Meinungen zu Imperial 2030 gesucht

  • #Imperial2030 habe ich mir vor kurzem gekauft. Ich würde gerne wissen, wer das Spiel kennt und was ihr davon haltet.
    Auf was sollte man achten im ersten Spiel, was gilt es zu vermeiden damit die lieben Mitspieler und ich in keine Sackgassen laufen? Ich habe gelesen, dass es ein üblicher Beginnerfehler ist, dass man versucht ein Land voran zu bringen. Stattdessen sollte man nur einzig und allein auf sein Portmonee achten...

  • Gerne: Rezension - Imperial 2030 - PD-Verlag - 2009 - Spielstil


    Ich liebe Imperial 2030. Vor dem ersten Spiel kann man seine Mitspieler jedoch nicht häufig genug impfen. Verabschiedet euch davon, dass ihr ein Land spielt. Ihr spielt kein Land, ihr spiel Investoren. Es ist scheißegal, welches Land wie gut ist, hauptsache, ihr habt eure Kredite gut verteilt... Und auch ein kleiner Tipp... Egal, wie verlockend es wirkt, aber lasst niemanden zur Schweizer Bank werden. Der Spieler hat dann viel Einfluss auf eure Züge und kann sich schön und ruhig bereichern.


    Ansonsten, einfach losspielen. :)


    Und nochmals, ihr spielt kein Land! Wer zu emotional reagiert, dass Russland Indien platt macht, der verliert... ;)

  • Ich kann hier mal von meiner ersten Imperial Erfahrung (allerdings das Original, nicht die 2030er Version berichten). Ich wurde da direkt ins Haifischbecken geworfen, da ich der einzige war, der das Spiel noch überhaupt nicht gespielt hatte, die anderen 4 waren Veteranen ;). Ich hab dann auch versucht, mir ein Land zu "sichern", das mir dann allerdings von einem Mitspieler sehr früh im Spiel knapp vor der Nase weggeschnappt wurde. Ab dann hatte ich überall kleine Kredite verteilt, aber kam nahezu das gesamte (!) Spiel nicht mehr in die Position, einen Zug mit einem Land durchzuführen (Ausnahme war die vorletzte Runde, da hab ich einen kleinen Zug mit einem Land gemacht). Nach der Wertung wurde mir dann mitgeteilt, dass ich gewonnen habe...
    Unterm Strich habe ich also ein Spiel gewonnen ohne wirklich mitzuspielen (von 2 Stunden hatte ich etwa 3 Minuten aktiven Spielanteil...) ;). Evtl kann man ja die Anfänger auch auf diese Situation vorbereiten bzw. Tips geben, wie man sowas vermeidet ;).

  • Imperial 2030 ist großartig. :) Insbesondere auch schön zu sechst zu spielen (da wird die Auswahl an anspruchsvollen Spielen sonst eher dünn).

    Auf was sollte man achten im ersten Spiel, was gilt es zu vermeiden damit die lieben Mitspieler und ich in keine Sackgassen laufen? Ich habe gelesen, dass es ein üblicher Beginnerfehler ist, dass man versucht ein Land voran zu bringen. Stattdessen sollte man nur einzig und allein auf sein Portmonee achten...

    Wie oben schon erwähnt: Imperial sieht auf den ersten Blick ein bisschen nach Risiko aus, ist es aber nicht, eher ein Wirtschaftsspiel mit sehr dynamischem Markt.
    Wichtig ist die eigene Kasse, nicht dein Land. Wichtig ist der Wert einer Aktie und für den Regierungschef das Steuereinkommen, weniger die Position auf dem Brett. Hier stelt sich die Frage, ob man ein Land kurz ausquetschen oder längerfristig aufbauen möchte.
    Frustrierende Situationen, die man vermeiden sollte:

    • Man hat 2, 3 Züge das Land mit Fabriken, Eroberung und Produktion aufgemotzt und direkt bevor man die Steuer abgreifen kann, schnappt jemand einem das Land weg und klassiert selbst den persönlichen Steueranteil.
    • Man verpasst am Ende den Wert seiner Aktien zu steigern bevor jemand das Spiel beendet. Ohne entsprechenden Multiplikator sind die Aktien wenig wert.

    Ab dann hatte ich überall kleine Kredite verteilt, aber kam nahezu das gesamte (!) Spiel nicht mehr in die Position, einen Zug mit einem Land durchzuführen (Ausnahme war die vorletzte Runde, da hab ich einen kleinen Zug mit einem Land gemacht). Nach der Wertung wurde mir dann mitgeteilt, dass ich gewonnen habe...

    Die Schweizer Bank bringt schon Vorteile mit sich, ich hatte aber den Eindruck, dass man als Regierungsschef eines florierenden Landes über den persönlichen Anteil an der Steuer mehr hereinholt. Zudem sind die kleinen Aktie bei uns auch immer recht schnell weg.

  • Nach der ersten Partie hatte ich Imperial GEHASST. Ich hätte morden können. Ich hatte eben auch genau den Fehler gemacht und das Spiel wie Risiko gespielt (siehe Beitrag Njoltis). Ungefähr zwei Jahre hat's gedauert, bis der Frust abgeklungen war; dann habe ich mich wieder zu einer Partie überwunden, diesmal nicht versucht, die Welt zu erobern, und alles war prima.


    Übrigens habe ich das auch bei anderen Leuten schon beobachtet. Bei mehreren Neulingen am Tisch musste Du schon fast damit rechnen, dass einer frustriert sein wird. Ich kann mich erinnern, wie einer meiner regulären Mitspieler bei seiner Erstpartie im Zorn sogar aufgestanden und gegangen ist (er kam dann drei Minuten später zurück). :) Heute hat er das Spiel im Schrank. Ich habe es auch schon seit ein paar Jahren und etwa 15 Partien gespielt.


    Auf was sollte man achten?

    • Es kommt ein bisschen darauf an, welche Regelvariante man spielt, vor allem darauf, ob die Investorenkarte mit dabei ist. Wenn MIT, dann ist Schweizer Bank stärker. Ohne die Karte im Spiel ist es schon ein Problem, wenn man kein Land regiert. Spielt am Anfang besser die Variante mit der Karte
    • Insbesondere mit der Investorkarte ist es ein eher taktisches Spiel, bei dem alles auf gutes Timing hinausläuft.
    • Halte immer ein bisschen Cash in der Hinterhand. Wenn Du unversehens ohne Land da stehst, musst Du Geld haben, sonst bist Du am Ende, Investorkarte hin oder her.
    • Das Spiel belohnt unterm Strich konstruktive Spielweise. Es lohnt sich schon, ein Land aufzubauen. Die Boni für gutes Management läppern sich zusammen, und ein Land mit viel Steuereinnahmen liegt auch immer gut im Rennen. Fabriken sind super.
    • Ich weiß, das mag nicht jeder, aber das ist ein Spiel, das paktieren erlaubt. Nutzte das, es bereichert das Spiel enorm.

    Soziale Medien fügen Ihnen und den Menschen in Ihrer Umgebung erheblichen Schaden zu.

  • Gabs die Schweizer Bank Regelung im original Imperial schon? Kann mich da nicht mehr so wirklich dran erinnern..

    Das schöne bei der Schweizer Bank ist ja, dass du deine Gegner zwingen kannst auf dem Feld "Investition" (oder wie heißt das?) stehen zu bleiben. Heißt, du kriegst Kohle und darfst neue Kredite an die Länder vergeben.


    Klar ist das langweiliger, als Armeen über das Brett zu ziehen, aber es führt schon zu einer guten Siegmöglichkeit. Und die anderen werden dich dafür hassen. :D

  • Imperial 2030 ist das Spiel, mit dem ich vor gut drei Jahren wieder in die Brettspielwelt eingestiegen bin. Ich finde es genial. Hier wurden schon sehr viele gute Hinweise gegeben, daher von mir nur noch dieses:


    Im ersten Spiel müsst Ihr darauf achten, wann Gelder in die Staatskasse oder das persönliche Vermögen fließen bzw. ob der Staat oder ihr persönlich zahlen müsst.


    Allen Spielern sollte bewusst sein, dass die kleineren Anteile eine bessere Rendite bringen und dass man die Wahl hat, ob man einen Kredit aufstockt oder einen neuen nimmt.


    Es ist nicht verkehrt ein Land voranzubringen. Man muss nur dafür sorgen, dass man auch genügend Anteile davon besitzt.


    Es lohnt sich durchaus mal ein wenig Geld in die Hand zu nehmen und mehr als die kostenlosen drei Schritte auf dem Rondell zu gehen. Insbesondere Sprünge von Investor auf Steuer und zurück können ein Land in der Frühphase puschen. Mitspieler werden dort investieren, die Staatsfinanzen verbessern sich, die eigenen Anteile werden wertvoller.

  • Kann jemand eine Meinung abgeben, wie die Spiele (Imperial oder Imperial 2030) mit 5 bzw. 6 Spielern ist im Vergleich zu weniger Spielern? Das BGG Voting gibt bei 6 Spielern "Not Recommended" an; Gesamte Spieldauer und Downtime sind uns im Zweifel aber egal.

    Cardboard Games Master Race

  • Kann jemand eine Meinung abgeben, wie die Spiele (Imperial oder Imperial 2030) mit 5 bzw. 6 Spielern ist im Vergleich zu weniger Spielern? Das BGG Voting gibt bei 6 Spielern "Not Recommended" an; Gesamte Spieldauer und Downtime sind uns im Zweifel aber egal.

    Persönlich habe ich Imperial 2030 schon einige Male gespielt, meist zu fünft oder sechst und wüsste jetzt spontan nicht, warum man es nicht zu sechst spielen sollte. Zu sechst ist der Start vielleicht etwas symmetrischer, da es theoretisch für jeden Spieler genau ein Land gibt - da hat es für mich aber mehr Unterschied gemacht, ob man mit fester Zuweisung von Aktien startet oder ob man am Anfang Aktien versteigert und so vielleicht trotzde einer Schweizer Bank bleibt.

    Klar muss sein, dass die sechs Länder deutlich unterschiedlich viel Potenzial haben, sich gut zu entfalten - wer mit dem ziemlich eingekesselten Russland start, nicht paktiert oder umsteigt und nur versucht, Mütterchen Russland zur Blüte zu treiben, der wird vermutlich nicht gewinnen.

    Die Downtime fand ich recht kurz, viele Aktionen auf dem Rondell gehen ja schnell und normal sollte man gut 2-3 Züge vorausplanen können, so lang sich nichts unvorhergesehenes ändert.

  • Exhibitchee Bei 6 Spielern ist bei unbedachtem Spiel die Chance recht hoch, dass ein Spieler "Schweizer Bank" wird. Eine Rolle mit kaum etwas zu tun, die aber relativ mächtig ist... Sozusagen realitätsabbildend... Du tust kaum was, schöpfst aber fleissig ab. :)

    Zumindest in meinen bisherigen Partien ging das immer hin und her - wer ein paar Runden Bank war, für lohnte es sich normal zeitnah, sich doch wieder ein Land unter den Nagel zu reißen. Oder war da sbei euch anders?

  • Ich danke euch vielmals für eure Beiträge; wir werden es uns dann mal ausleihen und ausprobieren.


    Das man zwischendurch kein Land "hat" hatte ich schon gelesen, hatte ohne Regelkenntnis erst die Befürchtung dass man sich damit auch aus dem Spiel schießen kann. Für die angedachte Runde ist das aber auch nicht so das Problem.

    Cardboard Games Master Race

    Einmal editiert, zuletzt von Exhibitchee ()

  • Ich hatte einmal eine entsprechende Partie. Aber die Schweizer Bank hatte auch alles getan, um kein Land zu bekommen. ;)

    Hat euer Banker damit gewonnen?


    Meiner Erfahrung nach ist das glaube ich nur so lange lohnend, wie ausreichend kleine, effiziente Anteile vorhanden sind, sodass man durch häufiges Kaufen einen Vorteil erwirtschaften kann, der sich halbwegs mit dem Vorteil des persönlichen Steueranteils messen kann? Und erfahrungsgemäß legen sich auch Spieler mit Land gern mal kleine, effiziente Anteile ins Portfolio, sodass diese schnell ausverkauft sind.

  • Da kann ich leider nicht helfen.


    Imperial (2030) ist das einzige MacGerdts-Spiel, das mich nach Regellesen ungespielt verlassen hat, ich hatte so gar keinen Drang, das zu spielen.

    Spielerische Grüße Ernst-Jürgen


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