New Dawn besser gefällt als Among the Stars und dir nicht? Denn Irgendetwas muss es ja sein. Irgendetwas muss diesen Groll bei dir ausgelöst haben.
    Und noch etwas. Wenn du mich hier begrüßt mit "das Forum hat einen Ruf", "die Seite ist berüchtigt dafür" etc.etc. und dann selbst keinen Deut besser bist als die Leute auf die du damit referierst, potenzierst du doch nur im Voraus dieses aggressive Verhalten, dass du zu vermeiden gedacht hast. Denn, wenn du hier zu den selbsternannten "großen Hunden" gehörst, na dann kann ich dich nur auf dieses Bild verweisen:


    [Blockierte Grafik: http://41.media.tumblr.com/1144d7c069f805b1b198125eba58089e/tumblr_moa5x34zpI1sped3xo1_1280.jpg]



    "Denk mal drüber nach".


    Und PS, um noch etwas Ordnung in deinen Faktensalat zu bringen:



    1. Vor "7 Wonders" war Repos eine kleine, unbedeutende französische Spieleklitsche.
    2. Für Autor Antoine Bauza gilt ähnliches. Hanabi, Tokaido, Takenoko kamen alle nach 7 Wonders raus.
    3. Und ja, warum soll man das nicht vergleichen? Du bezeichnest AtS (2012) als "altes Spiel", das deshalb billiger zu sein habe. Das ist Unfug, wie man am Beispiel 7 Wonders (2010) sieht.

    1. Schlichtweg falsch. Time's Up und Cash 'n Guns sind zwei riesige Franchises, die schon locker flockig vier, fünf Jahre vorher von Repos verlegt wurden. Artipia gab es als sie Among the Stars herausgebracht haben genau ein Jahr, haha.
    2. In Ordnung. Angenommen ich schenke dir jetzt mal Pony Express. Aber von Ghost Stories hast du noch nie was gehört? Franchise! QED.
    3. Was sieht man an 7 Wonders? Dass Among the Stars nicht alt ist? Wtf :D Among the Stars ist in dem Sinne "alt", wie wir Brettspiel-Fanatiker denken. Wie ich oben schon geschrieben habe, war diese Aussage rein "im aktuellen Releasekontext" gemeint. Verlage pumpen Spiele über Spiele auf den Markt, mehr als wir uns alle kaufen können oder überhaupt auch nur ansatzweise auf den Tisch bringen können. Wenn man von Essen als jemand der immer auf dem neuesten Stand ist mit unter 20 Spielen wieder nach Hause kommt, ist das schon eine Seltenheit, und dann hat man vielleicht nicht mal zehn Prozent der brauchbaren Neuerscheinungen des Jahres erworben. Oder hast du noch nie den Term "cult of the new" gehört? Kommt bei Vasel & Co in jedem zweiten Video drin vor. Von daher: selbstverständlich ist auch 7 Wonders in diesem Kontext alt, gar keine Frage. Aber das habe ich auch nie nur eine Millisekunde lang bestritten :) Es ging mir rein um die Vergleichbarkeit von Expansions die über Kickstarter geboren und vertrieben wurden vs. Expansions die nicht über KS gestartet und verkauft wurden. Lesen ist schon etwas Schönes :)


    Zu der Geldsache möchte ich offen gestanden nichts mehr groß sagen..man merkt da einfach, dass wir aus unterschiedlichem Hause und/oder Verhältnissen stammen. Wir hatten nie viel und ich muss auch jetzt neben der Arbeit noch rechnen, so wie auch die meisten, die ich kenne. Von meinen hunderten FB-Kontakten kenne ich genau vier mit einer Kreditkarte, mehr nicht. Ich selbst habe keine und bin daher auf KS-Projekte angewiesen, wo andere Zahlungsmöglichkeiten angeboten werden. Nicht dein Bier, habe ich verstanden. Aber dann kack' mich bitte auch nicht sinnlos dafür an, bloß weil wir nicht gleich wohlhabend sind. Dass ein Spiel mit über hundert Euro etwas Teures ist, im Vergleich zu einem 15 Euro-Camel Up im Neuzustand, steht für mich wie gesagt völlig außer Diskussion. Aber verteidige nur weiter diese Politik und verhöhne Leute die aus Stressgründen mal eine Kickstarter-Kampagne verpassen, das bringt das in BGG so prominent beworbene "Ausbreiten des Hobbys" mit Sicherheit voran.

  • Darf man hier keine konstruktive Kritik äußern oder seine Meinung kundtun, auch wenn sie ggf. mal nicht "linienkonform" ist, ohne gleich dafür (persönlich) angegriffen zu werden? Das wäre aber jammerschade.

    Klar darf man das. Man muss sich aber auch an seinen Worten messen lassen.


    Und ohne das bewerten zu wollen, nur mal so als Rückmeldung von jemandem, der mitgelesen hat - du kommst schon sehr... hmnja... sagen wir mal "intensiv" rüber.

  • Wenn du mich hier begrüßt mit "das Forum hat einen Ruf", "die Seite ist berüchtigt dafür" etc.etc. ...

    Laß Dich bitte nicht gleich von solchen Statements irritieren - die sind einfach nur dumm.
    Versuche Dir lieber Deine eigene Meinung zu bilden, dann wirst Du schon den richtigen Eindruck bekommen ... :)


    Ich glaube nicht, daß jemand wirklich objektiv sein kann - alle Meinungen sind subjektiv.
    Natürlich gilt das auch für mich.