[Zitate aus 504-Thread]
Was wird bei Euch im Spieletreff gespielt? Eher Neuheiten oder eher alte Schätzchen? Nur Bekanntes oder auch mal ganz bewusst etwas, das man nicht kennt?
Wirklich ein gutes Argument [Anm.: gemeint ist, dass eine zufällige 504-Welt für jeden am Tisch Neuland ist], aber ich könnte, falls das gewünscht wird, in meiner Spielrunde auch einfach eines der vielen ungespielten Spiele, die ich schon besitze, aus dem Regal nehmen - für den gleichen Effekt.
Die Frage ist aber auch, ob du dein ungespieltes Spiel auf den Tisch bekommst. Das könnte bei 504 (erstmal) einfacher sein. Bei uns im Spieletreff (meist zwischen 5 und 10 Personen) bringt jeder bzw. jedes Ehepaar 1-3 Spiele mit, dann kommt alles auf den Tisch und man sucht sich idR zwei Spiele aus, die dann gespielt werden; die Aufteilung ergibt sich spontan. Meine Erfahrung dabei ist, dass das Mitbringen alter Schätzchen in aller Regel vergeblich ist, weil die Neuheiten eher gewünscht werden. Alt und dann auch noch unbekannt ist sogar eine ganz schlechte Kombination...
Tatsächlich gibt's in meiner Runde neben denen, die ständig etwas neues spielen wollen, durchaus auch jene, die Spielerfahrung mindestens beim Erklärer sehr schätzen.
Uh, das sind doch jetzt mehrere Sachen durcheinander. Beim Spieletreff gibt es für mich die drei Fälle:
- neu für alle am Tisch (eher selten...)
- neu/bekannt-Mischung am Tisch (wenn man will noch mit der Unterscheidung neu/bekannt für einen selbst)
- bekannt für alle.
Fall B kann beim einigen Spielen etwas kritisch sein, wenn die Erfahrenen die Neulinge gnadenlos an die Wand spielen, anstatt bei entsprechend anfälligen Spielen sich vielleicht auch mal etwas zurückzunehmen bzw. den Anfänger vor Fehlern zu warnen und Tips zu geben. Überproportional anfällig sind z.B. alles mit direkter Spieleraggression oder auch alle Auktionsspiele, denn da geht's ja im Wesentlichen um das richtige Einpreisen von Waren und das ist im Endeffekt oft nichts anderes als Spielerfahrung. (Vermutlich sind deshalb in einer Zeit, wo der "cult of the new" alles dominiert, Auktionsspiele so selten geworden...)
Völlig unabhängig davon ist dann die Erklärung, die man für die Fälle A und B braucht. Da kann man dann weiter unterscheiden zwischen:
- Erklärer hat das Spiel schon gespielt
- Erklärer hat das Spiel zwar noch nicht gespielt, sich aber schon die Regeln erarbeitet.
- Erklärer hat die Regeln erst einmal kurz überflogen; man muss sie mehr oder weniger zusammen erarbeiten.
Wiederum völlig unabhängig davon ist dann, ob der Erklärer gut erklären kann oder nicht. Manche Leute können's halt besser als andere.
Grundsätzlich möchte ich beim Spieletreff am liebsten Spiele spielen, die ich noch nicht kenne -- auch wenn ich damit bei uns eher in der Minderheit bin, Neuheiten ziehen meist mehr. Das ist nicht ohne Risiko. Neben dem oben angesprochenen Problem des "an die Wand gespielt bzw. vom Spielbrett gefegt zu werden" kann man dann in das Problem laufen, dass der Erklärer entweder schlecht vorbereitet ist oder dass das Erklären nicht gerade zu seinen persönlichen Stärken gehört. Fall A3 (keiner kennt's und man muss es sich zusammen beim Spieletreff erarbeiten) kann ich überhaupt nicht haben, dafür ist mir meine Spieletreffzeit dann eigentlich zu schade...
Ich schätze, diese Erfahrungen haben andere auch schon gemacht, vielleicht sogar in gesteigerter Form, z.B. so wie ich: als Neuling vom Dauergrübler, der 15 Minuten pro Zug braucht, gnadenlos vom Spielbrett gefegt zu werden, bevor das Eigentlich-90-Minuten-Spiel dann nach über 3 Stunden endlich zuende und die haushohe Niederlage Gott-sei-Dank besiegelt war. Trotz allem würde ich immer wieder die mir unbekannten Spiele bevorzugen.
Wie läuft das bei euch im Spieletreff bzw. der privaten Runde? Wer hat interessante Geschichten zu erzählen, von tollen Entdeckungen, von absoluten Desastern, von anderen prägenden Erlebnissen?