• Ja, ja, die übliche Kritik der Sorte "Bei der WM 2014 kamen 13 von 32 Starten aus Europa" und wie ungerecht das wäre. So ein Unfug. Laut aktueller FIFA-Weltrangliste sind von den besten 32 Ländern 21 aus Europa. Egal ob man Top-10, Top-20, Top-32 oder Top-50 nimmt: der Anteil europäischer Länder bewegt sich seit Jahren und Jahrzehnten konstant um die 2/3. Europa hat nicht zu viele Startplätze, sondern zu wenige! Als ob die WM dadurch besser würde, dass 8 von 9 statt 3 von 4 asiatischen Länder nach der Gruppenphase nach Hause fahren...

    Der Tagesschau-Artikel zeigt genau meine Meinung, die ich schon sehr lange habe.
    Die europäische Arroganz ist unerträglich, und solche Meinungen wie (nicht nur) die Deine sind für mich der Unfug pur (mein :thumbsup: war ein Vertipper, den ich leider nicht rückgängig machen kann).
    Aber eine weitere Diskussion wird wohl wie immer nichts bringen, deshalb lass ich's einfach wieder sein ... :)


    Ich glaube nicht, daß jemand wirklich objektiv sein kann - alle Meinungen sind subjektiv.
    Natürlich gilt das auch für mich.

  • Ja, ja, die übliche Kritik der Sorte "Bei der WM 2014 kamen 13 von 32 Starten aus Europa" und wie ungerecht das wäre.

    An diesem Vergleich habe ich mich auch erst gestört, aber man sollte trotzdem mal in Ruhe darüber nachdenken, bevor man das als Unfug abtut.


    Betrachten wir mal die Olympischen Spiele so, als würden die Startplätze hier nach Weltrangliste vergeben werden. Wer möchte denn dort Sprint-Wettbewerbe sehen, an denen nur Läufer aus den USA und Jamaika teilnehmen? Wir freuen uns doch, wenn auch ein Deutscher zumindest das Halbfinale erreicht. Und das geschieht nur, weil die Teilnehmerzahl pro Nation beschränkt ist.


    Dasselbe könnte man vermutlich für Gewichtheber aus China, Rodler aus Deutschland, Eiskunstläufer aus Russland oder noch einige andere Sportarten als Analogie nennen. (Und falls diese Beispiele aktuell nicht passen, dann sorry, ich schaue seit ein paar Jahren kaum noch Sport außer Fußball. Ihr versteht aber, was ich im Prinzip sagen will.)


    Ist es wirklich fair, wenn bei einer WM nur Teams spielen, die hoch in der Weltrangliste stehen? Wie langweilig ist es denn bitte für Zuschauer in Asien und Afrika, eine WM zu sehen, bei der ab dem Viertelfinale nur noch Europäer mitspielen? Auch wenn solche Spiele dann vielleicht(!) etwas ansehnlicher sind als Iran gegen Ghana oder Haiti gegen Ozeanien!?


    Als ob die WM dadurch besser würde, dass 8 von 9 statt 3 von 4 asiatischen Länder nach der Gruppenphase nach Hause fahren...

    Geht es denn überhaupt darum, ob die WM dadurch BESSER würde? Es geht doch eher darum, wie mehr Zuschauer Interesse daran haben könnten. Und es würden sicher mehr Zuschauer in Asien geben in deinem Beispiel.


    Ich finde, da hat der Tagesschau-Kommentator durchaus recht, dass wir Europäer mal von unserem hohen Ross runterschauen sollten, um zumindest auch mal den Standpunkt anderer Nationen zu verstehen.


    Wenn am Ende in Europa 3 Millionen Menschen weniger die WM schauen, dafür aber 30 Millionen mehr Menschen woanders auf der Welt zusehen, dann ist das nicht nur für die Einnahmen, sondern auch für die Entwicklung des Fußballs auf der Welt deutlich besser.

    André Zottmann / Thygra Spiele - u. a. viel für Pegasus Spiele tätig
    Ich gebe hier generell immer meine eigene, ganz persönliche Meinung von mir.

    2 Mal editiert, zuletzt von Thygra ()

  • Wie langweilig ist es denn bitte für Zuschauer in Asien und Afrika, eine WM zu sehen, bei der ab dem Viertelfinale nur noch Europäer mitspielen?

    Zumindest die europäischen Top-Ligen sind auch in Asien sehr gefragt ... deutlich mehr als die schwachen heimischen Kicker. Natürlich muss das nicht analog für die WM gelten, aber automatisch gilt die Gleichung "relativ schwache Mannschaft aus x nimmt an WM teil = massiv höhere Einschaltquoten in x" eben auch nicht.


    Sooo viel Spaß macht es übrigens auch nicht, das eigene Team Prügel beziehen zu sehen.

  • mein war ein Vertipper, den ich leider nicht rückgängig machen kann

    Ein erneuter Klick auf das Icon sollte das "gefällt mir" rückgängig machen. (Funktioniert hier jedenfalls tadellos.)

  • Ich finde 48 Mannschaften richtig klasse. Warum nicht gleich 64 oder 128 Mannschaften? :)
    Dann könnten sich vielleicht auch die Faröer Inseln qualifizieren!
    Bei einer potenziellen Begegnung zwischen Bhutan und den Faröern im Free-TV ist es zudem sicherlich kein Problem einen Spielabend zu organisieren.


    Wahrscheinlich werde ich mir so die gesamte Vorrunde komplett sparen und steige dann ab dem Viertelfinale erstmals ein.
    Oder ich lasse es ganz. Denn es gibt ja genügend sinnvolle Alternativen zu dieser Art von Kommerz: hoffentlich gute Filme im Kino; Spieleabende...


    Und wer weiß: wird die WM 2026 überhaut im Free-TV übertragen? ;)


    MfG
    Valadir

  • Ich finde 48 Mannschaften richtig klasse. Warum nicht gleich 64 oder 128 Mannschaften?

    Warte noch 12-20 Jahre mehr und dann wirst du die 64er-WM haben, weil man dann "überraschenderweise" feststellt, dass die Zahl 64 für ein KO-System besser geeignet ist. Und noch ein paar Jahre später beschließt man dann, die WM in zwei Phasen auszuspielen, und zwar ab dem Achtel-Finale unter dem Titel "Final 16 World Cup Tournament" an einem separaten Ort, womit wir die alte WM unter neuem Titel wieder haben.


    Es muss immer wieder Veränderungen geben, weil politische und wirtschaftliche Interessen dahinter stehen. Damit verdienen diverse Leute ihre Brötchen bzw. kommen in den Organisationen so hoch. Dass dabei oft ziemlich sinnfrei vor- und zurück und manchmal auch im Kreis reformiert wird, das kennt der eine oder andere hier sicher auch von seinem Arbeitgeber...

  • Die europäische Arroganz ist unerträglich, und solche Meinungen wie (nicht nur) die Deine sind für mich der Unfug pur.

    Das passt ja zu der heutigen Zeit. Andere Meinungen werden direkt als Unfug bezeichnet. Man kann sicherlich beide Meinungen vertreten,
    aber so in eine Diskussion einzu- bzw. auszusteigen hat schon was.



    Betrachten wir mal die Olympischen Spiele so, als würden die Startplätze hier nach Weltrangliste vergeben werden. Wer möchte denn dort Sprint-Wettbewerbe sehen, an denen nur Läufer aus den USA und Jamaika teilnehmen? Wir freuen uns doch, wenn auch ein Deutscher zumindest das Halbfinale erreicht. Und das geschieht nur, weil die Teilnehmerzahl pro Nation beschränkt ist.

    Genau. Deshalb gibt es ja auch das olympische Fußballturnier. :)

  • Das passt ja zu der heutigen Zeit. Andere Meinungen werden direkt als Unfug bezeichnet. Man kann sicherlich beide Meinungen vertreten,
    aber so in eine Diskussion einzu- bzw. auszusteigen hat schon was.

    Genau, danke - ich bin völlig Deiner Meinung! :)
    Ich fand's auch nicht gut, als @MetalPirate wieder mal den "Unfug" ins Spiel gebracht hatte - da konnte ich einfach nicht mehr still halten ... ;)



    Ja, ja, die übliche Kritik der Sorte "Bei der WM 2014 kamen 13 von 32 Starten aus Europa" und wie ungerecht das wäre. So ein Unfug.


    Ich glaube nicht, daß jemand wirklich objektiv sein kann - alle Meinungen sind subjektiv.
    Natürlich gilt das auch für mich.

  • Genau, danke - ich bin völlig Deiner Meinung!
    Ich fand's auch nicht gut, als @MetalPirate wieder mal den "Unfug" ins Spiel gebracht hatte - da konnte ich einfach nicht mehr still halten ...

    Sorry, das mit dem ersten Unfug habe ich überlesen. Aber Unfug bleibt Unfug. ;)


    PS und OT: War jetzt länger nicht online. Warum haben einige von uns einen Pokal? Gibt es bei unknowns
    inzwischen ein Metagame und ich habe gewonnen? :)

  • Zumindest die europäischen Top-Ligen sind auch in Asien sehr gefragt ... deutlich mehr als die schwachen heimischen Kicker.

    Aber die Top-Ligen sind halt etwas anderes als die Nationalmannschaften. Als beispielsweise Kagawa erstmals zum BVB kam, stieg das Interesse an der Bundesliga in Japan sprunghaft an. Deshalb hatten die Japaner aber noch längst kein höheres Interesse daran, die deutsche Nationalelf zu sehen.

  • Mal aus der "Amateursicht des nur EM/WM Zuschauers" gefragt - die ganze Qualifikation im Vorfeld gehört doch mit zur WM, oder? Die Mannschaften spielen also von Anfang an in einer quasi vorgelagerten Gruppenphase. Ob dann nun Japan gegen Tonga in der Quali spielt oder in der WM-Endrunde in Gruppe 16 interessiert den Rest der Welt auch nicht besonders.
    Das ganze Turnier soll ja auch nicht länger dauern, dann stellt sich die Frage, über wieviel WM-taugliche Stadien das austragende Land überhaupt verfügt. Es müssten doch bestimmt mehrere Spiele am gleichen Tag im selben Stadion gespielt werden - vermute ich jetzt mal mit meiner blauäugigen Naivität in Sachen Fußball...
    :kick:

    Bitte senden Sie mir Ihre E-Mail doppelt, ich brauche eine fürs Archiv :/

  • Mal aus der "Amateursicht des nur EM/WM Zuschauers" gefragt - die ganze Qualifikation im Vorfeld gehört doch mit zur WM, oder?

    Ja. Das, was gemeinhin als "WM" bezeichnet wird, ist eigentlich die "WM-Endrunde". Der Unterschied ist in Ländern, die im Gegensatz zu Deutschland nicht jedes Mal dabei sind, etwas präsenter


    (5km nach Westen schauend - hallo :fahnenl: !)

  • Ich glaube, dass Gräfe einer der besten Schiedsrichter Deutschlands ist. Und, dass die Ansetzung von ihm völlig okay ist. Er ist ein erfahrener Schiedsrichter, der solche Spiele leiten kann. Der DFB setzt solche Schiris eben bei solchen Spielen an.


    Ich gebe dir Recht, dass man vielleicht auch besser bsw. Brych, Aytekin oder Stark hätte ansetzen sollen.


    Ich kann die Fan-Sicht durchaus nachvollziehen, dass man den Schiri nun als KSC-Fan nicht mehr mag.


    Aber ich bleibe bei meiner Sicht, dass man den Freistoß damals durchaus pfeifen konnte. Allerdings ist es eben eine sehr momplexe Angelegenheit, wie dieser Text hier ausführlich beschreibt. Und darüber hinaus ist ein Freistoß-Pfiff noch lange keine Garantie für ein Tor. Übrigens hat der KSC damals im ersten Spiel 2x Pfosten oder Latte getroffen, und auch sonst einige sehr gute Chancen liegen gelassen, wenn ich mich richtig erinnere. Statt ins Tor und den HSV schon in Spiel 1 in Liga 2 zu befördern.


    Warum soll exakt eine Schiedsrichter-Entscheidung das Spiel entschieden haben??? Es gab 180 Minuten lang Chance um Chance den Aufstieg klar zu machen.


    Der KSC war damals schlicht und einfach selber Schuld, dass sie nicht aufgestiegen sind. Über die Distanz von 2 Spielen hätten sie den HSV besiegen müssen, denn die Leistung war eindeutig besser. Sie haben einfach die Tore nicht gemacht. Hätte der KSC, was durchaus möglich und verdient gewesen wäre, in Hamburg 3:1 gewonnen, dann würden wir hier über den einen diskutablen Pfiff on Gräfe gar nicht reden.


    Dass dann am Ende ein extrem gut geschossener Freistoß den HSV gerettet hat, das lag sicher nicht an der Schiedsrichter-Leistung. Da kannst du dich noch so aufregen, das ist völliger Schwachsinn.


    Von mir aus kann sich jeder KSC-Fan gerne am Schiri aufhängen und die Schuld auf ihn abschieben. Es ändert nichts an der Realität, dass es nur eine völlig überzogene Schuldzuweisung ist um die ganze Sache vor sich selbst zu rechtfertigen. Von mir aus völlig okay das so zu machen, aber dann muss man eben auch aushalten, wenn andere zu einer anderen Meinung kommen.


    Und ich sagen das nicht, weil ich den KSC nicht mag. Ich mag ihn. Ich mag den HSV nicht. Ich finds scheiße, dass der dumme HSV damals nicht abgestiegen ist. Es wäre mir bei weitem lieber gewesen, wenn Gräfe nicht gepfiffen hätte. Und trotzdem habe ich Verständnis für die Entscheidung. Ich erinnere mich, dass damals, als ich das Spiel gesehen habe, auch sofort dachte, dass es ein Handspiel ist.


    Es liegt in der Natur der Sache, dass es hier und dort Fehlentscheidungen gibt. Und auch, dass Fussball ein Sport ist, der extrem von Zufällen gesteuert wird. Und unfair ist. Das macht die Sache ja so reizvoll.

  • Reizvoll also.

    Natürlich. Das ist doch das ganze Drama beim Fussball. Negativ wie positiv.


    Beispiel: Schalke 04 hatte 2001, nach dieser knappen Meisterschaftsentscheidung, den höchsten Anstieg der Mitgliederzahl ever. Auch Niederlagen binden die Leute an einen Klub. Manchmal noch stärker als Siege.

  • Auch Niederlagen binden die Leute an einen Klub.

    Nicht doch - sie stellen die Bindung nur auf eine harte Probe und prägen diese.


    Nach der Meisterschaft der Herzen ist gewiss kein Borusse zu Schalke übergelaufen.

    Gruß aus dem Münsterland
    Herbert

    ______________________________

    I'm old enough to know what's wise
    and young enough not to choose it

  • Ich gebe dir Recht, dass man vielleicht auch besser bsw. Brych, Aytekin oder Stark hätte ansetzen sollen.

    Brych pfeift das Spiel nicht, weil er vor dem Champions League Finale, das er leiten wird, eine Pause bekommen soll.


    Aytekin pfeift das Spiel nicht, weil er vor dem DFB Pokal Finale, das er leiten wird, eine Pause bekommen soll.


    Stark pfeift das Spiel nicht, weil er am Samstag überhaupt sein allerletztes Spiel pfeifen wird (Altersgrenze erreicht) und er in keinem Spiel mit großer Brisanz mehr eingesetzt werden soll.


    Außer Gräfe wäre noch Zwayer in Frage gekommen, aber der ist zur Zeit bei der U20-WM in Südkorea. (Laut Wikipedia soll Brych übrigens ebenfalls dort sein.)


    Dies sind die Begründungen des DFB-Schiedrichter-Abteilungsleiters Fröhlich laut BILD.

  • Außer Gräfe wäre noch Zwayer in Frage gekommen

    Ich bin nicht sicher. Zwayer hat - besonders in der letzten Saison - ein wenig seinen Status verloren. Ich würde ihn nicht mehr unbedingt zu den Top-Schiedsrichtern zählen.


    Besonders aufgefallen ist natürlich sein Verhalten im Skandalspiel zu Leverkusen. Bitte nicht falsch interpretieren. Was der Schmidt damals gemacht hat, war unter aller Kanone und absolut untragbar. Und als Zwayer sich damals sofort entschieden hatte nicht zur Trainerbank zu gehen (was eben die große Fehlentscheidung seinerseits war), sondern die Kommunikation auf die Distanz zu suchen, hat er die ganze Situation eben auch befeuert. Ein guter Schiedsrichter hätte da besonnener reagiert und deeskaliert. Zwayers Reaktion war eben eher eskalierend.


    Alles, was nach der Entscheidung nicht zur Trainerbank zu gehen gemacht hat, war wiederum total richtig. Natürlich darf man sich dann nicht herzitieren lassen wie ein Schuljunge, etc. Auch das Spiel zu unterbrechen war richtig um sich gegenüber dem renitenten Schmidt durchzusetzen. Aber das alles hätte eben vermieden werden können, wenn Zwayer seine Entscheidung Schmidt auf die Tribüne zu schicken direkt an der Trainerbank mitgeteilt hätte und nicht das dumme Spielchen mit Kießling als stiller Postbote angefangen hätte.


    Aber nicht nur dieses Spiel hat seinen Status ziemlich wackeln lassen. Es gab noch deutlich mehr Spiele.


    Lange Rede, kurzer Sinn: Stat Zwayer werden in der letzten Zeit gerne mal ein der neueren Schiris mit guten Leistungen gepuscht. Bsw. Tobias Stieler oder Bastian Dankert. Eigentlich gehört da Christian Dingert auch noch dazu, aber der hat auch in der letzten Zeit mit ein paar schlechteren Leistungen zu kämpfen...

  • Zum HSV vs KSC spiel. Ich habe dem KSC die Daumen gedrückt.
    Nur wegen einem Freistoßtor sich am Schiri aufzuhängen ist nicht ganz fair. Soviele Freistoßtore fallen ja nicht in einem Spiel, außerdem hatte der HSV die gesamte Saison kein Freistoßtor geschossen, u.a. da RvV häufig auf der Bank saß.
    Als Eintracht-Anhänger bin ich bzgl. Schiedsrichter auch etwas empfindlich und ziehe mich auch gerne daran auf, aber mal ehrlich, die Meisterschaft wurde vorher gegen Bremen vergeigt.

  • aber mal ehrlich, die Meisterschaft wurde vorher gegen Bremen vergeigt.

    Das Spiel gegen Bremen hätte natürlich nie verloren nicht gewonnen werden dürfen! Ich erinnere mich noch gut daran wie ein gewisser Herr Sippel beim Stand von 1:0 anfing für die Galerie zu spielen. Auf mein da noch leises Geschimpfe habe ich da auf der Tribüne nur mitleidige Blicke geerntet. Als die Bremer dann den Alkohol ausgeschwitzt hatten und anfingen ein wenig Fussball zu spielen war man total überrascht.


    Das ändert aber nichts daran dass in Rostock nur eine Mannschaft der Sieg verdient hatte und um die Früchte ihrer Mühen gebracht wurde.

    Gruß aus dem Münsterland
    Herbert

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    2 Mal editiert, zuletzt von Herbert ()

  • Es gibt mit Sicherheit schlechte Schiedsrichter bzw. schlechte Entscheidungen solcher aber zu 99, 99% ist das Rumtrampeln auf Schiedsrichtern ein reines Frustventil enttäuschter Fans ohne einen Funken Objektivität...


    Ich weiß nicht wieso sich Leute diesen Job antun. Live vor zehntausenden von Menschen pfeifen mit der Gewissheit dass jeder Pfiff die Hälfte davon erfreut, die andere Hälfte aber erzürnt. Danach folgen die ach so schlauen Fernsehzuschauer, welche nach 10 Zeitlupen aus 5 Perspektiven alles besser wissen und sich wundern wieso dass der Schiri nicht auch sieht. Abschließend ziehen noch wahlweise Spieler, Trainer, Manager oder Präsidenten über einen her. Da muss man schon auf Schmerzen und Demütigung stehen. Immerhin aber noch besser als in völlig belanglosen Provinzligen, wo Schiedsrichter inzwischen regelmäßig körperlich bedroht werden. Manchmal könnte man an der Intelligenz auf diesem Planeten verzweifeln :(


    Ich wäre dafür dass alle Schiedsrichter 1 Jahr lang streiken. Keine Spiele, kein Milliarden-Medien-Rummel, keine 5 Shows die jede Sekunde des Spiels sezieren und keine Fans die ihr Lebensglück davon abhängig machen. Und nach diesem Jahr spricht man nochmals neu über die Wertschätzung und die Bedeutung dieser Damen und Herren...


    Ich habe neulich Madrid vs. Madrid geschaut. Wie wäre das Spiel wohl ausgegangen, hätte jeder Spieler der für den Gegner Gelb forderte selbst Gelb gesehen? Aber deswegen einen teuren Profi vom Platz stellen? Das wäre ja Spielbeeinflussung. Also dürfen die Weitermachen wie bisher, die Opferrolle im Fußball ist ja fest vergeben :(

  • Nicht doch - sie stellen die Bindung nur auf eine harte Probe und prägen diese.
    Nach der Meisterschaft der Herzen ist gewiss kein Borusse zu Schalke übergelaufen.

    Das hat die Leute gerade eben erst an Schalke gebunden. Neue Fans.


    In Leverkusen gab es 2002 (und in den Jahren zuvor) einen ähnlichen Effekt. Vizekusen. Das, worüber sich viele Fans totlachen war aus einer anderen Sicht heraus die erfolgreichste Saison der Vereinsgeschichte. Klar. Die Jahre zuvor hat Bayer auch 2x die Meisterschaft vergeigt. Daher ja auch die Zuspitzung. Aber Bayer hat eben in den 90er Jahren und besonders über die Jahre rund um die Jahrtausendwende hochgradig attraktiven, begeisternden und mitreißenden Fussball gespielt. Und dann auch noch das Pech mit den vergebenen Titelchancen... Junge Leute, die in der Region um Köln und Leverkusen herum in der Zeit groß geworden sind, die hatten in Leverkusen und nicht in Köln oder Gladbach einen Verein, der überzeugt hat. Die Leute, die damals Jugendliche waren und ein Herz für Bayer entwickelt haben, die sind jetzt groß. Und so hat sich über die 2000er Jahre eine Fanszene rund um Leverkusen entwickelt, die wir 1990 einfach noch gar nicht hatten. Fahnenschwenkende Fans oder Ultras - die Lieder singen und in der Kurve den Club anfeuern?? So was gab es damals in Leverkusen nicht!!! Aber heute. Und der Verein war schlau genug die BayArena in den Jahren nach Vizekusen auszubauen. Klar. Nur von 22500 auf jetzt 30000. Aber dat Dingen rund um Bayer wächst halt...


    Vizekusen. Erfolgreichste Zeit des Vereins. Bochum, Freiburg oder Mainz wären froh, wenn die mal solche Zeiten gehabt hätten.

  • Das ändert aber nichts daran dass in Rostock nur eine Mannschaft der Sieg verdient hatte und um die Früchte ihrer Mühen gebracht wurde.

    Das ist durchaus eine Sicht, die man verstehen kann.


    Edith: Argument wissenschaftlich widerlegt!
    Meist ist es aber so, dass man diese Szenen im Kopf behält, die in den entscheidenden Momenten passiert sind. Tendenziell gleichen sich diese Ungerechtigkeiten im Laufe einer Saison aus. Hast du noch jedes Spiel im Kopf? Gab es vielleicht früh in der Saison schon Entscheidungen für die Eintracht, die auch ganz anders hätten ausfallen können? Ohne die sie gar nicht erst in die Situation gekommen wären wo sie am Ende standen?


    Und wieso ist eigentlich diese eine Entscheidung von so großer Tragweite? Wieso haben die Spieler nicht einfach eine der zahlreichen anderen Chancen verwertet? Lag es jetzt an der einen Szene, wo sie den 11er nicht bekommen haben? Wahrscheinlich hätten sie das Ding doch eh verschossen, wie so viele andere Möglichkeiten in dem Spiel.


    Es ist sehr leicht sich den Schiedsrichter als Dummen raus zu suchen. Die eine Szene, in der er mal falsch lag. Was ist mit den 10 anderen Torchancen wo die Spieler einfach daneben gesemmelt haben? Wieso waren die nicht genauso entscheidend? Binz schreibt selber in dem von dir verlinkten Artikel, sie hätten mehrere Male an den Pfosten geschossen... Wenn nur einer oder zwei von denen drinnen gewesen wären...


    Da wäre meine Analyse eigentlich, dass sie sich in dem Spiel selber um den verdienten Lohn brachten. DAS sind die Situationen, die wirklich zählen. Nicht der eine falsche Pfiff. Sagen wir es, wie es war: Die waren zu doof um Meister zu werden, weil sie die Bude nicht getroffen haben und nen Stritzer in der Buchse hatten.


    Übrigens wie ein paar Jahre später auch Bayer das ein oder andere Mal (ich sach nur Unterhachingen...).

    Einmal editiert, zuletzt von ode. ()

  • Puuuh, dieses "das gleicht sich im Laufe einer Saison schon aus"-Argument, ich mag das nicht und Leute, die es tatsächlich wissenschaftlich untersucht haben, auch.



    Der Stammtisch klopft sich auf die Schenkel, nimmt einen tiefen Schluck und prustet: Im Laufe einer Saison gleicht sich alles aus. "Nein, tut es nicht", belehrt Feess, "das ist eine systematische Verzerrung". Zum Beweis untersuchte er die falschen Entscheidungen dieser Zeitspanne: 200 Tore, die aberkannt wurden, obwohl sie korrekt waren; 666 irrtümlicherweise nicht geahndete Elfmeter, und so weiter.