Runewars vs Twilight Imperium, Ringkrieg und Der Eiserne Thron

  • Moin,


    bald jährt sich wieder mein Tag der Geburt und mittlerweile hat sich mein Interesse an Brettspielen rumgesprochen und somit muss ich mir nun wieder Spiele aussuchen.


    Eigentlich habe ich schon länger ein Auge auf Runewars geworfen, besitze aber auch die im Topic genannten anderen Spiele.
    Brauche ich dann noch ein Runewars? Vom Setting mal abgesehen, bietet das Spiel etwas, was sich wesentlich von den anderen unterscheidet und somit die Anschaffung rechtfertig?

    Mit freundlichen kollegialen Grüßen


    Syrophir


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    "Die Menschen hungern nach der Wahrheit, doch wissen sie selten ihren Geschmack zu schätzen."

  • Zumindest als Ringkrieg und Eiserner Thron ist es was komplett anderes - Twilight Imperium habe ich nicht gespielt. Runewars ist aber eins meiner absoluten Lieblinge, kommt nur leider vieeeeeel zu selten auf den Tisch - Lohnt sich definitiv.

    Top 10 (jeweils ohne Reihenfolge)

  • Yeah, endlich ein Thread mit meinen Lieblingsspielen. Alle vier sind in meiner Top-10 Liste, wobei Runewars hierbei mMn das schwächste ist.
    Alleine von der benötigten Spieleranzahl unterscheiden sich die Spiele.
    Ringkrieg ist für 2 Personen gedacht und eines der besten 2er Spiele.
    Twilight Imperium benötigt mindestens 6 Personen
    Der Eiserne Thron in der 1. Edition mindestens 5 Spieler und in der 2. Edition aufgrund seiner Karte 6 Spieler.
    Und Runewars ist zu dritt gut spielbar, aber wegen tendenzieller Königsmacherproblematik, besser zu viert spielbar. Mit diesen Spielen in deiner Sammlung deckst du für 2-8 Personen einen feinen (AT)-Spieleabend ab.


    Runewars hat ein Aspekt, der mir nicht so gut gefällt. Das Heldenspiel im Sommer wirkt künstlich übergestülpt und passt nicht so recht rein. Thematisch schon sehr gut aber mechanisch hätte man es anders machen müssen. Dafür ist das Kampfsystem ein anderes und man findet es so in dieser Form nicht bei den genannten Spielen. Das Kampfsystem empfinde ich als ein interessantes Konzept, man hat nie das Gefühl von Unfairness und Karten aus der Hand geben den Schuss Unwägbarkeit. Das Aktionssystem im Verbund mit der Initiativphase und den Jahreszeiten ist pfiffig und nachvollziehbar. Selbstverständlich hat das Spiel auch einen kleinen Politikanteil.


    Außer dem Ringkrieg stammen die übrigen Spiele entweder von Konieczka oder Petersen, die auch zusammen arbeiten und daher ähnliche Spiele designen. Daher wirst du dich auf der Mechanikebene schnell zurechtfinden. Auch in der Materialschlacht wirst du dich schnell wohl fühlen, da einiges bekannt vorkommen wird.


    Aufgrund der benötigten Spieleranzahl und dem thematischen Spielgefühl kann ich dir das Spiel vorbehaltlos empfehlen.
    Es gibt zu Runewars eine Erweiterung, die die 4 Völker in ihrer Darstellung vertiefen und dadurch mehr taktische Varianz bieten soll. Ich selbst habe diese nicht und bin mit dem Grundspiel vollkommen ausgelastet.

  • So unterschiedlich können Meinungen sein - Mich kann man mit dem Eisernen Thron jagen :) Untereinander verhandeln und Intrigen spinnen klappt in der Serie gut, da manchen dort einfach Einfluss ausreicht - Im Spiel wo wirklich jeder das gleiche Ziel hat (Gewinnen) ist das brechen des Bundes nur eine Frage der Zeit und sehr offensichtlich, da kommt bei mir keine Verhandlungsstimmung auf...


    Bin mal gespannt, ob Twilight Imperium: Rex das besser macht, hab das jetzt günstig beim Math Trade bekommen...


    Daumen hoch für Runewars jedenfalls - Strategiekarten, Ressourcenabbau usw könnte man höchstens etwas mit Verbotene Welten imho vergleichen...

    Top 10 (jeweils ohne Reihenfolge)

  • Runewars hat ein Aspekt, der mir nicht so gut gefällt. Das Heldenspiel im Sommer wirkt künstlich übergestülpt und passt nicht so recht rein.

    Wir haben bei #Runewars die Helden irgendwann einfach weggelassen.
    Die fühlten sich völlig fehl am Platze an, wie sie da unbeteiligt Questen machen, und dann entweder mit purem Glück Drachenrunen (oder wie die Siegpunkte hießen) abstauben, oder bedeutungslosen Quatsch einsammeln... Zog das Spiel einfach nur in die Länge, für zu wenig Gegengewinn.


    #DerEiserneThron spiele ich recht gerne schon ab 3 Spielern. Dann ist es kein kompletter Abendfüller.
    Außer, dass die Karte dann komisch abgegrenzt wird, sehe ich nicht, warum man das unbedingt in Vollbesetzung spielen sollte.


    Löst eigentlich ein genanntes Spiel eines der systemüblichen Probleme?
    "Wenn zwei sich streiten..."
    "Warum geht ihr beide gegen mich?"
    "Ich könnte eigentlich schon aufgeben..."
    "Am Anfang nen Fehler gemacht, und jetzt sitz ich hier vier Stunden und schaue zu, wie jemand anders gewinnt..."


    Diese Probleme haben bei uns dazu geführt, dass so gut wie kein Militär-Aufbau-(Bündnis)-Prügelspiel mehr auf den Tisch kommt.

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  • Löst eigentlich ein genanntes Spiel eines der systemüblichen Probleme?

    Ich kenne kein Spiel, das den Charakter der Spieler (von Dir als "System" bezeichnet) so verändern würde, kann Dir aber auch Dutzende Spiele aus anderen Genres nennen, bei denen solche Systeme wie von Dir zitiert reagieren.


    Eine andere Lösung als die von Dir beschriebene - mit solchen Systemen dann einfach andere Spiele spielen - ist mir auch noch nicht eingefallen.


    Spiele, welches dieses Verhalten hervorrufen, spiele ich dann mit Systemen ohne diese Probleme. :D

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  • Ich hab das schon absichtlich so geschrieben. Das liegt doch nur begrenzt an den Spielern.
    Natürlich kann man sagen "komm halt damit klar, heul nicht rum, oder spiel halt was anderes".
    Aber dann liegt es immer noch am System, nicht am Spieler.


    Ein Spiel, in dem ich:
    *Burgen/Basen ausbaue
    *dort Militär aushebe
    *Im Kampf fremde Truppen kaputtschlagen kann
    *Produktionsmittel der anderen erobern kann
    *dadurch dann noch mehr Truppen ausheben kann
    ...sorgt imho im Regelfall dafür, dass solche Situationen eintreten:"Du verlierst mehr Soldaten als ich" oder "Ich kann jetzt wesentlich mehr Soldaten bauen als du"
    Das geht dann immer in die Richtung "nicht nur gewinne ich etwas, obendrauf verlierst du noch was".


    Und mich würde es eben interessieren, ob und wie andere Spiele im Genre dieses Schema durchbrechen.
    #BloodRage macht das zum Beispiel, weil ich dort auch als militärischer Verlierer gewinnen kann. Und weil die langfristige Gebietskontrolle dort fast egal ist. Und weil niemand in meinem Clantableau rumpfuschen kann außer mir selbst. Natürlich kann ich da immer noch schlecht spielen oder weit abgeschlagen zurückliegen... Aber a) ist das Spiel kurz, und b) bin ich dann selbst schuld.


    Sowas wie #ForbiddenStars dagegen kann man mehr oder weniger nach dem ersten echten Rückschlag aufgeben.
    Wie ein Schachspieler üblicherweise vor dem Matt aufgibt.

  • Mir ist nicht klar, worauf Du hinaus willst. Das Abbrechen einer Partie, wenn der Sieger zweifelsfrei fest steht, ist doch nicht nur bei Schach möglich?
    Genauso wenig wie das Jammern darüber, dass man nun nicht mehr gewinnen könne, auf CoSims beschränkt wäre, das geht auch hervorragend bei Euros. Bei Mombasa kann ich z.B. auch zu früh die falsche Karte zerstören.


    Du hast mich nicht überzeugt, daß z.B. Balancing oder die 3-Spieler-Königsmacher-Problematik auf Spiele mit kriegerischer Prägung beschränkt ist. ZB gehe ich bei #Agricola auf das Nachwuchsfeld, dann hab ich nicht nur einen Bauer mehr, Du hast auch die Möglichkeit nicht mehr, es mir diese Runde gleich zu tun...

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  • Mir ist nicht klar, worauf Du hinaus willst.

    ...das merke ich auch. :D


    Ich suche nach militärischen Aufbau- und Kampfspielen, die den beschriebenen Problemen aktiv entgegenwirken.
    Die mechanisch dafür sorgen, dass dieses Frustpotential wenig bis gar nicht vorhanden ist.


    Dass diese Probleme auch in anderen Spielesorten auftreten können, ist mir völlig egal. Ich sehe sie auch nicht auf diese Spiele begrenzt.
    Sie treten hier imho nur besonders oft auf, weil es halt naturgemäß so ist, dass man beim "Erobern" jemand anders etwas wegnimmt.
    (Bei Agricola wäre das vergleichbar mit "ich habe einen Bauern mehr, und zwar einen von dir", was nochmal ne Stufe schlimmer als dein Beispiel ist)


    #DerEiserneThron versucht das zB mit seinen oft weitestgehend verlustfreien Kämpfen ("du gewinnst, aber ich verliere nichts").
    Auch die Fässer-Regelung für die Armeegrößen trägt dazu bei, dass eine Seite nicht völlig übermächtig werden kann.
    Dennoch kommt es hier immer wieder mal vor, dass eine Familie recht früh "raus" ist.


    #ForbiddenStars versucht, dauerhafte Bündnisse mit den überall herumliegenden Missionen zu verhindern.
    Und dadurch, dass man eigentlich nur das Missionsziel braucht, und dann einen am Boden liegenden Gegner verschonen könnte, wenn man es erreicht hat.
    Macht man nur nicht, Nachtreten macht nämlich auch Sinn. ;)

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  • die den beschriebenen Problemen aktiv entgegenwirken


    Was sich für Dich und Deine Freunde als Problem darstellt, ist für andere Leute (wie z.B. mich) das Salz in der Brettspielsuppe. Harte Bestrafungen durch schlechtes Spielen oder mangelhaftes Intrigieren/Verbünden machen diese Spiele für mich erst wirklich spannend. Ich habe schon unzählige Male in TI3 Aktivierungsmarker oder beim Eisernen Thron Befehle verteilt wobei mir vor Aufregung die Hände merklich gezittert haben, wohlwissend um des Risikos was mein aktueller Plan beinhaltet.


    In Blood Rage bspw. oder in Multiplayer Solitär Euros geht mir das in der Regel total ab. Ja klar, man hat vielleicht länger die Möglichkeit (oder gar nur Illusion) noch um den Sieg zu spielen, aber der Spaßfaktor ist für mich nicht vergleichbar.

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  • Alleine von der benötigten Spieleranzahl unterscheiden sich die Spiele.

    Das hatte ich wirklich noch gar nicht bedacht, dann hat sich die Frage eigentlich schon zu Gunsten von Runewars beantwortet.



    Die Sache mit den angesprochenen Problemen ist natürlich eine Gradwanderung. Bei Spielen, die nach 30 Minuten vorbei sind, kommt bei mir auch eher wenig Spannung auf, da sind meine Entscheidungen eh schnell überholt und mir ist es dann auch recht egal, wenn ich mal wirklich nen Bock geschossen habe. Bei TI3 ist es schon was anderes... Erkläre ich da nen sinnlosen Krieg, muss ich viel länger mit der Entscheidung leben, meine Mitspieler aber ebenso.


    Und gerade deswegen kommt eine totale Vernichtung eigentlich bei uns so gut wie nie vor. Klar, man will gewinnen, aber der andere soll auch Spaß haben und auch beim nächsten Spielen wieder Lust haben. Eigentlich reichen da auch meist die Drohungen der anderen am Tisch, den Besiegten nun etwas in Ruhe zu lassen, ansonsten würde man militärisch oder sonst wie intervenieren.


    Etwas Rumgeheule gehört aber dazu und spätestens nach dem Spiel ist es eh vergessen. Wobei ich persönlich wohl auch lieber bei einem guten Spiel vom Tisch genommen werde, als bei nem mittelmäßigen oder gar schlechten Spiel durch irgendwelche Sicherheitsnetze künstlich am Leben gehalten zu werden. Zugucken muss nicht immer schlecht sein.


    Vorzeitig aufhören kann man meinetwegen beim Ringkrieg, aber bei TI3 geht das gar nicht. Da muss schon einer uneinholbar vorne sein und das kam bisher bei uns nicht vor.
    Wenn ich mehr oder weniger abgeschlagen letzter bin, spiele ich dennoch anständig das Spiel zuende, vielleicht ist man ja noch das Zünglein an der Waage oder kann im Windschatten der anderen sogar noch ordentlich Boden gut machen.

    Mit freundlichen kollegialen Grüßen


    Syrophir


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  • Wie denn? Du beschreibst doch, dass es an den Spielern liegt, und nicht am Spiel.

    Wo schreibe ich das? Intrigen-Mehrheitenspiele im allg. sind nicht meine Präferenz - Da es oft ein großes, gleiches Ziel für jeden gibt, somit wird jeder sich irgendwann aus dem Bündnis lösen. Rex soll (angeblich, habs ja nicht gespielt) zusätzliche Ziele für die einzelnen Rassen bieten, somit ist da schon eine individuelle Differenz vorhanden. Ich sage nicht, dass es ein schlechtes Spiel dieser Sorte ist, sondern das mir die Sorte Spiel aus gewissen Gründen nicht liegt - Und da bin ich gespannt ob mir Rex mehr zusagt...


    @Warbear
    Zumindest wird Rex mit dem Eisernen Thron öfter einmal verglichen, zuletzt habe ich sogar eine Äußerung ala "Eiserne Thron mit Scifi Thema" gelesen...Wie gesagt: Habs selbst noch nicht gespielt.

    Top 10 (jeweils ohne Reihenfolge)


  • Zumindest wird Rex mit dem Eisernen Thron öfter einmal verglichen, zuletzt habe ich sogar eine Äußerung ala "Eiserne Thron mit Scifi Thema" gelesen...Wie gesagt: Habs selbst noch nicht gespielt.

    Der Vergleich wäre mir neu. Im allgemeinen wird Rex mit Dune verglichen...

    The dice decide my fate. And that's a shame.


  • Vorzeitig aufhören kann man meinetwegen beim Ringkrieg, aber bei TI3 geht das gar nicht. Da muss schon einer uneinholbar vorne sein und das kam bisher bei uns nicht vor.
    Wenn ich mehr oder weniger abgeschlagen letzter bin, spiele ich dennoch anständig das Spiel zuende, vielleicht ist man ja noch das Zünglein an der Waage oder kann im Windschatten der anderen sogar noch ordentlich Boden gut machen.

    Das Problem hatten wir mal auf einem Con, als ein Spieler bei TI3 nach einer schlechten Ausgangslage und ungünstig laufenden ersten Runden dermaßen weit hinten lag, dass er keinen Sinn mehr für ihn darin sah weiter zu spielen. Glücklicherweise hat sich ein zufällig vorbeikommender, anderer Teilnehmer des Cons bereit erklärt seine Position zu übernehmen und für ihn das Spiel zu Ende zu spielen und uns somit allen die Partie zu retten. Letztendlich hat er dann noch einen stabilen dritten Platz erspielt...

    The dice decide my fate. And that's a shame.

  • Kommt halt natürlich auch immer auf die Runde an... Wenn ich von beiden Nachbarn und vielleicht noch von einem dirtten oder gar vierten Spieler Runde auf Runde gefarmt werden würde, hätte ich vielleicht auch nicht so die Lust. Da ist dann halt das Feingefühl nötig.
    Wenn ich damals beim Streetball verloren habe, war das halt so. War da einer, der meinte mit Angebertricks usw einen lächerlich machen zu müssen, habe ich auch aufgehört oder mal den Ellbogen ausgepack, je nach Statur des Gegners^^.
    Gewinnen kann meistens nur einer, Spaß haben mit den richtigen Mitspielern aber auch der Verlierer.

    Mit freundlichen kollegialen Grüßen


    Syrophir


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  • @Harry2017,
    Du schreibst, daß Dir Intrigen und das Brechen von Bündnissen bei einem Spiel wenig Freude bereitet, und hoffst, daß es bei einem anderen solchen Spiel anders ist. Und da frage ich Dich, wie das gehen soll.


    @PeterRustemeyer,
    Du suchst nach einem militärischen Aufbau- und Kampfspiel ohne den Kampf gegeneinander, verstehe ich das richtig? Kennst Du Conquest of Planet Earth: The Space Alien Game | Board Game | BoardGameGeek ?
    Da gibt es einen Modus, in dem man zusammen gegen die Erde spielt, und es gewinnt die Alienrasse, die "ihren" Teil der Erde zuerst eingenommen hat, wenn ich das richtig in Erinnerung habe.
    DAS ist aber meiner Meinung nach eine ganz andere Queste als diejenige gegen die Zitate in Deinem ersten Posting.

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  • Es ist schwer zu verstehen, daß Du ein Spiel suchst, das Kernelemente aufweist, die bei manchen Spielern bestimmte Reaktionen verursachen, ohne, daß diese Kernelemente bei manchen Spielern diese Reaktionen verursachen...
    Viel Erfolg!

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  • Es ist schwer zu verstehen, daß Du ein Spiel suchst, das Kernelemente aufweist, die bei manchen Spielern bestimmte Reaktionen verursachen, ohne, daß diese Kernelemente bei manchen Spielern diese Reaktionen verursachen...
    Viel Erfolg!

    Ich find das nicht so kompliziert, wie du es darstellen willst.


    Ich suche "Wargames", die diese Reaktionen nicht so sehr fördern. Nicht komplett ohne, das geht wohl nicht, einfach gedämpft, abgeschwächt, reduziert, was weiß ich.
    Bei denen man durchgehend das Gefühl hat, man kann noch was sinnvolles tun.


    Bei uns heult auch niemand rum, wenn ihm ein Worker Placement Feld blockiert wurde.
    Oder wenn seine Strategie nicht perfekt aufgeht und seine Siegpunktmaschine einen Zug zu langsam ins Rollen kommt.
    Oder wenn er mal 1-2 Figuren verliert.
    Aber 3-4h rumsitzen in festem Bewusstsein, dass man es verkackt hat und nie wieder auf die Beine kommt, das kann ich halt nur schwer verkaufen.


    #Bloodrage ist eins davon, in erster Linie, weil es recht kurz ist.
    #EisernerThron geht in die richtige Richtung: kaum Verluste beim Kämpfen, Verlieren ist also nicht so gravierend. Und das Spielerlebnis (Bündnisse, Intrige) ist einfach toll.
    #Scythe könnte ein Spiel für mich werden, wenn ich das Erklärvideo richtig verstanden habe.
    ...und solche Titel hätte ich gerne mehr.


    Kriegerische Elemente für die Jungs in uns, aber ohne, dass es wirklich wehtut. ;)

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  • #EisernerThron geht in die richtige Richtung: kaum Verluste beim Kämpfen, Verlieren ist also nicht so gravierend.

    Habe das jetzt schon eine ganze Weile nicht mehr gespielt, aber ich habe das nicht so in Erinnerung. Unsere Spiele liefen meist so, dass eine Einheit den Unterschied zwischen verteidigungsfähig oder Kanonenfutter gemacht hat.

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  • @Harry2017,
    Du schreibst, daß Dir Intrigen und das Brechen von Bündnissen bei einem Spiel wenig Freude bereitet, und hoffst, daß es bei einem anderen solchen Spiel anders ist. Und da frage ich Dich, wie das gehen soll.

    ...das kann ich Dir erst sagen, wenn ich es gespielt habe :) Rein auf dem Papier betrachtet bietet mir jedenfalls Rex "mehr" als nur Intrige - Zudem ist es natürlich auch durchaus möglich, dass mir auch einfach nur die Intrigenumsetzung beim Eiserne Thron nicht so liegt.


    Das Ziel ist dort einfach Burgen zu besetzen - Das will jeder Spieler gleichermaßen, der Bündnis/Intrigenfaktor ist da für mich nicht sonderlich spannend, ich weiss ja eh das mein Bündnisspieler mir höchstwahrscheinlich kurz vor Schluß in den Rücken fallen wird....Wie gesagt: In der Serie/den Büchern gibts halt auch Häuser die durchaus kein Interesse haben König zu werden und ganz andere Ziele verfolgen...


    BTW gehe ich davon aus, dass auch Rex wahrscheinlich nicht zu meinen Lieblingsspielen gehören wird - Hatte es eh schon von der Wantlist verbannt, günstig für nen 10er inkl. Versand dann aber doch beim Mathtrade gerne mitgenommen. (Hatte eigentlich nicht damit gerechnet, dass ich mit dem gebotenen 10er im Mathtrade den Zuschlag bekomme, aber umso besser).

    Top 10 (jeweils ohne Reihenfolge)

  • @PeterRustemeyer
    Die Mitglieder unserer alten Spielgruppe sind alle große Fans vom Epos Eis und Feuer. Daher haben wir es immer in Vollbesetzung gespielt. Das Spiel wäre irgendwie nicht vollständig, wenn Häuser fehlen würden. Außerdem haben wir nie die perfekte Balance bzw. Antwort gefunden, welche Häuser gestrichen werden sollen. Daher denken wir, dass die Balance in Vollbesetzung am besten gegeben ist. Zusätzlich spielen wir es nach ca 40-50 Partien absolut thematisch. Da ist die Metaebene viel lustiger und befriedigender als die Mechanik des Spiels. Die Mechnik ist bestenfalls mittelmäßig, da gibt es Spiele die es besser darstellen.


    @MANBEARPIG
    Absolute Zustimmung. Ich selbst habe schon gefühlte Herzinfarkte beim legen der Befehlsmarker bekommen, manche stehen auf und treten wie kleine Jungs auf der Stelle oder die Hände zittern deutlich sichtbar. Da wusste man, "ok, gleich kommt der Strategiehammer"
    Diese Gefühle beingen den Eisernen Thron dazu, es immer wieder zu Tisch zu bringen.


    @PeterRustemeyer
    Das weglassen der Heldenphase in Runewars ist eine Idee, die wir auch mal hatten, aber nie umgesetzt haben. In der Erweiterung sollen diese besser ins Spiel eingebunden sein, so dass diese z.B. Armeen direkt anführen können und deren Kampfkraft erhöhen können.


    Zu deiner Suche nach Kriegsspielen, die nicht wehtun. Als Antwort würde ich mal aus der Hüfte schießen, natürlich mit Wattebällchen ;) , und sagen, je höher der Euroanteil im Kriegspiel ist, desto weniger schmerzen die taktischen Verluste. Also Hybriden, wie z.B. Chaos in der alten Welt. Kemet fiele mir noch ein. 4x-Spiele wie z.B. Exodus Proxima Centauri. Da schmerzt eine Niederlage erstmal nicht, aber auf lange Sicht nimmt dir natürlich jede Niederlage die Luft zum atmen.



    Aber, kaum Verluste beim Eisernen Thron? Wie spielt ihr denn? 1/3 der Kampfkarten haben Schwertsymbole. Erschöpfte Einheiten können sich nicht zurückziehen und werden über den Jordan gebracht. wenn man das nicht ausnutzt, gibt es keinen Grund anzugreifen.

  • @Harry2017,
    Du schreibst, daß Dir Intrigen und das Brechen von Bündnissen bei einem Spiel wenig Freude bereitet, und hoffst, daß es bei einem anderen solchen Spiel anders ist. Und da frage ich Dich, wie das gehen soll.

    #Fief? Sieg alleine = 3 benötigte Siegpunkte, Sieg mit Ehepartner gemeinsam = 4 benötigte Siegpunkte. Man sollte den Ehepartner halt nicht gleichzeitig Papst und König werden lassen... ;)

  • Außerdem haben wir nie die perfekte Balance bzw. Antwort gefunden, welche Häuser gestrichen werden sollen. Daher denken wir, dass die Balance in Vollbesetzung am besten gegeben ist.

    Es ist doch angegeben, welche man weglassen soll. Wir haben da auch ein bisschen variiert, aber Stark, Lannister, Baratheon ist schon am sinnvollsten.
    In Vollbesetzung ist es natürlich wesentlich epischer, aber es funktioniert auch locker zu dritt, und ist dann immer noch ein sehr schönes Spiel.
    Pluspunkt für mich: In Vollbesetzung endete das bisher vor drei Uhr Nacht, zu dritt kriegt man das in 2-3 Stunden runtergerockt.


    Zitat

    Das weglassen der Heldenphase in Runewars ist eine Idee, die wir auch mal hatten, aber nie umgesetzt haben. In der Erweiterung sollen diese besser ins Spiel eingebunden sein, (...)

    Die Erweiterung hatten wir damals nicht, wir hatten #Runewars auch nur geliehen und ungefähr 10mal gespielt, bis wir es dem Besitzer zurückgeben mussten.
    Nach ein paar Spielen haben wir die Helden ersatzlos gestrichen, und das war imho eine reine Verbesserung.
    Leider liegt das Spiel bei keinem meiner Freunde rum, ich mochte es eigentlich recht gerne, das Kampsystem war cool, und der kartenbasierte Aufbau war auch interessant.
    Kann aber auch sein, dass mein Blick da etwas nostalgisch verklärt ist, das ist gefühlt ein Jahrzehnt her und war mit das erste Brettspiel dieser Art ("Risiko in cool"), das ich gespielt habe.


    Zitat

    Aber, kaum Verluste beim Eisernen Thron? Wie spielt ihr denn? 1/3 der Kampfkarten haben Schwertsymbole. Erschöpfte Einheiten können sich nicht zurückziehen und werden über den Jordan gebracht. wenn man das nicht ausnutzt, gibt es keinen Grund anzugreifen.

    Ich hätte es so formuliert: Nur 1/3 der Kampfkarten hat Schwertsymbole. ;)
    Erschöpfte Einheiten anzugreifen, ist gar nicht so einfach, die ziehen sich ja klassischerweise irgendwohin zurück, wo man nicht ran kommt... passierte bei uns bisher nicht sooo oft, iirc.

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  • Ich würde bei Runewars definitiv zur Erweiterung raten - nicht aus Gründen der Balance (kann ich nicht beurteilen), sondern wegen des Spielgefühls.


    Wir haben Runewars zweimal in der Grundversion gespielt, und beide Spiele fand ich ernüchternd: eine aufgeblasene, ver-eurofizierte Version von WarCraft - The Boardgame mit seelenlosen Völkern. Ich habe ernsthaft mit dem Gedanken an einen Verkauf gespielt.


    Erst mit der Erweiterung (ebenfalls 2 Spiele bisher) hat sich das geändert: es wurde ein Upgrade-System für Einheiten eingeführt, und die Völker können zudem völkerspezifische Sonderfähigkeiten erwerben. Sie hat das Spiel von "Verkaufskandidat" wieder auf "Behalten" gepusht.
    Bei den wenigen Spielen, die ich hinter mir habe, kann ich die Balance wie gesagt nicht beurteilen, aber das Spielgefühl hat sich massiv verbessert. Es ist immer noch ver-eurofiziert (ich finde das Aktionswahlsystem nicht genial, sondern primär einfach nur lästig - wenn ich Mangelverwaltung spielen will, hol ich Agricola aus dem Schrank...), aber zumindest haben die Völker nun einen sehr viel stärker präsenten eigenen Charakter, und die völkerspezifischen Sonderfähigkeiten mildern die Aktionsbeschränkungen der Jahreszeiten teilweise etwas ab.
    Die Heldenphase bleibt ein Anhängsel - sie sind als Anführer von Armeen etwas mehr involviert, aber spontan fällt mir kein bemerkenswertes Erlebnis dazu ein. Sie sind eben dabei.

    Wenn dir egal ist, wo du bist, kannst du dich auch nicht verlaufen.

  • Mir wurde die Erweiterung geschenkt. Gekauft hätte ich sie aufgrund meiner eingangs nicht allzu grossen Begeisterung wohl nicht.
    Ich bin aber durchaus fähig, mein Urteil zu einem Spiel zu revidieren. ;)

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