Fazit Spiel 2016

Ich pack jetzt mal alles hier her! Bitte entschuldigt eventuelle Fehler. Sind auch alles nur Ersteindrücke.

Messebericht #Spiel16

Zitat von MetalPirate

Kurzes Karten-Spiel mit erstaunlich hoher Denk-Tiefe. Gemessen am eigentlich recht abstrakten Kern (Karten in vier Farben mit Zahlen drauf) doch recht präsentes Thema, wozu auch die gute (weil nicht dem 0/8/15-Standard entsprechende) grafische Umsetzung beiträgt.

Taugt.

Zitat von MetalPirate

Mein letzter Kauf der Messe war nochmal ein kleines Kartenspiel. Legespiel mit Mehrheiten, aber jetzt der Kniff dabei: Man legt nicht wie bei Carcassonne & Co quadratische Plättchen oder Karten in einem regelmäßigen quadratischen Gitter, sondern rechteckige Karten im 3:2 Seitenverhältnis mit kleinen Einschränkung auf einem nicht-regelmäßigen Grundmuster. Alle geometrisch interessanten Sachen kriegen bei mir Pluspunkte und hier finde ich auch mathematisch interessant, wie mit geringen Einschränkung nicht-periodische oder pseudo-periodische Parkettierungen der 2D-Ebene erreicht werden. Das Spiel selbst ist mit Mehrheitenwertung und verschiedenen Gewichtungen der Karten sonst recht solide, aber durch die geometrischen Einschränkungen beim Kartenlegen, die so auch die Zugmöglichkeiten der Mitspieler einschränken

Zitat von Andy_Zoo

#GreatWesternTrail (eggert)

Man muss da ja immer vorsichtig sein im Vorfeld aber der Pfister kann es einfach. Ist zwar langweilig zu sagen aber GWT ist mein Highlight aus Vielspielersicht. Das Spiel verlangt schöne Entscheidungen ab, sieht nach vielen Möglichkeiten aus das Spiel zu gewinnen, hat ein ansprechendes und gut umgesetztes Thema. Kann kaum erwarten es wieder zu spielen. Shownotes: Ich finde es ja an und für sich gut, dass sie bei eggert warten bis es Punkt zehn geschlagen hat. Alle haben mehr oder weniger die gleiche Chance einen Platz zu bekommen aber das Verhalten des Standeshäuplings ging ja mal gar nicht. Spielt sich auf wie der große, arrogante Zampano und baut da mit Genuss sein Tipi auf.

Der nette Herr Supervisor ist uns auch begegnet. Er hat uns zwar nicht das Spiel erklärt, aber die Schlusswertung moderiert und das dabei immer wieder vorgehalten, wie schlecht wir doch im Vergleich zu seinen bisherigen Runden gespielt hätten. Aber einfach weggelächelt und uns auf den restlichen Tag gefreut

> Bin als Normalo erst immer um 10 in den Hallen und stand somit Donnerstag und Freitag im Verkehrschaos. Störte mich aber nicht weil ich ein gutes Hörbuch hatte.

> Ich war zum 1. mal 2 Tage auf der Messe, wobei ich am Freitag nur 4 Stunden war und auch am Donnerstag um 17 Uhr gegangen bin. Ein Tag reicht mir künftig wieder. Und auch an diesem Tag reichen dann 3-4 Stunden. Ich kaufe die Spiele auf meiner Liste, spiele noch eines dieser (!) Spiele, falls grade Platz am Tisch ist und gehe dann wieder nach Hause.

> Mir reichen Halle 1 und 3. Habe mir die anderen Hallen dieses Jahr mal angesehen um zu erkennen, dass ich da nie wieder hin muss. Mein Schlaraffenland ist und bleibt der Mainstream, die 08/15 Eurogames, die seelenlosen Optimierspiele, die Spiele, die ich auch nach der Messe überall bekommen würde --> Dann ist es mir aber zu SPÄT,

> Schnäppchen interessieren mich nicht. Bevor ich hin und her renne damit ich 3€ spare, sehe ich lieber zu dass ich nach Hause komme um meine Schätze auszupöppeln und losspielen zu können. Meine (Spiele-)Zeit ist kostbar(er).

> Es war voll, okay. Aber hey, es ist eine Spielemesse und ich freue mich für jede Frau, jeden Mann und jedes Kind die dieses wunderbare Hobby mit mir teilen!

> Und wenn ich ein Spiel, welches ich gerne gespielt hätte, nicht spielen kann, dann ist das auch gut. Freue mich für die Leute, die diese tolle Spiel erleben können und hoffentlich dann auch kaufen werden.

> Fazit: Auch 2017 werde ich von allen interessanten Spielen die Anleitungen ein Dutzend mal lesen, mir diese Spiele dann kaufen und dann wieder heimfahren. Ich finde das herrlich langweilig:-)

Zitat von Baseliner

> Mir reichen Halle 1 und 3. Habe mir die anderen Hallen dieses Jahr mal angesehen um zu erkennen, dass ich da nie wieder hin muss. Mein Schlaraffenland ist und bleibt der Mainstream, die 08/15 Eurogames, die seelenlosen Optimierspiele, die Spiele, die ich auch nach der Messe überall bekommen würde --> Dann ist es mir aber zu SPÄT,

auch in der anderen Hallen findet sich der Mainstream...

Zitat von Andy_Zoo

Ist mir auf dem Regal der fairplay aufgefallen weil es ein unbekannter Verlag war. Ich bin dann zufällig an dem Stand vorbeigekommen und die hatten für einen kleinen unbekannten Verlag erstaunlich viele Tische stehen

Das liegt vielleicht daran, dass der Verlag nicht so unbekannt oder klein ist. Die bringen seit Jahren eigentlich solide Spiele auf den Markt... Aber ich glaub, so ungefähr im Zweijahrestakt...

Zitat von Baseliner

> Mir reichen Halle 1 und 3. Habe mir die anderen Hallen dieses Jahr mal angesehen um zu erkennen, dass ich da nie wieder hin muss. Mein Schlaraffenland ist und bleibt der Mainstream, die 08/15 Eurogames, die seelenlosen Optimierspiele, die Spiele, die ich auch nach der Messe überall bekommen würde [...]

Ich selbst tue mich schwer die derzeit großen Eurogames, die in Halle 1 und 3 zu sehen und zu kaufen waren (und die Du letztlich meinst), als wirklichen Mainstream zu bezeichnen. Mit Blick auf bzw. in die Blase der Vielspielerszene sind das sicherlich Gassenhauer, neben denen all die kleineren Spiele aus Halle 6/7 tatsächlich real und true Indie sind . Aber darüber hinaus stecken für mich in den großen Titeln gleichermaßen viel Kreativität und (ja, manchmal auch) avantgardistische Normenbrüche und Neuentwicklungen, so dass man sich gar nicht erst als wirklicher Massenstromspieler fühlen muss. Und außerhalb der benannten Blase sind Titel wie Great Western Trail doch so weit vom Mainstream entfernt wie die gefühlt 6356. Edition Monopoly vom Spiele-Underground.
Dass der Einzelne die Messe eher dazu nutzt um die kleinen Verlage aufzusuchen, auch auf Grund schlechterer Vertriebswege, kann ich gut nachvollziehen. Aber der Unterschied in Sachen Kreativität und Fortschritt zwischen (z.B.) Halle 3 und 6 ist meines Erachtens gar nicht so groß - was positiv in beide Richtungen gemeint ist.

Ich schließe mich mal Andy an und packe meinen Gesamteindruck hier rein, versuche mich aber etwas kürzer zu halten.

Wir waren wie meistens sechs Tage, also alle vier Messetage plus ein An- und Abreisetag. Nach der langen Hinfahrt am Mittwoch waren wir aber beim besten Willen zu K.O. zum Spielen und demnach ging es zeitig in's Bett - man wollte ja fit für den Einkaufsmarathon sein. Also dann am Donnerstag Morgen um 08:30 Uhr herausgeschält und zur Messe gefahren - Gott sei Dank auch gleich einen guten Platz auf P2 ergattert. Wir waren dann gegen 10:05 Uhr in den Messehallen und haben quasi den ganzen Tag nur Vorbestellungen und must buy-Käufe abgeklappert. Das selbe Spiel am Freitag Das heißt, abgesehen vom Unknowns "Essen in Essen" beim leckeren Chinesen und der amüsanten Dice Tower-Liveshow gab es kaum echte Highlights an den ersten beiden Tagen - es wurde ja nur eingekauft und nicht gespielt. Ab und zu habe ich mal für ein Selfie mit den üblichen Verdächtigen angehalten (Rahdo, DT Crew, No Pun Included, Actualol, Würfel Reviews, Spiel doch Mal, Paul Grogan, diverse Designer etc.), aber viele, die ich gern mal wieder sehen wollte, habe ich dann doch nicht getroffen (Martin Klein, Guido von TricTrac, Shut up & sit down, usw.). Am Freitag Abend haben wir dann auch endlich mal ein paar Sachen ausgepöppelt und wollten Neuheiten testen, es kamen dann aber im Endeffekt doch noch Freunde bei uns in der Unterkunft vorbei und wir haben so eine Art kleines, privates Android:Netrunner-Turnier abgehalten. Hier habe ich nach einer längeren Pause erstaunlich gut wieder ins Spiel reingefunden und mit dem Weltmeisterdeck der HB-Kon mehrere tolle Siege gegen den Veteranen des Abends einfahren können. Tolles Erlebnis und hat echt nochmal für das Messewochenende motiviert.
Am Samstag ging es dann aber richtig los mit dem Spielen:

- Perfect Crime (Demo bei Grublin Games): ein asymmetrisches 1vsALL Spiel, in dem eine Gruppe von Spielern Bankräuber verkörpert, die über eine bestimmte Anzahl an Tagen (= Spielrunden) ihren Heist plant sowie einem weiteren Spieler, der die Bank übernimmt und zeitgleich Sicherheitssysteme installiert, jene upgradet, Guards platziert und so weiter. Hat mir persönlich extrem gut gefallen und auch die generelle Resonanz am Tisch war super positiv. Wir haben zu viert gespielt und die erklärende Dame hat nach ein paar Zügen als fünfte Person die Bank übernommen. Wir sind dann mitten im Spiel eingestiegen und haben neue Crewmember angeheuert, Equipment herangeschafft, Geld besorgt sowie sind als Besucher getarnt in die Bank gegangen um dort nach den Sicherheitslücken zu scouten. Das Board sieht zwar etwas bland und samey aus, dies machen die wundervoll gezeichneten und mit einer krassen Vielfalt gesegneten Karten aber locker wieder wett. Es gibt hier aus "Einbrechersicht" wirklich Unzähliges zu entdecken: Brechstangen, Dietriche, Fingerabdruckimitatoren, elektronische Lesegeräte für Zahlenschlösser usw usw., fast jede Karte ist unique und es gibt nur ganz wenige Doppelte. Ebenso hat der Bankspieler viele coole Optionen, aus denen er wählen kann. Sicherheitskameras, Lasersensoren, Schallsensoren, Wachen mit unterschiedlich wählbaren Laufrouten...das Spiel bietet hier eine gar grenzenlose thematische Tiefe. Unter dem Strich hat es uns jetzt nicht komplett aus den Socken gehauen, aber für eine Preorder für 40$ (~35€) hat es allemal gereicht. Das starke Artwork der Karten war hier wohl final das berühmt berüchtigte Zünglein an der Waage.

- Heroes of Land, Air & Steam (Proto bei Gamelyn Games): Das Boxcover spricht mich an, die Minis scheinen überragend zu werden und auch mit dem Board kann ich mich gut anfreunden. Das Teil wirkt wie eine exakte fifty-fifty Mischung aus Euro und Ameritrash und könnte daher genau meinen Blood Rage-Nerv treffen. Auch dass es 4X sein soll und in einem WarCraft 3 ähnlichen Universum spielt lässt bei mir die Vorfreude steigen. Es kommt in einer Imperial Assault-großen Box und wird im Frühjahr auf Kickstarter erscheinen, voraussichtlich im April. Leider ist der aktuell empfohlene Retailpreis von 150$ sehr happig - da hoffen sie aktuell, jenen bei Kickstarter noch ein wenig nach unten drücken zu können. Bin mal gespannt, für wieviel es dann final angeboten werden wird.

- War of Cassandra (Proto bei Gamdow Games): Zur Story kann ich hier leider gar nichts sagen, da ich mich in diesem neu erfundenen Universum nicht auskenne, und auch der Proto selbst war im absoluten Frühstadium; aber die Mechanik, die einem hier am Stand dargeboten wurde, war schon irgendwie revolutionär. Man spielt sich kooperativ innerhalb einer Art Kampagne durch ein Buch(!) mit riesigen, dicken Seiten, die gleichzeitig als Spielbrett fungieren. Wenn man eine Map geschafft hat, blättert man einmal um, und hat ein neues Gebiet entdeckt, spielt sich also nun durch völlig neue Terraintypen sowie Hindernisse hindurch. Die äußeren Seiten des Buches sind dabei gebunden und wirken wie ein Kinder-Bilderbuch (vom Stil her), doch die inneren Seiten kann man herausnehmen und somit quasi die Geschichte unendlich erweitern. Legacy, mal anders umgesetzt. Hat mir überragend gefallen und ich war schon allein von der einen einzigen Mini, die sie mithatten, komplett positiv überrascht. Von der Mechanik wie gesagt ganz zu schweigen. Schade dass die anderen aus dem Forum, die sich dort Legend of Sabao gekauft haben, wohl den Proto nicht angeschaut haben. Ich hoffe für Gamdow, dass sie das Spiel bis Ende nächstes Jahr fertig bekommen und damit in Essen 2017 wieder frisch angreifen können. Der Erfolg wäre ihnen wirklich sehr gegönnt. Haben sich für jeden am Stand viel Zeit genommen und alles freundlich und ausführlich erklärt, obwohl erst Weniges fertig war und viele Dinge am Stand improvisiert waren. Daumen hoch für diesen Verlag.

- SOL (Demo bei Catch Up Games): Ich dachte eigentlich, dass es mit dem englischen Upgradekit nach dem Anspielen ein Pflichtkauf für mich wird, letztendlich habe ich das Spiel dann aber doch nicht mitgenommen. Warum? Weil ihm die Zielgruppe fehlt. Für ein seichtes Familienspiel ist es zu cutthrought (Kampf) sowie thinky (Bestimmung der Schatzposition) und für ein richtiges Kenner-/Vielspielerspiel ist es zu viel Wiederholung (Laufen-Graben-Kämpfen-Laufen-Graben-Kämpfen) und unter dem Strich viel zu wenig Strategie. Ich habe regelrecht Angst, dass meine Stammrunde mich bei so einem Titel fragt, was ich mit "so leichtem Kinderkrams möchte" und dass meine Familie mich fragt "warum ich immer so komplizierte Sachen mitbringe" und "wann endlich mal wieder dieses Camel Up auf den Tisch kommt?". Es war mir persönlich leider weder Fisch noch Fleisch. Das einzig Tolle war für mich neben dem Artwork der Teamaspekt - also dass das Spiel am besten 3 gegen 3 gespielt werden sollte, wobei man sich immer untereinander im Team hilft und das gegnerische sabotiert/bekämpft. Letztendlich war es das Geld aber dann wie gesagt leider doch nicht wert und Tobago bleibt für mich nach wie vor die unangefochtene Nummer Eins im seichten Abenteuerbereich, der Vielspielern noch Spaß macht.

- 20 Questions Abwandlung (Partie beim Community-Event von No Pun Included & Actualol): Rund zehn Spieler, per geheimen Karten werden die Rollen verteilt - einer ist Spielleiter und überprüft ob alles korrekt abläuft, einer ist der "Wissende", einer der "Insider" und die restlichen Spieler sind "Commons". Alle Commons sowie der Insider (dessen Identität geheim ist) stellen nun dem Wissenden Fragen, die man mit ja/nein/vielleicht beantworten kann und versuchen einen bestimmten Begriff (z.B. Universität) herauszubekommen. Wenn dies innerhalb von 5 Minuten gelingt (Sanduhr!), gibt es weitere fünf Minuten, in denen sich gegenseitig beschuldigt werden kann, wer wohl der Insider war. Wenn der Insider nach diesem zweiten Zeitzyklus korrekt enttarnt wird, gewinnen die Commons plus der Wissende. Wenn nicht, gewinnt der Insider. Wenn der Begriff innerhalb der ersten fünf Minuten jedoch schon nicht erraten wird, verlieren alle. Der Insider muss also den anderen helfen, auf die richtige Fährte zu gelangen, ohne sich selbst zu offensichtlich zu enttarnen. Ist anscheinend schon ein sehr altes Spiel, ich kannte es jedoch offen gestanden noch nicht. Hat mir viel Spaß bereitet und sehr an moderne Titel wie etwa Spyfall erinnert.

Sonntag:
- Terraforming Mars (Partie bei Stronghold Games): Ich weiß nicht was ich sagen soll, wie ich anfangen soll oder wie ich dies am besten ausdrücken soll. Aber ich bin verliebt. Es ist dieses unbändige Gefühl von frischer Liebe, Schmetterlingen im Bauch und dem Wunsch, den anderen/die andere stetig um sich haben zu wollen. Genau so geht es mir im übertragenen Sinne mit Terraforming Mars. Der Erklärende aus Portugal(?) hatte die Nacht zuvor laut eigener Aussage exakt zwei Stunden geschlafen und hat nebenbei zwei verschiedene Gerichte gegessen, hier jedoch aber eine Erläuterung hingeschmettert, die wahrlich seines Gleichen sucht. Man hat alles sofort begriffen, wurde sehr gut an die einzelnen Regelfeinheiten herangeführt und nach gefühlten 10 Minuten gab es schon gar keine Fragen mehr und wir waren mittendrin in unserer ersten Partie Terraforming Spaß. Und mein Gott, hat das Spiel seine Vorschusslorbeeren verdient! Was habe ich im Vorfeld nicht alles für einen Käse gelesen. Die Cubes würden andauernd verrutschen, die Karten wären uneindeutig, man dürfte Karten erst ab einem bestimmten Wert oder nur genau bei einem bestimmten Wert X (z.B. auf der Sauerstoffskala) ausspielen....alles Mumpitz, Pardon. Das Spiel hat eine absolut eindeutige und konsistente Ikonografie und wir haben meines Wissens nach bei vier Neulingen keine größeren Rückfragen gehabt. Es hat geflutscht wie nur sonst was und war wirklich eine "Fleisch und Blut"-Erfahrung. Es ging sofort in Einen über. Ich habe jedenfalls für meinen Teil nach ein paar Generationen schon eine nette kleine Engine am Laufen, wodurch ich immer wieder auch außerhalb meines Zuges Boni durch die Aktionen der Mitspieler bekommen habe. So etwas liebe ich und somit ist man auch stets beschäftigt und ins Spielgeschehen eingebunden. Auch das Nachdenken über das nächste Ausspielen der Karten XYZ, das Überlegen über die Platzierung von Ozeanplättchen oder Städten usw. haben mich jegliche Angst vor Downtime sofort vergessen lassen. Gebaut hatte ich am Ende unserer Testrunde die Karten Soil Factory, Colonizer Training Camp, Doomed Crater, Asteroid Mining, Natural Preserve, Noctis City, Nuclear Power, Moss, Arctic Algae, Immigrant City, Optimal Aerobraking und Mining Expedition. Auf der Hand hatte ich unter anderem noch die tollen Karten "Deimos Down" und Soletta, die ich beide später noch bauen wollte. Für mich ein unglaublich tolles und intensives Erlebnis, wirklich genau das, was ich erhofft hatte, und unter dem Strich somit ein klarer Pflichtkauf - wenn es nicht immer schon ausverkauft gewesen wäre. Nunja, ich warte dann einfach mal auf den second printrun von Schwerkraft, der hoffentlich nicht allzu lange auf sich warten lassen wird. Ich Dummerchen hatte ja bei der ersten Rundmail den Preorder aufgrund des Preises sein lassen. Hätte ich mal lieber doch machen sollen..

- Kung Fu Panda (Proto bei Ulisses): Waren superfreundlich am Stand und haben mir auf Nachfrage etliche Fotos und ein Video gezeigt. Die Miniaturen gefallen mir und von der Mechanik her ist es quasi 1:1 Project Elite, nur halt eben im Universum des Films. Der Bösewicht aus Teil eins ist auch hier der Endboss, und so weiter. Weiterhin haben die einzelnen Recken schnieke Spezialfähigkeiten, die auch thematisch Sinn zu machen scheinen. Tigriss ist sehr flink, Meister Shifu bekommt Plättchen mit Sonderfähigkeiten seines Geistes, etc. Ich glaube, wer dem Film etwas abgewinnen kann, wird bei einem voraussichtlichen MSRP von 40 Euro bei dem hier gebotenen Material dann doch ein wenig mit den Ohren schlackern, zumal man so ein leicht-lockeres Thema bei Wenigspielerrunden leichter auf den Tisch bekommt, als den Sci-Fi Alienkracher Project:Elite, welcher dazu noch extrem teuer² ist. Ich war jedenfalls durchaus positiv überrascht, um nicht zu sagen, angetan.

- Age of Thieves (angeschaut bei Galakta): Ich habe mir die Erklärung angehört sowie merhere Spielrunden mitverfolgt. Ich finde den Aktionsmechanismus genial, in dem man quasi drei Aktionen hinter einem Sichtschirm verdeckt für sich auswählt, und jeder dann zehn Cubes darauf verteilen kann, wie er möchte. Dann decken alle gleichzeitig auf und bei welcher Aktion am meisten Cubes obendrauf liegen, derjenige Spieler fängt mit eben dieser Aktion an. Danach geht es immer so weiter, bis alle Aktionen abgehandelt sind. Fand ich super innovativ und elegant gelöst. Wenn man diese Runde unbedingt etwas als Erster machen muss, legt man einfach alle seine Cubes darauf und hat den Startspieler schon fast sicher. Dafür büßt man dann aber eben bei seinen anderen beiden Aktionen die Reihenfolge ein und muss erstmal warten, bis alle anderen fertig sind. Fand ich echt spitze. Genau wie das allgemeine Artwork und das generelle Boardplay. Nur leider war mir die Grafik auf dem Board dann doch etwas zu "klein klein" und selbst mit Brille konnte man die sehr kleinen, grauen Linien nicht immer gut erkennen. Das hat den Gesamteindruck dann doch etwas kaputt gemacht und zusätzlich zu meinem eh schon sehr gereizten Budget habe ich mich dann gegen das Spiel entschieden. Schade drum, aber was soll's. Vielleicht kommt es ja bald doch nochmal auf Deutsch heraus. Es wäre ihm jedenfalls zu wünschen.

- Rising 5: Runes of Asteros (Partie bei Holy Grail Games): Einer der coolsten Verlage auf der ganzen Messe mit einem der nettesten Erklärbären überhaupt bisher. Anstatt aufgebauten Spielen hatten die Jungs ganze Tische gefertigt, in denen der Spieltitel, ein wenig Werbung für die Kickstarterkampagnen sowie das komplette Board inklusive Flavorartwork quasi "eingearbeitet" war. Sah wunderschön aus. Dazu noch bei jedem zweiten Spiel die überragenden(!) Zeichnungen von Vincent Dutrait...meine Güte. Da konnte man allein vom Hinsehen ja schon schwach werden. Leider war das Game dann vom Anspruch her etwas unter unseren Vorstellungen angesiedelt und es kam nicht über eine "Pandemie-light" Note hinweg. Vielleicht kommen dafür nach dem Kickstarter noch Expansions heraus, die das Spiel erweitern, aber ansonsten reicht mir die witzige Mastermind-Appkomponente dann wohl doch nicht aus, um es zu kaufen.

- Motion Pictures: Movies out of cardboard (Partie bei Drawlab): Wow, was für ein Schwergewicht sich hier versteckt. Die Jungs haben doch tatsächlich ein weltbewegendes Design mit detailverliebten Originalszenen aus Terminator, Edward mit den Scherenhänden, Forrest Gump, Game of Thrones, The Walking Dead usw. aus dem Hut gezaubert, bei dem man sich erstmal frech-pauschalisierend "standard Setcollection für Familien bzw. Moviegeeks only" denken könnte. Aber weit gefehlt. Moving Pictures ist ein beinharter, kleiner Deckbuilder, bei der jede Entscheidung zählt. In 30 bis 45 Minuten spielen wir mit 2-4 Spielern abwechselnd Karten in eine Reihe aus (ähnlich wie bei Lost Cities, Battle Line, Roma oder Konsorten) und claimen somit TV Serien, Commercials sowie vier verschiedene Filmgattungen (Drama, Comedy, Thriller, Action). Nebenbei arbeiten wir auch noch alle an 4 offenen Zielen (2 short term und 2 long term) und spielen überdies verdeckt Karten für die "Trilogie" aus, z.B. um am Ende des Spiels das meiste zur Veröffentlichung der Pate oder der Star Wars-Trilogie beigesteuert zu haben. Dies alles wird geschmiert durch unser Deck aus anfänglich 6 Karten, welche Filmemacher mit unterschiedlichen Farben sowie Symbolen darstellen. Von einem Sidedeck rekrutieren wir per Aktion neue Filmemacher mit mehr Symbolen oder sogar einzigartigen Spezialfähigkeiten. Da wir wenig Vorkenntnisse über das Spiel hatten, wurde es uns wirklich von Null an erklärt und wir konnten sogar eine komplette Zweispielerpartie beenden (ca. 40 Minuten), welche mit 56 zu 52 Punkten - also denkbar knapp - endete. Wir waren beide recht angetan vom Spiel, auch wenn es hier und da ein paar wenige kleine Regelunklarheiten bezüglich der Spezialfähigkeiten gab, sowie der erste englische Printrun noch ein, zwei kleine Druckfehler hier und da besitzt. Für 10 oder 15 hätte ich das verschmerzen können, für 20 Euro war ich dann aber doch zu Sparfuchsig unterwegs. Schade drum! Auf deutsch und gestreamlined bitte sofort kaufen! Scheint mir ein Geheimtipp zu sein. Hoffe innig auf eine lokalisierte Version.

- angeschaut und leider für "nicht so gut wie erhofft befunden": Das Orakel von Delphi (immer das Gleiche: roll-move-change-roll-move-etc.), Lorenzo il Magnifico (hässlich und more of the same), Star Trek Ascendancy (Preis), Die Kolonisten (Plättchen sind mir viel zu klein, beim Proto von H&C waren die noch wesentlich größer - circa so wie bei Haspelknecht), Focus (leider nur auf französisch vor Ort), The Exiled: Siege (Preis), HOP! (Preis, Mechaniken, Anspruch), Armageddon (Look, Spiel..alles), Museum (leider nur Fotos als Kartenartwork und nicht ebenfalls Illustrationen von Vincent...schade drum!), Overseers (hatten soweit ich weiß nur die Cardboard Münzen und nicht die Metallmünzen mit...bummer!).

- die einzigen zwei Spiele, die ich unbedingt wollte, aber nicht bekommen habe, waren Box of Rocks (doch nicht auf der Messe) und Rhein River Trade (nur 5 Kopien weltweit aktuell, leider noch nicht frei verkäuflich).

- gekauft habe ich ansonsten: Spiele von den Vorjahren die mir noch gefehlt haben (Skyway Robbery, Area 1851, Nations, The Doge Ship, eine Smash Up Erweiterung, New York 1901+Goons+Builders, Burano, Casting, Rome: Rise to Power mit Erweiterung, Imperial Settlers magische 3, Tokaido Deluxe Edition, Yedo, Viceroy zum zweiten Mal, Titan Race, Welcome to the Dungeon, Rush & Bash mit Erweiterung und von der Resterampe die überragenden Schnäppchen Madame Ching für 10, Co-Mix für 10, Quarto Mini für 7.50 sowie Der Herr des Eisgartens revised 2nd Edition für 25) sowie Neuheiten (The Perfumer, Far East War 1952+Dice Castle, The Arrival, Mask of Anubis, Deception: Murder in Hong Kong, Ein Fest für Odin, Bastion, Cyclades: Monuments, Hyperborea: Light & Shadow, Grimslingers+Erweiterung, Railroad Revolution, World Monuments, Dungeon Heroes Manager, Steel Arena: Friday Night Robot Fight, Unusual Suspects Erweiterung, Smash Up Vergessene Helden, Camel Up Cards, Multiuniversum: Project Cthulhu, Star Realms United+Gambit+Promo Erweiterungen, DSP Goodiebox, Mysterium: Hidden Signs, The Others: 7 Sins, Kodama: the tree spirits, Dice Stars, Celestia Erweiterung, Amphipolis, Abla Ubla, Emojito, Dreams).

Promos liste ich jetzt nicht alle auf, würde den Rahmen sprengen. Bin insgesamt sehr zufrieden mit der Messe, auch wenn es von Donnerstag bis Samstag gern hätte etwas weniger voll sein können. Sonntag war super und mein Lieblingstag - nicht nur wegen Terraforming Mars..
LG

Zitat von LookAtTheBacon

Ich habe mir die Erklärung angehört sowie merhere Spielrunden mitverfolgt. Ich finde den Aktionsmechanismus genial, in dem man quasi drei Aktionen hinter einem Sichtschirm verdeckt für sich auswählt, und jeder dann zehn Cubes darauf verteilen kann, wie er möchte. Dann decken alle gleichzeitig auf und bei welcher Aktion am meisten Cubes obendrauf liegen, derjenige Spieler fängt mit eben dieser Aktion an. Danach geht es immer so weiter, bis alle Aktionen abgehandelt sind. Fand ich super innovativ und elegant gelöst.

Hat mich beim zusehen sehr stark an #DungeonPetz erinnert - hier gibt´s den ähnlichen bzw. gleichen Mechanismus.

Zitat von LookAtTheBacon

Nur leider war mir die Grafik auf dem Board dann doch etwas zu "klein klein" und selbst mit Brille konnte man die sehr kleinen, grauen Linien nicht immer gut erkennen.

Exakt - ich hatte schon arge Probleme......ist halt nix mehr für Ü40.....

@LookAtTheBacon ist #20questions das gleiche Spiel wie #Insider von Oink Games?

Hier gibt es mein Fazit zur Messe !

Des weiteren habe ich mich an einer Trendkarte versucht (kein Anspruch auf Vollständigkeit und ich weiß, dass einige Trends schon etwas länger anhalten):

[Blockierte Grafik: http://brettspielbox.de/wp-content/uploads/2016/10/Trendmap1-kl1.png]

Zitat von Brettspielbox

Des weiteren habe ich mich an einer Trendkarte versucht (kein Anspruch auf Vollständigkeit und ich weiß, dass einige Trends schon etwas länger anhalten)

Schöne Idee, mal was anderes.
Ich würde vielleicht noch ergänzen:
- 1881 zu Eisenbahnspiele
- Verkehrschaos rechts auf den roten Ring

@Brettspielbox "Goddies"? Gott stirbt? Kleine Götter?

Zitat von Flundi

ich liebe die Atmosphäre, die Farben, den Lärm, den Geruch der Hallen, das Raunen im Stadion, Hitzeschlacht unter den Lampen (WM in Mexiko

IIiiiiiiih, wie bist du denn drauf .... ??

[War of Cassandra / Gamdow Games]

Zitat von LookAtTheBacon

aber die Mechanik, die einem hier am Stand dargeboten wurde, war schon irgendwie revolutionär. Man spielt sich kooperativ innerhalb einer Art Kampagne durch ein Buch(!) mit riesigen, dicken Seiten, die gleichzeitig als Spielbrett fungieren.

Klingt für mich nach Ryan Laukats "Near and Far" (bis auf das kooperativ).

@Brettspielbox: Auf der Trendkarte fehlt "Cthulhu" (oder wie auch immer der Kerl sich schreibt). Und wenn man wollte, könnte man auch "Römer" bzw. allgemeiner "Zivilisationen der Antike" als Übergruppe nehmen.

Zitat von Helmut R.

IIiiiiiiih, wie bist du denn drauf .... ??

Olfaktoriker.

Zitat von Andy_Zoo

Ich pack jetzt mal alles hier her! Bitte entschuldigt eventuelle Fehler. Sind auch alles nur Ersteindrücke.

Klasse Bericht, danke dafür! Da waren doch einige Titel dabei, die für mich neu waren.

Zitat von LookAtTheBacon

- Terraforming Mars (Partie bei Stronghold Games): Ich weiß nicht was ich sagen soll, wie ich anfangen soll oder wie ich dies am besten ausdrücken soll. Aber ich bin verliebt. Es ist dieses unbändige Gefühl von frischer Liebe, Schmetterlingen im Bauch und dem Wunsch, den anderen/die andere stetig um sich haben zu wollen. Genau so geht es mir im übertragenen Sinne mit Terraforming Mars.

Kenne ich das Gefühl! Habe mich mittlerweile zu einer waghalsigen 10 bei BGG hinreißen lassen.

@Andy_Zoo @LookAtTheBacon
Da habt ihr euch ja echt die Finger blutig getippt . Die Ausführung von...Bacon hat ja fast @Flundi -mäßige Züge .

Zitat von Andy_Zoo

Ich pack jetzt mal alles hier her!

Wow, fleißig - danke!

Zitat von LookAtTheBacon

Gesamteindruck hier rein, versuche mich aber etwas kürzer zu halten

Kurz fassen ist wohl schief gegange... Danke für die Eindücke!

Zitat von Marcel P.

Habe mich mittlerweile zu einer waghalsigen 10 bei BGG hinreißen lassen.

'10' wie in Terra Mystica ( ) oder '10' wie in BuBu ( )?

Zitat von SpaceTrucker

'10' wie in Terra Mystica ( ) oder '10' wie in BuBu ( )?

10 ist 10, nicht wahr? Eine Rangfolge zwischen allen drei Titeln fällt mir dennoch nicht schwer:

1. Terra Mystica
2. Terraforming Mars
3. BuBu

Würde ich die BGG-Wertung nicht primär nur für mich machen und etwas ernster nehmen, müsste ich wohl mit Kommastelle abstufen.

Hier mal meine Eindrücke von der Messe:

Der Tag: Ich war diesemal Freitag da, sonst bisher immer nur Sonnabend. Nach dem Chaos, dass wohl am Donnerstag geherrscht hat war ich angenehm überrascht, dass es gar nicht so voll war wie befürchtet und auch das Verkehrschaos ausblieb. Dank Essen-Insider haben wir sogar einen ziemlich guten und kostenfreien Parkplatz bekommen. Es war jedenfalls genug Zeit vieles zu spielen, lediglich #FlammeRouge konnte ich nicht ausprobieren, weil die Tische immer voll waren. Bei der Größe der Messe ist ein Tag eigentlich nicht merh genug, um bloß ziellos herum zu wandern. Solange ich noch einen Plan hatte, was ich sehen wollte war alles gut, danach hat es uns dann etwas überfordert.
Danach haben wir dann anderthalb-Tage bei unseren Freunden in Recklinghausen verbracht und viel gespielt. Fazit: Freitag war ein ganz guter Tag für die Messe, aber ein Tag ist für reines Entdecken und Stöbern nicht mehr genug.

Die Probespiele: Zumeist nur kleine und schnelle Spiele und auch zwei Kinderspiele, weil mein Freund noch Weihnachtsgeschenke sucht. Fazit hier: #Kingdomino und #NotAlone haben mich so sehr überzeugt, dass ich sie mitgenommen habe. #4Gods hat mich persönlich nicht überzeugen können, ich bin aber auch schlecht in solchen Puzzlen-Auf-zeit-Spielen und es ist schon farblich arg monoton geraten. #StoneAgeJunior war das erste Kinderspiel. Ich hatte nicht viel erwartet und fand es auch für ein Kinderspiel dann doch spielerisch sehr monoton, allerdings sehr hübsch gemacht. #IceCool war als Kinderspiel dann schon sehr viel lustiger, passt für mich aber eher in die Kategorie Spielzeug als Spiel. #JunkArt mit den großen Teilen hat auch Spaß gemacht. Die kleinen Teile der Verkaufsversion haben uns dann aber mit ihrem 1:72-Maßstab so sehr ernüchtert, dass wir es nicht mitgenommen haben. #Codenames kannte ich natürlich schon, aber mein Freund noch nicht. Er hat es gleich gekauft und es kam am Wochenende oft auf den Tisch. Außerdem noch eine Runde die #DieFiesen7, nett. #HappySalmon ist ein lustiger kleiner Spaß mit viel Ähnlichkeit zu #Pit. Bei 7,50 Euro habe ich es denn auch mitgenommen.

Die Beute: 15 Spiele. Darunter zwei Exoten mit #FlowofHistory und #Incorporated. Persönliches Highlight: Ich konnte endlich ein #HistoryotheWorld in der 2001er Version von Avalon Hill meiner Sammlung hinzufügen. Ansonsten: #FirstClass, #EinFestfürOdin (im Zug hat mich eine Frau ganz entsetzt angeschaut, entweder wegen der Riesenbox oder weil sie mich für so einen Germanen-Spinner hielt), #Vanuatu, #PaxRenaissance, #LondonDread, #7Ronin, #StoryCubes, #Stadt-Land-Anders und #KingsForge, plus die drei von oben. Fazit: Wird sich in den nächsten Wochen zeigen, aber es war diesmal ziemlich teuer...

Der Schreck: Ich hatte mir auch die beiden Erwwiterungen für King's Forge gekauft. Am Abend musste ich dann feststellen, dass die beiden fehlen. Ich weiß immer noch nicht, ob ich sie verloren habe oder, ob sie geklaut wurden (leider scheint das ja auch ein Trend der Messe zu werden, siehe Christoph), aber ich war ziemlich untröstlich, was materiell natürlich kaum zu erklären ist. Fazit: Der kleine Verlust drohte, mir dennoch stimmungsmäßig die ganze Messe zu versauen.

Die Rettung: Ich habe dann am nächsten Tag Game Salute per Mail angeschrieben und gefragt, ob die Erweiterungen vielleicht gefunden wurden oder ich Dösskopf sie einfach am Stand vergessen habe, beides extrem unwahrscheinlich, aber ich wollte es wenigstens versucht haben. Binnen einer halben Stunde hatte ich eine Antwort, dass das zwar nicht der Fall wäre, sie aber meinen Verlust verstehen könnten: Ihr Stand wurde im letzten Jahr wohl auch schon um einige Tausend Euro beraubt. Sie haben mir jedenfalls kostenlos zwei Erweiterungen als Ersatz zum Abholen am Stand hinterlegt. Ein Freund holte sie dann für mich ab. Fazit: Ende gut, Alles gut und dank an Game Salute!

Die Spiel'16 war für den einen oder anderen Besucher ja durchaus eine Art "emotionales Kontrastprogramm".
Das haben wir in unserem Messefazit versucht zu beleuchten. Zwei recht interessante Gespräche unserer Standbesuche sind ebenfalls online. Bilder könnt ihr bei Interesse auch durchklicken - rund 150 Fotos lassen da die eine oder andere Erinnerung wach werden.

Ansonsten war ich persönlich ziemlich angetan vom diesjährigen Messegeschehen. Das Kickstarter-Segment war ja gut repräsentiert in Essen. Das taiwanesische Kinderspiel "Queen Strike" war recht amüsant, lehrreich und mit starkem Hybridelement ausgestattet.

Die Highlights waren das, was sie im Vorfeld versprochen hatten, u.a. GWT, Terraforming Mars, Hoch die Becher.

Eher enttäuscht war ich von Flame Rouge und Weltausstellung 1883. Vor allem von letzterem Titel hatte ich mir mehr erhofft, aber immerhin die Präsentation war gelungen.

Überrascht haben mich dagegen Phalanxx, Myth, Justice League (abba).

Jetzt liegt genug im Regal, um die Wintermonate unterhaltsam rumzubringen

Zitat von Parzival

Die Rettung: Ich habe dann am nächsten Tag Game Salute per Mail angeschrieben und gefragt, ob die Erweiterungen vielleicht gefunden wurden oder ich Dösskopf sie einfach am Stand vergessen habe, beides extrem unwahrscheinlich, aber ich wollte es wenigstens versucht haben. Binnen einer halben Stunde hatte ich eine Antwort, dass das zwar nicht der Fall wäre, sie aber meinen Verlust verstehen könnten: Ihr Stand wurde im letzten Jahr wohl auch schon um einige Tausend Euro beraubt. Sie haben mir jedenfalls kostenlos zwei Erweiterungen als Ersatz zum Abholen am Stand hinterlegt. Ein Freund holte sie dann für mich ab. Fazit: Ende gut, Alles gut und dank an Game Salute!

Das ist wirklich sehr cool! Wahnsinns-Service!

Zitat von Marcel P.

10 ist 10, nicht wahr? Eine Rangfolge zwischen allen drei Titeln fällt mir dennoch nicht schwer:

1. Terra Mystica
2. Terraforming Mars
3. BuBu

Würde ich die BGG-Wertung nicht primär nur für mich machen und etwas ernster nehmen, müsste ich wohl mit Kommastelle abstufen.

Da bin ich ja mal gespannt, wie es mir gefällt. Bei mir wäre es dann zwar
"nur" eine 8,5 bis 9 wenn es mir so gut gefallen würde, wie Terra Mystica
und Burgen von Burgund. Das würde mir aber auch reichen.

Zitat von Marcel P.

Kenne ich das Gefühl! Habe mich mittlerweile zu einer waghalsigen 10 bei BGG hinreißen lassen.

Hallo Marcel,

eine 10 steht für ein Wahnsinnsspiel, absolut top, bewertet nach einer Vielzahl von Partien. Ist es das?

Viele Grüße

Zitat von waljonas

eine 10 steht für ein Wahnsinnsspiel, absolut top, bewertet nach einer Vielzahl von Partien.

nö, laut geek ist die Definition "Outstanding - will always enjoy playing"

Zitat von Odes Spielekiste

Das ist wirklich sehr cool! Wahnsinns-Service!

Allerdings. Das hatte ich echt nicht erwartet und häufig hört man ja nichts so Gutes von Game Salute. Bei mir haben Sie jetzt jedenfalls ein Stein im Brett...

Zitat von waljonas

Hallo Marcel,

eine 10 steht für ein Wahnsinnsspiel, absolut top, bewertet nach einer Vielzahl von Partien. Ist es das?

Viele Grüße

Das ist deine Definition, aber weder meine noch die vom Geek. Meine anderen 10er erfüllen aber auch deine Defintion.
Terra Mystica über 80 Partien real, 120 Partien online / BuBu über 50 Partien / Pandemie über 50 Partien / Zombicide um die 30 Partien.
Bei Terraforming Mars schrieb ich extra "waghalsig", kann sich durchaus auch wieder ändern. Partien bisher nur 8.
Ansonsten ist es ja müßig, sich näher damit zu befassen, da die Wertung völlig subjektiv ist. Gibt gerade bei Terraforming Mars ja auch einige Gegenstimmen.

Um deine Frage aber eigentlich zu beantworten: für mich ist es aktuell das Wahnsinnsspiel. Würde es am liebsten täglich spielen, egal ob solo oder mit anderen Spielern.

Zitat von civman

Da bin ich ja mal gespannt, wie es mir gefällt. Bei mir wäre es dann zwar
"nur" eine 8,5 bis 9 wenn es mir so gut gefallen würde, wie Terra Mystica
und Burgen von Burgund. Das würde mir aber auch reichen.

Na da bin ich gespannt - kannst ja eine Rückmeldung geben. Das Spiel spaltet ja schon etwas die Gemüter. Von Wahnsinnsspiel bis blödes Glücksspiel und total banal alles dabei...

@Parzival Gebe er mal kurz wieder, um was es bei dem Spiel "King´s Forge" grob geht. Würfelei is ja klar.
Sieht optisch mehr als ansprechend aus... also Feuer frei. 8)

@Stilp Gerne. Also ganz grob: Bei King's Forge sucht der König einen neuen Hofschmied. Die Spieler wetteifern jetzt um diesen lukrativen Posten. Der König hat eine Liste von Gegenständen, die er gerne geschmiedet hätte. Diese bestehen aus verschiedenen Materialien (Metall, Holz, Edelsteine, Magie), die durch die verschiedenfarbigen Würfel dargestellt werden. Die Gegenstände sind verschieden komplex, manche brauchen nur ein oder zwei Sorten Material, andere müssen besonders hochwertig verarbeitet sein (das wird durch einen Mindestwürfelwurf dargestellt). Es liegen immer nur drei Gegenstände aus, die gerade geschmiedet werden können, aber die Gegenstände, die nachrücken sind bekannt. Alle Spieler beginnen mit fünf gleichen schwarzen Würfeln (für Metall).

Nun in meinen Augen der Clou, der das Spiel für mich interessant macht und von anderen Würfelspielen abhebt: Um neue Würfel, also Materialien zu bekommen, gibt es so genannte Sammelkarten, von denen immer vier ausliegen. Wer in der ersten Phase einer Runde, der Sammelphase, dran ist wählt eine Karte, die zwei Aktionen zeigt. Sehr häufig muss man einen Würfel für die Runde ablegen, manchmal auch komplett aus dem Spiel nehmen, es gibt aber auch einmalige Bonuswürfel, etc. Wenn dann alle genug gesammelt haben, wird mit den noch verbliebenen Würfeln in der Schmiedephase versucht die Anforderungen eines der verbliebenen Gegenstände zu erfüllen. Wenn das nicht gelingt geht die Sammelei wieder von vorne los. Es gewinnt wer als erstes vier Gegengstände schmiedet, wenn das in der selben Runde passiert entscheidet der höhere Wert der Gegenstände.

Interessant ist neben dem schönen Artwork für mich wie gesagt der Würfelsammelmechanismus. In jedem Spiel kommt nur ein Teil der möglichen Sammelkarten ins Spiel, so das die Spiele auch unterschiedlich verlaufen (ähnlich wie bei #Colony beispielsweise). Ebenso sind natürlich auch immer auch andere Gegenstände im Spiel, also viel Variabilität, inbsbesondere mit Erweiterungen.

Die Kritiker stören sich zumeist an zwei Dingen an dem Spiel: Häufig hat man in der Schmiedphase nicht mehr sehr viele Würfel, so dass man de facto gar nicht so häufig auf Gegenstände würfelt. Außerdem stören sich einige daran, dass es nicht so viele Möglichkeiten zur Manipulation der Würfelergebnisse gibt. Bei dem einen Spiel was ich bisher gespielt habe war aber das Würfeln gar nicht der große Reiz des Spiels, sondern eher das Überlegen wie man jetzt an welche Würfel kommen kann. Kann man es bspw. riskieren seine profanen Metallwürfel aufzugeben, um die schwer zu bekommenden Magiewürfel zu ergattern?

Es ist also kein reines Würfelspiel sondern hat auch ein bisschen Würfelpoolbuilding mit drin.

Ich hoffe das hilft.

So, "drüben" bei Guido habe ich jetzt auch mal meine Essen Erlebnisse zusammengefasst: klick

Ich habe auch mal einen Erfahrungsbericht auf unseren Blog geschrieben:
https://schundkritik.de/der-ta…cht-zur-spiel16-in-essen/

Zitat von Oonalaily

Ich habe auch mal einen Erfahrungsbericht auf unseren Blog geschrieben:
https://schundkritik.de/der-ta…cht-zur-spiel16-in-essen/

Die Seite konnte leider nicht gefunden werden.

Verspätung durch Verkehrschaos, dann rempelt man sich seinen Weg durch übervolle Gänge in viel zu lauten Hallen - warum eigentlich tue ich mir das immer wieder an? Ach ja, alte Bekannte wiedergetroffen und ein Schwätzchen gehalten, neue Leute kennengelernt, neue Spiele gesehen/getestet/gekauft und schlussendlich noch Met und Cider verkostet. Und während sich ein verklärtes Lächeln im Gesicht breitmacht, weiss ich genau: Eigentlich alles gut , nächstes Jahr gerne wieder ...

Bis denne ...

Jetzt müsste es gehen
Ein Tag im Brettspielparadies – ein Erfahrungsbericht zur Spiel’16 in Essen – Schundkritik

Also hier dann auch mal ein Fazit von mir, bzw. uns, will genauer heißen von meiner Frau unserem guten Bekannten der Familie und eben mir. Ich fahr mittlerweile seit 99 auf die Messe, in der oben genannten Konstellation seit 2010. Das betreten der heiligen Hallen hat aber was von heim kommen, trotz dem Umbau. Und dann alles voller Spiele um einen herum, das ist schon so wie Ostern und Weihnachten am gleichen Tag, bzw. vier Tage.

Diesmal fand ich das Verkehrschaos rund um die Messe und das schon um 0900 in der früh schon sehr merkwürdig.... Auch das einordnen der Pkws in die Parkhäuser verlief schon sehr seltsam, oftmals schienen diese gar nicht optimal ausgenutzt. Wir parken immer auf P5. Früher gabs immer Ordner die einen durch das Parkhaus zum Stellplatz dirigiert haben, diesmal konnte sich jeder wieder so stellen wie er wollte, was zwangsläufig zu etwas Chaos führte.

Haben die eine neue Sicherheitsfirma engagiert? Taschenkontrollen wurden ja durchgeführt, unser Bekannter wurde sogar einmal gefilzt, naja wenn man unseren Bekannten kennt, mutet das schon sehr lustig an.....

Zum Erklärtstil der verschieden Erklärbären kann man eigentlich nichts schlechtes sagen, alles wurde im Prinzip sehr genau, detaliert und verständlich rüber gebracht. Nur manchmal kam uns der eine oder andere recht emotionslos vor. Gewisse Spiele brauchen meiner Meinung etwas Elan um die Atmosphäre zu vermitteln, aber nach stundenlangen erklären muss man schon Verständnis für den einen oder anderen aufbringen.
Was mir aber etwas sauer aufgestoßen hat, waren unfreundliche Verkäufer.... Gerade am Schwerkraft und Feuerland Stand hab ich das erlebt.
Was aber gar nicht geht sind die Tischbeleger.... Hier zB eine Anekdote von Iello. Wir sind zu nem Tisch gegangen an dem Kanagawa auslag und auf die höfliche Frage: "Entschuldigung, könnt ihr in etwa abschätzen wann ihr mit dem Spiel fertig seid."
Hallte mir sofort ein "NEIN" ohne Augenkontakt herzustellen entgegen, kurz gefolgt von einem "probiers mal so in 1-2 Stunden nochmal!" Ich war schon dabei dem Typen zu erklären was er mich kann, wurde aber grad noch von meiner Frau zurück gehalten.
Ich finds halt schade wenn so mit einander umgegangen wird, gerade auf der SPIEL wollen wir doch nur eins, spielen und Spaß haben!
Wir haben aber auch nette Spielbekanntschaften gemacht von Leuten die sich uns für ein Spiel mal angeschlossen haben. Waren echt sehr nette Zeitgenossen darunter!
Wir sind aber auch eher die Antester, meist kann man doch nach ein paar Runden abschätzen ob ein Spiel was für einen ist oder nicht. Lieber den Platz für die nächsten Wartenden räumen, dann hat man doch mehr Zeit für was neues!
Trotzdem wars mal wieder ne schöne Messe, ne Menge (hoffentlich) guter Spiele gekauft, viel Zeit mit Freunden verbracht und nach Messeschluss immer gut Essen gegangen, das gehört einfach dazu!
Auch eine Vielzahl an Spielen entdeckt die anfangs gar nicht auf dem Radar waren und bald folgen die ersten Spieleabende um all das auszutesten. Und dann heißts wieder warten auf die nächste Messe, denn nach der Messe ist vor der Messe!
Mit spielerischen Grüßen,
Alex

Was mir auch noch aufgefallen ist, so schnell waren Spiele noch nie ausverkauft wie auf der letzten Messe... Da waren Neuheiten schon ab Freitag komplett ausverkauft.
Zudem gabs die echten Neuheiten kaum bei den Händlern, sondern nur exklusiv bei den jeweiligen Ständen. Oder täusche ich mich da???

Zitat von Attila

Im Grund war alles schon vorher verfügbar oder ist nun verfügbar. Die Messe verliert als Verkaufsmesse imo massiv an Attraktivität.

Schnief! Last Friday auf englisch scheint da die berüchtigte Ausnahme zu sein ... und das zu Zeiten, wo wir doch keine anderen Neuheiten haben, um die Wartezeit zu überbrücken!

Zitat von Attila

Die Messe verliert als Verkaufsmesse imo massiv an Attraktivität.

Definitiv! Nicht nur was die Verfügbarkeit angeht, sondern vor allem wegen der preislichen Konkurrenz durch die einschlägigen Onlineshops. Bei den Neuheiten sind die Messepreise meist nicht mehr konkurrenzfähig.