Zeit der Neuauflagen - Zeit der Möglichkeiten

  • ... oder: Ein Reprint ist DIE Chance ein gutes Spiel noch besser zu machen.


    Mir kommt es so vor, als ob derzeit vergleichsweise viele Spiele neu aufgelegt werden. An dieser Stelle denke ich v. a. an die Neuauflage der Siedler von Catan Seefahrer und die beiden alea Spiele #ImJahrDesDrachen und #NotreDame.


    Die Seefahrer kommen mit zusätzlichem Material und Varianten sowie einer grafisch überarbeiteten Version daher. Alea spendiert die bisher erschienen Erweiterungen und eine Minierweiterung für Burgen von Burgund. In welchem der beiden Spiele die BuBu Minierweiterung drin ist weiß ich nicht.


    Mir geht es aber darum, dass ich es schade find, dass nicht mehr investiert wird bei alea. Gerade bei Im Jahr des Drachen wäre eine grafische Überarbeitung klasse gewesen. Ich mag das Spiel sehr, finde das Brett grafisch jedoch recht einfach gestaltet. Eine vertane Chance! Bei Puerto Rico hat das mit der grafischen Überarbeitung doch auch geklappt!


    Wie seht ihr das? Hauptsache ein gutes Spiel erfährt eine Neuauflage und ist damit wenigstens wieder verfügbar oder besser gar keine Neuauflagen?
    Welche Neuauflagen findet ihr gut? Welche würdet ihr euch wünschen? Welche erwartent ihr noch?


    Die Neuauflage von Kingsburg bekam eine neue Grafik - leider! Mir hätte es gereicht wenn die tolle Erweiterung neu aufgelegt worden wäre. Eine zusätzliche Variante/Modul wäre auch klasse gewesen. Noch eine vergeudete Chance!

  • Wie seht ihr das? Hauptsache ein gutes Spiel erfährt eine Neuauflage und ist damit wenigstens wieder verfügbar oder besser gar keine Neuauflagen?
    Welche Neuauflagen findet ihr gut? Welche würdet ihr euch wünschen? Welche erwartent ihr noch?

    Hauptsache überhaupt eine Neuauflage.


    Wünschen würde ich mir eine Neuauflage von Chinatown.

    • Gute Spiele sollten häufig neu aufgelegt werden
    • Das Material und die Ausstattung dürfen gerne verbessert werden
    • Das Originalspiel sollte unbedingt auch mit der neuen Auflage spielbar (und in den Regeln enthalten) sein
    • Erweiterungen dürfen gerne schon drin sein
    • gerne neue Varianten und Optionen
      :2cent:

    Gruß aus dem Münsterland
    Herbert

    ______________________________

    I'm old enough to know what's wise
    and young enough not to choose it

  • Hallo,

    Wünschen würde ich mir eine Neuauflage von Chinatown.

    Bitte sehr.


    [Blockierte Grafik: http://www.spiele-offensive.de/gfx/chinatown.jpg]


    Selbst diese Neuauflage hat schon ihren Weg in den Abverkauf gefunden.


    Wenn es so viele Reprints gibt, stellt sich schon fast die Frage, ob wir nicht eher neue Redakteure/Produktmanager/Realisationisten brauchen. :D


    Liebe Grüße
    Nils

  • Das grenzt ja schon an Blasphemie :D


    Gerade bei den Alea-Spielen frage ich mich aber, ob das manchmal nicht schon pure "Abzocke" ist (mir fiel nun kein schonender Begriff ein, sorry).
    Ich habe mich nun schon von der Zahlenreihenfolge verabschiedet, weil ich das nicht mehr mitfinanzieren will und habe auch das Fass mit den kleinen Spielen nicht mal mehr aufgemacht.
    Als Außenstehener kann ich natürlich nichts über die Verlagspolitik sagen, aber auffällig ist schon, dass bei einem so renomierten Verlag und seinen bekannten Perlen nichts neues mehr kommt.


    Unterm Strich muss ich aber sagen, dass Neuauflagen doch sehr zu begrüßen sind, denn, seien wir mal ehrlich, es geht doch immer mal eine Spiel vorbei, dass erst spät zündet. Und dann ist es vergriffen.



    Der Gernspieler

    Wenn immer der Klügere nachgibt, wird nur dummes getan!

  • Neuauflage von #Troyes und siehe da, bis auf die Promokarten und die Solovariante isses genau DASSELBE Spiel wie anno dunnemals 2010. These also klar wiederlegt. Vielleicht kann auch dieser kleine klamme Verlag nicht anders.


    Viel schlimmer die Tatsache, dass zu oft abgekupfert wird, Dinge verkompliziert werden- und dank Miniaturen die halbe Fachwelt vor Ehrerbietung darniederliegt (der Zeitpunkt, an dem die Philosophen von BGG Ihren awesome-amazing-Mostrich drüberschmieren).

    habe die Ehre *hutzieh*


  • Gerade bei den Alea-Spielen frage ich mich aber, ob das manchmal nicht schon pure "Abzocke" ist (mir fiel nun kein schonender Begriff ein, sorry).
    Ich habe mich nun schon von der Zahlenreihenfolge verabschiedet, weil ich das nicht mehr mitfinanzieren will und habe auch das Fass mit den kleinen Spielen nicht mal mehr aufgemacht.
    Als Außenstehener kann ich natürlich nichts über die Verlagspolitik sagen, aber auffällig ist schon, dass bei einem so renomierten Verlag und seinen bekannten Perlen nichts neues mehr kommt.


    Sonja/Brettspielpoetin hatte in Nürnberg bei Ravensburger auch angemerkt, dass es schade ist, dass gefühlt nur noch Neuauflagen kommen. Gab dann als Antwort, dass (wenn alles klappt) in Essen ne wirkliche Neuheit in großer Schachtel kommt.
    Was die Zahlen auf dem Rücken angeht werden die Neuauflagen die selben Zahlen haben wie die alten Ausgaben.

  • Ich wundere mich ein wenig über den negativen Ton hier.
    Ein Verlag hat doch eigentlich nur diese drei Optionen, was seine Klassiker angeht, für die er noch ein gewisses Marktpotential sieht:
    *Trotzdem im Archiv lassen und sich etwas Neuem zuwenden (sofern sich das überhaupt gegenseitig ausschließt)
    *Unveränderte Neuauflage
    *Überarbeitete Neuauflage (inhaltlich und/oder grafisch)


    ...und jede dieser Entscheidungen hat ebenso Vor- und Nachteile für den Kunden, wie für den Verlag selbst.
    Kommt nix mehr, so ärgert sich, wer damals leer ausgegangen ist, weil er den Titel damals verpasst hat und heute nicht mehr rankommt.
    Wird es grafisch überarbeitet, passt es vielleicht nicht mehr zu den Erweiterungen...
    Wird es inhaltlich überarbeitet, schmeckt das vielleicht dem einen oder anderen Kunden nicht (ich denke hier gerade an "Chef Frodo" statt "Herr Frodo").
    Ist es eine Rundum-Verbesserung, ärgert sich, wer zuvor Geld für die alte, schlechtere Version ausgegeben hat.


    Als gäbe es da eine Lösung, es allen recht zu machen.

    Mein Blog (Illustrationen, Brettspieldesign, Angespielte Spiele)

  • Als gäbe es da eine Lösung, es allen recht zu machen.

    Die gibt es nie. Eine Neuauflage ist meistens gut, allenfalls den Sammler ärgert´s. Idealerweise wird eine Neuauflage sowohl grafisch/Material- als auch Regeltechnisch in überarbeiteter Form angeboten. Positivbeispiele dafür wären z.B. Outpost, Merchant of Venus oder Cosmic Encounter. Alles tolle Spiele die ich selber in der Vergangenheit selber hatte, irgendwann mal verkauft und dann danach hinterher getrauert. Was war ich froh das diese Schätzchen wieder das Licht der Sonne erblickten, mit den entsprechenden Überarbeitungen besser als das Original - also MEINER Meinung nach ;) .

    Bitte senden Sie mir Ihre E-Mail doppelt, ich brauche eine fürs Archiv :/

  • mit den entsprechenden Überarbeitungen besser als das Original - also MEINER Meinung nach

    Überdenke das! ;)
    Beim Original von Cosmic Encounter hast Du immerhin alle Erweiterungen locker in die Kiste gekriegt :zip:

    Gruß aus dem Münsterland
    Herbert

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  • Bei Puerto Rico habe ich gern die Neuauflage 2014 gekauft, Probleme mit Kompabilität von Erweiterungen gibt es hier ja nicht, da beide Mini-Erweiterungen bereits mitgeliefert sind. Wirklich hübsch ist Puerto Rico immer noch nicht, aber etwas weniger angestaubt und dröge als die Urausgabe ist es allemal.


    Eine grafische Neugestaltung hätte den etwas altbackenen Notre Dame und Im Jahre des Drachen finde ich auch nicht geschadet...
    Denke aber, dass man bei den beiden einfach keine so hohe Auflage haben wird wie beim Top-Klassiker Puerto Rico.


    Dazu kommt natürlich noch, dass das minimalistische Material bei alea allgemein ziemlich nach "90ern" aussieht - dünne Pappe, blasser Druck, einfache Stanzformen. Da sind vergleichbare Spiele bei z.b. HiG oder Pegasus schon ansprechender.

  • Denke aber, dass man bei den beiden einfach keine so hohe Auflage haben wird wie beim Top-Klassiker Puerto Rico.

    Die neuen Grafiken für Puerto Rico waren durch die Deluxe Edition zum 10-jährigen Jubiläum halt eh schon da; das dürfte auch eine Rolle gespielt haben. Das gab's jetzt bei Notre Dame und Im Jahr des Drachen nicht. Ansonsten volle Zustimmung zu deinem Posting.


    Wobei Alea sich auch etwas gebessert hat, das sollte man fairerweise schon dazu sagen. Bora Bora, Broom Service und mit Einschränkungen Burgen von Burgund fallen im Gegensatz zu den Alea Big Box Spielen davor nicht mehr so klar ab im Vergleich zum allgemein üblichen heutigen Standard an Material- und Grafikqualität.

  • und mit Einschränkungen Burgen von Burgund

    Grad BuBu fnde ich vom Material auch ziemlich unterdurchschnittlich. Simple, unspektakuläre Buntstiftillustrationen, Papiertableaus, dünne, kantige Pappe. Das ist weder haptisch noch optisch ein Genuss. (aber trotzdem ein für seine Zielgruppe excellentes Spiel).


    Bei Bora Bora gebe ich dir recht, das sieht ansprechender aus als die anderen - ohne für mich aber an HiG oder CGE heranzukommen (wobei das ab einem gewissen Punkt natürlich auch subjektiv ist).

  • Was die Zahlen auf dem Rücken angeht werden die Neuauflagen die selben Zahlen haben wie die alten Ausgaben.

    Na, da bin ich aber gespannt.
    Puerto Rico hat auch einen neue Nr bekommen.
    Egal, die Erweiterungen passen auch so zu meiner "Altauflage".




    Der Gernspieler

    Wenn immer der Klügere nachgibt, wird nur dummes getan!

  • [...] BuBu [...] Simple, unspektakuläre Buntstiftillustrationen, Papiertableaus [...]

    Harald Lieske arbeitet für gewöhnlich mit Aquarellfarben oder Tusche...


    Das Thema Papiertableaus wurde schon oft genug ausgewälzt. Um die "Gegenseite" in aller Kürze zu repräsentieren: Es gibt genug Leute, die froh sind, dass man nicht an die Tableaus stoßen kann, weil sie plan auf dem Tisch liegen bleiben und so nichts (kaum etwas) verrutschen kann. Ganz davon abgesehen, dass es so (deutlich) günstiger als mit gestanzten Tableaus ist.


    Und ja: Es ist kein optisch herausragendes Spiel und das Material ist nur durchschnittlich. Es ist aber keinesfalls qualitativ schlecht!

  • Harald Lieske arbeitet für gewöhnlich mit Aquarellfarben oder Tusche...

    Sieht mir bei BuBu mehr nach Buntstift oder Pastellkreide aus:
    https://www.boardgamegeek.com/…es-burgundy?size=original


    Ist an der Stelle aber auch wurscht - ich habe einpaar Alea Spiele (gerne) im Schrank stehen, u.a. mit Puerto Rico eins meiner Lieblingsspiele. Vom Aufforderungscharakter (Optik, Haptik, Materialfülle) her gehören sie aber in meinem Schrank (für mich) zum schwächsten Viertel. Nichts, worüber man sich ärgern müsste, aber auch nichts was von sich aus wirklich Freude macht.


    ...weiter mit dem Thema Neuauflage. :)

  • Für die Verlagsseite dürfte eines klar sein: Eine Neuauflage bringt eine relativ gut kalkulierbare Absatzmenge und überschaubare Investitionen. Neues ist dagegen risikobehafteter...

  • Hallo,


    der Hyp für den Reprint von Mare Nostrum dürfte eine ziemlich einmalige Angelegenheit gewesen sein.


    Oder?


    Liebe Grüße
    Nils (der sich nur Goa als Reprint gekauft hat und es immer noch nicht spielte :( )

  • der Hyp für den Reprint von Mare Nostrum dürfte eine ziemlich einmalige Angelegenheit gewesen sein.

    Das war ja effektiv ein komplett überarbeitetes, neues Spiel. Glaube die wenigsten haben das deshalb gekauft, weil ein Bezug zum Ur-Mare-Nostrum von 2003 bestand.
    Der Hype kam da sehr viel eher von einer hübschen Kickstarterkampagne und viel hübschem Material zu einem beliebten Setting.

  • Glaube die wenigsten haben das deshalb gekauft, weil ein Bezug zum Ur-Mare-Nostrum von 2003 bestand.

    Jein. Die Bezugnahme auf ein "altes" Spiel hilft sicher beim Entfachen der Hypes, den jede erfolgreiche Crowdfunding-Kampagne braucht. Unter anderem sorgt es auromatisch dafür, dass alle, die die alte Ausgabe haben oder zumindest kennen, eher bereit sind, sich die neue Kampagne gezielt anzuschauen.

  • Glaube die wenigsten haben das deshalb gekauft, weil ein Bezug zum Ur-Mare-Nostrum von 2003 bestand.

    Das war bei mir eines der wichtigsten Kriterien um bei Mare Nostrum zuzuschlagen. Ich wusste ich bekomme ein gutes Spiel in einer hervorragenden Ausstattung. Wie hätte ich mir gewünscht, dass es zu Medioevo eine solche Referenzausgabe gegeben hätte...

    Gruß aus dem Münsterland
    Herbert

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  • Das stimmt nur ganz selten, man kann die Absatzmenge einer Neuauflage fast nie gut kalkulieren.

    Da hab ich vom Inhaber eine bekannten Verlages allerdings anderes gehört. Man wisse mit etwas Erfahrung deutlich besser, was einen erwarte als eben bei einem neuen Spiel.

  • Da hab ich vom Inhaber eine bekannten Verlages allerdings anderes gehört. Man wisse mit etwas Erfahrung deutlich besser, was einen erwarte als eben bei einem neuen Spiel.

    Woher soll man "wissen" ob Leute die die Erstauflage besitzen nochmal kaufen wollen? Oder ob "Neueinsteiger" Interesse an dem Spiel haben?
    Ich habe Puerto Rico und Goa als Erstauflagen im Schrank und keine Neuauflage gekauft....

  • Woher soll man "wissen" ob Leute die die Erstauflage besitzen nochmal kaufen wollen? Oder ob "Neueinsteiger" Interesse an dem Spiel haben?Ich habe Puerto Rico und Goa als Erstauflagen im Schrank und keine Neuauflage gekauft....

    Ebenso "weiß" man aber sicher auch nicht, ob ein neues Spiel ankommt oder nicht. Wenn ich mal den folgenden Twist dazu einwerfen kann: man weiß sicher bei beiden nicht zuverlässig, ob sich eine Auflage X sicher verkauft, aber bei einem "alten" Spiel mit hervorragenden Rezensionen weiß man ja wenigstens schon mal, dass es keine Graupe ist. Oder nicht?

    Das hier ist mein Privat-Account. Alle hier geäußerten Meinungen sind nur meine privaten Meinungen und geben nicht die Meinung von Frosted Games wieder.

    Wenn ihr Fragen zu Frosted Games habt, bitte: FrostedGames

  • Hallo Ben,

    aber bei einem "alten" Spiel mit hervorragenden Rezensionen weiß man ja wenigstens schon mal, dass es keine Graupe ist. Oder nicht?

    das wollte ich oben andeuten. Der Reprint bringt möglicherweise die Ratlosigkeit eines Redakteurs gegenüber den eingereichten Prototypen zum Ausdruck. ;)


    Liebe Grüße
    Nils (betrachtet den Griff nach hinten als eine Aktion der zweiten Wahl)

  • Wenn ich mal den folgenden Twist dazu einwerfen kann: man weiß sicher bei beiden nicht zuverlässig, ob sich eine Auflage X sicher verkauft, aber bei einem "alten" Spiel mit hervorragenden Rezensionen weiß man ja wenigstens schon mal, dass es keine Graupe ist.

    Das hat aber leider eine äußerst minimale Aussagekraft darüber, ob es auch noch einen Markt für das Spiel gibt, denn der Markt könnte eben auch schon gesättigt sein.


    Mal von der anderen Seite aus betrachtet: Wenn man bei einer Neuauflage eines alten Spiels so gefahrlos als Verlag agieren könnte, weshalb machen dann die Verlage nicht genau das, nämlich ständig nur alte Spiele neu rausbringen?

  • Mal von der anderen Seite aus betrachtet: Wenn man bei einer Neuauflage eines alten Spiels so gefahrlos als Verlag agieren könnte, weshalb machen dann die Verlage nicht genau das, nämlich ständig nur alte Spiele neu rausbringen?

    Vielleicht weil zwischen "mal eine Neuauflage nach X Jahren" und "ständig nur alte Spiele neu rausbringen" ein großer Unterschied ist?

  • Mal von der anderen Seite aus betrachtet: Wenn man bei einer Neuauflage eines alten Spiels so gefahrlos als Verlag agieren könnte, weshalb machen dann die Verlage nicht genau das, nämlich ständig nur alte Spiele neu rausbringen?

    Mir fällt auf Anhieb ein Verlag der genau das ständig macht. :)
    #Monopoly

    Be seeing you,
    Matthias Nagy

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  • Nils (betrachtet den Griff nach hinten als eine Aktion der zweiten Wahl)

    Das klingt jetzt fast so, als würde die Initiative für Neuauflagen immer und alleine von den Firmen ausgehen und nie von Kunden, die danach verlangen. Ich würde aber mal davon ausgehen, dass die Verlage auch Anfragen nach Neuauflagen von Spielen bekommen, die out of print sind. Und dass so manche OOP-Spiele auf dem Sekundärmarkt für recht hohe Preise weggehen, bekommen die Verlage wahrscheinlich auch mit. Wenn OOP-Spiele regelmäßig für viel Geld bei Ebay & Co weggehen, dann braucht man in 95% der Fälle einfach nur Geduld und früher oder später gibt es die Neuauflage. War bisher jedenfalls immer so.

  • Vielleicht weil zwischen "mal eine Neuauflage nach X Jahren" und "ständig nur alte Spiele neu rausbringen" ein großer Unterschied ist?

    Auch wenn ich es ein wenig überspitzt formuliert habe, hast du aber sicher trotzdem verstanden, was ich meinte. Ich formuliere es aber für dich gerne noch mal weniger überspitzt:


    Es ging um die Aussage von @Gernial, eine Neuauflage brächte "eine relativ gut kalkulierbare Absatzmenge", welche ich in Frage stelle.
    Wäre das wirklich so gut zu kalkulieren, würden dann nicht mehr Verlage öfter Neuauflagen älterer Spiele machen, als sie es derzeit tun?

  • Ich möchte nicht in Frage stellen, dass Du den Markt gut genug kennst, um fundierte Aussagen zu dem Thema zu machen. Ich selbst habe davon keine Ahnung.
    Ich nehme nur die hier gemachten Aussagen auf und antworte, was mir dazu so einfällt. Wie z.B. zu diesem Satz:


    Wäre das wirklich so gut zu kalkulieren, würden dann nicht mehr Verlage öfter Neuauflagen älterer Spiele machen, als sie es derzeit tun?

    Vielleicht machen die Verlage genau das richtige Maß an Neuauflagen, die sich so gut kalkulieren lassen. Vielleicht würden mehr Neuauflagen eine Übersättigung bedeuten und zu schrumpfenden Verkaufszahlen führen.

  • Ich würde aber mal davon ausgehen, dass die Verlage auch Anfragen nach Neuauflagen von Spielen bekommen, die out of print sind. Und dass so manche OOP-Spiele auf dem Sekundärmarkt für recht hohe Preise weggehen, bekommen die Verlage wahrscheinlich auch mit.

    Meinste das zehn bis fufzehn solche horrende Verkäufe im Jahr eine Nachfrage begründet und eine Neuauflage von 1000 Exemplare rechtfertigt?

    Mir fällt auf Anhieb ein Verlag der genau das ständig macht.

    Heute platzte CATAN mit Daten raus, dass sie weltweit täglich "bis" zu 70.000 Exemplare konfektionieren. Das ist aber kein Reprint; sondern eine fortlaufende Produktion. Wo sich das Produkt auch laufend erneuern muss. Aktuell 20 Jahre Jubi-Seefahrer ist auch schon die dritte oder vierte Variante.
    Monopoly muss wohl jährlich zweistellig Varianten anbieten (Winning.Moves-Kanal).


    Liebe Grüße
    Nils

  • Das hat aber leider eine äußerst minimale Aussagekraft darüber, ob es auch noch einen Markt für das Spiel gibt, denn der Markt könnte eben auch schon gesättigt sein.
    Mal von der anderen Seite aus betrachtet: Wenn man bei einer Neuauflage eines alten Spiels so gefahrlos als Verlag agieren könnte, weshalb machen dann die Verlage nicht genau das, nämlich ständig nur alte Spiele neu rausbringen?

    Das war auch nicht meine Aussage - meine Aussage war nur, dass man vorab weiß, ob das Spiel gut ist oder nicht. Wie der zweite Satz meiner Aussage auch lautete, man weiß gewiss nicht, ob sich eine Auflage X sicher verkauft.

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  • Wäre das wirklich so gut zu kalkulieren, würden dann nicht mehr Verlage öfter Neuauflagen älterer Spiele machen, als sie es derzeit tun?

    Ich glaube das Verlage in der Größenordnung eines Ravensburgers das recht gut kalkulieren können. Für mich ist jedenfalls eine neue Version von "Das verrückte Labyrinth" oder entsprechende Grafikvarianten durchaus mit einer Neuauflage zu vergleichen. Vielleicht sollte man aber auch unterscheiden zwischen einer "Revitalisierung" einer Marke und einem "einfachen" -> "Wir drucken das jetzt noch mal".

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  • Meinste das zehn bis fufzehn solche horrende Verkäufe im Jahr eine Nachfrage begründet und eine Neuauflage von 1000 Exemplare rechtfertigt?

    Leg doch nicht andauernd anderen Sachen in den Mund, die sie nie gesagt haben. X(


    Wenn z.B. von den Dominion-Erweiterungen zig Exemplare pro Woche bei Ebay deutlich über Einkaufspreis weggegangen sind (vor deren Neuauflagen) bzw bei den noch nicht wiederveröffentlichten Erweiterungen auch aktuell noch weggehen (bei Seaside und Blütezeit war das teils über 100 EUR!), dann hat das RGG sicher auch mitbekommen. Hätten diese Produkte zu den Ladenhütern gehört, die auf dem Gebrauchtmarkt viel angeboten werden und dabei nie über 10 EUR kommen, dann hätten sie sicher nochmal gründlich nachgedacht, ob es wirklich Neuauflagen geben soll. Denn das wäre dann sehr wohl ein Zeichen dafür, dass der Markt für eine Neuauflage wohl nicht allzu groß sein kann.

  • Hallo Matthias,

    Wenn z.B. von den Dominion-Erweiterungen

    Hier müssen wir aber noch mal differenzieren. Dominion war SdJ. Die Erweiterungen wären nie ausverkauft gewesen, wenn nicht der Vertrieb gewechselt worden wäre. DAS ist in meinen Augen kein mustergültiger Reprint; sondern eine fortlaufende Auflage mit hausgemachten Nachfrageproblemen.


    Ausgang der Debatte sind ein China Town (und irgendwo im anderen Fred Knizias alte Titel).


    Auch "Im Jahr des Drachen" und "Notre Dame" sind im eigentlichen Sinn keine Reprints. Es sind internationale Erstauflagen für den US-Markt, begründet auf den dortigen Erfolg von BuBu und der Nachfrage der Kombi Feld/alea.


    Liebe Grüße
    Nils (der dir nichts in den Mund legte und nur eine Frage an dich richtete)