Golden Geek Awards 2016 Gewinner

  • Scythe gewinnt so ziemlich jeden denkbaren Titel?! Game of the Year, Artwork & Presentation, Solo Game, dazu Strategy Game und Thematic Game?! Artwork geht völlig in Ordnung, Solo kann ich nicht beurteilen, aber sonst? Tut mir leid, für mich nicht nachvollziehbar. Ja, klar, die Leute dürfen/sollen/können wählen, was sie wollen, aber bei sowas sieht man dann den Wert von Preisen mit Experten-Jury. Just my 0.02 EUR...

  • Der Stonemaier-Hype ist halt immer noch real... best solo game finde ich auch eher fragwürdig (ohne es gespielt zu haben), aber den Rest kann man schon halbwegs nachvollziehen. Kickstarter ist halt eine Macht in den US, und gegen eine grosse Kampagne mit schicken Minis stinken dann halt selbst die anderen Hype-Titel des Jahres wie bspw. Terraforming Mars ab. Es gilt wohl die Devise "Im Zweifel für das Spiel mit schicken Minis" ;)

  • Ja, klar, die Leute dürfen/sollen/können wählen, was sie wollen, aber bei sowas sieht man dann den Wert von Preisen mit Experten-Jury

    Ich habe mir genau das Gegenteil gedacht. "Experten"-Preise finde ich meist deutlich weniger nachvollziehbar als Preise, bei denen passionierte Spieler abstimmen. Den Deutschen Spielepreis oder die GeekAwards konnte ich immer unterschreiben, während die "Spiel-des Jahres"-Jury für mich schon häufiger "Schema X-kennt-morgen-keine-Sau-mehr"-Titel prämiert hat und die wirklich begeisternden Spiele nicht mal zur Kenntnis nimmt.


    Heißt hier konkret: Scythe ist für mich ein Ausnahmespiel und hat vollkommen zu Recht abgeräumt. Auch die anderen Titel (Star Wars Rebellion als 2-Spieler-Spiel, Arkham-Horror als Card-Game, Mechs vs.Minions als Koop, Captain Sonar als Innvative Game, Codename Pictures als Familiy und Party-Game) snd verdiente Preisträger.

  • Ich habe mir genau das Gegenteil gedacht. "Experten"-Preise finde ich meist deutlich weniger nachvollziehbar als Preise, bei denen passionierte Spieler abstimmen. Den Deutschen Spielepreis oder die GeekAwards konnte ich immer unterschreiben, während die "Spiel-des Jahres"-Jury für mich schon häufiger "Schema X-kennt-morgen-keine-Sau-mehr"-Titel prämiert hat und die wirklich begeisternden Spiele nicht mal zur Kenntnis nimmt.

    Exakt so ging es mir auch. Bei Experten-Preisen habe ich häufig absolute wtf-Momente und denke mir, das hätten sie sich auch klemmen können.
    Das erste Mal so richtig bewusst geworden ist mir das vermutlich '97 mit Mississippi Queen. O.o

  • tl;dr: meh


    Es zeichnet sich schon seit einigen Jahren der Trend ab, dass die Golden Geeks (für mich) an Aussagekraft verlieren. Im Bereich Best Strategy Board Game (früher Gamer's Board Game bzw. Best Gamer’s Board Game) konnte ich mit den Gewinnern anfangs durchaus etwas anfangen (2006-2011: Caylus, Shogun, Agricola, Le Havre, Hansa Teutonica, Dominant Species). Seit 2012 wird es jedes Jahr uninteressanter (Eclipse, Terra Mystica, Five Tribes, Pandemic Legacy, Scythe). So geht’s mir aber auch allgemein mit dem BGG-Ranking. Die meisten der jüngeren Top50-Titel interessieren mich einfach nicht. Das ist wohl das Resultat von zu vielen, richtig guten Spielen in der Sammlung und zu wenigen Gelegenheiten, sie hinreichend oft zu spielen.

  • Im Bereich Best Strategy Board Game konnte ich mit den Gewinnern anfangs durchaus etwas anfangen (2006-2011: Caylus, Shogun, Agricola, Le Havre, Hansa Teutonica, Dominant Species). Seit 2012 wird es jedes Jahr uninteressanter (Eclipse, Terra Mystica, Five Tribes, Pandemic Legacy, Scythe)

    Für mich gibt da einen Unterschied zwischen "Ich-kann-was-damit-anfangen" und "Ich-halte-den-Titel-für-nachvollziehbar". Codename: Pictures, Mechs vs. Minions und Captain Sonar zum Beispiel lassen mich völlig kalt, ich erkenne aber an, dass sie berechtigte Preisträger sind. Entsprechendes denke ich auch von Eclipse und Terra Mystica (sehr gute Spiele in meinen Augen), Five Tribes (fand ich persönlich nervig), Pandemic Legacy und Scythe.


    Heißt: vielleicht hat sich nur Dein persönlicher Geschmack geändert? Oder bist Du der Meinung, seit 2012 hätten jeweils andere Spiele gewinnen müssen?

  • Die Golden Geek Awards repräsentieren eben überwiegend den (IMHO überproportional) hype-anfälligen amerikanischen Geschmack, der sich manchmal von dem Geschmack anderer Gruppen, etwa beim unknowns-SdJ, mehr oder weniger deutlich unterscheiden kann.


    Mal etwas überspitzt gesagt: Früher musste sich ein fertiges Spiel auf dem Markt durchsetzen, um in die BGG-Top-50 zu kommen. Heute ist die Basis dafür eine erfolgreiche Hype-Generierung im Vorfeld, oft im Rahmen einer Crowdfunding-Kampagne neun Monate bevor das Spiel überhaupt in den Handel kommt.

  • [Meine Ansichten beziehen sich rein auf die Kategorie "Best Strategy Board Game".]

    Heißt: vielleicht hat sich nur Dein persönlicher Geschmack geändert? Oder bist Du der Meinung, seit 2012 hätten jeweils andere Spiele gewinnen müssen?

    Mein Geschmack hat sich nicht großartig gewandelt. Agricola und Le Havre zählen nach wie vor zu meinem Top10, Hansa Teutonica folgt direkt dahinter und die anderen 3 würde ich bei passender Runde auch heute noch gerne spielen.
    Ich bin auch nicht der Meinung, dass andere Titel hätten gewinnen müssen, habe aber natürlich jeweils andere gewählt. Es ist eine Publikumswahl und die gewählten Titel sind für mich durchaus nachvollziehbar. Sie repräsentieren schlicht einen Trend, der sich eben auch im BGG-Ranking widerspiegelt. Dieser Trend geht meines Erachtens weg vom strategischen Eurogame "alter Schule" hin zu Hybriden und mehr "bling bling" (klingt negativ, ist aber gar nicht so gemeint). Damit verlieren die genannten Indikatoren für mich jedoch an Aussagekraft.

  • Der Trend zu "bling bling" ist ein wichtiger Punkt. Früher waren Spiele für 100+ Euro/Dollar ja die absolute Ausnahme. Heute ist es im Crowdfunding-Bereich ja fast schon die Regel. Das hat dann aber zur Folge, dass bei den Spielepreisen die 100-Dollar-Deluxe-Version von Spiel X gegen die 40-EUR-Standardversion eines Titels wie, sagen wir mal, Great Western Trail, konkurrieren soll. Das nur als Beispiel; genauso gut könnte ich jeden anderen Titel eines etablierten, traditionellen Verlages nennen. GWT ist für mich z.B. im Vergleich zu Scythe das um Klassenordnungen bessere und interessantere Spiel -- und im Gegensatz zu Terraforming Mars kann man bei GWT auch noch nicht mal irgendwelche Minuspunkte bei der Grafik oder Materialqualität anbringen. Sowas wie GWT ist rundherum gut bis sehr gut, hat dann aber keine Chancen mehr gegen teuren Miniaturen-Bling-Bling-Kram. Kann das denn im Sinne des Erfinders der Spielepreise sein?


    Jetzt könnte man sich natürlich wünschen, dass die BGG-Awards eine Kategorie "best bling bling" hätten und anderswo Materialqualität keine Rolle mehr spielen dürfte, aber ich bin ja nicht naiv, das ist einfach nicht realistisch. Man kann die breite Masse von Leuten nicht daran hindern, edel ausgestatteten Spielen irrational hohe Wertungen zu geben. (Deshalb ja auch meine Hoffnung, dass ausgewählte Reviewer bzw. Expertenjurys da etwas besser hinter die schöne Fassade schauen könn(t)en.)


    Wenn ich mir die Entwicklung der BGG-Noten in den letzten Jahren so anschaue, dann erscheint mir persönlich da Materialqualität mittlerweile eine Rolle zu spielen, die ich ihr nicht so geben würde. Die im Originalposting verlinken Geek Award gehen in die exakt gleiche Richtung.

  • Die Golden Geek Awards repräsentieren eben überwiegend den (IMHO überproportional) hype-anfälligen amerikanischen Geschmack, der sich manchmal von dem Geschmack anderer Gruppen, etwa beim unknowns-SdJ, mehr oder weniger deutlich unterscheiden kann.

    Naja... die einzelnen Firmen machen ja auch genug Werbung und fordern ihre Fans dazu auf für sie zu stimmen...

  • Ich kann schon seit jeher mit jeglicher Art von Abstimmungen nicht viel anfangen (und nicht nur im Spielebereich).


    Für mich ist nur das wichtig, was ich persönlich für meinen Spielegeschmack als relevant erachte.
    Dafür hole ich mir Anregungen und Informationen ein - und dazu gehören neben vielem anderem auch Spielepreise wie dieser.


    Eine wirkliche Bedeutung hat dieser Preis für mich nicht.
    Ich kann kaum etwas damit anfangen kann, wenn ich weiß, was anderen besonders gut gefällt, ohne zu wissen, warum das so ist.


    Beispiel:
    Wenn ich nur nur mal den Bereich "Wargames" anschaue, muß ich sagen, daß die aufgeführten Spiele zwar nette und funktionierende Spiele sein mögen, mit "Wargaming" an sich aber kaum etwas zu tun haben.
    Ich besitze alle drei, habe eins davon auch schon gespielt, aber für mich sind das eher Eurogames mit etwas Konflikt-Potential.
    Daher wird dieser Preis auf meine nächsten Wargame-Käufe keinerlei Einfluß haben - und auf andere Spielkäufe auch nicht ... :)


    Ich glaube nicht, daß jemand wirklich objektiv sein kann - alle Meinungen sind subjektiv.
    Natürlich gilt das auch für mich.

    Einmal editiert, zuletzt von Warbear ()

  • ch habe mir genau das Gegenteil gedacht. "Experten"-Preise finde ich meist deutlich weniger nachvollziehbar als Preise, bei denen passionierte Spieler abstimmen. Den Deutschen Spielepreis oder die GeekAwards konnte ich immer unterschreiben, während die "Spiel-des Jahres"-Jury für mich schon häufiger "Schema X-kennt-morgen-keine-Sau-mehr"-Titel prämiert hat und die wirklich begeisternden Spiele nicht mal zur Kenntnis nimmt.

    Bitte nicht so schwarz-weiß. Experten-Jury heißt nicht zwingend "abgehoben", genauso wenig wie ein Publikumspreis sofort mit einem Online-Voting zu politischen Themen auf der RTL-Homepage gleichgesetzt werden sollte. Es gibt auf beiden Seiten diverse Graustufen und dass der DSP mich mehr anspricht als SdJ, das würde ich auch sofort unterschreiben, da sind wir gar nicht weit auseinander. Dennoch haben wir hier bei den BGG-Awards für mich persönlich mittlerweile die Situation erreicht, wo große Massen von Stimmvieh einfach den größten Hypes nachlaufen, was für mich den Preis dann deutlich entwertet. Scythe ist ja sogar auf Platz 2 bei "most innovative" gelandet. Was zur Hölle soll an diesem Design denn bitteschön innovativ sein?! (BTW: Platz 1 und 3 hier, Captain Sonar und Vast, das sind wenigstens mal zurecht ausgezeichnete Spiele!)

  • Seit 2012 wird es jedes Jahr uninteressanter (Eclipse, Terra Mystica, Five Tribes, Pandemic Legacy, Scythe). So geht’s mir aber auch allgemein mit dem BGG-Ranking. Die meisten der jüngeren Top50-Titel interessieren mich einfach nicht. Das ist wohl das Resultat von zu vielen, richtig guten Spielen in der Sammlung und zu wenigen Gelegenheiten, sie hinreichend oft zu spielen.

    Ein weiterer Punkt ist wohl, dass sich die Struktur des Mobs der Brettspielbegeisterten in den letzten 5 Jahren ordentlich gewandelt hat (vermute ich zumindest). Man hört ja stetig, dass der Markt beständig am Wachsen ist und der Influx der neuen Spieler hat den Fokus, welche Spiele gerade beliebt sind, sicherlich mitverschoben. Die neuen Hobbyisten und die neuen Hype-Spiele gehen da vermutlich in vielen Fällen Hand-in-Hand.

    Half Man, half Bear, half Pig!

  • Es ist eine Publikumswahl und die gewählten Titel sind für mich durchaus nachvollziehbar. Sie repräsentieren schlicht einen Trend, der sich eben auch im BGG-Ranking widerspiegelt. Dieser Trend geht meines Erachtens weg vom strategischen Eurogame "alter Schule" hin zu Hybriden und mehr "bling bling".

    Ok, dann sind wir uns ja eigentlich einig, dass die gewählten Titel nachvollziehbar sind. Terra Mystica allerdings hätte ich durchaus noch als "Eurogame alter Schule" gesehen, Tive Tribes eher auch. Selbst Scythe ist im Kern ein Euro-Spiel.


    Man kann die breite Masse von Leuten nicht daran hindern, edel ausgestatteten Spielen irrational hohe Wertungen zu geben.

    Du unterstellst, dass Scythe nur aufgrund seiner edlen Ausstattung gewonnen hat. Ich glaube nicht, dass das stimmt. Es mag sein, dass der ein oder andere Kickstarter-Hype durch Minis entsteht, das heißt aber doch nicht automatisch, dass das Spiel am Ende auch gut bewertet wird. Ich selbst habe schon mehr als ein Kickstarter-Spiel wieder verkauft, weil es mich nicht überzeugt hat. Kingdom Death Monster oder Shadows of Brimstone (148, 254 und 355) waren auch sehr gut ausgestattete Spiele, die weit weg von der TOP 100 sind (und das sind nur zwei Beispiele). Um im Ranking oder bei den Awards ganz nach oben zu kommen, reicht es nicht, einfach nur eine tolle Kampagne zu haben - das Spiel muss auch spielerisch überzeugen, und zwar eine ganze Menge an Spielern gleichzeitig. Hype reicht nicht, wenn das Spiel dem Hype dann nicht auch gerecht wird (bestes Beispiel dazu letztes Jahr: Seafall!). Das ist bei Scythe einfach der Fall.


    Bitte nicht so schwarz-weiß. Experten-Jury heißt nicht zwingend "abgehoben".

    Nicht zwangsläufig. Ich bin aber der Meinung, dass sich die Jury gerade im Kenner-Spiel-Bereich in den letzten Jahren zunehmend Fehlgriffe leistet. Und das nicht, weil die prämierten Spiel schlecht waren, aber weil es jeweils deutlich bessere Spiele gab. Dass Broom Service statt Marco Polo, Orleans oder Deus gewinnt ist meines Erachtens ein schlechter Witz. 2016 war es nicht ganz so schlimm, aber trotzdem hätte Pandemic Legacy (Nr. 1!) das nette Isle of Skye (Nr. 142) um Längen schlagen müssen.

  • Ohne jedes Spiel davon gespielt zu haben (zb Scythe - Aber viel gelesen und Videos gesehen), hätte ich wohl ganz ähnlich abgestimmt. Es war für mich ein Jahrgang von vielleicht 10 wirklichen Bombenspielen mit dem Zeug zum Klassiker und dem Rest ziemlich viel Durchschnittsware und für mich uninteressantes Zeug. Es sind also nicht nur Amis, die sich von diesen Bling Bling Spielen locken lassen - Hier tummeln sich vielleicht eher Eurogamer und die Unknowns Charts sehen anders aus (und repräsentieren meist nicht meine Wahl - aber ich erkenne an, dass die Unknowns Wahl-Spiele wahrscheinlich für Spieler dieser Art herausragend sind)..


    Kolonisten fehlt mir vielleicht noch irgendwo - aber ansonsten bin ich mit der Wahl echt halbwegs konform (einzig Mech vs Minions kann ich für mich so garnicht abschätzen, aber da vertraue ich auf die zumeist positiven Aussagen der Spieler).

    Top 10 (jeweils ohne Reihenfolge)

  • Dass Broom Service statt Marco Polo, Orleans oder Deus gewinnt ist meines Erachtens ein schlechter Witz.

    Wenn du Marco Polo nennst, zeigt das nur, dass du den Sinn des Kennerspiel-Preises noch nicht verstanden hast.

  • Um im Ranking oder bei den Awards ganz nach oben zu kommen, reicht es nicht, einfach nur eine tolle Kampagne zu haben - das Spiel muss auch spielerisch überzeugen, und zwar eine ganze Menge an Spielern gleichzeitig. Hype reicht nicht, wenn das Spiel dem Hype dann nicht auch gerecht wird (bestes Beispiel dazu letztes Jahr: Seafall!). Das ist bei Scythe einfach der Fall.

    Ich bin mir nicht sicher, ob das unbedingt ein fairer Vergleich ist. Scythe war ein Kickstarter Spiel mit Deluxe Komponenten, wohingegen Seafall lediglich in einer "einfachen" Verkaufsversion regulär im Handel erschienen ist. Ich behaupte einfach mal frech (ohne das Spiel bisher gespielt zu haben), dass Seafall auf jeden Fall in den BGG Top 100 anzufinden wäre, hätte PlaidHat das Spiel mittels einer ähnlichen KS Kampagne auf den Markt gebracht.


    Ich gehöre auf jeden Fall zu dem Lager Menschen, die der Meinung sind, dass der gemeine KS Backer aufgrund seiner "Teilnahme am Entstehungsprozess" und dem, besonders bei den sehr erfolgreichen KS Spielen häufig nicht unerheblichen monetären Aufwand, eine verklärtere Spielbewertung abgibt, als bei regulär erwerblichen Brettspielen. Mit gemeinem KS Backer möchte ich auch niemandem hier im Forum ansprechen, das hiesige Klientel gehört in meinen Augen eher zu den sehr kritischen und reflektierten Spielern. Wenn ich mir aber so manche Kommentare diverser KS Kampagnen ansehe, bin ich doch immer wieder sehr verwundert, wie für einige Leute die Jagd nach Stretchgoals wichtiger zu sein scheint, als das eigentliche Spiel an sich.

    Half Man, half Bear, half Pig!

  • Ich gehöre auf jeden Fall zu dem Lager Menschen, die der Meinung sind, dass der gemeine KS Backer aufgrund seiner "Teilnahme am Entstehungsprozess" und dem, besonders bei den sehr erfolgreichen KS Spielen häufig nicht unerheblichen monetären Aufwand, eine verklärtere Spielbewertung abgibt, als bei regulär erwerblichen Brettspielen.

    Das ist dann auch tatsächlich die entscheidende Frage. Ich persönlich glaube das eher nicht. Sooo viele Kickstarter-Spiele sind dann auch nicht in der TOP 100 bei BGG. Um dort ein wirklich gutes Ranking zu erreichen, muss das Spiel schon mehr leisten als "nur" die Backer zu überzeugen (die man auch erstmal überzeugen muss, das Spiel überhaupt zu unterstützen - das ist ja nun wirklich kein Selbstläufer).


    Wenn du Marco Polo nennst, zeigt das nur, dass du den Sinn des Kennerspiel-Preises noch nicht verstanden hast.

    Ziel des Preises ist es, "Spiele von besonderer Qualität zu nominieren, die sich am Kriterienkatalog des "Spiel des Jahres" (Spielidee, Regelgestaltung, Spielmaterial, Grafik) orientieren, der allerdings eine eigene, zielgruppengerechte Ausrichtung erfährt". Das ist eine relativ offene Definition des "Sinnes", die Marco Polo keineswegs ausschließt. Natürlich kann man es sich einfach machen und mit dieser Begründung jede noch so alberne Preisvergabe rechtfertigen...

  • Ich habe mir genau das Gegenteil gedacht. "Experten"-Preise finde ich meist deutlich weniger nachvollziehbar als Preise, bei denen passionierte Spieler abstimmen. Den Deutschen Spielepreis oder die GeekAwards konnte ich immer unterschreiben, während die "Spiel-des Jahres"-Jury für mich schon häufiger "Schema X-kennt-morgen-keine-Sau-mehr"-Titel prämiert hat und die wirklich begeisternden Spiele nicht mal zur Kenntnis nimmt.
    Heißt hier konkret: Scythe ist für mich ein Ausnahmespiel und hat vollkommen zu Recht abgeräumt. Auch die anderen Titel (Star Wars Rebellion als 2-Spieler-Spiel, Arkham-Horror als Card-Game, Mechs vs.Minions als Koop, Captain Sonar als Innvative Game, Codename Pictures als Familiy und Party-Game) snd verdiente Preisträger.

    Grundsätzlich stimme ich Dir zu das Experten-Preise weniger nachvollziehbar sind, vor allem 2016 war aus meiner Sicht merkwürdig. So finde ich z.B. den deutschen Spielpreis wesentlich näher dran als das Kenner/Spiel des Jahres. Allerdings finde ich Scythe nicht so brillant wie es oft dargestellt wird und weiter gebe ich @MetalPirate recht, wenn er von der breiten (US/Kickstarter) Masse spricht. Es geht viel über die Optik, viel über das Besitzen und weniger ums spielen. Wenn ich mir so manche Facebookgruppe/Twitterdiskussion angucke wo ich manchmal das Gefühl habe, es geht vor allem um das Kaufen/Sammeln, dann fallen Wertungen dementsprechend aus. Man kennt das doch, teures Kickstarterspiel, irre viel Material und dann liest man Sachen wie, geiles Spiel, guckt euch das Material an, und die Minis, dieser fette Karton. Am Ende wird es dreimal gespielt und ist für denjenigen das Spiel des Jahres. Ist ja auch legitim, aber manchmal etwas unangebracht. Je mehr Hype ein Spiel entwickelt, um so größer fällt diese Gruppe aus.


    Scythe ist sicher kein schlechtes Spiel, für mich lebt es es aber vor allem über die Optik und Materialqualität. Es ist weder besonders innovativ, noch finde ich es sehr abwechslungsreich.




    Das ist dann auch tatsächlich die entscheidende Frage. Ich persönlich glaube das eher nicht. Sooo viele Kickstarter-Spiele sind dann auch nicht in der TOP 100 bei BGG. Um dort ein wirklich gutes Ranking zu erreichen, muss das Spiel schon mehr leisten als "nur" die Backer zu überzeugen (die man auch erstmal überzeugen muss, das Spiel überhaupt zu unterstützen - das ist ja nun wirklich kein Selbstläufer).

    Vielleicht irre ich mich, aber findest du nicht das die Tendenz aber genau in die Richtung geht das Kickstarterspiele besser bewertet werden und immer höher im Ranking landen?

  • Vielleicht irre ich mich, aber findest du nicht das die Tendenz aber genau in die Richtung geht das Kickstarterspiele besser bewertet werden und immer höher im Ranking landen?

    Hm, so genau habe ich das bisher nicht verfolgt. Letztes Jahr hat man auch bei Pandemic Legacy den "Hype" verantwortlich gemacht, das war ja kein Kickstarter-Spiel. Dieses Jahr habe ich ähnliches über 7-Wonders-Duel und "Star Wars-Rebellion" gelesen, auch keine Kickstarter-Spiele, beide in Nullkommanichts in den TOP-10.


    Die weiteren Kickstarter-Spiele in den TOP100 sind (und bestimmt übersehe ich was) Blood Rage (15), Viticulture (39), Gloomhaven (48, wirklich zu diesem Zeitpunkt etwas merkwürdig, das kann doch bisher kaum jemand gespielt haben), Arcadia Quest (69), Santorini (79) und Viticulture (91). Wenn überhaupt würde ich daher nicht von Kickstarter-Hype, sondern überhaupt von Hype sprechen.


    Immer noch nicht ganz ein sehe ich aber die Behauptung, "Hype" habe nur mit dem Material zu tun, nicht mit dem Spiel selbst. Das ist eine These, die aus meiner Sicht irrig ist, jedenfalls kaum zu belegen. Es gibt eine Menge Spiele mit TOP-Material, die sich nicht in den TOP 100 befinden. Dafür finden sich dort Twilight Struggle und Terraforming Mars ganz oben, Spiele, die nicht gerade mit tollem Material punkten.

    Könnte es nicht sein, dass diejenigen, die ihre Lieblingsspiele nicht hoch genug platziert sehen, das einfach auf den "Hype" schieben? Die "anderen" können einfach nicht erkennen, dass das von einem selbst favorisierte Spiel eigentlich viel besser ist als die langweiligen und wenig innovativen Spiele, auf die "die Masse" reinfällt?

  • Gerade Scythe ist doch ein wunderbares Beispiel. Das war doch schon weit oben in den Rankings bei BGG, noch bevor es überhaupt veröffentlicht war. Nur aufgrund von Massen von überschwänglichen Bewertungen der "hoffnungsvollen Kickstarter-Unterstützer" (und ein paar Tabletopia-Testspielern).


    Edit, anderes Beispiel: Rising Sun, dessen Kampagne gestern abend gestartet ist, hat schon 50 Bewertungen bei BGG. Wo bitte sollen da vernünftige Noten herkommen?!

  • Hi,


    Scythe ist ein schweinegeiles Spiel. Das ist unter den "Spieleexperten" wohl eher wenig umstritten, angesichts der BGG Bewertungen. Somit ist es auch eher logisch das es beim BGG Award (bei dem jeder Mitmachen kann) gut weg kommt.


    Atti

  • Es überrascht mich gar nicht so sehr, dass Scythe so viel abgeräumt hat - insbesondere das Game of the Year.


    Letztendlich bedient das Spiel durch das sandkastenartige ja sehr viele Spieler-Genres. Und damit wanderte es sicherlich in viele der Listen!
    Man kann es als Wargame spielen - alle rüsten ihre Mechs auf und dann AUF DIE OMME! Dass man keine Sterne bekommt, ist ja egal, wenn man den anderen was wegnehmen kann!
    Man kann es als Euro spielen - wie @MetalPirate es uns aufgezeigt hat, kann man sehr effektiv die ersten zig Züge schon vorplanen und durchrechnen, um effektiv zu starten - wenn man das denn möchte.
    Man kann es sehr diplomatisch und mit Absprachen spielen: Produzier Du doch da ganz viel Holz und lege mir 4 mit Deinem Mech da hin; ich hole die dann ab und lasse dafür 5 Eisen da. Und dann machen gemeinsam Saxony fertig!


    Usw, usf.
    Dazu dann noch der große Hype und die hervorragende Ausstattung zu einem (wie ich finde) niedrigen Preis; angefeuert kurz vor der Wahl noch mal durch 2 neue Fraktionen, die sich als Erweiterung perfekt in das Basis-Spiel einfügen, weil selbst die Startpunkte schon vorgesehen sind auf dem Hauptplan und nicht erst mit Overlays hinzugefügt werden müssen.


    Nein, da muss man schon sagen, dass da Alles richtig gemacht wurde.


    Und ich wette, es gibt auch den einen oder anderen, der zum Beispiel ein Terraforming Mars abwertet für seine Tableaus. Spannend wäre es gewesen, wenn die Erweiterung mit den alternativen Spielplänen und Szenarien noch vor der Wahl gekommen wäre! Ich wette, dann wäre der Titel noch höher gerutscht!

  • Gerade Scythe ist doch ein wunderbares Beispiel. Das war doch schon weit oben in den Rankings bei BGG, noch bevor es überhaupt veröffentlicht war. Nur aufgrund von Massen von überschwänglichen Bewertungen der "hoffnungsvollen Kickstarter-Unterstützer" (und ein paar Tabletopia-Testspielern).


    Edit, anderes Beispiel: Rising Sun, dessen Kampagne gestern abend gestartet ist, hat schon 50 Bewertungen bei BGG. Wo bitte sollen da vernünftige Noten herkommen?!

    Wobei da auch viele negative Bewertungen abgeben. Das ist dann der Versuch den Hype zu drücken, eine Art Anti-Hype. Am Ende ist es einfach nur bescheuert.

  • der war gut, Flundi :D (wieso gibts hier eigentlich kein lachend-heulendes Smilie @SanktPeter? Ich verlange einen sofortigen Ausbau der schmalen Emojies-Palette! X( )

    :lachwein:

    "We are the unknowns. Lower your shields and surrender your ships. We will add your biological and technological distinctiveness to our own. Your culture will adapt to service us. Resistance is futile."


    Meine Spiele: Klick mich

  • Grundsätzlich stimme ich Dir zu das Experten-Preise weniger nachvollziehbar sind, vor allem 2016 war aus meiner Sicht merkwürdig. So finde ich z.B. den deutschen Spielpreis wesentlich näher dran als das Kenner/Spiel des Jahres.

    Okay, offenbar gibt es hier doch immer noch mehr User als ich dachte, die den Preis "Kennerspiel des Jahres" nicht verstehen. Dieser Preis ist KEIN Expertenpreis. Er richtet sich an Menschen, die ein paar Erfahrungen mit Spielen gesammelt haben und nun den Schritt wagen wollen zu Spielen, die etwas anspruchsvoller sind als das, was zum "Spiel des Jahres" nominiert wird. Aber bei weitem nicht so anspruchsvoll wie Terra Mystica oder Marco Polo. Ein Spiel wie Marco Polo hat eine viel zu hohe Einstiegshürde, um ein sinnvoller Titelträger für das Kennerspiel des Jahres zu sein.


    Der Deutsche Spielepreis ist deshalb natürlich(!) viel näher dran an dem, was der Unknows-Vielspieler gerne auf den Tisch legt, da dieser Preis ja von genau solchen Menschen ermittelt wird.

  • @Thygra: Im Grunde bin ich ja bei dir. Allerdings sind die Grenzen völlig fließend. Marco Polo und WIMRE auch Terra Mystica wurden von der SdJ-Jury immerhin auf die Empfehlungsliste gesetzt, Orléans sogar nominiert. Letzteres könnte man sogar, wenn man so will, als Top-3-Titel beim KSdJ bezeichnen, und komplett anspruchslos ist Orléans nun auch nicht gerade. Für mich geben sich Marco Polo und Orléans da nicht viel. Ich glaube, man könnte interessierten Brettspiel-Anfängern sogar leichter Marco Polo erklären, weil Orléans über die diversen Ortsplättchen die regelbrechenden Sachen verstreuter im Spiel hat als bei den Charakter-Sonderfähigkeiten von Marco Polo; das ist einmal eine starkes Aha-Erlebnis ganz am Anfang des Spiels, aber das war's dann auch mit den wirklich komplexen Regelsachen bei Marco Polo.


    Dass sowas wie Mombasa schon jenseits des KSdJ-Wohlfühl-Bereiches liegt (d.h. auch nicht für die Auswahlliste in Frage kommt) und dass sowas wie Isle of Skye am anderen Ende des Spektrums jederzeit zu den möglichen KSdJ-Preisträgern gezählt werden kann, soweit ist's noch relativ klar, aber bei all den Sachen mit einer dazwischen liegenden Komplexität -- und das sind verdammt viele Spiele! -- würde mich immer wieder schwer damit tun, vorher abzuschätzen, welcher Titel es wie weit beim KSdJ schaffen kann.

  • Du findest also Isle of Sky ist ein Kennerspiel? Da muss man sich nur mal an El Grande als Spiel des Jahres erinnern oder Siedler. Dafür ist ein Codenames, das in unhomogenen Gruppen (wie Familien) nicht so gut funktioniert, das Spiel des Jahres? Ich weiß sehr wohl was der Preis Kennerspiel bedeutet und ich weiß auch wofür das Spiel des Jahres steht. Und für mich ist 2016 absolut nicht schlüssig und vor allem sehr mutlos gewesen, vor allem wenn man sich anguckt was sonst nominiert war. Aus meiner Sicht kann und sollte man dem Wenigspieler mehr zutrauen. Und ich rede hier ganz sicher nicht von Marco Polo und noch weniger von Terry Mystica.

  • Nur mal am Rande: Ich finde ein Village immernoch irgendwie komplizierter als Marco Polo - Ich war überrascht wie einfach und eingängig das war. Für mich liegt zwischen Terra Mystica und Marco Polo jedenfalls ein deutlicher Komplexitätsgraben.

    Top 10 (jeweils ohne Reihenfolge)

  • Allerdings sind die Grenzen völlig fließend.

    Natürlich sind sie das. Verschiedene Menschen werden hier immer zu verschiedenen Einstufungen kommen. Deshalb verstehen manche Menschen nicht, was die Jury einstuft, und andere verstehen es.

    Für mich geben sich Marco Polo und Orléans da nicht viel.

    Für die Jury schon. Du kannst das einfach auf deren Webseite nachlesen. Die Einstiegshürde für Orléans wird als "anspruchsvoll" eingestuft, die von Marco Polo als "sehr anspruchsvoll". Und alles was dort "sehr anspruchsvoll" eingestuft wird, hat nach meinem Verständnis keine Chance auf eine Nominierung.


    Es kann auch sein, dass beide Spiel sehr eng beisammen standen für die Jury und dass Marco Polo eben einen kleinen Tick anspruchsvoller wahrgenommen wurde als Orléans. Dann würden sie sich "nicht viel geben", wie du es formulierst, aber genau hier wäre eben gerade die Grenze verlaufen.

    Du findest also Isle of Sky ist ein Kennerspiel? Da muss man sich nur mal an El Grande als Spiel des Jahres erinnern oder Siedler.

    Der Vergleich hinkt aus dem einfachen Grund, dass es zur Zeit von Siedler und El Grande noch gar keinen Kennerspiel-Preis gab. El Grande wäre sonst mit Sicherheit ein Kennerspiel geworden.


    Nein, das weißt Du eben nicht! Das weiß nur die Jury und @Thygra !

    Nö, das wissen auch noch ganz viele andere Leute, nur offenbar nicht jeder hier. Kein Grund, polemisch zu werden.

  • Du findest also Isle of Sky ist ein Kennerspiel?

    Mir persönlich gefällt Isle of Skye überhaupt nicht (der völlig extreme Catch-Up-Mechanismus verleidet's mir), aber ich halte es für eine nachvollziehbare Wahl im Rahmen der Zielsetzung des Preises.


    Massenkompatibilität ist nun mal ein nicht zu unterschätzender Faktor, wenn die Verlage freiwillig Geld für die Verwendung des SdJ-Logos bezahlen sollen, was wiederum die bei Spielepreisen fast einzigartige Unabhängigkeit der SdJ-Jury sichert. Die Verlage zahlen letztendlich die Lizenzgebühren für das Pöppel-Logo, weil das Logo Verkäufe sichert und die Händler sich die entsprechenden Spiele im Weihnachtsgeschäft mit Freude (und in den entsprechenden Massen) in ihre Regale legen. So funktioniert nun mal das ganze System SdJ. Es ist eben kein Expertenpreis wie hier bei der Wahl des "Unknowns Spiel des Jahres", der auf relativ sichere Käuferzufriedenheit keine Rücksicht nehmen muss.


    Aber das alles heißt keineswegs, dass die KSdJ-ausgezeichneten Spiele schlecht wären. Orléans, Concordia, auch Marco Polo oder Terra Mystica wurden von der SdJ-Jury sehr wohl gewürdigt. Man sollte als Unknowns-Leser in der Lage sein, eben nicht nur auf den Gewinner zu schauen. Oft lohnt sich für "uns" eher der Blick auf die Nominierungs- und Empfehlungslisten, was sich dort an Spielen tummelt, die womöglich für eine Auszeichnung dann schon ein bisschen zu komplex waren (auch wenn man diese Einschränkung bedauern mag). Darin liegt der wahre Wert des KSdJ-Preises auch für uns Freaks hier.

  • Edit, anderes Beispiel: Rising Sun, dessen Kampagne gestern abend gestartet ist, hat schon 50 Bewertungen bei BGG. Wo bitte sollen da vernünftige Noten herkommen?!

    Ok, da hast Du schon Recht, in diesem Stadium ist das bescheuert. @brettundpad.de hat allerdings zu Recht auf den "Anti-Hype" hingewiesen, der insbesondere Pandemic Legacy sehr zu schaffen macht. Für einen GoldenGeekAward und eine TOP10-Platzierung muss ein Spiel deswegen schon sehr viele Spieler überzeugen.


    Nur mal am Rande: Ich finde ein Village immernoch irgendwie komplizierter als Marco Polo - Ich war überrascht wie einfach und eingängig das war.

    Sehe ich auch so. Marco Polo ist von den Regeln her übersichtlicher. Und ich würde auch @MetalPirate recht geben, dass kein großer Unterschied zu Orleans besteht. Spiele erst nominieren und dann hinterher behaupten, sie würden den "Sinn des Preises" verfehlen - das kann man wohl "nicht schlüssig" nennen...

  • Die weiteren Kickstarter-Spiele in den TOP100 sind (und bestimmt übersehe ich was) Blood Rage (15), Viticulture (39), Gloomhaven (48, wirklich zu diesem Zeitpunkt etwas merkwürdig, das kann doch bisher kaum jemand gespielt haben), Arcadia Quest (69), Santorini (79) und Viticulture (91). Wenn überhaupt würde ich daher nicht von Kickstarter-Hype, sondern überhaupt von Hype sprechen.

    Das sind tatsächlich deutlich weniger Spiele als ich vermutet hätte, wäre ich nach einer Schätzung gefragt worden. Gerade Santorini finde ich aber sehr spannend, hat es ja mehr als 10 Jahre nur als sehr obskures Spiel vor sich herumgedümpelt. Dann KS Kampagne, mit viel Bling-Bling aufgemotzt und zack, Top 100.


    Ich habe mir mal die KS Kampagnen mit den meisten Unterstützern, bzw. dem meisten eingeworbenem Geld, angesehen und war doch erstaunt, welch geringer Teil der Backer die Spiele letzten Endes auf BGG bewerten (bei Zombicide Black Plague bspw. gerade mal 1/5). Klar, das ist sicherlich noch ein erheblich höherer Anteil als bei Spielen die im regulären Handel erworben werden, aber hat mich doch sehr überrascht. Ich hatte bisher immer den Eindruck, dass Kickstarter (zumindest was Brett- und Videospiele angeht) eigentlich recht eng mit der Social-Media- und Forenkultur verwoben ist. Ich müsste glatt mal meine nicht spielenden Freunde fragen was Kickstarter sei. Wahrscheinlich wären die meisten nicht in der Lage mir das korrekt zu beschreiben.


    Scythe fällt da übrigens (neben Blood Rage) aus dem Raster, das hat fast so viele Bewertungen wie es Backer hatte. Von daher ist das gute Abschneiden wohl doch mehr als verdient.

    Half Man, half Bear, half Pig!