Dungeon Crawler

  • Hallo ihr Lieben,
    brauche mal euer Fachwissen.
    Bin auf der suche nach einem guten Dungeon Crawler. Mir juckt es in den Fingern mal einen zu spielen, aber im Schrank sind hauptsächlich Europgames.
    Dabei sollte es ein ganz klassischer sein; epische Kampagnen, Dungeons erforschen, Schätze finden, Rätsel lösen, Monster hauen, Helden leveln, etc.
    Die Spieldauer darf für eine Runde gerne mehrere Stunden dauern.
    Problem ist, wir sind eigentlich immer zu Zweit, ab und zu zu Dritt.
    Könntet ihr mir da weiter helfen?
    Vielen Dank schonmal :)

  • Ich empfehle Descent, spielt sich super zu zweit und mit der neuen App kann man es auch Coop spielen.


    hatte ich auch schon im Blick. War mir aber nicht sicher, weil viele geschrieben haben, der ist nicht so gut wie die erste Edition, weil man eher durchrennt, nicht viel kämpft und die Spielzeit teilweise eher kurz ist. Die erste Edition wollte ich mir aber nicht holen, weil die Erweiterungen nicht mehr wirklich gut zu bekommen sind (und wenn ich n spiel mal gut finde, brauche ich ALLES :D)

  • Ich glaube, das Problem mit Descent ist, dass Descent I und II sehr unterschiedlich sind, sodass alle Leute, die Descent I kennen und lieben gelernt haben, II eher nicht so toll fanden.
    Die Leute, die ich kenne, die wie ich erst mit II eingestiegen sind, finden es alle ziemlich gut, besonders, wie erwähnt, mit der App.#


    Nachdem, was ich gelesen habe, war Descent I unendlich viel fitzeliger, dadurch aber natürlich auch 'tiefer'. YMMV ...

  • Habe Descent I und II gespielt und halte II für besser.


    Gloomhaven ist für mich viel zu Eurolastig und fitzelig. Ansonsten wäre das "echte" D&D bzw. Pathfinder für epische Dungeoncrawls und Level Ups eine Alternative. Pathfinder hat sehr viel von einem Brettspiel!


    EDIT: nur zur Klarstellung - mit Pathfinder meine ich das Rollenspiel und nicht das Adventure Card Game!

  • wenn es was aktuelles sein soll, finde ich Conan sehr gut (habs erst einmal gespielt, aber der Mitspieler und Besitzer des Spiels, hat schon mehrere Partien hinter sich und findet es auch super). Zu zweit/dritt spielt einer alle Monster und der Rest 4/2 Helden. Mehrere Helden spielen fand ich hier übrigens empfehlenswert. Hätte sogar eher weniger Lust auf eine Partie mit mehr als 3 Spielern, dafür sterben die Helden hier zu schnell. Und der Tod ist endgültig.

  • Bzgl. Descent fehlt mir gerade ein wenig die Übersicht.


    Mit Descent II meint ihr Descent: Journeys in the Dark (2nd Edition)


    Die App heißt aber Road to Legend, wenn ich das im App Store richtig sehe und bezieht sich damit auch auf die Erweiterung Road to Legend?


    Oder kann ich mit der App auch das Grundspiel spielen?


    Ich habe ich mich gerade völlig verhaspelt und irgendwas übersehen.

  • Ja, Descent Journeys in the Dark (2nd Edition) ist ein eigentständiges Brettspiel: Descent: Journeys in the Dark (Second Edition) | Board Game | BoardGameGeek.
    Es funktioniert mehr oder weniger gleich Imperial Assault (im Star Wars Universum) oder Doom (2nd Edition) im Universum dieses Computerspiels.


    Wenn Du zu Descent 2 die Roads to Legend Erweiterung kaufst, kannst Du mit der App spielen und den Overlord/Game Master weglassen, also "fully coop".

  • Nein du musst keine Erweiterung kaufen. Du kannst die App ganz umsonst nur mit dem Grundspiel spielen. Je mehr Erweiterungen du jedoch hast, umso mehr Monster, Helden etc. kannst du auch beim App-Spiel integrieren.
    Zudem gibt es auch In-App Kauf, wie z.b. The Delve. Bisher sind die Kampagnen der App kostenfrei. Und lediglich für die Nerekhall Kampagne benötigst du auch die gleichnamige physische Erweiterung. Alles andere kannst du auch wunderbar mit dem Grundspiel spielen.


    Es kommt hier immer wieder zu Verwechslungen. Es gibt eine Erweiterung zur ersten Edition, die "Road to Legend" heißt. Das war die Kampagnenerweiterung für die erste Edition (und ganz nebnbei ist die einfach nur genial.. :) ). ABER: Die App, die nur mit der zweiten Edition kompatibel ist, heißt ebenfalls Road to Legend, hat aber mit der Box Erweiterung der ersten Edition gar nichts zu tun.

  • Ja das stimmt.
    Ein kleiner Hinweis an dieser Stelle: Die deutsche Umsetzung der App ist in Entwicklung und es wird laut Heidelberger Forum auch nicht mehr allzu lange dauern (die Rede ist vom 2. Quartal), bis die ersten Inhalte veröffentlicht werden.


    Und wegen deiner ursprünglichen Frage: Ich habe beide Editionen von Descent vollständig hier und wir haben auch beide Editionen sehr viel gespielt (und spielen zumindest die erste Edition immer noch sehr regelmäßig mit fester Gruppe). Für mich sind es jedoch zwei völlig unterschiedliche Spiele. Descent 1 ist in etwa das, was du anfangs beschrieben hast. Dungeon erkunden, Schätze horten, Leveln, etc. Descent 2 hingegen ist ganz anders. Es spielt zwar vom Setting her ebenfalls in Dungeons, auch heir triffst du fiese Monster und Gegenspieler, darfst leveln und looten. Aber Descent 2 ist kein wirkliches crawlen. Der Dungeon ist von Anfang an aufgebaut, auch Monster sind bereits von Beginn an auf dem Brett zu sehen. Dein Ziel kennst du schon am Anfang und musst als Held auch wirklich stark darauf ausgerichtet spielen. Die Zeit sitzt dir bei fast jedem Abenteuer im Nacken und jeder Zug muss wohl überlegt sein. Das Öffnen einer Truhe ist da schon manchmal nicht drinnen. Ich will Descent 2 nicht schlecht machen, ich mag sowohl Descent 1 als auch Descent 2, aber Descent 1 hat eben viel mehr vom typischen Dungeoncrawler als die Neuauflage. Das bezieht sich natürlich rein auf das Spiel ohne App. Mit App sieht das dann schon wieder ganz anders aus.

  • Danke für eure Antworten. Ich denke es wird wohl Descent 2 werden, weil man da noch relativ gut an die Erweiterungen kommt und soweit ich verstanden habe, es besser für solo und zu zweit ist. Ich spiele zwar nicht soooo gerne mit app, aber man wird sehen.
    Werde mir aber die anderen empfohlenen Sachen auch noch mal anschauen.
    Vielen dank noch mal :)

  • Wie wäre es mit Shadows of Brimstone?


    Derzeit mein absoluter Liebling als Dungeoncrawler.


    - 1-6 Spieler, komplett kooperativ
    - Thema etwas eigen (Wilder Westen trifft auf Lovecraft)
    - Riesig, episch & alles vollkommen zufallslastig, damit jedoch manchmal auch etwas frusrierend
    - sehr Würfellastig
    - kampagnensystem, 8 Level für Helden, ausgespielte Stadtbesuche zwischen den Abenteuern
    - groß ausbaufähig
    - derzeit nur auf englisch


    Grüße, M.

  • ... und nutzt sich nach der 5. Partie ab, weil wirklich JEDES Szenario gleich aufgebaut ist. Reinlaufen, Monster umkloppen, Ziel erreichen. Ja ok, das Aufleveln ist ganz nett, dauert aber viel zu lange und da man immer dasselbe macht ... und dafür muss man dann x-tausend Würfelregeln auswendig lernen, schlechte Miniaturen selbst zusammenbauen, die Hälfte vom Material fehlt und 6 von 12 Szenarien überschneiden sich in den Coresets. Natürlich nur meine persönliche Meinung ;)


    #Claustrophobia fand ich ganz nett, weil auch schnell gelernt, aber leider weit entfernt von episch (weil nicht tief genug)


    Tendiere auch zu #Descent (1 oder 2), weil ich Gloomhaven nicht gespielt habe und man mit der App und den PoDs zusätzlichen Spielspaß mit unterschiedlichen Möglichkeiten bekommt.

    >>>>Maximal genervt von der Wattebauschfraktion<<<<

  • ...wäre Descent 1 nicht so unglaublich hässlich, dann würde ich mir das für Mamut-One-Shot-Crawl Runden auch mal zulegen...Charaktersheets etc gehen heutzutage echt garnicht mehr wie ich finde...


    Claustrophobia fand ich aufgrund der sehr beschränkten Monsterauswahl und den gleich aussehenden Höhlengängen irgendwie etwas lahm...auch wenn das Spielprinzip und die (kurzen/nicht epischen) Missionen wirklich echt gut aufgegangen sind.

    Top 10 (jeweils ohne Reihenfolge)

  • Also bei mir hat sich SoB definitiv noch nicht abgenutzt. Finde viele Spielmechaniken noch immer super. Ist m.E. ein toller Sandkasten, und ich liebe sowas.


    Szenarien und Minis von SoB brauchen sich m.E. hinter Descent 1 sicherlich nicht zu verstecken.


    Spielte SoB bereits häufiger als 5 Mal und im Gegensatz zu meinem Descent 1 kommt es immer noch auf denn Tisch. Aber ist natürlich alles Geschmackssache.


    Grüße,
    M.


    P.S.: Wer schöne Minus sucht sollte einmal im Tabletopbereich schauen. Brettspiele sind halt Brettspiele; kenne kein Spiel, welches Corvus Belli oder GW da das Wasser reichen könnte.

  • P.P.S.: SoB funktioniert auch ohne App super ohne Meister ... Habe einen Blick auf die Descentapp geworfen und bin nicht überzeugt. SoB kann das Meiste davon auch - und das viel schneller. Naja gut, das super Hintergrundgedudel fehlt.

  • Ich würde zu zweit Descent nicht nehmen, obwohl ich das Spiel (also die zweite Edition) super finde (die erste mochte ich nicht so). Die App hab ich noch nicht probiert, aber wenn einer OL und einer die Helden spielt, geht da zuviel verloren.


    Ich spiele zu zweit immer noch am liebsten die D&D Brettspiele (Ravenloft etc.). Sind auch nicht perfekt, aber ganz gut.


    Den von Dir genannten Rätsel-Aspekt sehe ich übrigens in keinem der Spiele. ...

  • ich habe SoB aus den von @Bandida genannten Gründen wieder verkauft. Die von @mavo0013 genannte D&D Reihe spielt sich da für mich recht ähnlich (abgesehen vom Leveln) ohne dabei so aufgebläht zu sein. Dabei fand ich das "aufgebläht" erst das tolle an SoB, als ich dann aber feststellte, dass sich hinter den Details nur weitere Würfelproben stehen, war ich eher enttäuscht. Daher habe ich heute eines der schnell gespielten D&D Spiele und wenn es was mit mehr Inhalt oder Kampagne sein soll, dann würde ich zu eine der oben genannten Empfehlungen greifen oder eines der mehr an Euros angelehnten Spiele wie Mage Knight oder Andor wählen.

  • An Mage Knight gefällt mir nicht, dass der Kampf vollkommen deterministisch ist und man den Ausgang genau vorausberechnen kann. Ich mag es doch lieber etwas unberechenbarer, daher gefällt mir das das Kampfsystem von Gloomhaven auch ganz gut.


    Andor hat mir persönlich gar nicht gefallen, da es sich eher wie ein Puzzle anfühlt. Man darf hier IMO auch kein Abenteuerspiel erwarten, da es oft, ganz unintuitiv, besser ist, manche Monster nicht zu bekämpfen.


    Abgesehen davon sind in meinen Augen beide Spiele keine Dungeon Crawler und würde angesichts der oben gestellten Anfrage eher von beiden abraten. (obgleich beide mit Sicherheit für viele tolle Spiele sind).



    Zum Thema vielleicht noch ein wenig name dropping, da ich selbst erst kürzlich auf der Suche nach einem Dungeon Crawler/Adventure-Spiel war. Bei meiner Suche sind mir folgende Titel untergekommen (teilweise nur auf englisch verfügbar, teilweise aktuell noch als Kickstarter laufend)


    Shadows of Brimstone (nur engl.)
    Zombicide Black Plague
    Massive Darkness (noch nicht erschienen, dieses Jahr)
    Lobotomy (nur engl.)
    Deep Madness (aktuell noch auf KS als Late Pledge verfügbar)
    Affliction The Folklore
    Secrets of the lost Tomb (nur engl.)
    Sword & Sorcery (noch nicht erschienen, dieses Jahr)
    Warhammer Quest: Silver Tower


    mit eher Euro-lastigen Mechanismen:
    Perdition's Mouth: Abyssal Rift
    Gloomhaven


    Vielleicht einfach mal als Ausgangspunkt und Anregung für weitere Recherchen.

    3 Mal editiert, zuletzt von jaws ()

  • Kann ich verstehen, dass das jemand mag. Für mich killt es das ganze Spiel, aber ich mag den überwiegenden Teil an Euro-Games mit seinen Optimieraufgaben auch nicht. Blöderweise habe ich davon noch einen ganzen Haufen im Schrank stehen, da ich nach Wiederentdeckung des Hobbies alles blindlings gekauft habe, was in irgendeiner Ecke des Internets mal lobende Worte gefunden hat.

  • ...wäre Descent 1 nicht so unglaublich hässlich, dann würde ich mir das für Mamut-One-Shot-Crawl Runden auch mal zulegen...Charaktersheets etc gehen heutzutage echt garnicht mehr wie ich finde...

    Waaaas wirklich???! Wie kann man denn D1 hässlich finden? Ich finde das sieht so schöööön oldschoolig aus. In unserer Spielrunde liebt jeder dieses urige Artwork von Descent 1 und den alten Runebound Teilen. Das ist wie mit alten Magic Karten :)

  • @InesNäää - Heroquest sieht oldschoolig aus :) Descent 1 einfach nur alt :D Das braucht noch weitere 10 Jahre für den charmanten oldschool Flair...Aber ich glaub ich hols mir trotzdem mal - Bis meine Kleine groß genug ist, ist der Oldtimer-Charme jedenfalls da :)

    Top 10 (jeweils ohne Reihenfolge)

  • Hi,


    Nach insgesamt nun 6 Partien Gloomhaven, hat sich mein Ersteindruck (nach 2 Partien) massiv bestätigt: Das ist aktuell das definitive nonplusultra der Kampagnenbasierten Dungeoncrawler. Da gibt es nix - mein bisheriger Favorit Imperial Assault bleibt da weit abgeschlagen auf dem zweiten Platz zurück. Gloomhaven setzt imo in allen bereichen (World Buidling, Kampf/Bewegungssystem, Charakterentwicklung, Spielziel, etc) neue Massstäbe.


    Grossartiges Projekt, welches imo niemals ohne Crowdfounding entstanden wäre, oder aber von einem sogn. Redakteur bis zur Belanglosigkeit gestreamlined worden wäre.


    Descent 1 ist als reiner Dungeoncrawler super - das Kampagnensystem ist sehr künstlich draufgesteckt. Descent 2 ist da von der Kampagne besser, die Dungeons selbst sind etwas simpler, geradliniger. Ist sicher Geschmackssache, aber 1 hat für mich da mehr Flair.


    Atti

    2 Mal editiert, zuletzt von Attila ()

  • Also bei mir hat sich SoB definitiv noch nicht abgenutzt. Finde viele Spielmechaniken noch immer super. Ist m.E. ein toller Sandkasten, und ich liebe sowas.

    Ich finde Shadows of Brimstone auch super. Am Ende wirds vielleicht etwas leicht, weil die Charaktere schneller stärker werden als die Monster. Trotzdem ist es der einzige Dungeon Crawler, der bei mir langfristig überlebt hat. Kann natürlich auch mit dem Setting zusammenhängen, das genau meinen Geschmack trifft. Und ich habe mir auch einiges an Erweiterungen gegönnt...

  • Das kann ich genau so unterschreiben! (Bis auf die Tatsache, dass ich das Kampagnensystem von Descent 1 mag :) ).


    Wir haben auch einige Gloomhaven Partien hinter uns und sind sehr angetan.
    Zwar stehe ich auch total auf die aktionsgesteuerten Dungeoncrawler, aber Gloomhaven ist mit seinen kartenbasierten Aktionen eine gelungene Abwechslung hierzu. Was den Kampagnen und Erkundungsaspekt angeht toppt es wirklich alles, was ich bisher gespielt habe. Und alleine die Fülle an Spielmaterial ist unfassbar für den Preis.

  • Wir haben auch einige Gloomhaven Partien hinter uns und sind sehr angetan.

    Irgendwie entgeht mir da was. Ich habe mir jetzt schon mehrere Videos angeschaut, unter anderem auch von Tom Vasel, der ja auch total begeistert ist, kann aber nicht nachvollziehen, was die Begeisterung verursacht. Beim Zuschauen sieht das eher langweilig aus. Bei all den Fans, die das Spiel hat, müsste ich ja eigentlich beim nächsten Kickstarter dabei sein, aber... ?(

  • Ich glaube, die große Stärke von GH ist vor allem auch das Narrativ der Kampagne und die gesamte Weltenschöpfung (kann man so World Building übersetzen); möglicherweise auch wie das mit den Mechaniken verwoben ist - bin mir nicht sicher, da ich beim Schauen von Videos wg. Spoilergefahr eher vorsichtig war. Ich glaube also, dass diese Welt und die Immersion, die diese ermöglicht für die Begeisterung sorgt.
    Überspitzt formuliert könnte man sagen: Nimm dein Lieblingsbuch und schaue dir ein Youtube-Video an, wie jemand es (still) liest. Ich glaube, die Begeisterung, die man selbst beim Lesen entfacht, könnte dadurch nicht transportiert werden.


    Das ist zumindest mein Eindruck und gleichzeitig nur eine Vermutung meinerseits, spielen muss ich GH nämlich erst selbst noch.

  • Hi,


    GH hebt imo Dungeon Crawler auf eine neue Ebene. Während man "traditionell" in aller Regel, eine eher lineare Abfolge von einzelnen Szenarien hat, fühlt man (also ich) sich bei GH viel mehr in einer Welt ausgesetzt, welche man nach und nach entdeckt. Ein riesengrosser Unterschied ist z.B. der Anreiz bzw das Spielziel. Es gibt immer irgendein Ende auf das man man hinarbeitet. Den Oberboss töten, oder die Welt vom Uheil retten, was weiss ich.
    Das gibt es so erstmal nicht. Man hat ein Lebensziel und wenn man das erreicht hat, dann ist der Charakter raus und man startet mit einem neuen. Es gibt im Grunde kein "Ende". Die Welt ist lediglich in soweit Beschränkt das die Anzahl der Szenarien auf 95 (ca) beschränkt ist. Ich weiss nicht ob es ein "letztes" Szenario gibt (will es auch gar nicht wissen, sondern selbst rausfinden) - es gibt halt Handlungsstränge, die man verfolgen kann. Und die auch untereinander abhängen (zumindest was ich bisher sagen kann). So "schaltet" ein erfülltes Szenario ggf ein oder mehrere frei, schliesst aber ggf. auch schon vorher freigeschaltete ab, ohne das man sie gemacht hat.


    Des weiteren hat jeder Charakter in jedem Szenario ein eigenes Ziel, was den anderen Spielern unbekannt ist. Erreicht man das beschleunigt man seine Charakterentwicklung. Das ist grossartig, da man zwar gemeinsam im Dungeon kämpft, aber jeder seine eigenen Ziele verfolgt. Gemeinsam gegen die Monster, belohnung abgreifen jeder für sich. Das gibt dem im Prinzip voll Koop-Spiel einen kompetetive Komponente die voll,in der Menschlichen natur begründet ist.


    GH ist imo eine Brettspielversion von einem Onlinespiel in der Art World of Warcraft.


    Atti

  • Ich konnte vorigen Freitag Gloomhaven spielen und bin definitiv im Camp derer, die etwas ratlos zurückblieben.


    Generell finde ich die Grundidee sehr gut, besonders die Welt, die es zu entdecken gilt, also die Kampagne.


    Meine Kritikpunkte: das Spiel ist unglaublich fitzelig und IMHO überproduziert. Viel zu viele Counter und Karten. Die Grafik spricht mich überhaupt nicht an - zu verwaschen; man muss genau hinsehen, welcher Gegner nun da in Massen vor einem steht. Die Kartenverwaltung hat mich total an Mage Knight erinnert - und dieses Spiel mag ich auch nicht. Wie schon oben erwähnt, viel zuviel Euro für einen Dungeoncrawler. Warum muss ich mir zwei Karten aus einem Pool aussuchen? Mit oberem und unterem Teil abwechselnd? Ich will meine Movementphase und dann mein Schwert (aka Würfel) ziehen und hindreschen. Modifier inklusive. Warum muss ich das Rad neu erfinden, und dann auch noch mühsamer?


    Aber wie gesagt, ich mochte schon Mage Knight auf Grund seiner Berechenbarkeit nicht, daher hat mich Gloomhaven auch nicht besonders angesprochen. Ich kann aber nachvollziehen, dass die beiden Spiele möglicherweise weitaus ansprechender sind, wenn man hauptsächlich Euros spielt.


    Wie auch immer. Am Samstag drauf haben wir drei Scenarien von Wrath of Ashardalon gespielt und ich war wieder versöhnt. ^^

    • Hi,


    Das ist eine interessante Kritik, vorallem wenn man bedenkt das man sehr wohl "run & slash" Spielen kann, da der untere Kartenteil *immer* eine Bewegung ist und der Obere *immer* ein Kampf. Hier ist unverkennbar das Prinzip "2 Aktionen pro Heldenzug" erkennbar (woher kenne ich das nur ... grübel). Sprich: Niemand hindert dich jeden Zug zu "dreschen".
    Ich denke auch nicht das jemand der Eurozentrisch spielt mit GH irgenwas anfangen kann. Dafür ist es viel zu sehr Storydriven. Die Kartenmechanik vergleiche ich selbst oft mit MK, allerdings ist das imo ziemlich irreführend, denn sie unterscheidet sich schon entscheidend, denn das Kartendeck ist in einem Szenarion fest und man wählt die Karten frei - zudem wird mit jedem "Cycle" das Deck dünner, was halt die Ermüdung der Helden symbolisiert. Das gibt es so imo nirgends - wenn man akribisch einen Raum bis aufs letzte leer räumt kostet das halt auch Zeit und Energie und erschöpft den Helden auf Dauer bei Descent wird das indirekt geregelt da der Overlord halt neue Monster spawned wenn die Helden rundenlang in einem leeren Raum rumgeistern - solange man aber alles im Griff hat und die immer rechtzeitig niedermäht, kann man auch 3 Wochen im Dungeon verbringen.


    Dass das Spiel fitzelig ist, kann ich auch nicht nachvollziehen. Es ist eine Menge Material dabei - innerhalb eines Szenarios werden jedoch nur wenige Monstertypen benutzt (bisher max 3) - und so viele Counter gibt es gar nicht. Verglichen mit Descent sogar recht wenig.


    Ich kann verstehen wenn einem GH nicht gefällt, deine speziellen Kritikpunkt kann ich allerdings nur sehr bedingt nachvollziehen.



    Atti

  • Blöderweise habe ich davon noch einen ganzen Haufen im Schrank stehen, da ich nach Wiederentdeckung des Hobbies alles blindlings gekauft habe, was in irgendeiner Ecke des Internets mal lobende Worte gefunden hat.

    ja, man kennt das ...

    Aber wie gesagt, ich mochte schon Mage Knight auf Grund seiner Berechenbarkeit nicht, daher hat mich Gloomhaven auch nicht besonders angesprochen. Ich kann aber nachvollziehen, dass die beiden Spiele möglicherweise weitaus ansprechender sind, wenn man hauptsächlich Euros spielt.

    Ich spiele hauptsächlich Ameritrash aber eben wegen der perfekten Einbindung einer Euromechanik steht Mage Knight seit Jahren auf Platz 1 meiner Liste. Nicht nur sinnlos würfeln und darauf HOFFEN, dass man genügend Erfolge (austauschbar mit XY) hat, um das Monster zu plätten. Nein, man kann aktiv was tun, um das Ungetier zu töten und wenn man verkackt, liegt es eben an einem selbst und nicht am schlechten Würfelhändchen

    >>>>Maximal genervt von der Wattebauschfraktion<<<<

  • Ich konnte vorigen Freitag Gloomhaven spielen und bin definitiv im Camp derer, die etwas ratlos zurückblieben.
    (...)
    Meine Kritikpunkte: das Spiel ist unglaublich fitzelig und IMHO überproduziert. Viel zu viele Counter und Karten.

    Fünftausend Spiele, aber keine korrekte Definition für 'überproduziert'? Mensch PzVIE, was ist da los? :saint:
    Überproduziert bedeutet, dass ein Spiel übertriebene Komponenten hat, für das was es macht. Also dass überproportional viel Geld für die Produktion und das zusätzliche "Bling Bling" ausgegeben wurde, obwohl man es auch preiswerter ausgestattet hätte herstellen können - bei gleicher Funktionalität. Viele Spiele von Fragor Games sind ein Paradebeispiel für diesen Term. Schau dir zum Beispiel mal die Figuren von Dragonscroll oder Poseidon's Kingdom an. Völlig unnötig und für das Gameplay hätten es auch Pappaufsteller sehr gut getan. Reine Effekthascherei, damit alles schön aussieht respektive "die Immersion erhöht" (klassischer Alibigrund, den Verlage hierbei oft angeben). Letzten Endes geht es doch meist um die Verkaufszahlen. Und dass Überproduktion hier auch oft zieht, sieht man ja an Sachen wie Cthulhu Wars oder Kingdom Death: Monster sehr gut.
    Gerade Gloomhaven ist unter diesen Gesichtspunkten aber eher nicht überproduziert. Denn wäre das Spiel z.B. bei CMON herausgekommen, wären alle Pappcounter der Klassen per default Minis gewesen, und es hätte gar keine Standee-Version gegeben - so viel kannst du wissen. Genau das Gleiche mit den Monstern. Außerdem über die Stretchgoals noch zwanzig, dreißig weitere Minis dazu. Und das hätte das Spiel nicht gebraucht. Die "vielen Counter" die du ansprichst, braucht das Spiel aber, um verschiedene Dinge zu tracken. Anzuzeigen. Erfahrung, Schaden, Statuseffekte, Gold...ist doch prinzipiell genau dasselbe wie zum Beispiel in Mage Wars. Warum also etwas wegreduzieren oder noch preiswerter produziert ausstatten, was regeltechnisch für das Spiel notwendig ist und auch so schon eher "normal" produziert wurde (vom Wert her)..?!


    Kann dich daher hier unter dem Strich leider auch überhaupt nicht nachvollziehen, obwohl wir sehr oft übereinstimmen. Viel Material =/= überproduziert. Es geht darum, mehr zu machen, als nötig ist; im Brettspielbereich eben sehr oft durch Komponentenupgrades gekennzeichnet, die "nicht hätten sein müssen".


    Ontopic: Gloomhaven einloggen bitte :D
    Lg