(Hör)Bücher - Was muss man gehört/gelesen haben?

  • Habe bei Apple Music die Serie "Gruselkabinett" entdeckt - Mehr als 100 mehr oder weniger bekannte Grusel- und Fantasystories mit guten Sprechern (bisher). Viel aus dem Cthulhu Mythos, Lovecraft / Howard - Aber auch so Kracher wie die Zeitmaschine etc...neben John Sinclair nun meine Hörserie #1


    Gerade Träume im Hexenhaus abgeschlossen - Nun weiss ich auch woher die Miniatur des Brown Jenkin in Cthulhu Wars herkommt :)


    Dazu gibts nostalgiebedingt immer mal wieder ne Folge ???...Jan Tenner wollte ich (aufgrund der spannenden Kindheitserinnerungen) auch immer mal wieder anfangen - Gibts da auch :)


    Auf dem Kindle gibts neben Locecraft Geschichten und Star Trek / Star Wars Romanen aktuell "Micro" - Den Roman von Crichton/Preston.

    Top 10 (jeweils ohne Reihenfolge)

  • Ich hätte aktuell auch noch etwas, das wirklich in die Kategorie "muss man kennen" gehört, zumindest unter Berücksichtigung von Hörspielen: "Träume" von Günter Eich!


    Weil erstens, naja, Günter Eich eben. Der hat ab den 30ern bis etwa Ende der 50er einige erstklassige Stücke fürs Radio geschrieben, ist heute natürlich etwas in Vergessenheit geraten. Zweitens sind diese 5 kurzen Alptraumszenarien durchaus Meilensteine der Geschichte des Radiospiels im deutschsprachigen Raum. Findet man derzeit beispielsweise in der Tube, oder natürlich auch in einer Stadtbücherei oder eventuell auch in einer Mediathek der ARD (es lief erst vor vielleicht 3 Wochen abends mal wieder auf DLF).


    Ich kam übrigens auch erst darauf, als ich vor einiger Zeit "Nachtexpresss" angehört habe (neueres Stück von Bodo Traber, WDR), das wiederum eine Hommage an Eichs Stückchen darstellt. Auch sehr empfehlenswert. Bodo Traber, ich hatte es früher hier schon erwähnt, hat sich diesbezüglich in den vergangenen Jahren zurecht viel Reputation erarbeitet. Gibt's wahrscheinlich noch beim WDR zum Download..


    Aus der Kategorie "Hörbücher von Stephen King" hätte ich aber auch noch eine ausdrückliche Warnung! Ich habe mir trotz Bedenken kürzlich noch den Abschluss der Bill-Hodges-Trilogie angehört ("Mind Control"). Sorry, aber da hilft auch kein David Nathan mehr. So ein Murks. Wie schon bei "Mr. Mercedes" und "Finders Keepers" war nach etwa der Hälfte des Buches die Luft heraus. Ich halte King noch immer für einen der begnadetsten Erzähähler der Gegenwart, dessen große Stärke sich immer wieder darin zeigt, dass er auch sehr dünne, blöde oder einfach auch schlechte Geschichten sehr spannend und lebendig erzählen kann, aber dieses Thriller-Experiment ist auch rein erzählerisch missgeglückt.


    Aus der Kategorie "nicht unheimliche Literatur" habe ich ansonsten neulich wieder "Meister und Margarita" angehört. Finde ich nach wie vor gigantisch! Außerdem höre ich zurzeit gerne Stücke von Patricia Highsmith (super gelesen von Evelyn Hamann!) und bin kürzlich erneut an "Krieg und Frieden" gescheitert (Hörspielinszenierung). Russische Klassik in allen Ehren, aber damit werde ich nicht warm. Bei der Schlacht von Borodino war's mir zu viel mit der Kriegsromantik.

    Soziale Medien fügen Ihnen und den Menschen in Ihrer Umgebung erheblichen Schaden zu.

  • und bin kürzlich erneut an "Krieg und Frieden" gescheitert (Hörspielinszenierung).

    Ich habe es vor ein paar Jahren mal versucht zu lesen. Bin nicht wit gekommen. Zum Einen geht Tolstoi davon aus, dass jeder seiner Leser die geschichtlichen/politischen Hintergründe kennt - was bei den Russen, die zu Tolstois Zeiten gelebt haben durchaus zutreffen mag, aber bei einem Deutschen aus heutiger Zeit nicht mehr unbedingt zutrifft. Zum Anderen sind da eine ganze Menge Personen, die irgendwo auftauchen und für meinen deutschen Geist, klingen die Namen irgendwie alle gleich. (Normalerweise habe ich bei Fantasyromanen mit frei erfunden Namen weniger Probleme als bei dieser Häufung russischer Namen. Bei frei erfundenen Namen achtet ein guter Autor auch stärker darauf, dass nicht zu viele Namen die gleichen Anfangsbuchstaben oder identische Silben enthalten.)
    Ich fand es einfach unheimlich anstrengend.
    Hat sicherlich auch nicht geholfen, dass ich eine englische Ausgabe hatte. Ich lese ca. 50% meiner Bücher auf englisch und habe da eigentlich keine Probleme, aber wenn ein Buch eh schon schwierig zu verstehen ist, dann macht sich diese kleine Hürde doch bemerkbar.

  • Ja, das mit den Namen ist so ein Spezialproblem bei russischer Literatur... Zumal: Die Namen klingen nicht nur alle gleich, die sind tatsächlich alle gleich! Ich glaube, da sind auch heute kaum mehr als 30 männliche bzw weibliche Vornamen in Gebrauch, und die wegen der Sache mit dem Vatersnamen auch noch bei jeder Person gleich doppelt! Und speziell bei der Anrede...Sollten ihre Kinder vielleicht auch mal Kevin oder Momo nennen, die Russen. Wäre sicher ein großer zivilisatorischer Fortschritt und würde dem Westeuropäer einen besseren Einblick in die missverstandene russische Seele ermöglichen. :D

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  • Habe bei Apple Music die Serie "Gruselkabinett" entdeckt - Mehr als 100 mehr oder weniger bekannte Grusel- und Fantasystories mit guten Sprechern (bisher). Viel aus dem Cthulhu Mythos, Lovecraft / Howard

    Da mußt Du aber teilweise vorsichtig sein, weil Geschichten abgeändert wurden. Besonders die "Berge des Wahnsinns"Folge ist schon unglücklich in Szene gesetzt.
    Es gibt aber eine recht ansprechende Umsetzung von Lauschrausch.

  • Die Känguru Chroniken muss man gehört haben. Habe viel davon auf unserer Urlaubsreise gehört und auch Monopoly bekommt sein fett weg.

    Definitiv! Genau mein Humor. Ich habe Marc-Uwe Kling einmal live gesehen, ich hatte noch 24 Stunden später Bauchschmerzen vom Lachen.


    Wer sich einen kleinen Spoiler genehmigen möchte: http://die-kaenguru-chroniken.…Falsch_zugeordnete_Zitate


    Hat etwas von Loriot - hinter einem scheinbar harmlosen Witz steckt ziemlich dicke Kritik an der Gesellschaft und dem volkswirtschaftlichen Gefüge.

    Mit Gewaltlosigkeit hat noch nie jemand etwas erreicht. (Montgomery Burns)

    Ich habe zwar keine Lösung, aber ich bewundere das Problem. Präsident der EZB. (Das Känguru)


    Zum Spieleblog


  • Ja das kann sein. Wie der seine Stimme verstellt, wenn er als Känguru spricht... das Viech hätte ich nach 10 Minuten in der Garage einquartiert.


    Der Schuster sollte bei seinen Leisten bleiben. Frank Schätzing baut sich und seine Frau auch gerne mal in Tonproduktionen ein - neben hochkarätigen Sprechern wie Joachim Kerzel. Fällt gar nicht auf...





    </ironie>

  • Als Poetry Slammer und "hüstel" Kleinkünstler ist Marc-Uwe Kling aber ein erfahrener "Sprecher". Das Sprichwort mit den Leisten passt da nicht so wirklich.

  • Der Schuster sollte bei seinen Leisten bleiben.

    Das scheint kein grundsätzliches Problem zu sein. Eher eine Geschmackssache. Ich finde die Hörbücher/Lesungen vom Kanguru absolut genial. Deine Meinung sei dir natürlich gegönnt, aber es scheint eben nicht so zu sein, dass es grundsätzlich schrecklich ist...


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    Wer gern Krimis hört, die auch mal was düsterer sind, dem empfehle ich die Dexter-Reihe. Mittlerweile bekannt aus dem Fernsehen las ich die meisten Bücher bereits vor der Serie. Besonders der erste Band ist ein außergewöhnliches Buch. Fast poetisch und eine Achterbahnfahrt der Gefühle, wenn man entdeckt, dass man für dieses Monster positive Gefühle entwickelt. Leider konnte das Niveau in der Buchreihe nicht ganz gehalten werden. Anders bsw. als die Serie, die anfangs überhaupt nicht mit den Büchern mithalten konnte und das hat sich nachher komplett gedreht...


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    Für so Depri-Emo-Typen wie mich kann ich noch eine Krimireihe von Arnaldur Indridason empfehlen. Die Erlendur-Reihe ist im Grunde eine stinknormale Krimi-Reihe, wie es so viele gibt. Aber gegen diese Island-Krimis sind die depressiven Wallander-Krimis geradezu lebensbejahende Parties! Während Erlendur durchaus interessante Fälle löst lernt man nach und nach über die Bücher hinweg die Geschichte seiner Familie kennen. Ich möchte diese Bücher nicht Leuten empfehlen, die im Herbst eh schon ein wenig schlecht drauf sind. Dabei geht es nicht mal um irgendwelche krassen Geschichten. Die Bücher sind in einem Stil geschrieben, der einen nach und nach mit in den isländischen Abgrund zieht.


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    Wem die Harry Potter-Hörbücher gefallen haben, dem empfehle ich noch die wirklich tollen Artemis Fowl-Hörbücher. Ähnlich wie Harry Potter ist das eine Jugendbuch-Reihe. Ist aber auch für Erwachsene geeignet. Die Bücher sind von Eoin Colfer und stehen meiner Ansicht nach den Potter-Büchern in ihrer Qualität wenig nach. Rufus Beck hat hier genauso genial wie auch bei den Potter-Hörbüchern quasi im Alleingang ein Hörspiel draus gemacht.

  • Ich bin kein Freund von Hörbüchern, aber ich lese gern. Im Bereich Fantasy sollte man meiner Meinung nach unbedingt Nimmerherz gelesen haben. Davon existieren 3 Bände. Band 4 steht unmittelbar kurz vor der Erscheinung und bilden den Schlußakt der Nimmerherzreihe. Geschrieben sind die Bücher von Erik Kellen.



    Auf dem Kindle habe ich neulich aus dem Genre SF Genesis - Die verlorene Schöpfung von Thariot gelesen und war auch sehr davon angetan. Am Ende war ich überrascht, dass es noch zwei weitere Teile gibt die ich unbedingt lesen möchte. ;)



    Empfehlungen aus älteren Beiträgen:


    • Codex Alera (6 Teile) von Jim Butcher
    • (alles) von Bernd Perplies: Magierdämmerung (Genre: Steampunk) + Tarean Trilogie (Genre: Fantasy) + Flammen über Arcadion / Arcadion-Trilogie (Distopie / Postapokalyptisches Setting)


    Ein Bild sagt mehr als 298 Wörter... :floet:

    Einmal editiert, zuletzt von velvre ()

  • Die Känguru Chroniken muss man gehört haben. Habe viel davon auf unserer Urlaubsreise gehört und auch Monopoly bekommt sein fett weg.


    Kann ich auch nichts mit anfangen. Ist mir zu unsympathisch und auch wenn es blöd klingt zu "deutsch". Bin selbst mit "Per Anhalter durch die Galaxies" und den Scheibenwelt-Romanen aufgewachsen. Da reicht einfach nichts ran.



    Aus der Kategorie "nicht unheimliche Literatur" habe ich ansonsten neulich wieder "Meister und Margarita" angehört. Finde ich nach wie vor gigantisch!

    Das hat mir ein echter Literaturmensch auch mal empfohlen, aber mit dem Buch bin ich nicht warm geworden. Hab einige Kapitel gelesen und fand es eigentlich nur anstrengend. Würde mich schon interessieren, was dich an dem Werk so beeindruckt hat. Vielleicht gebe ich dem Buch dann noch mal eine Chance.


    Ansonsten, wenn man von dem "Muss" mal ablässt, fallen mir schon noch ein paar Bücher ein, die außer- oder eher ungewöhnlich sind.


    Das Haus / House of Leaves von Mark Z. Danielewski
    Das Buch ist Roman, Artefakt und Schreibexperiment. Wenn man sich in der Öffentlichkeit damit beschäftigt wird man unter Garantie merkwürdige Blicke auf sich ziehen. Denn wenn man es liest, wird man das Buch drehen und wenden. Man überblättert Kapitel und Seiten, nur um anschließend wieder darin zu versinken.
    Das Buch wird auf mehreren Ebenen erzählt, die sich im Kern alle um ein mysteriöses Haus drehen, das die Eigenschaft hat, neue Räume und Durchgänge zu generieren. Die Bewohner beginnen das Phänomen zu untersuchen und steigen hinab in ein Labyrinth, das nach den Naturgesetzen nicht existieren dürfte.
    Das Buch ist spannend und verrückt, aber auch zäh und chaotisch. Nach einiger Zeit hat man aber das Gefühl, selbst Akteur der Geschichte zu werden. Da man, je länger man es liest oder sich damit beschäftigt, es weniger als Buch, sondern mehr als Artefakt betrachtet. Der Leser wird in gewisser Weise selbst zum Forscher, wie die Leute aus der Geschichte. Fand ich ziemlich eindrucksvoll!


    Die Kolonie von Chuck Palahniuk
    Der Autor dieses Buches hat auch "Fight Club" geschrieben. Also nicht das Buch zum Film, sondern umgekehrt. Und wer den Film Fight Club schon krass fand, sollte eventuell einen weiten Bogen um dieses Buch machen. Tatsächlich möchte ich eher vor diesem Buch warnen! Es ist mit das härteste was ich jemals gelesen habe. Chuck Palahniuk ist kein Gesellschaftskritiker. Er ist vielmehr Gesellschaftshasser! Die Sätze, die Charaktere, die Geschichten - alles drückt eine so unbändige Wut aus, dass man es kaum ertragen kann.
    Man hört auch immer wieder davon, dass bei Chucks Palahniuks Lesungen, bei einer Kurzgeschichte dieses Buches, mehrere Menschen ohnmächtig geworden sind. 73, um genau zu sein. Gibt mehrere Quellen hierzu und auch bei Wikipedia ist das so zu lesen:
    LINK
    Also VORSICHT! Dieses Buch muss man NICHT gelesen haben.


    Als letztes noch ein Tipp zu einem Buch, dass mir wirklich gefallen hat: Ready Player One von Ernest Cline
    Bei dem Buch habe ich echt aufgelebt! Das Buch hat zwar einen bedrückenden Background, aber gleichzeitig lässt es die guten alten Zeiten der 80er aufleben. Man erlebt eine Arte Renaissance mit Spielhallen, Filmen wie Zurück in die Zukunft", "Dungeons and Dragons" usw. Alles was damals cool war, ist mit diesem Buch plötzlich wieder da - als wäre es nie weg gewesen. Einfach ein toller Lesespaß! Über dieses Buch bin ich auch auf die Musik von RUSH gekommen.
    Summa Summarum, ich hab das Buch gelesen und war drei Monate glücklich und hab mir in der Zeit alle alten Streifen reingezogen und Rush rauf und runter gehört. Absolute Empfehlung meinerseits!

    Das Beste am Mensch ist sein Hund.

  • Als letztes noch ein Tipp zu einem Buch, dass mir wirklich gefallen hat: Ready Player One von Ernest Cline
    Bei dem Buch habe ich echt aufgelebt! Das Buch hat zwar einen bedrückenden Background, aber gleichzeitig lässt es die guten alten Zeiten der 80er aufleben. Man erlebt eine Arte Renaissance mit Spielhallen, Filmen wie Zurück in die Zukunft", "Dungeons and Dragons" usw. Alles was damals cool war, ist mit diesem Buch plötzlich wieder da - als wäre es nie weg gewesen. Einfach ein toller Lesespaß! Über dieses Buch bin ich auch auf die Musik von RUSH gekommen.
    Summa Summarum, ich hab das Buch gelesen und war drei Monate glücklich und hab mir in der Zeit alle alten Streifen reingezogen und Rush rauf und runter gehört. Absolute Empfehlung meinerseits!

    Hat mir mein Bruder zu Weihnachten geschenkt und wird demnächst angefangen. ;) (Aber auch unabhängig davon dröhnt hier des öfteren mal Rush über die Lautsprecher .... :headbang: )

    Gruß aus Frankfurt, Helmut

  • "Der ewige Krieg". Buch, Comic, Hörbuch... egal, alles großartigst. Eines meiner absoluten Lieblings-Scifi-Werke.

    Wow, danke für den Tipp Peter! Die Carlsen Gesamtausgabe wäre mir als Comicroman-Sammler sonst glatt entgangen, ein echtes must-have!
    Mein Exemplar ist heute angekommen, ich hatte riesiges Glück noch eine Ausgabe zum normalen Preis zu finden...Danke!

  • Ich kann auch



    "Daemon: Die Welt ist nur ein Spiel (Daemon 1)"


    und den zweiten Teil nur empfehlen. Hier geht es um eine KI, die "erwacht" und mehr und mehr die Kontrolle übernimmt.
    (Aber zur Abwechslung mal zum um den Menschen zu helfen und nicht um Sie zu vernichten).

  • Die Ausgangsfrage kann nicht ohne weiteres beantwortet werden.
    Hörspiele bieten eine ähnliche Bandbreite wie herkömmliche Literatur, vielleicht Lyrik mal ausgenommen, oder Filme.
    Natürlich sind auch hier einzelne Hörspiele/Bücher/Filme nicht nur einem Genre zuzordnen.


    Pop-Hörspielserien (in Anlehnung an Pop-Musik)



    aktuelle Produktionen, frisch:

    • Action: John Sinclair (Lübbe),
    • Science Fiction: Mark Brandis, Heliosphere 2265
    • Horror: Dorian Hunter, Foster
    • Grusel: Gruselkabinett,
    • Krimi: Sherlock Holmes & Co
    • Phantastik: Wilde & Holmes - Sonderermittler der Krone
    • Mystery: Offenbarung 23
    • Jugendkrimi: Die drei ???, Point Whitmark
    • Thriller: Mind Napping
    • Fantasy: Die letzten Helden



    ältere Produktionen, nostalgisch (hier zu beachten, dass beim kommerziellen Produktionen kaum Erwachsene im Fokus standen):


    • Action: Larry Brent
    • Science Fiction: Commander Perkins
    • Horror: Dämonenkiller
    • Grusel: H.G. Francis Gruselserie
    • Krimi: Edgar Wallace (Maritim)
    • Fantasy: Masters of the Universe
    • Jugendkrimi: Die drei ???, TKKG


    Hier neben gab und gibt es natürlich Hörspielproduktionen, die dem öffentlichen Rundfunk entstammen und dabei keine direkte kommerzielle Auswertbarkeit benötigten.


    Ich möchte noch darauf hinweisen, dass es seit einigen Jahren z.T. ordentliche bis sehr gute Hörspielproduktionen aus dem Fan- oder man könnte auch sagen Independetbereich gibt. Vor allem ist dabei das Hörspielprojekt zu erwähnen, wo man alle Hörspiele kostenlos herunterladen kann. Die Sprecher sind fast ausnahmslos keine Schauspieler oder Synchronsprecher, machen ihren Job von gruselig bis hervorragend. Dennoch wohnt gerade hierdurch einige ein gewisser Charme inne. Ein Tipp wäre hier die Serie "Rick Future".
    Hoerspielprojekt.de

  • Das hat mir ein echter Literaturmensch auch mal empfohlen, aber mit dem Buch bin ich nicht warm geworden. Hab einige Kapitel gelesen und fand es eigentlich nur anstrengend. Würde mich schon interessieren, was dich an dem Werk so beeindruckt hat.

    Gar nicht so einfach zu beantworten... Gelesen habe ich das Buch auch nicht. Ich kenne eben, wie gesagt, die Hörspieladaption. Meine Faszination ist bei ehrliche Betrachtung aber womöglich ein Fall von selbsterfüllender Prophezeiung. :) Ich habe ziemlich viel Zeit in Russland verbracht, und da kennt einfach so gut wie jeder die Geschichte. Wir haben uns damals beispielsweise auch abends im Freundeskreis getroffen, um die neuen Folgen der TV-Adaption von 2005 anzuschauen. Da besteht schon ein gewisser Kult, den man nicht reflektiert analysiert, sondern eher umarmt...


    Ist allerdings auch eine interessante Zeit, in der das Werk angesiedelt ist. Russland hat ja an sich schon seit Jahrhunderten eine kollektive Persönlichkeitsstörung, die irgendwo zwischen Minderwertigkeitskomplex und Chauvinismus wechselt, zwischen europäischer Aufgeklärtheit und orthodoxem Mystizismus, mit krassen Unterschieden zwischen Städtern und Hinterwäldlern, und einem Hang fürs Extreme in vielen Bereichen. In der frühen Sowjetunioin kommt noch eine seltsame Mischung aus Aufbruchstimmung und allgemeiner Verunsicherung voller Paranoia in einem brutalen Staat hinzu. Das ist schon faszinierend. "Meister und Margarita" spiegelt das wider, wenn auch eher verklausuliert. Nimm "Die Brüder Karamasow", "Faust", und eine ordentliche Dosis Morphium, tue dann noch ein bisschen LSD dazu, kräftig umrühren und heraus kommt "Der Meister und Margarita". Gut, das LSD hat er natürlich nicht gekannt, der Bulgakow, aber hätte er das Buch in den 1970ern geschrieben, so hätte man "Meister und Margarita" sicher unter diesem Gesichtspunkt analysiert.


    Mir persönlich hat allerdings auch einfach nur die Geschichte gefallen, in der die Genossen aus der Hölle ein Riesenchaos in Moskau anrichten. Einfach lustig. Es gibnt einfach so viele absurde Szenen... Frau verlässt ihren Mann und legt ihm einen Zettel hin: "Es tut mir leid, aber ich bin jetzt eine Hexe und muss zum Hexensabbath fliegen. Tschüss", oder so ähnlich.... :D

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  • Gar nicht so einfach zu beantworten... Gelesen habe ich das Buch auch nicht. Ich kenne eben, wie gesagt, die Hörspieladaption. Meine Faszination ist bei ehrliche Betrachtung aber womöglich ein Fall von selbsterfüllender Prophezeiung. :) Ich habe ziemlich viel Zeit in Russland verbracht, und da kennt einfach so gut wie jeder die Geschichte. ...


    Wusste gar nicht, dass das Buch in Russland so populär ist. Erinnert mich ein bisschen an den Roman Gormenghast, den außerhalb Groß-Britanniens auch nur die Wenigsten kennen dürften (behaupte ich jetzt einfach mal so).
    Der Russland-Bezug fehlt mir persönlich, womit diese Einstiegshilfe für den Roman leider schon mal wegfällt.


    ...
    Mir persönlich hat allerdings auch einfach nur die Geschichte gefallen, in der die Genossen aus der Hölle ein Riesenchaos in Moskau anrichten. Einfach lustig. Es gibnt einfach so viele absurde Szenen... Frau verlässt ihren Mann und legt ihm einen Zettel hin: "Es tut mir leid, aber ich bin jetzt eine Hexe und muss zum Hexensabbath fliegen. Tschüss", oder so ähnlich.... :D

    Genau auf solche Szenen hatte ich mich eigentlich gefreut. Aber da gab es ein paar Hürden, die mich aus der Geschichte geschmissen haben. Allen voran der Part mit Ponitus Pilatus. Das war für mich nur ein Fremdkörper. Ich hab zwar später gelesen, dass dieser Handlungsstrang mit der Hauptgeschichte verbunden wird, aber soweit habe ich es dann doch nicht geschafft. Ich weiß auch gar nicht mehr, ob ich mich da noch durchgequält habe, oder ob ich an dem Kapitel gescheitert bin.
    Das Übrige erledigte der Schreibstil für mich, der ja doch recht langatmig ist. Selbst die Stelle, als der Teufel zum ersten Mal in Erscheinung tritt und dem Vorsitzenden der Moskauer Literaturvereinigung den Tod voraussagt; kurz bevor dieser von einer Straßenbahn enthauptet wird, kommt das Auge nicht wirklich voran. Obwohl die Handlung hier durchaus interessant ist, zumindest interessanter als der historische Rückblick zu Pontius Pilatus und Jesus Christus, hat sich bei mir leider nie sowas wie Lesegenuss eingestellt.


    Ich danke Dir jedenfalls für deine Erklärung! Fand ich sehr interessant, was du geschrieben hast. So ein bisschen neugierig bin ich auf das Buch doch wieder geworden und vielleicht nehme ich es noch mal in Angriff, wenn es mir wieder in die Hände fällt.

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  • Ich höre gerade das Buch: Niemalsland.
    Der Autor ist Neil Gaiman, welcher auch American Gods (wurde gerade als Serie auf Amazon Prime gezeigt) geschrieben hat. Beide Bücher hatte ich vor Jahren gelesen, Niemalsland begeisterte mich, den American Gods Hype konnte ich damals nicht nachvollziehen. Gelesen wird das Buch übrigens von Stefan Kaminski. Der Kollege ist für mich Oberklasse als Vorleser.
    Inhaltlich handelt es sich hier auch wieder um eine Art Urban Fantasy mit einem Ober- und Unter London. Deshalb dürft Ihr meine Neigung zu diesem Gerne (Stichwort Harry Dresden Fanboy) gerne bei der Empfehlung berücksichtigen.


    Nebenbei höre ich im Auto mit dem Sohn (so wir denn zusammen fahren) die 13 1/2 Leben des Käpt'n Blaubär. Auch hier macht der Vorleser den Unterschied. Perfekt von Dirk Bach vorgelesen.

  • Genau auf solche Szenen hatte ich mich eigentlich gefreut. Aber da gab es ein paar Hürden, die mich aus der Geschichte geschmissen haben. Allen voran der Part mit Ponitus Pilatus. Das war für mich nur ein Fremdkörper. Ich hab zwar später gelesen, dass dieser Handlungsstrang mit der Hauptgeschichte verbunden wird, aber soweit habe ich es dann doch nicht geschafft. Ich weiß auch gar nicht mehr, ob ich mich da noch durchgequält habe, oder ob ich an dem Kapitel gescheitert bin.

    Das ging mir auch so, sowohl im TV-Mehrteiler, als auch im Hörspiel. Diese Jeshua-Pilatus-Geschichte ist eigentlich die meiste Zeit isoliert von der Haupthandlung in Moskau. Das wirkt ein bisschen so, als hätte man beide Geschichten und deren konsequente Auflösung am Ende mit Gewalt ineinander gezwängt. Jede für sich stünde womöglich besser da... aber das ist vielleicht auch Geschmackssache. Ich kann im Übrigen auch gut verstehen, dass man mit Bulgakows Stil Schwierigkeiten hat. Ich habe "Hundeherz" trotz mehrmaliger Versuche keine fünf Seiten weit geschafft. Zu konfus. In Hörspiel und TV ist der Zugang schon deutlich leichter.


    Ob Meister und Margarita nun DAS Überwerk schlechthin ist, würde ich allerdings auch in Frage stellen. Ist m.E. wie gesagt wirklich außergewöhnlich, aber es hat bei mir persönlich nun nicht den Blick auf die Welt verändert (anders als bspw. "Das Bildnis des Dorian Gray" von Oscar Wilde oder "Elementarteilchen" von Houellebecq). Es ist aber-- zumindest für mein Dafürhalten -- immernoch spannender, anders, authentischer und eigenständiger als das meiste, was uns an populärem Kram aus dem englischsprachigen Raum zum Konsum vorgesetzt wird. Das klingt jetzt wahrscheinlich pathetisch, aber es dreht sich hier auch Fragen von Identität bzw. Identifikation, Bewahrung von Eigenheiten und solchem Kram, und zwar auf Ebene von Jedermann, nicht nur eines im Elfenbeinturm wohnenden Bildungsbürgers -- eine der wenigen Stärken des russischen Bildungswesens, nebenbei bemerkt. Es war damals sicher nicht so erdacht, aber aus heutiger Sicht geht es hierbei auch um kulturelle Emanzipation gegenüber der alles plattwalzenden Populärkultur aus dem englischsprachigen Raum,


    Wird aus also "Meister und Margarita" womöglich mehr gemacht, als es ist? Möglich, aber kim Zweifel habe ich keine Ahnung, bin auch kein Literat. :) Aber ich find's mit Sicherheit besser, als das meiste, von dem ich ansonsten Notiz nehme, besonders im Bereich TV (Stichwort Serien), als auch Literatur...


    Ich habe von Chuck Palachniuk übrigens auch noch einen Hörspiel-Tipp: Lullaby. Habe ich ausnahmsweise sogar gelesen, nicht nur angehört. Ist im Grunde genommen eine Variante von Fight Club (thematisiert werden die selben Fragen), aber trotzdem stark. Ein Typ findet heraus, dass er durch bloßes Rezitieren eines afrikanischen Gedichts Menschen töten kann...:)

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  • Zitiert aus dem Horrorfolm-Thread

    Aber angestiftet durch den Film werde ich "ES" mal wieder lesen müssen.

    Ich habe das ungekürzte Hörbuch von 2011 vor ca. einer Stunde beendet. Das letzte Drittel habe ich in einem einzigen Rutsch angehört, seit gestern Abend die ganze Nacht durch. Hammer! Okay, ich im Laufe der gesamten Geschichte musste immer mal wieder innerlich abwinken. Man erkennt zu viele Elemente aus anderen King-Geschichten wieder (gewalttätige Ehemänner usw., Bill ist genau wie Gordie aus Stand by Me, usw...), und die Schockmomente zünden auch nur nachts. Dazu kommt noch, dass man halt dummerweise von den Filmen auch weiß, was passieren wird: Jetzt geht Beverly ins Bad, gleich kommt die Stimme und dann das Blut aus dem Ausguss...) -- aber gerade die letzten 10 bis 15 Stunden entfaltet das Buch schon eine ziemlich überwältigende Kraft! Zum Schluss bleibt eine eigenartige Hochstimmung, ganz ähnlich wie am Ende von Matrix. Einfach gut.


    Ich glaube fast, ich werde das Buch gleich nochmal anhören. :)

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  • Ich hole das mal jahreszeitbedingt wieder vor: Nur noch 10 Tage und ich war zu beschäftigt, aus dem erdrückenden Angebot Klong! für meinen Jungen auszusuchen, um auch noch den Wunschzettel für die Familie fertig zu stellen.

    Und da der 13-Jährige immer mal wieder mit CD-Player in der Hand an mir vorbei marschiert, möchte ich um Hörbuch oder noch besser Hörspiel-Tipps für dieses Alter bitten ( Bierbart  Countrysidepop  drfunk fallen mir da spontan als mögliche Adressaten ein). Falls sich sonst noch jemand berufen fühlt, nur zu!

    Herzlichen Dank im Voraus.

    hg

    Ach ja, fast vergessen: thematisch geht eigentlich alles - von HdR-Fantasy über Star-Wars, ???-Krimi bis schräge Geschichten gelesen vom unsterblichen Harry Rowohlt und (m.E. langweilige Jugend-Fussballgeschichten) lässt er sich alles einpfeifen.

  • Ich hab jetzt meine ganze Bibliothek online durchwühlt und irgendwie hab ich Zeug für Kids und für Erwachsene, aber für einen 13jährigen....hm....

    Wenn er Sci Fi mag, bzw. nichts dagegen hat, vielleicht Ender's Game? Der Protagonist ist ja auch so in dem Alter :) Und es gibt davon ein HörSPIEL (zumindest bei Audible).

    Hörbuch: "Die Stadt der träumenden Bücher" oder "Der Schrecksenmeister" oder "Rumo" von Walter Moers? Alleine die Beschreibung der Holzzeit in Buchhaim lohnt die Anschaffung von Die Stadt der träumenden Bücher, wenn man auch nur leicht leserattig veranlagt ist ^^ Und die Kapitel bei den Buchlingen kann ich immer wieder hören.

    Rumo hat schön viel Konflikt und Kampf (natürlich nicht nur! aber Wolpertinger sind halt geborene Kämpfer ;D), aber über die Szenen in denen


    solltest du dich vorher informieren und schauen, ob das für den Junior ok ist. Ist jetzt nicht TOTAL schlimm, aber für zartbesaitete Gemüter zumindest bedrückend.
    Der Schrecksenmeister ist auch was für Menschen mit einer Affinität zum Kochen/Essen, muss aber nicht sein. Ansonsten ein sehr süßes, spannendes "Märchen" (nicht wirklich, eher Erzählung), nach Gottfried Keller, aber typisch Moers'isch, lustig, skurril, rundherum interessant. Von einer der dortigen Figuren stammt auch mein tag bei unkowns ^^ Allesamt höre ich, seit ich sie habe, immer wieder.

    I wish I had a friend like me

  • Die Eschbach Trilogie Blackout, Hideout und Timeout ist genau für diese Altersgruppe (jüngere Teens). Auch für Erwachsene sehr spannend.

  • Was ich dir empfehlen würde wäre Der Clan der Otori oder Der Dunkle Turm.


    Die Otori Saga befasst sich mit den japanischen Clans und zwangsläufig mit entstehenden Konflikten. Im Vordergrund steht hier die Beziehung zwischen den Protagonisten und ihrem gemeinsamen Schicksal. Takeos Dorf wird überfallen und er ist der einzige überlebende des Dorfes, wird anhschließend vondem Lord des Otori Clans Shigeru adpotiert. Der verlinkte Teil ist die Vorgeschichte, welche sich mit der Kindheit Shigerus befasst. Die Bücher waren eigentlich als Trilogie angelegt, wurden aber durch ein Sequel und eben jenes Prequel ergänzt. In der Trilogie lernt Takeo mit seinen Fähigkeiten umzugehen, welche er aufgrund seiner Herkunft aus dem speziellen Dorf besitzt. Er lernt sich zu lautlos zu bewegen, sein Gesicht zu verschleiern und besitzt ein hervorragendes Gehör. Außerdem kann er sich an zwei Orten gleichzeitig aufhalten. Im Laufe der Bücher erlernt er diese Fähigkeiten und meistert sie. Er bekommt aber auch das Lesen, Schreiben und Rechnen beigebracht, durchläuft die Kindheit eines jungen Lords und wird von Shigeru adoptiert. Es gibt auch Kämpfe, Takeo ist durch seine Fähigkeiten ein begnadeter Attentäter, aber diese Punkte machen nur einen kleinen Teil der Handlung aus und sind nie übermäßig oder unnötig brutal. Ich habe diese Bücher in ähnlichem Alter gelesen und geliebt, wobei man sie auch gut und gerne nochmals lesen könnte nach ein paar Jahren.


    Der Dunkle Turm wurde ja zuletzt im Kino verramscht. Die Saga erstreckt sich auf acht Bücher und bietet eine Herr der Ringe ähnliche Geschichte über Freundschaft und das Verfolgen eines gemeinsamen Zieles zum Abwenden des Endes der Welt. Das Setting ist aber ein anderes, es spielt in einer Welt des 19. Jahrhunderts mit Mittelalteranleihen und in späteren Bänden auch ab und an in der aktuelleren Gegenwart (1970-90). Man baut eine emotionale Bindung zu den Protagonisten auf und erlebt die Abenteuer mit ihnen. Alle Bände sind miteinander verbunden, die Handlungsstränge nachvollziehbar. Durch die wechselnden Szenerien und Widersacher wird die Spannung hochgehalten und man wird gefühlt Teil der Gruppe.

    Es existieren mehrere Welten nebeneinander, welche durch den Dunklen Turm zusammengehalten werden, um es mal grob zu umreißen. Dieser Turm ist gestüzt über mehrere Balken, diese werden aber vom Bösen nach und nach zertsört, weswegen der Turm einzustürzen droht, was den Untergang der Welt besiegeln würde. Macht sich Roland am Anfang noch alleine auf die Suche nach dem Turm, findet er im Laufe der Geschichte eine Gruppe von 3 Mitstreitern und einem Billy-Bumbler (hundeähnlichem Wesen). Es ist interessant zu sehen, wie diese Gruppe Zusammenfindet, neue Charaktere werden erst nach und nach vorgestellt und müssen ihren Platz in der Gruppe finden. Roland ist der letzte Revolvermann, handelt nach klaren Werten und lebt diese. Er ist die Moderne nicht gewohnt, weswegen es anfangs eine große Herausforderung für ihn ist, sich mit den anderen aus dem New York der 70er-90er stammenden Mitstreitern nahe zu kommen. Eine toll verwobene und spannende Geschichte, die, wenn man sich darauf einlässt, über einen langen Zeitraum zu unterhalten weiß.


    Beide Bücher wären von mir eine klare Empfehlung. Vielleicht ist der Zugang zum Clan der Otori leichter, aber beide Geschichten wissen zu fesseln =)

    Man kennt mich aus "Ein Absatz kommt selten allein" und "Hör mal wer da tippt". Die Rolle meines Lebens hatte ich wohl 1987 an der Seite von Michael Douglas in "Wall of Text".

  • Das Setting ist aber ein anderes, es spielt in einer Welt des 19. Jahrhunderts

    Wo kommt das denn vor? Ich hab die Bücher mehrfach gelesen. Eine zeitliche Einordnung ist imho weder möglich noch genannt.


    Wie würdest du das Setting denn in ein oder zwei Worten beschreiben?


    Rolands Welt hat natürlich fortschrittliche Technologien gehabt (zum Beispiel die Monos), aber diese Technik ist verloren gegangen. Waffen, die es aktuell noch gibt, sind maximal halb automatisch und für mich ist das zeitlich eben in die Epoche des späten 19. Jahrhunders/Wilden Westens einzuordnen. Dass Rolands Welt sich nicht einordnen lässt, da man hier extrem viele Einflüsse hat (Gilead mit seinen Sälen erinnert an das Mittelalter (auch wenn z.B. die Waffen im Kontrast dazu stehen), die Callas wirken wie Siedlungen im Mittleren Westen des 19. Jahrhunderts und Untergegangene Städte Lud erinnert an die Moderne/Zukunft) ist mir auch bewusst.

    Wenn Roland zu Beginn der Romanreihe durch die Einöde zieht, dann wirkt er wie ein Einsamer Revolverheld und der Name ist auch nicht ohne Grund so gewählt. Die Einordnung sollte einfach nur ein Gefühl für die Welt geben. Zumindest in Rolands Welt zum aktuellen Zeitpunkt und nach dem Fall Gileads, laufen keine Leute mit vollautomatischen Gewehren herum, fahren Auto etc.. Wenn diese Technik noch erhalten ist, dann ist es etwas besonderes (wie zum Beispiel die Roboter/Balkenwächter). Insgesamt wirkt die Welt um einige Jahrzehnte/-hunderte zurückgeworfen und passte vom groben Gefühl eben in diese Epoche. Technik teils bekannt, teils unbekannt, insgesamt nur wenig bis kaum vorhanden und ein hartes/entbehrungsreiches Leben. Das stimmt auch mit den Westernanleihen (Saloon in Band 1) ziemlich gut überein, auch wenn es nicht auf das gesamte Buch anzuwenden ist.

    Insgesamt ist es eben schwierig das Buch einzugrenzen, es wollte daher nur ein Anhaltspunkt für das Gefühl sein.

    Man kennt mich aus "Ein Absatz kommt selten allein" und "Hör mal wer da tippt". Die Rolle meines Lebens hatte ich wohl 1987 an der Seite von Michael Douglas in "Wall of Text".

    Einmal editiert, zuletzt von fjaellraeven ()

  • Wenn Roland zu Beginn der Romanreihe durch die Einöde zieht, dann wirkt er wie ein Einsamer Revolverheld und der Name ist auch nicht ohne Grund so gewählt. Die Einordnung sollte einfach nur ein Gefühl für die Welt geben.

    Schon richtig, wobei Roland für mich schon eher in Richtung Ritter geht. Nur mit Revolvern (Stichwort Arthur Eld).

    Ich würde Rolands Welt gar nicht zeitlich einordnen wollen. Zumal Zeit dort andere Gesetzmässigkeiten zu haben scheint. Siehe Gespräch mit dem Mann in Schwarz.

  • Wenn Roland zu Beginn der Romanreihe durch die Einöde zieht, dann wirkt er wie ein Einsamer Revolverheld und der Name ist auch nicht ohne Grund so gewählt. Die Einordnung sollte einfach nur ein Gefühl für die Welt geben.

    Schon richtig, wobei Roland für mich schon eher in Richtung Ritter geht. Nur mit Revolvern (Stichwort Arthur Eld).

    Ich würde Rolands Welt gar nicht zeitlich einordnen wollen. Zumal Zeit dort andere Gesetzmässigkeiten zu haben scheint. Siehe Gespräch mit dem Mann in Schwarz.

    Ja, aber irgendwie möchte man ja doch etwas über das Setting sagen. Da es sich aber hier alleine im Laufe eines Buches mehrfach oder stark ändern kann, war das gar nicht so einfach. Und mein Vergleich mit Mittelalter/19. Jahrhundert war dir dann ja doch nicht ganz so fern.


    Vielleicht sind wir uns ohne weiteren Diskussionsbedarf darin einig, dass es ein empfehlenswertes (Hör-)Buch ist :S

    Man kennt mich aus "Ein Absatz kommt selten allein" und "Hör mal wer da tippt". Die Rolle meines Lebens hatte ich wohl 1987 an der Seite von Michael Douglas in "Wall of Text".

  • Phantom Ich fühle mich zwar geehrt, dass Du auf mein Urteil wert legst, aber ich fühle mich, ehrlich gesagt, nicht qualifiziert dazu, eine Empfehlung für einen 13-jährigen abzugeben, oder zumindest keine, hinter die ich mich voll und ganz stellen könnte. :(


    Wenn Du konkret nach Hörspielen fragst, dann wird es schwierig, sofern diese länger als eine Stunde (eine CD) laufen sollen. Im Prinzip gibt es da nämlich nur zwei Varianten:

    1.) Sogenannte kommerzielle Hörspiel-Serien -- also rein privatwirtschaftlich finanzierte Reihen ohne Beteiligung der ARD (z.B. Drei Fragezeichen, oder neuer so Kram wie "Gabriel Burns"). Das funktioniert genau wie mit den modernen TV-Serien von heute, also mit folgenübergreifender Handlung. Problem Nr 1: Manchmal werden die Reihen einfach nicht zu Ende geführt. Problem Nr. 2: Absolut pervers schlechtes Preis-Leistungs-Verhältnis. Jede Folge heißt 1*CD. Problem Nr 3 (wie oben im Zwiegespräch dargelegt: Für mein Empfinden sind diese Hörspiele viel zu seicht, teils sogar infantil, die Sprecher überspielen gerne, Regie läuft fast ausnahmslos auf unechte Sprechweisen aus, warum auch immer -- meine Meinung, wie gesagt). :) Es gibt eine Ausnahme: Eine Edgar-Allen-Poe-Reihe mit Ulrich Pleigen und Iris Berben in den Hauptrollen. Edgar Allan Poe-Hörspiele mit Gruselfaktor bei Lübbe Audio Da wird diesen ollen Kamellen wieder richtig Leben eingehaucht. Sehr atmosphärisch. Außerdem ist Ulrich Pleitgen der absolute OBERCHEFGOTT aller Hörspiel- und Hörbuchsprecher! Ich weiß allerdings nicht, ob die Reihe abgeschlossen wurde.


    2.) Mehrteilige Hörspiele mit Beteiligung der ARD. Das sind meistens Hörspieladaptionen von Literaturvoröagen, meistens so um die 4-6 Stunden. Wenn private Verlage beteiligt sind, dann werden die Hörspiele einmalig ausgestrahlt, stehen je nach Landesanstalt zwischen gar nicht und vllt 2 Jahren in der Mediathek, und werden nach Ablauf dieser Zeit auf CD von eben diesem Verlag wieder veröffentlicht. Der Audio-Verlag ist ein Spezialist für dieses Geschäftsmodell.

    Meiner Ansicht nach ist das aber das mit großem Abstand beste, was an Hörspielen im deutschsprachigen Raum produziert wird, wahrscheinlich sogar mit das hochwertigste, was man weltweit an Hörspielen überhaupt finden kann.

    Ob das jeweils für einen 13-jährigen das richtige ist, keine Ahnung, aber ich liste Dir gerne mal einige auf, die ich kenne und sehr schätze:

    • Ted Williams: Otherland. Cyberpunk mit aktuellem Bezug. Das aufwendigste Hörspiel, das im deutschsprachigen Raum je geschaffen wurde. Und es ist auch wirklich "mega". Otherland_(Hörspiel)
    • Der Name der Rose (6CDs) von Mitte der 80er. Das beste Hörspiel, das ich kenne. Für den Jungen wahrscheinlich noch ein bisschen früh. Aber trotzdem will ich es erwähnt haben.
    • Der Herr der Ringe, auch aus den 80ern (750 min), war damals das bis dato aufwendigste Hörspiel. Der Herr der Ringe, 10 Audio-CDs von John R. R. Tolkien - Hörbuch - buecher.de Aus heutiger Sicht evtl. ein bisschen angestaubt, besonders nach Veröffentlichung der Filme. Es gibt auch den Hobbit (4CDs), der ist besser.
    • (Wie gesagt, es gibt halt noch viele Umsetzungen von Werken, die man eher als Erwachsenenbücher bezeichnen müsste. Viele Klassiker, Thomas Mann, Orhan Pamuk und solche Sachen. Das sind auch super Produktionen, aber wahrscheinlich nicht geeignet für Deine Idee)

    Was Hörbücher betrifft, ist die Auswahl natürlich fast unerschöpflich. Die Empfehlung mit Stephen King ist wahrscheinlich gar nicht mal verkehrt. Mit 13 ist man noch in dem Alter, in dem King schocken kann. Persönliche Meinung: Die Kurzgeschichtensammlungen sind das beste, was King schreibt. "Nachtschicht" als der Klassiker ist natürlich gut, wenn auch schon typisch früher Stephen King. Gibt's auch als Lesung. "Basar der bösen Träume" war auch ok.


    A propos Stephen-King-Kurzgeschichten und Oberchefgott Pleitgen: Wer kann, höre sich mal dessen Lesung von "1408" und "Lunch im Gotham Cafe" an. David Nathan ist da eine Liga drunter. Mna weiß ja, wo die Leute so etwas gerne zum freien Streamen hochladen...

    Soziale Medien fügen Ihnen und den Menschen in Ihrer Umgebung erheblichen Schaden zu.

    Einmal editiert, zuletzt von Bierbart ()

  • Danke an alle!

    Damit habe ich genug Futter für den Spieler. Auf das ein oder andere hätte ich auch selber kommen können, (Percy Jackson und Co. geht grad noch; ist aber glaube ich ein Auslaufmodell) ist aber auch einiges für mich Neues darunter.

    Bierbart - Dein Beitrag ist anregend (wie immer). Es gabe eine Phase in meiner Jugend, in der ich öfter vor dem Radio gesessen und in den empfangbaren Programmen auf Dokus und Hörspiele gewartet habe (Mediatheken o.ä. gab's noch nicht). Danach habe ich den Anschluss verloren. In letzter Zeit stöbern wir wieder öfter in den entsprechenden Regalen. Die Vorschläge werden erst mal für mich selbst dankend aufgegriffen (Meine Frau hat grad gefragt, was die Oma mir schenken soll).

  • Ich hole das mal jahreszeitbedingt wieder vor: Nur noch 10 Tage und ich war zu beschäftigt, aus dem erdrückenden Angebot Klong! für meinen Jungen auszusuchen, um auch noch den Wunschzettel für die Familie fertig zu stellen.

    Und da der 13-Jährige immer mal wieder mit CD-Player in der Hand an mir vorbei marschiert, möchte ich um Hörbuch oder noch besser Hörspiel-Tipps für dieses Alter bitten ( Bierbart  Countrysidepop  drfunk fallen mir da spontan als mögliche Adressaten ein). Falls sich sonst noch jemand berufen fühlt, nur zu!

    Herzlichen Dank im Voraus.

    hg

    Ach ja, fast vergessen: thematisch geht eigentlich alles - von HdR-Fantasy über Star-Wars, ???-Krimi bis schräge Geschichten gelesen vom unsterblichen Harry Rowohlt und (m.E. langweilige Jugend-Fussballgeschichten) lässt er sich alles einpfeifen.

    Wenn du/dein Sohn es noch nicht kennen: Der Name des Windes von Patrick Rothfuss, gesprochen von Stefan Kaminski, der das atmosphärisch richtig gut macht.


    Meiner Meinung nach im Bereich Fantasy ein absolutes Muss und steht in der Qualität HdR in nichts nach. Einziger Minuspunkt: der dritte und letzte Teil der Saga ist leider noch nicht erschienen, dein Sprössling müsste sich dann da also leider, wie viele andere Fans der Reihe, gedulden. Da die ersten zwei Teile aber vom Umfang her wirklich groß sind (ohne den Spannungsbogen dabei zu verlieren), sollte er eine Weile beschäftigt sein.