Alles anzeigenYakosh-Dej Das ist aber eine steile These. In meiner Wahrnehmung sind KS-Spiele eher anders, weil sie nicht aus Nummer Sicher gehen müssen, ja. Aber ich habe auch die Erfahrung gemacht, dass viele KS-Spiele nicht an die Qualität von Verlagsspielen heranreichen: Schlechte Regeln, nicht ganz rund, mehr Masse statt Klasse. Vom Gefühl her zu 80% fertig.
Zeigt sich auch darin, dass von den vielen KS-Kampagnen, die ich mitgemacht habe, nur 10 oder 11 bleiben durften.
Es gibt aber auch sicher die Perlen, an die sich kein Verlag traut. Das rechne ich aber eher dem System KS zu (Vorfinanzierung) statt dem Spiel an sich.
Genau wie bei dir beruht meine Aussage ausschließlich auf meinen persönlichen Erfahrungen und meinem geänderten Kaufverhalten der letzten gut zweieinhalb Jahren. Während die Käufe von Verlagsspielen bei mir persönlich immer weiter eingebrochen sind, habe ich etwa im gleichen Maße vermehrt Kickstarter-Projekte gefördert. Aus den von dir genannten Gründen, habe ich dabei bereits im Vorfeld viele Kampagnen aussortiert, bei denen ich diese Schwächen gesehen oder zumindest geahnt habe. Nicht jeder Kickstarter ist toll und unterstützenswert, nicht jedes KS-Spiel ist gut gemacht. Und sicherlich hängt es stark von der persönlichen Ausrichtung ab, ob man mit Spiel X oder Y glücklich ist. Aber Kickstarter haben eben oft keine abgespeckten Inhalte. Ein Tainted Grail wird nicht nur bei den Pappplättchen, sondern auch bei Karten- und Miniaturenqualität auch hohen Ansprüchen gerecht werden und sehr viel Content bieten können, natürlich auch weil es vorfinanziert ist. Es ist ja nicht umsonst so, dass viele gute Kickstarterspiele den Weg in den Retail finden und später wie normale Verlagsspiele zugänglich sind, und auch dort behaupten können. Wer genau hinschaut sieht von Blendern wie CMON (die ich an anderer Stelle bereits mehrfach genau deswegen kritisiert habe und auch nicht mehr unterstützte) mal abgesehen, auch auf Kickstarter viele Projekte, die auch im Bereichen wie Playtest, Regeln und Spielbarkeit im Allgemeinen mit Verlagsspielen mithalten können. Zudem gibt es ja auch den ein oder anderen "normalen" Verlag, der auf Kickstarter bzw. im Bereich Crowdfunding selbst vermehrt aktiv ist. Und nicht jedes Verlagsspiel ist gefühlt zu 100% fertig, fehlerfrei in allen Regeln und insgesamt über jeden Zweifel erhaben. Das allein der Brettspielbereich auf Kickstarter in 2018 ca. um 20 % gewachsen ist und dabei über 150 Millionen an Gesamtsumme generieren konnte, zeigt in gewisser Weise schon recht deutlich wo in Zukunft die Reise hingeht. Schlussendlich muss dies aber jeder selbst aus seiner ganz subjektiven Situation heraus entscheiden. Ich persönlich bin jedenfalls nicht so unzufriedenen mit meinen Kickstarterspielen, wie du es bei dir selbst beschreibst, ob das nun an meinem Geschmack oder meiner Vorauswahl liegt, lass ich mal dahin gestellt ... bei mir sind fast ausnahmslos alle bisher gelieferten KS-Spiele noch in meiner Sammlung. Ich denke, dass eine ausgiebige, kritische Auseinandersetzung mit der jeweiligen Kampagne in jedem Fall zwingend nötig ist und sehr dabei hilft auf Kickstarter möglichst nur die Projekte zu unterstützen, die dem eigenen Geschmack / Vorlieben / Erwartungen entsprechen und damit weniger Enttäuschungen zu erleben. Ganz ausschliessen kann man dies natürlich (wie auch bei Verlagsspielen) eben nicht, es bleibt ein Restrisiko, mkt dem man leben und umgehen können muss.
Gut, auf der einen Seite hat #Zombicide ja auch viele Fans, d.h. mein Geschmack muss ja nicht dem Mainstream entsprechen. Ich denke auch dass der große Unterschied ist, welche Kampagnen man unterstützt. Bei #AwakenRealms kann man ja relativ sicher sein, dass alles Hand und Fuß hat. Aber auch etablierte Schmieden wie CMON können mal ins Klo greifen (#MassiveDarkness). Ich denke, sicher ist man da nie und es beruht sicherlich auch eher auf meinen persönlichen Erfahrungen.