SPIEL 2016: Messe-Eindrücke vom Freitag

  • Schon erstaunlich, welche Spiele-Neuheiten man alle kennenlernen kann, wenn man wie ich ein arg schlechtes Namensgedächtnis hat, das auch bei Spielenamen keine Ausnahme macht. So kam es bei mir am Messefreitag dazu, dass ich einige Spiele angespielt hat, die ich so gar nicht - oder besser gesagt, unter anderem Namen - auf meiner erinnerten Liste hatte. Wobei ich dieses Jahr gar keine Liste habe, eigentlich, aber das ist eine Story, da bitte ich um Entschuldigung und kann keine Details nennen, die würde Euch nur verunsichern. Also bleiben wir lieben bei den erlebten Fakten:


    [eAlbum=12,'slideshow','left'][/eAlbum]Die Baumeister des Colosseum von Schmidt : Wilkommen mitten im Mainstream. Wir bauen ein, na, wer errät ist? Genau, ein Colosseum soll gemeinsam errichtet werden. Damit wird auch das Spielende eingeläutet und die Pappstreifen des Gebäudekomplexes ragen dann formschön reihum aus dem abgedeckten Schachtelinlay. Sieht gut aus, hat ansonsten aber keinerlei Funktion. Aber Mainstream mag schönes. Zum Bau braucht es Handkarten mit Baustoffen. Die bekommen wir in gleicher Anzahl wie unsere passenden Landschaftsplättchen in unserer persönlichen Auslage. Der Kniff ist jetzt dabei, dass wir nur immer das innen an der Wegstrecke anliegende Landschaftsplättchen unserer Auslage hinzufügen dürfen, aber es dann für das neu innenliegende Landschaftsplätten eine allgemeine Ausschüttung an Handkarten mit Baustoffen gibt. Hirnverzwirbler light.


    So erweitern wir unser Auslage um diverse Landschaftstypen und der Anzahl an Landschaften eines Typs und kassieren fleissig Baukarten. Allerdings nur bis zum persönlichen Handkartenlimit, das sich allerdings auch ausbauen lässt. Baustoffe werden dann zu ausliegenden Baustreifen des Colosseums und bringen Punkte. Dass es noch eine Endwertung gibt, hat uns der Erklärbar allerdings verschwiegen, eventuell wollte er uns nicht überfordern. Hatten wir dann selbst am Ende des Spiels herausgefunden. Änderte aber nichts am Spielgefühl, weil das war angenehm, nicht überfordernd und eher freundlich geprägt, weil die Mitspieler in eigenen Zügen eben mitprofitieren können. Solides Familienspiel oder auch für etwas mehr als Wenigspieler geeignet. Wer Finca und Paläste von Carrera mag, wird auch damit zufrieden sein. Mir hat es gefallen, in meiner Sammlung brauche ich es aber nicht, weil ich da ausreichend mit solchen Lieb-und-Nett-Spielen versorgt bin.


    [eAlbum=10,'slideshow','left'][/eAlbum]Emoji von Pegasus : Kleine Schachtel, günstiger Preis, ein Haufen Karten und eine Anleitung. Mehr braucht es nicht, um Spielspass zu haben und den hatten wir. Auch wenn meine Mitspieler später meinten, dass sie nicht mit mir und dem Spiel gelacht haben, sondern eher aus leichter Verzweiflung, was ich da mal wieder für Neuheiten ausgegraben habe. Mir doch egal, ich nehme auch Verzweifelungslacher, wenn die ehrlich gemeint sind. Zudem glaube ich eher, dass die schlicht nicht zugeben wollten, dass der Spassfaktor auch bei denen durchaus gegeben war.


    Der Spielablauf in einem Satz. Atem holen und ab damit: Einer hält eine Karte aus einer der drei Schwierigkeiten hoch, auf der Rückseite steht die Lösung und ein Tipp, während auf der Vorderseite diese Emojis abgebildet sind, die Ihr sicher von Eurem Smartphone kennt und nutzt. Verdammt neuer Satzanfang. Alle raten wild durcheinander, was dort mit diesen Emojis gemeint ist. Kommt niemand der Lösung nahe, gibt der Kartenhalter den vorgedruckten Tipp und der Richtigrater dann die Karte als Punktesammlung. Fertig. Den Rest Regeln erzählt die Bildergalerie.


    Wer wie ich mit Emojis nicht viel anfangen kann, weil selber nicht genutzt als SMS-Schreiber der ASCII-Generation, der betrachtet diese Ansammlungen vom Grafiken einfach als Bilderrätsel und gut ist. Schon arg einfallsreich, was man damit alles texten kann. Ein Weinglass und mehrere Achten ergibt eben Weinachten. Was sonst. Die einfache Kategorie ist dann wirklich einfach, die höchste überfordertet uns allerdings mehrfach. Da hatten wir die Colosseums-Baumeister von Schmidt besser im Griff.


    Mit den richtigen Leuten, die man wohl heutzutage Jugendliche nennnt, gespielt, könnte das echt der Renner werden. Ob dann aber der Kartenstapel reicht, wenn im Sekundentakt die richtige Lösung gebrüllt wird? Denn 60 Karten ergeben nur 120 Begriffe, da doppelseitig genutzt. Für den Mitbringpreis ok. Als lustiger Zeitvertreib ebenso. Also rechtzeitig zugreifen, bevor das Spiel nächstes Jahr verrramscht und dann endgültig ausverkauft ist. Obwohl, in Handyshops wäre es der ideale Quängelartikel an den Kassen. Gekauft zwar noch nicht, sicher aber morgen!


    [eAlbum=11,'slideshow','left'][/eAlbum]Undercover von Frosted Games : In meiner erinnerten, obwohl nicht vorhandenen Liste hatte ich das Spiel als Deduktion mit Verräterelement abgespeichert. War es dann doch nicht. Stattdessen Plättchenlegen mit Memory-Elemente. Klingt wenig spannend und war es bis kurz vor Spielende auch. Dann hat es klick gemacht und die Feinheiten wurden mir klar. Somit von "ganz nett" auf ein "durchaus spielenswert" gerückt. Zwar noch weit entfernt von einem ultimativen Kauftipp, aber wer das Genre der abstrakten Legespiele mit übergestülpten Thema mag, wird hier gut bedient.


    Unser Erklärbar hat uns leider die Hintergrundstory verschwiegen. Sahen wir so gehetzt aus? So erfuhren wir stattdessen dann, dass wir doppelseite Plättchen von zwei Nachziehstapel anlegen können oder eben auch schon liegende Plättchen umlegen. Dafür gibt es Punkte in sechs Farbkategorien, aber eben erst, wenn man weit auf diesen Punkteleisten gewandert ist. Deshalb überspringt man gerne Zielfelder bei der Punktezählung, wenn diese von den Mitspielern besetzt sind. Ansonsten kommt man kaum voran und hat den ersten Kniff des Spiels auch nicht verstanden. Für farbpassende Anlegeseite gibt es diese Punkte, sowie für die Farbe des Plättchen selbst. Wer sich sogar traut, das Plättchen auf die Undercover-Seite zu drehen, was in der Realität aber eher ein schlichtes Umdrehen ist, bekommt sogar einen Punkt mehr. Allerdings ist nicht direkt klar, welche Farbseite die Unterseite hat, die auch vormals die Oberseite gewesen sein kann. Entweder merken oder erschliessen, weil es nur begrenzt Farbkombinationen gibt und zwei mögliche Alternativen auch immer auf der Vorderseite gedruckt sind. Das ist dann der nächste Kniff des Spiels. Den dritten Kniff ergibt die eine Farbe, die man persönlich nur indirekt über die Rückseiten und Anlegestellen bedienen kann.


    Ausreichend zügig gespielt, weil vorausschauende Mitspieler denken in den Zügen fernab der eigenen Aktion, kann sich so ein flottes Plättchengelege und Belauere um Punktevorlagen ergeben. Wer allerdings einfach so und irgendwie ohne ohne Kniff legt, lässt das Spielgeschehen verflachen. Somit braucht es die richtige Zielgruppe an Mitspielern, die so ein Spiel mag und den abstrakten Ansatz mit Logik und Erinnerung und Überblick zu schätzen weiss. Das war unsere Runde allerdings nicht und somit ist es bei 3 von 4 Spielern durchgefallen. Wären 4 Spieler meines Schlages am Tisch gesessen, es wäre sicher ein Kauftipp gewesen. Stattdessen muss man eben "mit dem" spielen, was einem so "zur Verfügung" steht. Und da ich inzwischen die Welt der Emoijs kennengelernt habe, kann ich hier sicher auch das passende setzen, um ja nicht missverstanden zu werden. Was also bedeutet das hier? ;)8|:P


    Persönliches Fazit des Messe-Freitags: Mit Fields of Green und in der absoluten Steigerung dann Bios Genesis habe ich dann noch die besten Spiele des Tages anspielen können. Von Fields of Green war ich angenehm überrascht, hatte ich es doch mit Cottage Garden verwechselt und erst später gemerkt, als es schon zu spät war, dass es die Neuinterpretation von Among the Stars ist. Das habe ich nie gemocht und hätte damit auch einen grossem Bogen um Fields of Grenn gemacht - zu unrecht. Tolles Spiel, weil die Kartenfunktionen direkt verständlich sind, denn was so ein Kornfeld macht, dass weiss man eben als Agricola-Jünger der Neuzeit. Spielt sich flüssig und man baut schön was auf. Durch das Drafting gibt es auch Interaktion, wenn auch wenig. Somit stören die Mitspieler dann auch nicht. Bei einer angepeilten Spielzeit von 45 Minuten aber für mich durchaus ok.


    Dann Bios Genesis mit Termin (danke an AllThatJazz!) von Phil Eklund persönlich erklärt bekommen, bis dann sein Co-Erklärer eingesprungen ist. Die Anleitung ist dick und wie immer jedes Wort jedes einzelnen Satzes wichtig. In der Stunde unserer Anspielsession haben wie die kooperative Variante gewählt und wurden bestens durchs Spiel geleitet, weil uns so das Regelwerk nach und nach an direkten Spielbeispielen gezeigt wurde. Da steckt eine enorme Tiefe und Durchdachtheit drin. Danach könnt Ihr sicher problemlos als wissenschaftliche Assistenz im Bio-Gen-Chemie-Labor durchgehen.


    Mal wieder steckt das Spiel voller Fakten, die alle bestens recherchiert sind. So zumindest mein Eindruck als Laie, bestätigt von einer Doktorin am Tisch. Spielerisch gibt es diesmal auch gute Mechanismen, die im Kern auf Würfelchancen beruhen und im Überstehen von Widrigkeiten. Gekauft und signiert lassen, weil solche Spiele unterstütze ich gerne. Da es jetzt schon dreifach im Freundeskreis gekauft wurde, wird es trotz aller Regelhürden sicher bald auf den privaten Spieletisch kommen. Wer sich da reinbeissen will, sollte ebenfalls kaufen!


    Negativpunkt des Tages war die Partie Airlines von Golden Egg Games. Die Regelerlärung war schlicht in wichtigen Details falsch und unvollständig, so dass wir uns das Spiel mühsam anhand der Anleitung dann selbst Stück für Stück erarbeiten mussten, als wir auf immer mehr unklare Situationen trafen. Das Kartendesign ist von der Symbolanordnung schlicht unintuitiv, denn wer beschreibt zum Beispiel die allererste Aktion jeder Karte per Icon in der linken, unteren Ecke. Das Material ist billigst, denn die Plastikflieger sind arg deformiert. Ob da kochendes Wasser noch helfen kann? Der Spielablauf ist dazu dann noch langweilig und arg dem Zufall unterworfen. Nach City Council erneut ein Spiel, das im Prototypstadium steckengeblieben und vorschnell veröffentlicht wurde. Eine gute Redaktion würde dem Verlag gut tun. Aber warum Geld investieren, wenn man auch so Laufkundschaft bedienen kann? Dieser Verlag schadet der Branche und das muss so deutlich gesagt werden!


    Euer Ralf "ravn" Rechmann

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    6 Mal editiert, zuletzt von ravn () aus folgendem Grund: Fertig ... bitte mit dem anderen Freitagsthread verschmelzen, hatte ich nicht gesehen.

  • Hi,


    Alles Kinderkacke ...


    So lieber Ravn, ich habe eine Challenge für dich:


    Bitte berichte doch mal von Stand 1-G141 (Daniel). Lass dir bitte das Spiel erklären und gib dem Autor Feedback (das ist wichtig für ihn da er ganz neu in der Branche ist) und dann schreibe einen Bericht dazu.


    Auf geht es ... mal sehen ob du die Challange schaffst.


    Es kann sie auch jeder für sich selbst versuchen: Geht dort hin und lasst euch das Spiel erklären und gebt Feedback und berichtet hier.


    Atti

  • Warum gerade er? Es gibt 999 andere Neuheiten, die ebenso um Aufmerksamkeit buhlen. Challenge abgelehnt, der Aufruf ist mir zu billig, als dass Dir das wirklich am Herz liegen würde.

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  • Warum gerade er? Es gibt 999 andere Neuheiten, die ebenso um Aufmerksamkeit buhlen. Challenge abgelehnt, der Aufruf ist mir zu billig, als dass Dir das wirklich am Herz liegen würde.

    Challange abgelehnt = Challenge verloren.


    Jede der anderen 999 Neuheiten ist keine ebenbürtige Challenge. Überhaupt gab es diese Challenge noch nie auf der Messe (zumindest seit dem ich dort hingehe) - und es ist schwer vorstellbar das es sie jemals wieder gibt.


    Deine Ausrede ist zu billig als das man sie als validen Grund akzeptieren könnte.


    Atti

  • um welches Spiel gehts denn? lasst doch mal den Quatsch mit den Standnummern (wie auch schon auf Twitter) und benennt Ross und Reiter, herrschaftszeiten! X(8|

    Hi,


    Wer wissen will wie der Stand heisst oder das Spiel kann es doch einfach nachschauen. Aber das ist nicht der Punktbund auch völlig unerheblich.


    Atti

  • Stand 1-G141 (Daniel)


    Geht dort hin und lasst euch das Spiel erklären und gebt Feedback und berichtet hier.

    Wie wäre es wenn Du den Anfang machst?

    Gruß aus dem Münsterland
    Herbert

    ______________________________

    I'm old enough to know what's wise
    and young enough not to choose it

  • ...mal abgesehen davon, dass diese (im übrigen schön geschriebenen!) Eindrücke ja gerade für diejenigen von uns sind, die nicht nach Essen kommen, und die mit Standnummern so nullkommagarnix anfangen können. :)

    Soziale Medien fügen Ihnen und den Menschen in Ihrer Umgebung erheblichen Schaden zu.

  • sollte jemand von Euch bei Kosmos vorbeikommen, dann könntest ihr bitte mal nachfragen wie die chancen für die Erweiterungen von DC Superhelden stehen? Ist im Moment das Lieblingsspiel meines Sohnes. Vielen Dank vorab :love:

  • Wie voll war es denn heute? Wir haben etwas gemacht, von dem ich nicht gedacht habe, das mal zu tun: Einfach mal den Samstag sausen lassen.


    Die ersten beiden Tage waren so frustig und voll, dass wir tatsächlich in der Annahme, dass es heute nochmals eine Schippe voller wird, einfach nicht hingegangen sind. Von der Verkehrssituation über nicht mehr vorhandene Preorders bei Matagot bis zum allgemeinen "Sold Out" und diversen Danke-schön-Ihr-mich-auch!-Momenten (huhu, Heidelberger Hausmesse im Schlauch mit Schlange und "Versiegeln" um ein aktuelles Spiel kaufen zu wollen) habe ich mich noch kein Jahr derart nerven und stressen lassen wie dieses Jahr.

  • Ich war heute nur auch 'nen halben Tag......der restliche Tag war für Familientag mit Nichte reserviert. Verkehr war gegen 9-10 irgendwie entspannter als Do oder Fr (vielleicht stumpft man auch einfach ab mit der Zeit *seufz*). Dafür waren die Hallen, vor allem 2 und 3, diesmal gefühlt so voll wie noch nie. Einige Gänge waren ja eh etwas kleiner als sonst, aber manchmal dachte ich so müssen sich arme Schweine in 'nem Viehtransport fühlen! Also ich kann nur hoffen, würde mir wünschen, das in Zukunft noch mehr Hallen dazu kommen oder es vielleicht sogar einen zusätzlichen Messetag geben wird!

  • Bin heute gegen 13 Uhr geflüchtet und nach Hause gefahren. Zu voll und viel zu laut, um auch nur irgendwas anspielen zu wollen. Vor allem in den Hallen 1+3 hab ich es nicht mehr ertragen. Ob es voller war als in den Vorjahren kann ich nicht bestimmt sagen. Bis ca 11 Uhr waren v.a. die Hallen 4, 6 +7 gefühlt leerer. Aber egal, es waren schöne Tage. Samstags mach ich meist nicht viel länger.


    edit: Hätte eher in den Samstagsblock gepasst. Sorry, zu spät den Forenbeitragstitel gelesen.

  • nicht mehr vorhandene Preorders bei Matagot

    Hat die komplette Preorder gefehlt oder nur wie bei mir der Bonus Spielplan von Captain Sonar? Ehrlich wie blöd muss man sein, nicht die notwendigen Goodies für die Leute zurückzulegen, die Spiele vorbestellt haben?
    Ich habe mit einer Französin gesprochen, beziehungsweise ich habe es versucht, die so gut wie kein Englisch gesprochen hat und mir gesagt hat, dass der Bonusspielplan demnächst über den BGG-Store zu erhalten sei. Dann hat sie mir eine Visitenkarte ausgehändigt, bei der Serviceadresse soll ich mich melden. Daraufhin bat ich sie ihren Namen drauf zu schreiben, damit ich weiß auf wen ich mich beziehen soll. :cursing:
    Da war ich erst mal bedient! Aber auf dem Weg zurück nach Hause fiel mir ein, dass ich das Spiel ja per PayPal bezahlt habe. Wenn von seitens von Matagot nichts weiterkommt, hole ich mir das Geld einfach wieder zurück. Dann werden die sich schon bewegen. ;)

  • DO mit dem Auto für 500 m ganze 75 min bis zum Parkhaus benötigt.
    FR mit der Bahn von Essen Hbf bis Messe 45 min gebraucht und um 12 Uhr den Heimweg antreten wollen.
    SA keine Lust.
    SO keine Lust.


    Auf 2017 habe im Moment überhaupt kein Interesse und wenn, dann wird es wohl nur noch ein Tag sein.

  • DO und FR waren bereits übel, aber ich wage mir gar nicht auszumalen wie es heute war. War dann doch froh das Ganze nur noch aus der Ferne mitverfolgen zu können.


    Hatte am DO und FR jeweils nach nur wenigen Stunden in Halle 1 und 3 bereits lästige Kopfschmerzen und Konzentrationsprobleme, das hatte ich auf der Spiel bisher noch nie in dieser Ausprägung. Irgendwas war anders... vermutlich die gefühlt 10-20.000 mehr Besucher pro Tag? 8o


    An Spieletische der etablierten Verlage heranzukommen war auch nahezu ein unmögliches, nerviges Geduldsspiel... war schon harter Tobak dieses Jahr, manchmal hab ich mich wirklich gefragt wieso ich mir das gerade freiwillig antue. Und durch eine Halle bin ich im Schnitt oft nur mit mindestens gefühlt einem dutzend Anrempler durchgekommen :S

  • Hat die komplette Preorder gefehlt oder nur wie bei mir der Bonus Spielplan von Captain Sonar? Ehrlich wie blöd muss man sein, nicht die notwendigen Goodies für die Leute zurückzulegen, die Spiele vorbestellt haben?Ich habe mit einer Französin gesprochen, beziehungsweise ich habe es versucht, die so gut wie kein Englisch gesprochen hat und mir gesagt hat, dass der Bonusspielplan demnächst über den BGG-Store zu erhalten sei. Dann hat sie mir eine Visitenkarte ausgehändigt, bei der Serviceadresse soll ich mich melden. Daraufhin bat ich sie ihren Namen drauf zu schreiben, damit ich weiß auf wen ich mich beziehen soll. :cursing:
    Da war ich erst mal bedient! Aber auf dem Weg zurück nach Hause fiel mir ein, dass ich das Spiel ja per PayPal bezahlt habe. Wenn von seitens von Matagot nichts weiterkommt, hole ich mir das Geld einfach wieder zurück. Dann werden die sich schon bewegen. ;)

    Nee, bei mir war es Cyclades Monuments. Die kleine Businessfrau am Stand kam noch einmal kurz dazu als ich (erstaunlich angesäuert für meine Verhältnisse) dem Standpersonal das Feedback gegeben hatte, dass ich statt 15€ Refund lieber die Erweiterung gehabt hätte und mir bei Vorbestellung von Inis, Captain Sonar und der Erweiterung ziemlich veralbert vorkomme. Sie gab unumwunden zu, dass es "completely our fault" war, da die Monuments-Erweiterungen rausgegeben wurden in dem Glauben, dass hinten im Lager noch ne Kiste steht. Tja. Ob die Erweiterung noch einmal aufgelegt wird, ist derzeit nicht bekannt, wahrscheinlich eher nicht nach Aussage eines weiteren Mitarbeiters in diese Gespräch.


    Ich fande das Lineup von Matagot dieses Jahr großartig und habe mich insbesondere auf Inis ja sehr gefreut. Schade, dass einer meiner Quasi-Lieblingsverlage so einen Bock gebaut hat.


  • Nee, bei mir war es Cyclades Monuments. Die kleine Businessfrau am Stand kam noch einmal kurz dazu als ich (erstaunlich angesäuert für meine Verhältnisse) dem Standpersonal das Feedback gegeben hatte, dass ich statt 15€ Refund lieber die Erweiterung gehabt hätte und mir bei Vorbestellung von Inis, Captain Sonar und der Erweiterung ziemlich veralbert vorkomme.

    Mir wurde keinerlei Refund angeboten, den muss mich mir dann notfalls über Paypal "organisieren". Zumal es sich ja um einen Extra-Spielplan handelte und nicht wie häufig um eine einzelne kleine Spielkarte.

  • Sind die Hallen überhaupt für sowas ausgelegt, ich meine hunderte von Menschen? Gibt es da Schallschluckende Decken etc.?

    Natürlich sind die Hallen für etliche 1000 Leute ausgelegt. Wenn’s zu voll werden sollte, gibt die vor Ort präsente Feuerwehr schon Bescheid. Dann kommt im Zweifelsfall nur noch jemand rein, wenn vorher jemand die Hallen verlässt.
    "Schallschluckende Decken"? Schön wär’s!

  • GenCon und SPIEL sind ja auch ziemlich unterschiedliche Veranstaltungen. Der Eindruck, dass auf der GenCon mehr und in kleineren (Tagungs-) Räumen gespielt wird, dürfte daher korrekt sein.
    Die SPIEL findet halt in Messehallen statt, da braucht’s naturgemäß etwas robustere Bauweise. Denk alleine mal daran, dass dort LKW durch die Hallen fahren müssen ...

  • Ich fand, es war Donnerstag und Freitag noch recht entspannt in den Hallen. Samstag ging es auch noch gut los, aber um die Mittagszeit war es echt richtig voll. Danach wurde es aber wieder besser. Sonntag war gefühlt am wenigsten los, vermutlich weil das Wetter so großartig war, dass die Gelegenheitsbesucher eher eine Outdoor-Veranstaltung vorgezogen haben.

  • Sind die Hallen überhaupt für sowas ausgelegt, ich meine hunderte von Menschen? Gibt es da Schallschluckende Decken etc.?

    Wenn es sie gibt, dann reicht der Schallschutz nicht aus....



    Ich frag nur, da die Videos von der GenCon eher den Eindruck vermittelten, das das Tagungshallen sind. Die Videos von Essen sehen eher nach Lagerhallen aus.

    Es sind eben Messehallen. Und Halle 1 und 3 sind die größten der Messe...

  • Findest Du? Ich habe nicht das Gefühl, dass es in den Hallen zu laut ist.

    Das ist kein reines Empfinden von mir, sondern eine Tatsache. Frag mal die Leute, die mitten in den großen Hallen (besonders 1 und 3) an den Stand gebunden sind und nicht in den Hallen umherlaufen. Und dort an der fixen Position reden (schreien?) müssen. Es ist ohrenbetäubend auf Dauer. Ich habe heute mit einem Bekannten gesprochen, den der dauerhafte Lärm über die vier Tage sehr zugesetzt hat...

  • Ich fand es auch wieder ohrenbetäubend laut. Wenn man selbst nur kurz am Tisch sitzt und spielt, oder durch die Hallen schlendert, geht es noch halbwegs... Aber den ganzen Tag an einem Stand in einer der großen Hallen, das stelle ich mir brutal vor.


    In den Kabinen hinter den Ständen fiel mir der Lärm dann besonders auf. Ich saß neben dem Heidelberger Stand in so einer Box und konnte teilweise die eigenen Worte nicht verstehen. ;)

    Mein Blog (Illustrationen, Brettspieldesign, Angespielte Spiele)

  • Am Samstag hab ich eine Regelerklärung als interessanter Spieler abbrechen müssen, weil ich in 6er Runde um einen länglichen Stehtisch nichts mehr verstanden habe. Lippenlesen können, wäre toll gewesen. War diese ALONE Kartenspiel. Dieses permanente Anschreien schlaucht ganz schön.

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  • Diesmal waren wir wieder zu Zweit auf der Messe und zwar Donnerstag und Freitag, fühlte sich aber jeweils an wie Samstag. Am Donnerstag haben wir mit dem Auto zur Messeabfahrt 10 Minuten gebraucht und kamen dann von der Abfahrt nicht mehr runter, so sind wir dann eine Stunde lang um Essen drumrumgegurkt und haben das Auto relativ Fussläufig in einem Wohngebiet geparkt. Am Freitag haben wir dann doch wieder die U-Bahn genommen, wo man aber nicht der meinung war vielleicht zwischen 9 und 11 Uhr mal ein paar Extrafahrten einzuschieben. Ätzend. Gespielt haben wir recht viel und das recht häufig in entspannter Atmosphäre, da wir uns günstig weit ab der Wege setzen konnten.


    Die gespielten Spiele:


    Zuerst eine Partie Colony zu viert bei Bezier Games. Im Prinzip ein Machikoro mit eigenen und wechselnden Würfeln in einer postapokalytischen Welt. Spiel war ganz ok. Dauerte nur viel zu lange für das gebotene. Und mal ehrlich 50 Euro für die billig wirkenden Karten und die Würfel? Nö.


    Dann gleich thematisch mit Armageddon weiter gespielt. bei Queen Games saßen zwei Jungs mit einem Fähnchen "Mitspieler gesucht". Klasse Idee eigentlich. Im Kern ein Workerplacementspiel mit Bietmechanismus auf unterschiedliche Gebäude, Ausrüstungsgegenstände und übrig gebliebene Arbeiter durften in der eigenen Siedlung werkeln. Spiel ging über sechs Runden, nach Runde 3 gab es eine Zwischenwertung. Hatte mir von der Interaktion und dem Spielverlauf her gut gefallen. Leider (verständlich) erst ab drei Spielern spielbar. Daher musste ich es nicht kaufen. Achja, das Cover finde ich klasse.


    Bei Blue Orange Games haben wir dann die große Demoversion von Kingdomino gespielt. Geht fix, macht Laune, direkt gekauft und mittlerweile schon 10 Partien hinter mich gebracht. Und für 15 Euro ein prima Preis.


    Bei Franjos haben wir uns von Franjos Mahe erklären lassen und direkt gespielt. Wir wären sicherlich eher fertig geworden aber Franjos schwelgte doch recht oft in Erinnerungen an Alex Randolph. Dann den Tisch gewechselt und zu Fünft Donkey Derby gespielt, diesmal von Franz Josef erklärt bekommen, dem Chef von Franjos. Beide Spiele behalte ich mal im Hinterkopf als zukünftige Kinderspiele bei uns im Haushalt.


    Zum Abschluss gab es noch eine Partie 7 Wonders Duel bei Repos. Fanden wir beide irgendwie langweilig. Dann doch lieber (gut, viel viel lieber) das Original zu Siebent.


    Am Freitag starteten wir zuerst eine Partie Quadropolis zu Viert. Da ich das Spiel schon kannte habe ich es einfach mal den Teilnehmern erklärt. Dann fehlte uns immer mal was, wie Männchen und Energieklötzchen. Eine Erklärerin sagte uns dann diesbezüglich, dass leider massiv viel bei ihnen geklaut wird. Das Spiel (nachdem alle Komponenten dann da waren) hatte allen gut gefallen.


    Dann ist jeder erstmal eigene Wege gegangen. Bei DLP saß ich 5 Minuten lang alleine an einem Tisch und hatte so meine Mühe noch drei weitere Mitspieler aufzutreiben. Kommt glaube auch arg selten vor. Gespielt haben wir Weltausstellung 1893. Optisch ganz nett, ein Mix aus bekannten Mechanismen. Preislich auch in Ordnung mit 27 Euro aber umgehauen hatte es auch keinen. Unsere Ergebnisse waren zudem sehr knapp 56, 55, 54, 50. Spricht für ein kurzes und knackiges Spiel.


    Bei Clicker Spiele habe ich mir von Stephan Riedels Töchtern (16 und 14) Gads Hill 1874 erklären lassen. Nach ungefähr der Hälfte des Spieles hatte ich dann auch verstanden, was ich warum und wieso tat. Es war eine sehr angenehme Stunde und ich habe den beiden Mädels dann auch quasi als Lohn das Spiel abgekauft.


    Mit meinem Mitspieler habe ich mich dann wieder bei Blue Orange Games getroffen und zu viert spielten wir Vikings on Board. Da ich denn Erklärer von Spieletreffen her kannte, konnte ich (und er) bei diesem Spiel mit Ärgerpotential gleich volle Lotte einen auf Wikinger machen. Vom Material, Mechanismus und Spielerinteraktion her hatte mir das Spiel richtig gut gefallen. ICh zweifelte nur an der Zweierversion des SPieles, so dass ich es dann schweren Herzens liegen gelassen habe und das trotz 35 Euro und tollen Holzfässern als Promo. Aber man muss auch mal stark sein. Vor allem in Essen.


    Zum Abschluss haben wir uns bei Zoch eingefunden und direkt die Jungs von Armageddon wiedergetroffen. Ist auch recht selten bei so viel Menschen und Hallen. Gespielt haben wir Kilt Castle. War auch ein recht gutes interaktives Spiel mit einfachen Regeln. Zu zweit würde ich es aber nicht spielen wollen. Mea Culpa wollten wir auch spielen, war aber unerreicht. War ständig umlagert. So konnten wir aber mal einen Blick drauf werfen. Aber irgendwer wird das schon mal zu einem Spieletreff mitbringen.


    Aktionen nebenher:


    Meinem Mitspieler zu Liebe habe ich bei der Fairplayaktion wieder mitgemacht. Ist für mich persönlich aber eine Aktion ohne jegliche Aussagekraft. Das die Spiele die oben im Regal standen, dort stehen wusste doch eh jeder im Vorfeld. Egal.


    Bei der Spielerei haben wir wieder bei den Tagessrätseln mitgemacht. Diemal waren Figuren/Tiere aus Brettspielen in zwei Gemälden versteckt. man musste mindestens zwei erraten um in die lostrommel zu kommen. Ich kannte sogar das Bild vom Freitag: Alexanderschlacht von Albrecht Altdorfer. Einer der Mitarbeiter am Stand fragte mich schliesslich noch, was das den das Spiel Keine Ahnung für ein Spiel ist. Ich war verwundert. Er erklärte dann das viele, so auch ich, die Spiele laut identifizierten: "Das ist Kardinal und König, das ist Troyes, das ist Kingdom Builder, das ist Keine Ahnung." Fand ich lustig. Und den Stand find ich gut. Würde ich meine Spieleinfos nicht aus dem Netz holen, würde ich glaube deren Zeitschrift abonnieren.


    Gekauft:


    Coffee Roaster (Homosapiens Labs)
    The Networks (hab den Verlag vergessen, habe ihn auch erst an der falschen Stelle gesucht)
    Guilds of London (Surprised Stare Games) inklusive Seasons für Snowdonia
    Vroom! Vroom! (Blue Orange Games)
    Lorenzo il Magnifico (Cranio Creations) - Das hatte ich aus einem Impuls heraus gekauft, da es hieß es gebe nur 50 Exemplare. Sa wurde ich schwach.
    Kingdomino (Blue Orange Games)
    Leo muss zum Friseur (Abacus) - Habe das Komplettpaket für 22 Euro genommen bestehend aus Spiel, Spielmatte, Sportbeutel, Ausmalheft, Buntstiften und einer Promo)
    Nautilus (Libellud)
    I will survive (keine Ahnung) - die letzten beiden waren Impulskäufe a 5 Euro pro Spiel. Sahen hübsch aus und klangen ganz gut. Mal sehen.


    Bereits zuvor habe ich Indonesia und The Great Zimbabwe von Splotter Spellen gekauft und gestern noch Railroad Revolution von Whats your Game? gekauft. Das alle muss für das nächste Jahr reichen. Halt: Ich hoffe noch auf Nippon im Adventskalender.


    Die Tage wurden immer abwechselnd beim Italiener und Türken beendet. Eine Episode noch: Wir haben beim Türken Kaffee gekauft und uns aus der Kanne eingeschenkt. Meint ein Türke: "Ist das Tee? - Nein Kaffee. - Das ist Tee. - Nein, Kaffee, sieht man doch." War doch Tee. Schwarz wie die Nacht. Ich habe noch nie so viel zucker und Milch in einen Tee geschüttet, um ihn überhaupt trinken zu können. An diesem Abend war ich auch lange wach... :)

  • Bei Franjos haben wir uns von Franjos Mahe erklären lassen und direkt gespielt. Wir wären sicherlich eher fertig geworden aber Franjos schwelgte doch recht oft in Erinnerungen an Alex Randolph. Dann den Tisch gewechselt und zu Fünft Donkey Derby gespielt, diesmal von Franz Josef erklärt bekommen, dem Chef von Franjos.

    Wer - wenn nicht Franz-Josef Herbst - ist dieser Franjos, der euch #Mahe erklärt hat?

  • OFFTOPIC


    Wir haben beim Türken Kaffee gekauft und uns aus der Kanne eingeschenkt. Meint ein Türke: "Ist das Tee? - Nein Kaffee. - Das ist Tee. - Nein, Kaffee, sieht man doch." War doch Tee. Schwarz wie die Nacht.

    Zur Aufklärung: In der Türkei wird Tee mit Hilfe von zwei Kannen zubereitet. In der kleinen ist eine große Menge Tee und wenig Wasser, in der großen Kanne ausschließlich heißes Wasser. Dadurch kann sich jeder Tee in der gewünschten Stärke mixen. ;)