Fast ein Monat nach der SPIEL 2016. Was ist bei Euch von den 1200 Neuheiten übrig geblieben? Was habt Ihr längst wieder aussortiert? Was waren Blender und was die Überraschungen?
Captain Sonar : Macht immer noch Spass. Die Bändigung von 8 Spielern für eine Regelerklärung ist weiterhin mühsam, zumal die Schiffsfunktionen anfangs arg umfangreich wirken. Bisher noch nie rundenbasiert gespielt, da der Einstieg per Echtzeitregeln erspart, einiges vom Regelwerk nochmals neu erklären zu müssen. Kommt allerdings weniger oft auf den Tisch wie gedacht. Auch weil es eben immer direkt 8 Spieler bindet und noch so viele anderen Neuheiten ausprobiert werden wollen, anstatt nochmals Captain Sonar zu spielen. Hat aber Potential, noch mehr, wenn der Neuheitenberh abgespielt ist.
Word Slam : Das beste kreative Teamspiel der Messe. Lässt Codenames Pictures weit hinter sich. Superschnell erklärt, direkt losgespielt und extem abwechslungsreich, weil jeder die Begriffe ganz anders erklärt. Zudem toll zu sehen, wie taktisch das Spiel mit ein wenig Spielerfahrung gespielt wird. Nur Erstspieler plappern ohne Pause Begriffe herunter, bis das Aha-Erlebnis kommt.
Aurimentic : Konnte die Messe-Euphorie bisher noch nicht einlösen. Spielt sich zufälliger und weit weniger taktischer als erwartet. Bekommt noch weitere Chancen, auch weil ich die 40 Euro Messepreis nicht abschreiben möchte als Flop. Hoffe da auf weitere Spieleindrücke aus anderen Runden, aus denen sich eventuell ablesen lässt, wie man ein tolles Spielerlebnis erzwingen kann. Oder doch Tonne?
Great Western Trail & Ein Fest für Odin : Zwei von den Mechanismen gute Spiele. Ich merke aber aber mehr, dass ich mich an diesen typischen Eurogames satt gespielt habe. Teils ist mir das zu viel Optimierarbeit statt spielerischen Spass, teils ist es mir schlicht zu solitär und interaktionsarm. Für den ganzen Regelaufwand ein eher ernüchterndes Ergebnis. Mal sehen, wie Railroad Revolution und First Class und Die Kolonisten sich so spielen werden. Spätestens dann weiss ich für mich, ob die komplexeren Eurogames wirklich bei mir ausgespielt haben.
Junk Art : Der bessere Bausack. Punkt. Allerdings fehlt der redaktionelle Feinschliff der einzelnen Städtekarten, denn einige Städte spielen sich gut, einige toll, andere eher zu kurz. Die Punktewertung über mehrere Städte ist zudem arg beliebig, weil teils kann man in einzelnen Städten dann nichts mehr reissen. Die kommenden Partien müssen dann zeigen, welche Spielmodi sich mit welcher Mitspielerzahl am besten spielen lässt und ob nicht doch ein Abnutzungseffekt einsetzt, weil man weiss, wie man Bausteine stapelt, während Erstspieler kaum Chancen haben. Euphorie ja, Langzeitspielspass ungewiss.
Und Ihr so?